2016 ist ja jetzt schon fast drei Wochen alt, aber es ist trotzdem nicht zu spät, mein Lesejahr 2015 auszuwerten. 2015 war ein gutes Lesejahr. Anfang des Jahres hatte ich mich entschlossen die #50bookschallenge zu machen. Es war mir völlig klar, dass ich es vermutlich nicht schaffen würde, 50 Bücher zu lesen, aber es sollte ja eine Herausforderung sein. Ich habe außerdem alle Hörbücher, die ich mir beim Autofahren anhöre, dazugezählt. Auch wenn ich die ja genaugenommen nicht selbst gelesen habe. Aber: meine challenge, meine Regeln.

Letztendlich habe ich bis Ende des Jahres 44 Bücher zuende gelesen (bzw. gehört). So viele Bücher habe ich, seit Beginn der Aufzeichnungen 2010, in keinem Jahr gelesen. 2013 war ich mit 42 Büchern schon mal nah dran. Auch seitentechnisch wurde mit 15 856 Seiten ein neuer Rekord aufgestellt. Ich bin also ganz zufrieden. Als Leseziel für 2016 habe ich mir allerdings nur 45 Bücher vorgenommen.

Die im April vorgestellten 5 Bücher für 2015 habe ich alle gelesen. Mal sehen welche 5 Bücher mir für 2016 einfallen.

Von den 44 gelesenen Büchern habe ich zwei mit zwei Sternen („It was okay“), zehn mit drei Sternen („liked it“), 27 mit vier Sternen („really liked it“) und fünf mit fünf Sternen („it was amazing“) bewertet. Die beiden am schlechtesten bewerteten Bücher waren „Wenn wir zusammen sind“ von Marc Levy und „Das Mädchen auf den Klippen“ von Lucinda Riley, die ich beide als Hörbücher aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Die fünf am besten bewerteten Bücher waren

  • Little Brother von Cory Doctorow: Da geht’s um die ganze Absurdität von totaler Überwachung und die Helden sind die Nerds und Gamer, die ja sonst immer eher im Hintergrund bleiben. Nachdem ich das gelesen hatte, konnte ich Zero von Marc Elsberg nur noch als müden Abklatsch bewerten. Neben der spannenden Geschichte, vertritt Cory Doctorow auch eine sehr interessante Einstellung zum Teilen von ebooks. Man kann das Buch ganz konventionell im Buchladen kaufen oder man lädt es sich völlig legal auf seiner Homepage in diversen Formaten(auf englisch) oder hier als pdf (auf deutsch) runter. Der Gedanke dahinter ist, dass man oft seine Lieblingsbücher geschenkt oder geliehen bekommt und das Verleihen von ebooks ja immer noch nicht geht. Und wenn man das Buch wirklich mag, dann kauft man es sich hinterher vielleicht doch. Oder man kauft und verschenkt es. Bei mir ist das Konzept aufgegangen und ich habe das Buch bereits zweimal verschenkt.
  • Sapphique von Catherine Fisher: Das ist der zweite Teil von Incarceron. Ich fand auch den ersten Teil sehr gut. Incarceron ist ein Gefängnis, das sich selbst bewacht und verwaltet und irgendwie auch ein lebender Organismus ist. Es geht um Finn, der drinnen ist und Claudia, die draußen ist. Der zweite Teil hat mich vor allem deshalb begeistert, weil man sich immer öfter fragt, ob man drinnen oder draußen im größeren Gefängnis ist. Besonders erfrischend war auch, dass auf die, bei Young Adult Fiction meistens unvermeidliche, schnulzige Liebesgeschichte verzichtet wurde.
  • We were Liars von E. Lockhart: Anfang des Jahres ging das auf Twitter rund. Ich fand es toll und würde das jetzt gerne als Film sehen! Lest es selbst. Auch dieses Buch hab ich 2015 zweimal weiter verschenkt.
  • The Rosie Project von Graeme Simsion: Sheldon Cooper sucht ne Frau. So ähnlich zumindest. Sehr lustig. Den zweiten Teil (The Rosie Effect) fand ich leider etwas schwächer.
  • Kindeswohl von Ian McEwan: Das Buch habe ich in meinen Jahresrückblick als beeindruckendstes Buch genannt. Es geht um eine Familienrichterin, die immer wieder über das Kindeswohl zu entscheiden hat. Insbesondere in Fällen, die mit Religion zu tun haben. Das Buch ging mir eine Weile nach, weil ich die Entscheidungen in den beschriebenen Fällen auch sehr schwer fand und dann doch sehr froh bin, dass ich in meinen Berufalltag nicht über Leben und Tod oder Wohl und Leid entscheiden muss.

Und das war dann mein Lesejahr. Auf ins neue Lesejahr. Viele gute Bücher warten.