Ich bin zurück aus dem Kanal. Es war schlimmer als gehofft, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Die vorherige Ankündigung, da drinnen wäre es allenfalls feucht, erwies sich als falsch. 20 cm Brackwasser finde ich dann schon eher nass als feucht. Das trieb mir auch erstmal den Angstschweiß ins Gesicht. Wo sollen da unsere MessPCs hin? So haben wir uns erstmal auf die akkubetriebenen Geräte verlassen und alles andere auf den nächsten Tag verschoben. Da waren wir dann auch schon ein bisschen lockerer und hatten uns an den glitschigen Kanal gewöhnt. So haben wir alles ohne Unfälle überstanden. Im Nachhinein war’s wirklich nicht schlimm. Sollte man mal gemacht haben.

Dadurch, dass wir ein bisschen abhängig von den Kanalarbeitern waren, war unsere Arbeit schon viel früher als geplant beendet und wir konnten abends noch kurz über einen der Weihnachtsmärkte laufen. Ein Kinderpunsch am Dom und ein Langos. Das schmeckt mir in Karlsruhe aber besser. Das beste in Köln war aber unser Rezeptionist im Hotel. Der hat uns in 20 Minuten einen kurzen Abriss über die deutsche und kölner Geschichte und Literatur gegeben. Angefangen bei Napoleon und der französischen Revolution bis hin zu Michael Schuhmacher war alles dabei. Herrlich. Echt ein Original, der Kerl. Als wir abends zurück kamen, fuhr er gerade auf seinem Fahrrad nach Hause, empfahl uns noch nen Italiener und ne Kneipe zum Abstürzen. Er meinte in unserem Alter könnten wir sowas doch noch ab.