Beim Probenwochenende haben wir, langsam wird’s zur Tradition, Psychose gespielt. Allen, die’s nicht kennen, verderbe ich jetzt vielleicht den Spaß, aber ich erkläre trotzdem mal wie es geht. Jeder, der das Spiel nicht kennt, spielt einen Psychiater. Alle anderen sitzen als Patienten im Kreis und haben alle das gleiche Problem. Was das Problem ist, sollen die Psychiater herausfinden, in dem sie den Patienten Fragen stellen. Sie dürfen fragen was sie wollen, nur nicht nach Namen oder direkt zur Krankheit. Das Problem, das alle Patienten haben ist, dass sie sich für ihren linken Nachbarn halten. Man muss also auf jede Frage so antworten, als sei man sein linker Nachbar. Bei persönlicheren Fragen, weiß man dann die Antwort nicht immer und muss sich eben schnell was ausdenken. Ist die Antwort falsch, so ruft jemand aus der Runde „Psychose“ und alle tauschen die Plätze. Das Spiel ist für alle Beteiligten lustig und vor allem lernt man die Leute besser kennen, als wenn man jeden einzeln mal fragt, was er eigentlich so macht. Allerdings gibt es hin und wieder auch Fragen, da ist das Antworten nicht so leicht. So wurde einer gefragt, was er an sich ändern würde, bzw. was ihm an sich nicht gefällt. Links von ihm saß ein Mädchen. Tja, der arme Kerl, egal was er jetzt sagt, er teilt damit allen mit, was ihm am Mädchen neben sich nicht gefällt. Er war sich des Problems wohl selbst bewusst und hat irgendwas von „Pulli“ gegrunzt, was sie ihm dann nicht übel genommen hat. Und dann rief auch schon jemand „Psychose“ und er konnte sich woanders hin setzen. Nur habe ich mir im Nachhinein Gedanken gemacht. Einer, der mich nicht kannte, musste für mich antworten, wie alt ich sei. Er sagte 27, was ja stimmt. Aber hat er 27 gesagt, weil er findet, dass ich aussehe, wie 27? Oder dachte er eigentlich ich sei älter, wollte sich aber nicht in die Nesseln setzen und hat dann ein paar Jahre abgezogen? Ich werd’s wohl nicht erfahren.