Das wird jetzt eher ein Gedächtnisprotokoll, da ich heute eigentlich gar nicht mehr mitmachen wollte und mir den Tag nicht so genau gemerkt habe.

6:00 Ich werde vom Weckerklingeln wach, was ungewöhnlich ist, weil ich meistens vorher wach bin. Ich warte kurz, ob der Schlökerich auch wach geworden ist. Ist er nicht, also schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer, dusche, mache Vesper für mich und den Herr Gartenhein. Irgendwie bin ich langsam und will aber unbedingt vor sieben losfahren. Also packe ich auch mein Frühstück ein. Kurz bevor ich gehen will, ruft der Herr Gartenhein. Da anscheinend niemand sonst wach ist, beschließe ich den Herr Gartenhein noch anzuziehen und ihm was zum Frühstücken aufzudrängen. Der hat aber schlechte Laune, erzählt irgendwas von seinem Kindergartenkumpel Lujan und jammert, als ich mich verabschieden will. Dann will er in Rekordzeit sein Frühstück runterschlingen, weil er mit mir mit will. Da von oben noch immer nichts zu hören ist, lasse ich mich breitschlagen später los zu fahren, frühstücke doch noch und liefer den Herr Gartenhein als erstes Kind um 7:30 im Kindergarten ab.

8:00 Mit Deutschlandradio Kultur und kaum Stau komme ich gut bei der Arbeit an. Der Vormittag vergeht mit emails, Lob von einem der oberen Chefs, dem Formulieren einer schwierigen Anfrage, Kollegengesprächen und einem dreiviertel Liter Schwarztee.

11:30 Mein Bürokollege packt sein Essen aus. Beim Essen zuschauen ist blöd, also packe ich auch mein Essen aus, klicke mich bei Spiegelonline durch die WWM-Fragen vom Vorabend (14 von 15 richtig). Nach dem Essen versuche ich das Korrekturlesen eines Abstracts unnötig zu verschieben.

13:00 Mein obligatorischer Mittagsanruf zuhause. D. ist verschnupft, der Schlökerich macht Schabernack im Hintergrund. Das Abstract liegt noch immer und macht mir ein schlechtes Gewissen. Aber ich bin einfach viel zu müde und beschäftige mich lieber mit dem Vergleichen von Angeboten. Mittagstief ganz ohne mächtiges Mittagessen. Mein Bürokollege rettet mich mit einem Knoppers. Irgendwann schaffe ich es doch noch das Abstract zu lesen und wundere mich ob „in Form von“ tatsächlich „in form of“ übersetzt wird, überlasse diese Feinheiten dann aber doch lieber meiner Chefin.

15:30 Feierabend. Heute komme ich ohne Stau und mit Gelaber über das SPD Parteiprogramm im Radio nach Hause. Da gibt es dann einen leckeren Kaffee und das letzte Stück Schlökerichgeburtstagskuchen. Ich will mich kurz aufs Sofa legen, der Schlökerich will seine Milch auf mir trinken. Und dann will der Herr Gartenhein auch noch auf mir rumturnen. Und dann will er oben mit mir spielen. Ich verschwinde also mit dem Herr Gartenhein im Kinderzimmer, räume seine Bahn ein, schiebe Autos durch die Gegend, lasse Duplobagger Kreise drehen, baggere imaginäre Löcher und schütte imaginären Schutt aus, schaue dem Herr Gartenhein beim Autos parken zu und lausche den Dschungelliedern, die im Kassettenrekorder ordentlich leiern.

17:45 Ich habe für meinen Teil genug gespielt und gehe nach unten. Der Herr Gartenhein will Donald Duck auf Youtube anschauen und ich baue mit dem Schlökerich Bauklotztürme (ich baue, er wirft um), laufe mit ihm Runden durch die Wohnung, versuche ohne Babyhilfe die Spülmaschine einzuräumen.

18:30 D. geht noch kurz was einkaufen. Ich fange an Salat zu machen und koche Wasser um die asiatischen Nudeln zu zu bereiten. Bevor ich aber das Essen vollends ruinieren kann, ist zum Glück D. wieder da und kocht weiter. Ich darf dann noch drei Eier für den Kindergarten ausblasen. Hatte ich auch noch nie gemacht.

19:50 Nach dem Essen sollen die Jungs in Bett. Der Herr Gartenhein will nicht, will sich nicht ausziehen und jammert und weint. Dann schlafen doch beide erstaunlich schnell ein.

20:45 Die Kinder schlafen und ich versuche (erfolglos) Feuer zu machen. Dann setze ich mich zu D. aufs Sofa um „Der Minister“ auf Sat1 zu schauen. Satire auf Sat1, ist das nicht schon ein Widerspruch in sich selbst?

21:55 „Der Minister“ ist ganz witzig, aber Filme mit Werbung sind nervig, D. hat das Feuer angekriegt und ich bin fertig mit bloggen. Gute Nacht Euch allen!

Ich glaub ja nicht, dass ich das morgen noch mal mache…