Fußball Dienstag abends! Ich möchte mal das Saisonende erleben, das nicht mit meinen Chorproben kollidiert. Dieses Jahr sah’s eigentlich ganz gut aus, weil unser Probenwochenende später und das letzte Heimspiel früher ist. Unzählige letzte Heimspiele habe ich schon auf der Heimfahrt aus Frankreich verbracht, statt im Stadion. Diesmal ist es dann ja „nur“ das vorletzte Heimspiel, was ungünstig liegt. Heute abend nämlich. Chorprobe schwänzen ist ganz schlecht, weil ich schon letzte Woche nicht war. Aber immerhin mach ich so jemand anderem die Freude, Fußball live erleben zu dürfen. Obwohl, Restkarten gibt’s ja sowieso noch. Die Erfolgsfans bleiben nämlich bei nem Dienstagabendspiel gegen Cottbus, wenn’s eh keinen großen Ruhm mehr zu holen gibt, lieber zuhause. Von mir aus können sie da auch nächste Saison bleiben. Dann stehen wir endlich wieder weiter rechts und näher am Fangeschehen. Dann singt D. mehr und schimpft weniger. Mehrmals diese Saison hat er schon angekündigt nicht mehr ins Stadion zu gehen. Ich (man nennt mich auch Sportfreunde-Stiller-Zitate-Opfer) hab‘ ihm daraufhin vorgesungen: „eine Liebe die, unter Garantie, nie zuende geht, egal was auch geschieht.“ und damit erklärt, warum er doch immer wieder im Stadion steht. Oder, wie Nick Hornby so schön schrieb:

Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.

Da kann man halt nix machen, außer hoffen, dass wenigstens die Idioten bald zuhause bleiben.