Archive for Februar, 2014

Media Monday #138

Gestern angefangen, aber erst heute fertig geworden, bin ich einen Tag zu spät für den Media Monday.

1. Ein wortwörtlich flammendes Inferno wurde meines Erachtens in kaum einem Film besser dargestellt als in Southpark – Der Film, denn das Höllenfeuer bildete einen wunderbaren Kontrast zu der sonst so einfach wirkenden Animation.

2. Was zeichnet für euch Literatur gegenüber trivialen Groschenromanen und seichter Unterhaltung aus? Seichte Unterhaltung ist es, wenn die Handlung sehr vorhersehbar ist und/oder die Charakter stereotyp. Solche Bücher schaffen es sogar immer wieder in die Bestsellerlisten, worüber ich dann nur den Kopf schütteln kann. Wo dann die hohe Literatur anfängt, kann ich allerdings schwer beurteilen.

3. The Call hätte ein richtig guter Film sein können, aber die letzten Minuten haben ihn mir verleidet, weil die einfach so saudumm sind. Schaut’s Euch selbst an.

4. Neben digitalen Medien, Blogs, Foren und Communitys: Lest ihr noch Filmzeitschriften in gedruckter Form und wenn ja welche und warum? Ganz selten lese ich das Deadline Magazin, weil das die bei uns beliebten Genres abdeckt und man auch immer mal was Abseitigeres findet.

5. Filme, die auf Spielen basieren oder Spiele, die auf Filmen basieren; was empfindet ihr grundsätzlich als schlimmer/schlechter und wieso? Solange der Film gut ist, ist mir wurst, ob er auf einem Spiel beruht. Leider ist das oft nicht so. Andersrum kann ich nicht viel sagen, da das letzte Spiel was ich gespielt habe Dungeon Keeper 2 war und das ist ewig her. Aber wie wäre es denn mal mit einer Verfilmung von Tetris oder MauMau?

6. Star Trek: Into Darkness kenne ich noch immer nicht, obwohl ich es mir schon so lang vorgenommen habe. Das könnte daran liegen, dass der über zwei Stunden dauert und alle Filme über 120 Minuten bei der Auswahl ständig wegen Müdigkeit rausfallen.

7. Meine zuletzt gesehener Film war The Orphan und der war auch beim zweiten Mal schauen noch gut, weil kleine böse Mädchen einfach gruselig sind.

Media Monday #137

Nachdem ich wieder eine Woche ausgesetzt habe, bin ich diesmal wieder dabei beim Media Monday.

1. Weil ich die Diskussion bei Facebook aufgeschnappt habe, gebe ich die Frage gerne direkt weiter: Welcher Film hätte eurer Meinung nach durch die Beteiligung von Drachen enorm gewonnen? Ganz klar 2012. Das Ende der Welt durch einen Drachenangriff wäre sehr viel unterhaltsamer gewesen als durch pseudowissenschaftliche Theorien.

2. Wie wichtig ist euch die musikalische Untermalung bei Filmen? Und bevorzugt ihr eher Soundtracks oder Scores? Die Musik in Filmen spielt eine große Rolle. Dabei sind Scores und Soundtracks je nach Film gleichwertig. Mansells Filmmusik funktioniert ganz hervorragend mit Aronofskys Filmen und verbindet beides untrennbar miteinander. Ebenso gut ist die Filmmusik bei Ink (immer wieder empfehlenswert ist die One-Two-Three-Four-Szene) . Das gleiche schaffen aber auch z.B. Tarantino oder Zach Braff durch gezielte Auswahl der Songs für den Soundtrack. D.h. man muss es eben einfach richtig machen mit der Musik.

3. Aber wo wir gerade schon einmal beim Thema Musik sind: Es gibt ja diverse Filme, wo Stars sich auch mal als Gesangstalente versuchen. Welche dieser Darbietungen hat euch am meisten imponiert? Heath Ledger, der in 10 things I hate about you „I love you Baby“ singt.

4. Manche Reihen (also von Büchern, Serien oder Comics) scheinen sich endlos hinzuziehen. Manche verlieren im Laufe der Zeit an Qualität, manche halten ein konstant hohes Niveau. Wie steht ihr zu solchen Neverending-Stories und was wären eurer Meinung nach Positiv- oder Negativbeispiele? Richtige Neverending-Stories sind ja Seifenopern. Die sind so endlos, dass niemand mehr den Anfang kennt. Man sollte ja meinen, im Internet gibt es alles, aber falls mal jemand eine Komplettinhaltsangabe von Verbotene Liebe findet, ich will das haben! Einfach um mal die ganze absurde Geschichte am Stück zu lesen.
Grundsätzlich finde ich es bei Büchern und Serien besser, wenn die Autoren das Ende schon in Band1/Staffel1 im Blick haben und die Story nicht unnötig aufblähen, auch wenn es oft schwer ist, sich kurz zu fassen.

5. Ich tue mich im Moment ein wenig schwer, all die Serien, Filme, Comics und Bücher zu sichten, die mich interessieren würden. Wie geht es euch in der Beziehung? Fühlt ihr euch auch manchmal erschlagen von der Flut an Neuveröffentlichungen und Altlasten oder seht ihr das ganz entspannt? Habt ihr schon mal eine Reihe bewusst nicht begonnen, in dem Wissen, dass diese zu viel eurer Zeit beanspruchen würde? Die Liste mit Filmen und Serien, die ich mal sehen wollte, wird immer länger, aber es beunruhigt mich nicht. Irgendwann werden wir wieder verzweifelt nach guten Dingen suchen, weil wir so vieles schon gesehen haben.
Ich habe schon verschiedene Buchreihen aus verschiedenen Gründen nicht angefangen, aber Zeit war nie ein Grund. Zum einen hasse ich es, Buchreihen zu lesen, die noch nicht beendet sind, weil das Warten auf den nächsten Band so ätzend ist. Deshalb habe ich Das Lied von Eis und Feuer noch nicht angefangen. (Und deshalb haben wir auch Lost erst gesehen, als alle Staffeln raus waren.). Dummerweise hat es mich nicht dran gehindert Silber und Reckless anzufangen.  Der dunkle Turm von Stephen King steht auch noch auf meiner Leseliste, fiel aber momentan immer hinten runter, weil mein Schwesterchen die Bücher nur in der gebundenen Ausgabe hat und ich es hasse gebundene Bücher zu lesen.

6. Gewalt und Nacktheit waren seit jeher die die größten Aufreger im Film- und Serienbusiness und brachten und bringen immer wieder die Leute auf die Barrikaden. Wie steht ihr dazu? Gewollte Provokation, sinnvolles Stilmittel, überflüssige Effekthascherei oder Freiheit der Kunstschaffenden? Beides stört mich nicht sonderlich. Bei Gewalt schau ich eben manchmal nicht hin und Nacktheit ist mir wurscht. Solange es der Geschichte dient, ist beides legitim. Viel mehr stören mich Sexismus und stereotype Charaktere.

7. Meine zuletzt gelesenes Buch war Dark Canopy / Dark Destiny von Jennifer Benkau und das war ein dystopischer (Jugendbuch-)Zweiteiler, der in verschiedener Hinsicht gut war. Zum einen ist die Protagonistin, aus deren Perspektive ein Großteil der Bücher erzählt wird, kein braves Mädchen, dem schlimme Dinge passieren und die sich schließlich dumm verliebt in einen starken Helden. Ihr passieren zwar auch schlimme Dinge, aber sie tut auch selbst schlimme Dinge, handelt berechnend und egoistisch. So wie beinahe jeder andere im Buch auch. Es gibt kein Schwarz und Weiß, sondern ganz viel Grau. Außerdem geht es um Vorurteile und ums Anders- und doch Gleichsein und darum, dass es nicht für jeden ein happily ever after gibt. 

Und plötzlich ist Barbie die Gute

Meine Jungs haben eine riesige Freude daran, im real in der Spielzeugabteilung abzuhängen. Da man den Schlökerich bei sowas immer noch ein bisschen im Auge behalten muss, hänge ich auch bei jedem real-Besuch länger als mir lieb ist in der Spielzeugabteilung rum. Und da hab ich mir mal eingehend das Barbie-Regal angeschaut. Mit Barbie konnte ich als Kind nicht wirklich etwas anfangen. An- und ausziehen und Haare kämmen, war immer nur sehr kurz spannend und für Rollenspiele war mir die Barbie zu erwachsen. Da konnte ich mich nicht damit identifizieren. Meine Freundin und ich haben deshalb mal versucht unsere Barbies zu Männern umzugestalten. Wir haben erst die Haare kurz geschnitten und dann versucht die Brüste zu entfernen. Mit einer Kinderschere kriegt man aber von dem Hartplastikkörper nix ab. Als wir das festgestellt hatten, waren die Haare aber schon ab und die Barbies sahen doof aus. Dann haben wir eben die schrecklichen Stöckelschuhfüße abgeschnitten. Und das war meine Barbiegeschichte. Dem Barbieregal stehe ich also grundsätzlich skeptisch gegenüber. Inzwischen stehen da ja nicht nur Barbies, sondern auch Disney-Prinzessinenfiguren, Monster High und Ever After High Puppen (im Kindergarten kennt man die letzen beiden als Monsterbarbies). Was dann im Vergleich als erstes auffällt: Barbie hat zwar keine Durchschnittsfrauenfigur, aber immerhin noch stimmige Proportionen. Die Disneyprinzessinnen haben durchweg riesige Augen (ungefähr doppelt so groß wie die Barbieaugen) und je neuer der Film ist, umso dünnere Handgelenke. Die bedienen damit ganz prima das Kindchenschema. Am schlimmsten finde ich aber die Monsterbarbies. Deren Augen sind etwa dreimal so groß wie die Barbieaugen. Auch sind die Köpfe grotesk groß im Vergleich zum Körper. Klar, sind ja auch Monster, die müssen ja nicht menschlich aussehen, kann man argumentieren. Allerdings sehen sie abgesehen davon doch ziemlich menschlich aus, genaugenommen wir runtergehungerte Mädchen, wo die Köpfe und Augen riesig wirken in den eingefallenen Gesichtern und auf den dünnen Körpern. Wer also Barbie schlimm findet, weil Mädchen sich daran orientieren, der sollte sich vor den Monsterbarbies wirklich gruseln. Und wenn man sich das ganze Grauen im Spielzeugregal so anschaut, findet man Barbie (oder Steffi Love), die wenigstens aussieht als hätte sie ein Müsli zum Frühstück und einen Salat zum Mittag gehabt, plötzlich richtig positiv, trotz des ganzen Rosas.

Tagebuchbloggen im Februar

Heute ist wieder der fünfte und Frau Brüllen ruft zum kollektiven Tagebuchbloggen auf.

Mein Tag begann nicht ganz so früh, weil ich, seit der Schlökerich aus dem Schlafzimmer ausgezogen ist, wieder snoozen kann und das auch gerne tue. Außerdem mussten wir gestern morgens pünktlich los, so dass ich heute erst mal langsam gemacht habe. Ich bin also um zehn vor sieben aufgestanden, hab geduscht, die Spülmaschine eingeräumt und Vesper für mich und den Herr Gartenhein gerichtet. Der Herr Gartenhein kam gegen halb acht, frühstückte sogar einen Toast und um viertel nach acht waren wir abfahrbereit. Um kurz vor neun war ich dann, nach kurzem Zwischenstop am Kindergarten, bei der Arbeit. Da warteten noch Messdaten auf mich, die weiter ausgewertet werden wollten. Wir untersuchen das Ermüdungsverhalten eines neuen Materials und das ist gerade wirklich spannend, weil man in den Messdaten unterschiedliche Dinge sieht, die jetzt eben noch den Vorgängen im Material zugeordnet werden sollen, wenn es denn möglich ist. Und so hab ich ein paar Sachen ausprobiert und Matlab schon am Vormittag an seine Grenzen gebracht („Out of Memory“). Zwischendurch kamen immer mal wieder Kollegen vorbei, weil ich jetzt schwangerschaftsbedingt da sitze, wo alle gerne ihre Kaffeepausen einlegen. Und so kam ich auch mal dazu dieses ominöse Quizduell auszuprobieren (und war tatsächlich kurz versucht, mir ein Smartgerät zuzulegen, um das weiter machen zu können). Dann hatte ich Hunger, hab mein mitgebrachtes Essen gegessen und zuhause angerufen. Nach dem Mittag kam die Chefin zum Kaffeetrinken vorbei und ich konnte ihr Teile meiner Datenauswertung zeigen. Wir sind guter Dinge, dass daraus bis Mai ein Vortrag und ein Paper wird.
Am Nachmittag suchte ich dann in der Literatur nach ähnlichen Materialien, druckte aus, markierte, speicherte ab und übertrug ins Literaturverwaltungsprogramm. Das war etwas ermüdend, bzw. war ich sehr müde, aber Schwangeren verzeiht man zum Glück, wenn sie mal zehn Minuten den Kopf auf den Tisch legen. Kurz bevor ich nach Hause gehen wollte, fiel mir ein, dass ich noch meine Vortragsfolien von letzter Woche verschicken sollte, machte die dafür fertig und schickte die email ab. Um 17:45 saß ich dann endlich wieder im Auto und war auf dem Heimweg.
Zuhause entschieden wir noch kurz zum Spielzeugladen zu fahren, um ein Geschenk für einen Kindergartenfreund des Herrn Gartenhein zu kaufen, der am Freitag seinen fünften Geburtstag feiert. Nach langem hin und her und Diskussionen mit einem Vierjährigen („Der will nur coole Autos zum Kämpfen!“) haben wir dann tatsächlich was gekauft. Wieder zuhause gab es dann noch schnelles Abendessen und kurzes Puzzeln, bevor die Jungs hundemüde ins Bett verfrachtet wurden. Wir schauten den Jugendknast und jetzt versuche ich die Kindesmisshandlungssendung auf zdf zu ignorieren, während ich das hier tippe. Als nächstes schlafe ich dann vermutlich auf dem Sofa ein. Vielleicht suche ich noch die Unterlagen für die Schuluntersuchung morgen früh raus. Mal sehen.