Ich war mit dem Herr Gartenhein im Kino. Da wir die Schlafenszeit des Schlökerichs abwarten wollten, blieb am Ende nur „Pettersson und Findus“ zur Auswahl. (Lego wäre sonst die Alternative gewesen, aber ich fürchte da kommt der Herr Gartenhein dann mit einem unendlich langen Wunschzettel aus dem Kino.) Pettersson und Findus mag ich eigentlich gerne. Der Herr Gartenhein lässt sich die Bücher vorlesen und hört die Hörpspiele. Ein paar Zeichentrickfolgen hat er auch schon mal gesehen. Den Realfilm fand ich dagegen eher nur naja. Im Film werden die Geschichten aus vier Büchern erzählt. Für meinen Geschmack war das eine zuviel. Gerade die Geschichte mit dem Hahn fand ich überflüssig. Und Die Szene wo Gustavsson mit dem Hackebeil über dem Hahn steht, war selbst für unseren gruselresistenten Herr Gartenhein ein bisschen viel. Insgesamt waren mir die Geschichten zu hastig erzählt. Die liebevolle Beziehung zwischen Pettersson und Findus, die ja die Bücher ausmacht, wurde nicht wirklich vermittelt. Stattdessen wurden die 90 Minuten mit Slapstickszenen gefüllt, wo Gustavsson gefühlt zum 40. Mal über die Hundeleine stolpert und sein Hund nicht tut was er soll. Und der Running Gag mit Petterssons schlechtem Kaffee, war auch schon beim ersten Mal nicht so richtig gut. Die Figur der Beda Andersson fand ich grundsätzlich zu dominant und mit der Beda Andersson aus den Büchern hat die nichts zu tun. Man hat den Eindruck, dass mit Gustavsson und Beda Andersson zusätzliche Hauptfiguren schaffen wollte, dabei sind für die Bücher Pettersson und Findus völlig ausreichend und unterhaltsam genug. Das schlimmste aber: im Film wurde gesungen. (Ok, es sind nicht viele Gesangsszenen, aber trotzdem.)Das finde ich, außer in Musicalfilmen, immer etwas nervig. Vor allem, wenn die Lieder dann noch nicht mal gut sind. Hat da einer von der Produktion gesagt „Hey, bei Disney singen die auch immer. Das macht man so in Kinderfilmen!“? Muss man aber echt nicht! Vielleicht hätten sich die Macher mal Filme anschauen sollen, die seit Jahren Kinderherzen begeistern. Und die Bücher richtig lesen.

Fazit: Kinderunterhaltung ist dann gut, wenn man sie als Erwachsener auch gerne mag. Klar lachen Kinder, wenn jemand stolpert, aber das allein kann nicht einen ganzen Film tragen. Ich selbst wünschte mir im Kino das Ende des Filmes herbei, obwohl der nur 90 Minuten ging. Und sogar der Herr Gartenhein fragte etwa 10 Minuten vor Schluss, wann das denn endlich vorbei sei. Man kann den Film durchaus anschauen, aber so richtig gut, ist er nicht.