D. fängt dieses Semester an zu studieren. Überall in Deutschland gehen die Studenten seit dieser Woche wieder brav zur Uni. In Karlsruhe lassen sie sich allerdings noch eine Woche länger Zeit und diese Woche finden die O-Phasen statt. D. hat also diese Woche ein paar Termine. Da er aber in den letzten zwei Jahren da Glück hatte abends zur Schule zu gehen, konnte er sich auch seinen Tag einteilen wie er wollte und lebt nun schon seit ein paar Jahren in der Zeitzone von New York (was ich auch gerne tun würde, aber das verträgt sich nicht mit Kernzeiten von 9:00 Uhr bis 15:30 Uhr). Dazu kommt sein unglaubliches Talent den Wecker zu überhören. Einerseits ist das ganz praktisch, weil ich so morgens ohne ihn zu wecken mehrmals snoozen kann. Wenn er aber selbst aufstehen muss, ist das sehr unpraktisch. Normalerweise regeln wir das so, dass ich ihn dann anrufe, wenn er aufstehen muss und so oft anklingle, bis er dran geht. Gestern wollte er um 11 Uhr geweckt werden, weil sein Programm vermeintlich um 12 Uhr beginnen sollte. Um 11 Uhr fiepte dann mein Handyalarm um mich daran zu erinnern. Im Internet hatte ich allerdings schon festgestellt, dass er erst um 13 Uhr an der Uni sein musste und überlegte dann, ob ich ihn jetzt lieber schlafen lassen sollte. Wenn er dann allerdings um halb zwölf von alleine wach geworden wäre, dann wäre er bestimmt sauer gewesen, dass ich nicht angerufen hatte. Also beschloss ich doch anzurufen, aber während ich die Nummer wählte fiel mir siedendheiß ein, dass er ja am Tag vorher den Ton am Telefon ausgeschaltet und bestimmt vergessen hatte den wieder an zu schalten. Meine Vermutung bestätigte sich, als er einfach nicht ans Telefon ging, das er sogar extra noch neben das Bett gelegt hatte. Also hab‘ ich’s auf dem Handy probiert. Aber da war auch der Ton aus. Verzweifelt saß ich nun in meinem Büro. Mal eben hinfahren zum Wecken geht nicht, wenn der Weg nach Hause so weit ist. Also rief ich dann die liebe Stulle an. Die wurde vom Telefonklingeln wach und erklärte sich bereit sich auf’s Fahrrad zu schwingen um an unserer Tür zu klingeln. Kurz nach zwölf war sie da. Nach einigem Klingeln wurde D. wach und öffnete ihr sogar die Tür. D. war pünktlich bei der O-Phase und die Stulle war mal wieder unsere Retterin in der Not.
Liebe Stulle, vielen Dank dafür und für alles andere, was Du sonst schon für uns getan hast und bestimmt in Zukunft noch tun wirst. Und halt Dich lieber von dem Griechen fern, der ist ein Arschloch!