In den letzten Tagen habe ich einiges erlebt und auch vieles im Kopf gehabt. Wie das immer so ist, wenn man’s nicht gleich aufschreibt, dann vergisst man’s. Jetzt versuche ich mich an alles, was ich schreiben wollte zu erinnern. Hier gibt’s ein paar Häppchen (ungeordnet).

Schleswig-Holstein ist mir ein Rätsel und Fahren mit Navigationssystem statt mit uralter Straßenkarte ist für den Orientierungssinn nicht gerade hilfreich. Wir mussten jeden Tag eine Weile fahren, weil wir unsere Unterkunft „erst“ im April gebucht hatten. Irgendwie ist das sehr seltsam die weltgrößte Windenergie-Messe in so nem winzigen Ort zu veranstalten. Das Messegelände besteht vollständig aus Zelten, die auf dem Acker aufgestellt werden. Wenn man eine der Hallen durch den Hinterausgang verlässt, steht man quasi auf ner Kuhweide. In den letzten Jahren war die Veranstaltung wohl ein einziges Schlammwaten. Dieses Jahr war es sonnig, was die Zelte zu Saunen gemacht hat. Aber beeindruckend war’s schon. Alles was Rang und Namen hat ist da anwesend. Da konnten wir mal live sehen was unsere Konkurrenz so treibt.

Wenn in einer Speisekarte das Schnitzel mit Bartkartoffeln angepriesen wird und die letzte Seite der Speisekarte mitteilt, dass das Austauschen von Beilagen extra kostet, frage ich mich ob auch das Tauschen der Bartkartoffeln gegen Bratkartoffeln was kostet? Das war aber sowieso eine seltsame Speisekarte. Da gab’s nämlich auch das Jägerschnitzel einmal für 9,90 und einmal für 8,90. Warum Restaurants nicht bedenken, dass ihre Speisekarte ja quasi ihr Outfit ist. Wieso wir da trotzdem gegessen habe ist mir ein Rätsel. Ein Highlight war das Essen jedenfalls nicht.

Ich musste feststellen, dass es Nachbarn wie aus dem Fernsehen tatsächlich gibt. Fassungslos durfte ich mir anhören, dass jemand seine Garage nicht aufstellen konnte, weil der Nachbar nicht bereit war ein Brett von seiner Garage abzuschrauben. Dabei ging’s lediglich um 6 Schrauben. Und sowas in nem Neubaugebiet, wenn man genau weiß, dass man sich mit den Leuten noch 20 Jahre einen Zaun teilt. Da ist der Rechtsstreit doch schon vorprogrammiert.

Wenn man einer Sprache nicht mächtig ist, ist nicken und „yes“ sagen nicht immer die beste Möglichkeit. Wenn man nämlich nach einem Vortrag fachliche Fragen gestellt bekommt und einfach immer „yes“ sagt, dann wird man irgendwann zur Lachnummer. Keine Angst, ich war das nicht selbst. Ich durfte mich mit anderen Dingen rumschlagen. Zum Beispiel mit einem Fragesteller, der meinte von meiner Forschung mehr Ahnung als ich zu haben. Der stellte dann eine Frage und wollte eine bestimmte Antwort hören. Als ich mit Antworten gezögert habe, weil das Problem alles andere als trivial ist und nicht in zwei Sätzen erklärt werden kann, fing er arrogant an: „Just to help you a little bit,…“. Ich unterbrach ihn dann um ihm mitzuteilen, dass mir wohl klar ist, was er hören will, dass das aber nicht richtig ist. Geärgert hat mich diese Arroganz schon, obwohl mir versichert wurde, der sei eigentlich ganz nett, der junge Mann. Bei mir hat er gerade keinen Stein im Brett.

Wenn bei Schwaben gefeiert wird, dann gibt’s immer Schwäbisches Essen. Zur Vorspeise Schwarzwälder Schinken (der könnte allerdings auch badisch gewesen sein, da sind sie ja nicht so, die Schwaben) und Flädlesuppe. Als Hauptgericht Zwiebelrostbraten und als Beilage Schupfnudeln und/oder Spätzle. Da kann man fast Wetten drauf abschließen. Die Nachspeise gestern abend, hat aber auch gestandene Schwaben aus dem Konzept gebracht. Was um Himmels Willen ist denn ein Schleckhaf? Süße Pampe mit Nuss war’s. Walnusscreme oder so. Warum nennt man dann das nicht auch so?