Gestern wurde der Schlökerich zwei. Sonntag, schönes Wetter und kein Besuch eingeladen oder angekündigt. Der Schlökerich war, wie immer, seit seine Eckzähne alle nacheinander durchkommen, bereits um sechs Uhr wach. Da er das mit dem Geburtstag aber ja noch nicht so wichtig nimmt, war die Bescherung auf später angesetzt. Ich versuchte vorher noch verzweifelt das Wohnzimmer zu saugen. Der Schlökerich ließ mich aber das ausgekippte Spielzeug nicht in die Spielzeugkiste einräumen, weil die leer bleiben sollte, falls er sich reinsetzen will. Also musste ich drumrum saugen. Und so hab ich gegen zehn die Jungs nach oben geschickt zum Spielen und Papa wecken, hab die Spielzeugkiste eingeräumt und in den Schrank gestellt (in der Hoffnung, dass der Schlökerich sie vergisst und nicht gleich wieder alles auskippt) und den Geburtstagstisch gedeckt. Als Geburtstagskuchen gab es einen Elefantenkuchen, der Dank der Springformvorlage von Mama Miez beinahe keine Restabschnitte verursacht hat (zumindest keine, die lange übrig gewesen wären).  Da ich aber eine Skepsis gegenüber Fondant habe (schmeckt das? Die Fondanteier zu Ostern finde ich schrecklich.), gab’s stattdessen eine blaue Marzipandecke. Innendrin war ein Rührkuchen mit einer dünnen Mandarinensahnecreme.

Der Schlökerich war begeistert, aber kurz etwas wehmütig, als wir den „Fant“ zum Essen zerschnitten haben. Von seinen Geschenken war er erstmal etwas überfordert und es sah fast aus, als wollte er nach dem Minibobbycar nichts mehr auspacken. Mit Hilfe seines Brudes hat er sie dann aber doch alle ausgepackt und sich gefreut. Es gab eine Plüschmaus und ein Kuschelkikaninchen, eine Lego Duplo Zoofütterung, ein Cars-Auto, Puzzle, eine Chuggington-Lok für die Holzeisenbahn und eine Spielküche. Ein Puzzle hat er gleich gemacht, sein Lego zusammengesetzt und die Spielküche bespielt. Gegen Mittag haben wir die Jungs eingepackt und sind nach Pforzheim in den Wildpark gefahren. Erwartungsgemäß war es da total voll und sogar schon alle der (laut Homepage) SAUmäßig vielen Parkplätze belegt. Glücklicherweise hat die Hochschule Pforzheim auch Parkplätze in der Nähe. Trotz der vielen Menschen ließ es sich dort gut aushalten. Der Herr Gartenhein war begeistert vom Tiere füttern, obwohl doch einige Tiere schon satt waren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er ganz selbstverständlich allen Tieren das Futter hinhält und sich die Hand abschlabbern lässt. Ich finde das ja eher gruselig. Auch das System „grünes Schild = füttern erlaubt, rotes Schild = füttern verboten“ hat er gleich verstanden. Der Schlökerich fand die Wildschweine gut, aber es ist einfach unglaublich, wie die stinken. Die Minischweine im Kinderbauernhof hatten es ihm auch angetan und die haben weniger gestunken. Nach drei Stunden hatten die Kinder genug Tiere gefüttert und Sauerstoff getankt und wir fuhren zurück nach Hause. In die Badewanne durften sie zur Feier des Tages auch, was den Schlökerich immer sehr erfreut. Beinahe täglich läuft er ins Bad und will „bane“. Zum Abendessen gab es Pizza vom Pizzastein und Salat. Beides Dinge, die der Schlökerich gerne ist, wobei er aus dem Salat nur die „Maten“ (Tomaten), die „Goko“ (Gurke) und den Mais mag. Und die Soße. Wenn die Salatschüssel leer ist, löffeln die Jungs immer gemeinschaftlich die Soße aus der Schüssel, bis nur noch ein Schluck drin ist, den sie dann täglich abwechselnd austrinken dürfen. Und dann durften die müden Jungs ins Bett. Ich glaube der Schlökerich hatte an seinem Geburtstag Spaß. Der Herr Gartenhein hatte auch Spaß, war aber immer wieder mal eifersüchtig, weil er nicht Geburtstag hatte.

Und wie ist der Schlökerich so mit zwei? Er spricht schon einiges und kann schon recht gut verbal ausdrücken, was er will. Inzwischen antwortet er sogar auf Fragen mit ja und nein, was vieles einfacher macht. Er puzzelt unglaublich gerne und inzwischen kann er schon die 24 Teile Puzzle. Er setzt sich damit an den Tisch und puzzelt konzentriert, bis er fertig ist. Außerdem malt er gerne mit den Filzstiften seines Bruders. Ganz oft zerreisst er seine Bilder anschließend und verteilt die Schnipsel auf dem Boden. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber wenn’s ihn glücklich macht… Er baut sich täglich im Wohnzimmer auf dem Boden ein Lager aus allen verfügbaren Kuscheldecken (aktuell 4 und ein Spielteppich) und allen Kissen die er finden kann. Da legt er dann sich und ausgewähltes Spielzeug hin. Allerdings ist er auch sehr aufmerksam, wenn jemand anders auf dem Sofa liegt und bringt immer Kissen und Decken, damit man es sich gemütlich machen kann. Sein Bruder ist nach wie vor ein großes Vorbild für ihn. Was sein Bruder macht, will er auch probieren, was einem doch manchmal den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Der Schlökerich macht auch allerlei Unsinn. Neulich hat er seinen Vanillequark mit Orangensaft vermischt. Ganz aktuell liebt er es auch, sein Getränk über den Tisch zu spucken. Gestern abend hat er seine neuen Lego Duplo Figuren komplett in seinem Saftglas versenkt. Im Garten ist er gerade im perfekten Ausbüchsalter. Schneller als man schauen kann, ist er bei den Nachbarn und von den Nachbarn aus geht es auch zur Straße. Ich hoffe das hört bald wieder auf. Immer wieder „hilft“ er mir beim Wäsche auf- und abhängen. Die nasse Wäsche nimmt er vom Ständer und verteilt sie auf dem Sofa. Die trockene, zusammengelegte Wäsche nimmt er aus dem Wäschekorb und knuddelt sie irgendwie wieder auf den Wäscheständer. Nunja, das ist noch ausbaufähig. Dafür kann er abends schon richtig gut beim Tisch decken helfen. Und aufräumen. Er ist also ein ganz wunderbarer Zweijähriger mit einer Menge Unsinn im Sinn, viel Kuschelbedürfnis und goldigen braunen Knopfaugen. Diesen Monat müssen wir ihn für den Kindergarten anmelden. Mal sehen, wie er dann in einem Jahr bei Kindergarteneintritt so drauf ist.