Dieses Jahr verbringen wir Heiligabend das erste Mal bei uns. Bisher waren wir immer bei meinen Eltern, aber irgendwann muss man ja auch mal anfangen eigene Traditionen zu schaffen. Und deshalb bin ich auch ein bisschen aufgeregt. Vorgestern haben wir einen Weihnachtsbaum gekauft. Und einen Christbaumständer. Brauchten wir ja bisher nicht. Der Baum ist nur mittelgroß, da er erhöht stehen wird. Dann kann kein kleines Grabschbaby die Kugeln runterkegeln. Selbstverständlich haben wir aber auch fast keinen Baumschmuck. Beim Hobbykünstlermarkt haben wir ein paar ausgesägte Anhänger gekauft und eine Packung mit kleinen bunten Kugeln habe ich mal beim Einkaufen mitgenommen. Ich kann ja sowas gar nicht, so mit Stil und Farbkonzept. Früher haben wir immer alles bunt drangehängt. Der Herr Gartenhein hat im Kindergarten ein paar Glitzersterne ausgeschnitten, die ich schön finde. Der Plan ist nun noch ein paar Salzteiganhänger zu backen (sind gerade im Ofen) und blau und silber anzupinseln und noch ein paar silberne Glitzersterne auszuschneiden. Vielleicht auch noch ein paar Faltsterne. Also alles selbst gemacht. Wir werden sehen.
Ich habe eine Mila-Krippe bei Mama Miez gewonnen. Nach zwei Tagen hat der Esel schon zwei geklebte Ohren (nächstes Jahr vielleicht doch Playmobil?), aber die Kinder lieben die Krippe. Die steht im Regal so weit oben, dass die Kinder Stühle brauchen, um damit zu spielen. So haben wir besser unter Kontrolle, wenn sie damit spielen.
Sonstige Weihnachtsdeko haben wir fast keine. Klar, ein Adventskranz ist da. Einen beleuchteten Bascettastern haben wir noch, aber das war’s schon.

Geschenke kriegen die Kinder dieses Jahr ordentlich viel, wie ich finde. Zum einen schenkt die Verwandschaft auch und zum anderen haben unsere Kinder bisher gar nicht so viele Spielsachen. Der Herr Gartenhein kriegt die Lego Feuerwehrstation und das Flughafenfeuerwehrauto. Außerdem Playmobil Dinos, die wir mal als Schnäppchen erstanden haben. Und er kriegt ein Spiel. Am nächsten Tag bei den Großeltern gibt es noch Emmets Roboter, den er sich schon seit dem Lego Movie wünscht.
Der Schlökerich kriegt eine kleine Holzmurmelbahn vom Hobbykünstlermarkt, Schienenteile für seine Holzeisenbahn (gab’s neulich bei Aldi), ein Puzzle, ein Lego Creator Set mit Roboter, Playmobil-Elefanten (auch so ein Schnäppchen von irgendwann) eine Ukulele und ein Nachtlicht (zur Zeit will er naachts immer Licht). Von Omi und Opa gibt es dann noch eine Scannerkasse.
Der Julijunge braucht eigentlich noch nichts, ist ja vieles schon da. Er kriegt zwei Obälle, die wir bisher noch nicht haben und eine Spieluhr. Von den Großeltern dann noch einen Balanciermond für später.
Das sind also die Sachen, die sie sich wünschen. Frei nach „something they want, something they need, something to wear and something to read“, kriegen die beiden Großen noch neue Rucksäcke. Der Schlökerich hat bisher keinen Rucksack, braucht aber einen für seinen Kindergartenstart im Februar. Der Herr Gartenhein hat einen Tatonka Rucksack, den wir Second Hand gekauft hatten und der nach knapp drei Jahren ziemlich am Ende ist. Die Kinder müssen die Rucksäcke viel selbst tragen. Sie müssen jeden Tag den knappen Kilometer vom Kindergarten nach Hause laufen. Einmal die Woche laufen sie vom Kindergarten etwa 20 Minuten zum Turnen und zurück. Alle zwei Wochen laufen sie 30 Minuten den Berg hoch in den Wald. Für die Waldtage müssen die Rucksäcke dann auch gut wasserdicht sein. Sportsachen, Essen und Getränk müssen rein passen. Wir haben uns für Modelle von Elkline entschieden. Der Herr Gartenhein kriegt das etwas größere Modell Tragichselbst und der Schlökerich den etwas kleineren Ruckizucki. Ich bin gespannt, wie sie ihnen gefallen.
Zum Anziehen gibt es für jeden einen Superman-Schlafanzug. Das hat mit dem Ablaufplan unseres Abends zu tun. Und damit, dass die alten Schlafanzüge vom Herr Gartenhein, die der Schlökerich trägt, teilweise sehr verzogen und schlabbrig sind. Zum Lesen gibt es Wieso Weshalb Warum Bücher, die sie beide mit großer Begeisterung anschauen. Ich bin selbst immer wieder begeistert, wie dort auch komplizierte Zusammenhänge in einfachen Worten erklärt werden. Im Buch über Farben wird zum Beispiel erklärt, warum der Himmel blau aussieht. Ich denke da immer sofort an meine Vordiplomprüfung in theoretischer Physik, aber die Erklärung ist dann wenig kindgerecht.
Für alle zusammen gibt es noch eine große Kiste mit Legosteinen. Unser magerer Vorrat ist für drei Kinder auf Dauer einfach zu wenig.

Unser Heiligabend stell ich mir im Moment folgendermaßen vor. Wir beginnen den Tag ganz normal und stellen dann gegen mittag den Baum auf, den wir dann gemeinsam schmücken. Vermutlich sind die Kinder dann schon ganz aufgeregt. Eine ihrer Freundinnen spielt am Nachmittag im Krippenspiel im Nachbarort mit. Da werde ich dann mit den Jungs hin verschwinden und D. spielt solange Weihnachtsmann. Bis wir wieder zuhause sind ist es vermutlich schon dunkel und dann können wir auch gleich die Bescherung machen, damit die Kinder dann noch Zeit haben mit ihren Sachen zu spielen. Während ich dann stundenlang Lego aufbaue, macht D. das Abendessen. Der Herr Gartenhein hat sich Pfannkuchen bestellt. Das ist gut, weil das alle Essen. Die Kinder essen die ganz traditionell mit Ketchup und Mayo und manchmal einem Würstchen. Seltsam, ich weiß. Und wenn dann alle satt sind, sollen die Kinder ihre neuen Schlafanzüge anziehen und dürfen dann noch weiter spielen oder mit Chips auf dem Sofa einen Film schauen, bis sie ins Bett wollen oder einschlafen. Der Herr Gartenhein wünscht sich schon lange sehnlichst, mal lange aufbleiben zu dürfen. Warum also nicht an Weihnachten. Vielleicht sind sie auch irgendwann so überdreht, dass wir sie doch ins Bett schicken. Wir werden sehen. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie es wird.