Ich war ja letztes Wochenende mit Kollegen im Schnee, genauer war ich in der Steiermark, noch genauer in der Nähe von Schladming. Ich bin mit zwei Kollegen am Mittwoch nachmittag angereist. Vier andere waren schon da. Ich hatte die Nacht zuvor viel zu wenig geschlafen und war noch etwas durch den Wind von der tragischen Neuigkeit. Nach viereinhalb Stunden waren wir auch schon da. Eigentlich war alles ganz gut gelaufen, nur den Berg zu unserem Haus, den kamen wir nicht hoch. Komplett vereist, das hieß Schneeketten aufziehen im Dunkeln und mit dem Ziel schon in Sicht. Angelockt von unserem Warnblinker standen auch bald die schon anwesenden Kollegen da, schadenfroh und mit Bier in der Hand. Mit vereinten Kräften waren die Ketten dann drauf und wir endlich angekommen. Bier, Maultaschen und Birnenschnaps gab’s zur Begrüßung. Und sehr vernünftig waren wir sogar vor Mitternacht im Bett. Das sollte sich in den folgenden Tagen ändern. Aber wovon ich jetzt schreiben wollte, ist der letzte Tag. Am letzten Abend waren wir ziemlich lange wach und nach nur 3 Stunden Schlaf fühlte ich mich erstaunlich ausgeschlafen. Später wurde mir klar, dass ich wohl einfach noch betrunken gewesen war. Jedenfalls hatte es nachts etwas gestürmt und es stürmte immernoch, so dass wir nicht sicher wussten, ob wir unseren Plan, noch bis nachmittags den Schnee zu nutzen, in die Tat umsetzten konnten. Guter Dinge (d.h., ich fühlte mich nicht in der Lage (wegen des Schlafmangels und, wie ich jetzt weiß, wegen des Fiebers, was ich da wohl auch schon hatte) irgendwelchen Sport zu treiben und spekulierte auf eine sofortige Heimreise) zogen wir unsere Skiklamotten an. Beratung beim Frühstück. Sollen wir’s wagen? Vielleicht mal anrufen. Praktischerweise waren zwei der drei Service-Hotlines sonntags nicht besetzt und die dritte warb mit dem Wetter vom Vortag. Sehr hilfreich. Also Skiklamotten wieder aus. Wir fahren nach Hause. Spätestens der dann ausfallende Strom und die heruntergekommene Satellitenschüssel überzeugten uns schließlich. Im Auto hörten wir, was wirklich los war. Der Orkan Paula fegte über uns hinweg. Es wurde darauf hingewiesen, man solle lieber zuhause bleiben, wenn es nicht anders geht. Auf den Gipfeln wurde von Windgeschwindigkeiten über 200 km/h berichtet. Aber gut, dass wir noch kurze Zeit vorher eine halbstündige Diskussion hatten, ob wir noch Skifahren wollen. Darüber konnten wir dann nur noch die Köpfe schütteln und den Fahrer anhalten, dass Lenkrad gut festzuhalten.