Diese Woche haben wir ihn hinter uns gebracht: unseren ersten Kindergeburtstag. Der Herr Gartenhein wurde fünf und durfte sich fünf Freunde einladen. Auf die Auswahl der Gäste hatten wir wenig Einfluss. und stellten uns schon mal auf ein lautes Fest ein. Teilweise hatten wir die Gäste schon mal vorher zum Spielen bei uns, teilweise kannte ich sie nur vom Spielplatz oder vom Sehen. Den ganzen Vormittag war er schon aufgeregt und fragte immer wieder, wann denn seine Gäste kämen. Zum Essen hatte er sich einen Mauskuchen bestellt, den ich noch bis spät in die Nacht gebacken hatte.

Dann kamen nach und nach seine Gäste. Einer blieb weg, weil er, wie ich später erfuhr, in Urlaub ist. Als erstes stürmten sie in den Garten, wo wir Wasserspritzen und Wasser vorbereitet hatten. Damit durften sie Playmobilmännchen umschießen, zogen es aber schnell vor, sich gegenseitig abzuschießen. So konnte ich schon vor dem Kuchenessen zwei Kinder frisch einkleiden. Der Kuchen war erst mal nebensächlich und sie tanzten wild erst zu Kinderliedern, dann zu 30 Seconds to Mars. Danach stürmten sie das Kinderzimmer und das Schlagzeug. Ich konnte sie dann doch erst mal zu Kuchen überreden. Einer der Gäste bestand darauf, unbedingt ein Auge der Maus zu essen. Also schnitt ich nach längerer Diskussion ein Loch in die Mitte des Kuchens. Nach zwei Gabeln, war er dann satt. Ich hätte ihn am liebsten gezwungen alles aufzuessen. Danach stürmten sie wieder den Garten. Dort gab es Dosenwerfen und eine weitere Wasserschlacht. D. brach mit dem Schlökerich auf, um den Schatz zu vergraben. Ich folgte mit der Bande, nachdem ich erneut und diesmal alle neu eingekleidet hatte. Die Schatzsuche führte zum Spielplatz. Die Jungs rannten natürlich den ganzen Weg, warteten aber zum Glück an den großen Straßen. Ich kam nämlich kaum noch hinterher (36. Schwangerschaftswoche eben). Am Spielplatz wunderte sich der Herr Gartenhein kurz, dass der Papa da war, dann war aber das Kisten ausgraben interessanter. D. verabschiedete sich auch gleich zum Abendessen machen, während die Jungs den Schatz plünderten und dann das Klettergerüst stürmten. Sie durften sich dann eine Weile auf dem Spielplatz austoben, bevor ich sie zum Abendessen nach Hause trieb. Es gab Pommes und Würstchen und tatsächlich war es auch mal kurz ruhig. Gegen 18 Uhr holten die Eltern ihre Kinder samt den nassen Klamotten wieder ab. Ich hoffe jetzt, dass ich bis Montag noch genügend Anziehsachen für den Herr Gartenhein finde. Kurze Hosen und T-Shirts sind nicht mehr so viele übrig.

Fazit: Fünf Fünf-bis-Sechsjährige sind ganz schön laut. Zwei der Jungs fand ich als Gäste sehr angenehm, da sie in der Gruppe einfach mitlaufen und machen, was man ihnen sagt. Die anderen beiden waren etwas anstrengend, weil der eine permanent heulte, wenn etwas nicht nach seiner Nase ging (wenn er z.B. nicht der erste an der Ampel, der erste auf dem Spielplatz, der erste auf dem Klettergerüst war) und der andere permanent eine Extrawurst wollte (ja, das war der, der unbedingt das Auge essen wollte) und z.B. beim allgemeinen Abmarsch, als alle mit Schuhen schon an der Straße warteten, noch immer barfuß auf der Rutsche saß und lamentierte, dass er jetzt aber alles nochmal machen wolle.

Der Herr Gartenhein war begeistert und erzählte noch am nächsten morgen von seinem schönen Geburtstag. Wir waren ziemlich platt, da die vorhergehenden Tage mit Einkaufen, Planen, Kuchen backen, Geschenke einpacken und Zimmer aufräumen doch recht anstrengend gewesen waren. Jetzt wartet der Herr Gartenhein noch auf morgen, wo er im Kindergarten seinen Geburtstag nachfeiern darf. Dafür darf ich heute noch, mal wieder, einen Schlangenkuchen backen. Am Donnerstag kommen dann vermutlich Omi und Opa und er bekommt auch endlich seine heiß ersehntes Legobergwerk. Und dann ist das mit dem Geburtstag bis nächstes Jahr erledigt. Ein bisschen gruselt es mich schon vor sechs sechsjährigen Gästen, aber es ist ja noch Zeit.