Irgendwie reicht es langsam mit dem Schmuddelwinter. Seit Wochen ist es grau. So kinderlos kann einem das ja egal sein. Da verkriecht man sich mit nem guten Buch aufs Sofa und ignoriert alles. Wenn man aber ein Kind hat, dass bewegt werden will und das am liebsten an der frischen Luft, muss man sich ständig neues Bespaßungsprogramm ausdenken. So haben wir jetzt in meinem Weihnachtsurlaub das Entertainmentprogramm auf dem Land in Richtung Calw ausprobiert. Erstaunlicherweise kommt man da mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfacher hin als zu vergleichbaren Angeboten in Böbelfingen.

Z.B. waren wir in Calw im Kinderparadies. War mein erstes Mal auf dem (im?) Indoorspielplatz. Auf den ersten Blick fand ich die Halle eher klein, was aber doch ein Vorteil ist, weil man sein Kind nicht so leicht aus den Augen verliert. Der Kleine fand’s weltklasse. Die hatten da einen großen Dinosaurier, dem man in den Mund klettern konnte. Den Mund hat er dann zugemacht. Davon erzählt er uns jetzt täglich und jedesmal muss ich ihm mitteilen, dass wir leider keinen Dinosaurier zum Reinklettern haben. Außerdem fand er die Autorennspiele toll, wo man nach Geldeinwurf rennen gegeneinander fahren kann. Mit Pedalen und Lenkrad. Ewig konnte er da sitzen und schalten und lenken (an die Pedale kam er gar nicht ran). Es hat ihn nicht mal gestört, dass wir kein Geld eingeworfen haben. Auch gut war der Ballpool im Kleinkindbereich. Allerdings fand ich erstaunlich, wieviele Leute nicht lesen können. Im Kleinkindbereich war auch ein Trampolin, auf dem groß stand, dass es nur bis drei Jahre ist. Wenn ich dann noch Mütter sehe, die versuchen darauf zu springen, kann ich nur den Kopf schütteln. Außerdem wurde darum gebeten, den Bereich so zu verlassen, dass andere auch dort spielen können. Wir sind ja weiß Gott nicht die Ordentlichsten, aber wenn mein Sohn zehn Minuten lang voll Wonne Bälle aus dem Ballpool wirft, dann darf er die auch hinterher wieder einsammeln und zurückwerfen. Komischerweise waren wir wohl die einzigen mit der Einstellung. Naja, wir werden trotzdem mal wieder kommen. Der Kleine tobt sich aus und wir trinken gemütlich nen Kaffee dazu. Die Eintrittspreise fand ich mit 8 Euro für uns drei noch ganz ok.

Außerdem waren wir in Gechingen im Hallenbad beim Planschitag. Gechingen ist ein ziemliches Dorf und dementsprechend ist auch das Hallenbad winzig. Im einzigen Becken kann der Boden im Nichtschwimmerbereich verstellt werden. Einmal in der Woche stellen sie den für zweieinhalb Stunden auf dreißig Zentimeter und es ist Planschitag. Eine Rutsche gibt es dann und viele Wasserfahrzeuge zum Drauf- und Reinsitzen. Uns hat es Spaß gemacht, obwohl es aufgrund des späten Mittagsschlafes unsere Kleinen recht kurz war. Nächstes Mal müssen wir da um Punkt 16 Uhr auf der Matte stehen.

Vorgestern habe ich meine Männer dann zum Fasnetsauftakt geschleppt. Hier im Dorf gibt es verschiedene Narren, die sich zum Maskenabstauben getroffen haben. War eher eine kleine Veranstaltung, aber es gab Guggenmusik. Der Kleine war begeistert, als vier Neuhexen zur Taufe zwanzig Meter durch die Aid schwimmen mussten. Er wollte auch gerne die Rutsche ins Wasser probieren und schwimmen, obwohl es saukalt war und dann auch noch anfing zu regnen. Ja, man muss die Kinder früh heranführen an die Fasnet, sonst werden sie mal Fasnachtsmuffel. Dieses Jahr darf der Kleine sogar mal die richtige Fasnet in meiner Heimat kennenlernen, wenn sein Brüderchen sich nicht entscheidet viel früher zu kommen.

Ansonsten waren wir im Regen auf dem Spielplatz im Sand baggern, auf der Terrasse Fussball spielen, in der Bücherei, mit dem Bus beim Baumarkt, Verpackungsmüll zum Wertstoffhof bringen und was man eben so treibt den ganzen Tag. Ab morgen muss ich wieder arbeiten und D. muss das Bespaßungsprogramm alleine stemmen. Gleich zu Beginn hab ich wieder zwei sehr lange Tage, wo ich aufgrund von Geburtsvorbereitungskurs und Arzttermin sehr spät nach Hause komme. Aber immerhin ist das Ende in Sicht. Nur noch eine Woche bis zum Mutterschutz! Wird auch langsam Zeit. Der Kleine Mann im Bauch ist nämlich ein ordentlicher Treter (kann mich nicht erinnern, dass es in der ersten Schwangerschaft so arg war) und die schon aus der ersten Schwangerschaft bekannten Hüftschmerzen wecken mich nachts mehrmals auf. Da bin ich dann doch froh, dass ich bald wieder Urlaub habe.