Wir waren am Wochenende im Zoo. Eigentlich hatte ich vor der Kombination schönes Wetter – Wochenende – Zoo – Kinderwagen immer ein bisschen Angst, aber es war tatsächlich gar nicht so schlimm. Gegen Mittag waren wir bei schönsten Frühlingswetter dort: ein Papa, drei Mamas, drei Kinder, drei Kinderwagen. Unser Kleiner war in der Straßenbahn eingeschlafen und war sehr überrascht nach dem Aufwachen Flamingos zu sehen. Da musste er gleich aussteigen und sich das genauer anschauen. Als nächstes ging es dann in die Vogelvolieren. Da war es zwischendurch etwas unübersichtlich, weil viele Leute mit Kinderwagen durch die Türen und Vorhänge wollten. Und unser Kleiner immer geradeaus den fremden Menschen hinterher. Wen interessieren schon Vögel, wenn es Vorhänge und Türen gibt. Und Vogelbäder. Da bin ich einmal mit Tür, Vorhang und Kinderwagen beschäftigt und versuche zwischen fremden Beinen meinen hellblaubejackten Sohn im Auge zu behalten, da steht er bis zu den Waden im Vogelbadetümpel. Zehn Minuten im Zoo und mein Sohn hat nasse Füße. Da ich ja eine Rabenmutter bin, habe ich kein zweites Paar Schuhe dabei. Lediglich eine zweite Strumpfhose hätte ich bieten können. Dann wäre allerdings mit rumlaufen für ihn Schluß gewesen. Aber es war ja einigermaßen warm und ich hab ihn mit den nassen Schuhen laufen lassen. Die Tiere haben ihn dann nur mäßig interressiert. Wer will schon Affen sehen, wenn man auch im Affenhaus die Rampe hoch und runter rennen kann. Und was ist spannend an Elefanten, wenn es Pfützen gibt. Und wer will Steinböcke anschauen, wenn es Treppen gibt. An den Betontreppen hat er sich dann gleich mal sein Kinn abgeschürft. Und das Blut kontinuierlich an seine Jacke geschmiert. Jetzt war er also nass und blutig. Und weil ich eine Rabenmutter bin, hatte ich weder Desinfektionsspray noch Pflaster dabei. (Und eine zweite Jacke sowieso nicht.) Dafür habe ich dann auch tadelnde Blicke von anderen (fremden) Müttern geerntet. Auch dafür, dass ich nicht immer sofort hinterher gestürmt bin, wenn der Kleine in eine andere Richtung wollte als ich. Dafür hat er aber sogar Kekse und Salzbrezeln bei Fremden abgestaubt. Weil ich ja eine Rabenmutter bin… achnee,stimmt gar nicht,  ich hatte sogar selbst Kekse und Apfel für ihn dabei. Aber das Essen von den anderen schmeckt bestimmt besser. Irgendwann war’s dann genug mit rumrennen. Also für mich. Deshalb hab ich ihn in den Wagen gesetzt und er hat auch nur ein bisschen protestiert. Für den Heimweg hat er dann die trockene Strumpfhose bekommen. Natürlich haben auch hier einige Leute komisch geschaut, dass mein Kind nur mit Strumpfhose und ohne Schuhe im Kinderwagen sitzt. Weil’s in der S-Bahn ja auch sooo kalt ist. Ein schöner Zoobesuch war das, auch wenn der Kleine die großen Katzen nicht streicheln konnte. Was er gerne getan hätte („Tata, Tata!“).

Nach dem sonnigen Samstag kam dann ein grauer und kalter Sonntag. Wir haben versucht nach draußen zu gehen, aber nach 100 Metern haben wir wieder umgedreht. Bei uns weht immer ein ordentlicher Wind. Wenn der dann mit gefühlten -5°C weht und es dann auch noch anfängt zu nieseln, da sieht sogar unser Kleiner ein, dass man mit seinem Auto sowieso besser drinnen spielen kann. Und was war jetzt mit dem Apfeldieb? Der Apfeldieb ist unser Kleiner. Da hat er gerade einen wundervoll geschälten und geschnittenen Apfel serviert bekommen, und klaut sich dann meinen ungeschälten, ungeschnittenen, den ich nur essen wollte, weil mir beim Anblick seines Apfels (geschält und geschnitten) das Wasser im Munde zusammengelaufen war. Meinen Apfel habe ich dann netterweise wiederbekommen, als noch etwa ein Fünftel davon übrig war. Natürlich großzügig eingespeichelt. Lecker…