Sun

Lange war das bei Youtube nicht zu finden. Wie oft hab ich darauf wohl getanzt…

Zustände wie im Mittelalter

Neulich habe ich in einem Forum einen Beitrag eines Mädchens gelesen, die sich wünscht Medizin zu studieren, was ihre Eltern aber nicht erlauben. Sie möchten gerne, dass ihre Tochter Lehrerin wird und sogar die Fächer haben sie schon für sie ausgewählt. Sie schien sich damit abgefunden zu haben, dass sie das nicht selbst entscheiden darf, da sie bei der Einschreibung selbst noch nicht volljährig sein wird. Außerdem wolle sie ja auch mal Kinder, da sei Lehrerin ja schon ok. Ich war schockiert. Ich nehme an die Eltern wollen nur das Beste und wünschen sich einen sicheren Beruf mit gutem Einkommen für ihre Tochter. Aber trotzdem können sie doch nicht einfach über den Kopf ihrer fast erwachsenen Tochter hinweg entscheiden. Irgendwann muss sie ja mal erwachsen werden, eigene Entscheidungen treffen und selbst Fehler machen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es Berufswünsche gibt, die man als Eltern dann doch nicht unterstützen möchte (z.B. It-Girl, Superstar oder Pornodarstellerin), aber was ist gegen ein Medizinstudium einzuwenden? Klar kann sie auch Lehrerin werden, aber man ist doch immer dann besser, wenn man eine Sache auch mit Herzblut tut, weil man selbst es will und nicht, weil jemand anders es bestimmt hat.

Ich dachte dann, ok, ein trauriger Einzelfall. Gestern in der S-Bahn habe ich dann aber ein Gespräch von drei Mädels mit angehört. Sie redeten über die Schule und über Noten. Sie werden nächstes Jahr Abi machen. Die eine erzählte dann, dass sie in Mathe schlecht sei, die aber leider auch für ihr Studium braucht. Sie würde International Business studieren. Im weiteren Gespräch kam dann heraus, dass das der Wunsch ihrer Eltern ist. Und dass diese ihr jetzt schon Druck machen und sie dazu drängen sich zu bewerben. Ich weiß nicht was das für einen Sinn macht, sich ein Jahr vor dem Abi bereits zu bewerben, aber gut. Ihre Freundin meinte dann sie würde auch gerne studieren, aber ihre Eltern erlauben es nicht. Selbst finanzieren kann sie es leider nicht und Bafög gäbe es auch nicht, weil ihre Eltern zu viel verdienen. Da saß ich dann fassungslos daneben. Warum schicken Eltern ihr Kind zum Gymnasium um ihm anschließend das Studieren zu verbieten? Und was soll das überhaupt? Ist das jetzt normal, dass Kindern vorgeschrieben wird, was sie mal werden sollen? Warum sind die Eltern so ängstlich und haben so wenig Vertrauen in ihre Kinder, so wenig Vertrauen in das, was sie den Kindern beigebracht haben? Warum müssen sie alles kontrollieren und durchplanen? Suchen sie dann auch den zukünftigen Partner der Kinder aus? Achnee, das wäre ja dann wie im Mittelalter…

Wann eigentlich

Seit wann sind eigentlich die Schulferien in BW immer so spät? Ich kann mich erinnern, dass wir als Kinder auch schon mal bereits Anfang Juli Ferien hatten. Also tatsächlich noch im Sommer. Ich erinnere mich an Sommermorgende, wo wir schon so früh im Schwimmbad waren, dass das Gras noch nass war. Und an Sommerabende, die wir spielend draußen verbracht haben und uns gefreut haben, dass niemand uns vor 21 Uhr reingeholt hat. Mit den späten Ferien war es dann oft so, dass man im Juli in der Schule schwitzen musste und im August, wenn man dann endlich frei hatte, das schöne Wetter vorbei war. So wie jetzt gerade auch. Klar wird dann argumentiert, dass man ja als Schüler auch im Juli nachmittags ins Schwimmbad gehen kann. Allerdings hatte ich auch schon in der achten Klasse dreimal die Woche am Nachmittag Schule. Und damals gab’s noch kein G8. Außerdem fallen die heißen Tage dann meistens auf die Zeit, in der jeder Lehrer noch schnell eine Klassenarbeit schreiben lässt. Da ist dann nichts mit Schwimmbad. Auch kann man in den Pfingstferien oder am Ende der Ferien in der Nachsaison verreisen, aber ab einem gewissen Alter ist es einem doch wichtiger den Sommer mit den Freunden zu genießen, statt ein Pauschalreiseschnäppchen zu machen.

Wann ist eigentlich Radio so schlecht geworden? Vor 15 Jahren ist SWF3 20 Jahre als geworden. Da gab es eine große Party in Baden-Baden, zu der wir mit dem Zug extra hingefahren sind. Wir haben damals alle Radio gehört, kannten die Moderatoren und hatten Favoriten. Und damals kam auch gute Musik im Radio. Wenn ich heute länger als zwei Stunden SWR3 hören muss, kriege ich zuviel. Man hat das Gefühl da laufen die gleichen 30 Songs den ganzen Tag rund. Und zwar so rund, dass man auch Lieder, die man eigentlich mochte, am Ende nicht mehr leiden kann. Neulich war ich dienstlich mit dem Auto unterwegs und konnte das Radio nicht bedienen. Ich war richtig erleichtert, als ich auf der Frequenz von SWR3 plötzlich einen holländischen Klassiksender empfangen habe. Auf der Rückfahrt hatte ich kurzzeitig 1Live. Da kam Placebo! Und Lenny Kravitz! War das angenehm nach unzähligen malen Fireflies, Song for Sophie, Waka Waka, Wavin‘ Flag, Tik Tok, California Girls,… Tja, dann war ich zurück im SWR3-Land. Auch SWR1 ist nicht wirklich eine Alternative. Da sind die 30 gespielten Songs einfach älter, aber auch nicht besser. Jetzt frag ich mich, war Radio früher besser oder war einfach die Musik früher besser?

Spielplatzgespräche

Wir haben hinter dem Haus einen kleine Spielplatz mit Sandkasten und Rutsche. Neulich haben der Kleine und ich dort eine Frau mit zwei Kindern getroffen. Ein kleines Mädchen, schätzungsweise drei Jahre, und ein kleiner Junge, acht oder neun Monate alt. Das Mädchen hatte kleines Sandspielzeug dabei, also sehr kleine Schaufeln und ein sehr kleines Sieb. Alles nur etwas größer als ein Löffel. Da der Kleine gerade fleißig übt das Essen selbst reinzulöffeln, hat er gleich das Sieb voll Sand geladen und ein bisschen Sand in den Mund genommen. Ich habe nicht angefangen hysterisch zu kreischen und zu schimpfen, sondern lediglich „Ihh“ gesagt. Die Frau meinte daraufhin sie hätte noch nie eine Mutter gesehen, die da so ruhig bleibt. Nach einer Pause meinte sie dann, man solle den Kindern aber schon immer gleich zeigen, dass das „falsch“ ist, sonst machen sie es ja immer weiter. Ich hab dann gemeint, dass er schon merken wird, dass Sand nicht schmeckt. Ich gehe ja nicht davon aus, dass ich im künftig Sandkuchen zum Geburtstag servieren soll. Ein großes Theater wegen ein paar Gramm gegessenem Sand fange ich bestimmt nicht an. Zumal es ihm ja gar nicht ums Sand essen, sondern ums Löffeln ging. Und Löffeln ist ja nun nichts falsches. Sie hat dann etwas später versöhnlich gefragt, ob ich da irgendwelche revolutionären Erziehungsmethoden anwende, sie könne ja schließlich auch noch was lernen. Dann hat sie das Thema gewechselt und wir haben über die Mietpreise in Deutschland und der Slowakei (da kommt sie her) geredet. Etwas später dann erwähnte sie, dass das kleine Mädchen mit einem Jahr bereits fünf Worte sagen konnte. Sie meinte, dass sie sich darum immer besonders gekümmert hätte, weil sie viel Wert darauf legt. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass das schon wieder ein Vorwurf sein sollte, weil mein Sohn mit bereits 14 Monaten außer „da“ und „ditte“ nichts (zumindest nicht auf deutsch) sagt. Dann fragte sie, wann der Kleine denn sitzen konnte. Mit sieben Monaten konnte er das. Man konnte den Neid in ihrem Gesicht sehen und sofort hat sie den kleinen Junge versucht hinzusetzen. Aber er konnte es nicht. Ich fand das etwas seltsam. Wir sind ja nicht zum Kindervergleich angetreten. Ich hätte ihr ja was darüber erzählt wie Kinder sich entwickeln, aber ihr deutsch war nicht so gut und außerdem wollte ich ihr nicht reinreden. Soll sie eben machen wie sie denkt und ich mache wie ich denke. Dann sind sie gegangen und ich habe mich gefragt, in welcher Beziehung sie zu den Kindern steht. Die Mutter ist sie nicht, soviel konnte ich heraushören. Auch, dass sie da war, als das Mädchen klein war und jetzt wieder da ist. Wahrscheinlich ist sie das Kindermädchen. Vielleicht treffe ich sie ja mal wieder, dann frage ich nach.

Urlaub

Der Kleine und ich waren letzte Woche in Urlaub in DS. War quasi ein Familientreffen, bei dem nur das Schwesterchen gefehlt hat. Eine Cousins-Cousinen-Zusammenführung war es auch. Besonders gut hat sich der Kleine mit Cousine Nr. 2 verstanden, die nur fünf Monate älter ist als er. Die beiden sind zusammen wie wild zwischen Küche und Esszimmer hin und her gerannt und haben dabei „aaahhaahh“ geschrien. Oder sie haben zusammen mit Autos gespielt. Die kleinen 25 Jahre alten  Matchbox-Autos von meinem Bruder hatten es ihm sowieso angetan. Mit Hingabe hat er sie über den Boden, auf dem Tisch und an den Wänden entlang geschoben. Fehlt nur noch, dass er „brrrrrrrrrrrrrrr“ dazu macht. Vom Opa hat er zum Abschied gleich noch zwei Autos bekommen, einen gelben Bagger und einen orangenen Jeep. Außerdem waren wir im Schwimmbad, auf dem Spielplatz, im Garten, Schuhe kaufen und mit Omi und Opa im Streichelzoo (während ich im Europapark war). Schön war’s.

Europapark

Gestern waren wir also im Europapark, der Bruder und ich. Die Kinder blieben in großelterlicher Obhut zuhause. Wer will schon mit Kinderwagen in einen Vergnügungspark. (Erstaunlicherweise laufen da viele Leute mit Kinderwagen herum.) Der Bruder war seit ca. 15 Jahren nicht mehr dort, ich nur seit drei. Ich kannte also nur die neueste Achterbahn (Blue Fire) nicht. Wie erwartet war es ziemlich voll. Sind ja Sommerferien und das Wetter war auch ganz gut. Anfangs ließen wir uns noch von den langen Warteschlangen überall etwas abschrecken, später haben wir dann geduldig fast zwei Stunden am Blue Fire angestanden. Wir wussten ja, dass sich der Park gegen 17 Uhr langsam leert und die Öffnungszeit war schon bis 21 Uhr verlängert.

In den älteren Achterbahnen läuft immernoch die gleiche Musik wie früher. Im EuroSat und im EuroMir kommt sofort die gleiche Spannung wie früher auf. Außerdem fallen mir bei jeder Bahn die Fahrten von früher ein. EuroMir bin ich als es neu war bei einem Besuch sieben Mal gefahren. Da kann ich mich dann besonders gut an die Musik erinnern. Gestern ist mir allerdings im letzten Wagen rückwärts doch etwas schwummrig geworden. Im EuroSat hatte ich früher immer Angst, dass das Schwesterchen rausfällt. Die hat nämlich keinen Ton von sich gegeben und da ist es ja dunkel in der Bahn. Da dachte ich manchmal sie wäre weg. Poseidon bin ich mit der Frau aus Lö, in dem Jahr als es neu war, bei einem Septemberbesuch zig mal gefahren. Wir wollten uns gar nicht ausmalen, wie lange man da im Sommer steht. Gestern konnte ich es ausprobieren. Beim Fjord Rafting muss ich immer dran denken wie wir auf unserer Rheintalradtour dort waren und bei jeder Fahrt einen zum Kapitän ernannt haben. Da wurden dann die Qualitäten bewertet. Sehr schlecht war es, wenn man von einem anderen Boot überholt wurde. Gerade als ich das gestern dem Bruder erzählte, wurden wir von drei Booten überholt. Aber er war ja der Kapitän 😉 . Beim Matterhornblitz fällt mir ein, wie D. noch beim Einsteigen mit „Attends Käppili“ gewarnt wurde und dann trotzdem beinahe seine Mütze verloren hätte. Bei Silverstar muss ich an meine Cousine denken, die beim Anstehen gejammert hat, dass sie bestimmt rausfällt und an D., der aus Versehen mitgefahren ist. Bei Blue Fire werde ich wohl in Zukunft daran denken müssen, wie ich mit dem Bruder so lange anstehen musste und wir zwei mal am Eisstand vorbeigeleitet wurden, bis wir beim dritten mal endlich etwas hätten kaufen können. Folter ist das. Und daran, wie wir in der Dämmerung unsere letzte Fahrt des Tages dort machten. Einfach herrlich. Ich glaube ich habe eine neue Lieblingsachterbahn. Aber seht selbst.

Mit jeder neuen großen Bahn merkt man, dass sie dazugelernt haben und es gibt, besonders im Wartebereich, immer Verbesserungen. Während man bei den alten Bahnen ewig im Zickzack steht, obwohl man das Ende der Schlange bereits sieht, wird man bei den neuen Bahnen in Schlangenlinien über das Gelände geleitet, so dass man nicht abschätzen kann, wie weit es noch ist. Dadurch wird man nicht so ungeduldig. Dazu gibt es dann etwas Ablenkung durch animierte Szenen. Außerdem kann man Eis und Getränke zwischendurch kaufen. In den großen Acherbahnen gibt es extra Schlangen für die erste Reihe und im Blue Fire sogar eine Single Rider Schlange. Da kann man sich anstellen, wenn man alleine ist und hat deutlich kürzere Wartezeiten. Leere Sitze werden dann mit den Einzelfahrenden aufgefült. So hat man auch immer eine vollausgelastete Bahn. Was allerdings etwas nervt ist die Werbung in den gesponsorten Bahnen. Beim Silverstar wird Mercedes beworben, was noch ganz ok ist. Immerhin interessieren sich ja viele Leute für Autos. Blue Fire wird von Gazprom gesponsort. Da kann man sich dann beim Warten Imagefilme über Offshoregasbohrungen anschauen. Das fand ich doch etwas befremdlich.

In 10 Stunden sind wir gestern 11 Mal gefahren. Für einen Hochsommertag doch ganz ok. Heute bin ich immer noch müde und habe Muskelkater in den Beinen vom stundenlangen stehen. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Und nächstes Jahr will ich wieder hin!

Ein Tag

Zwei mal Blue Fire
Zwei mal Silverstar
EuroSat
EuroMir
Atlantika
Pegasus
Poseidon
Fjord Rafting
Matterhorn Blitz

später vielleicht mehr dazu

Wettermacher

Kachelmann ist also ein Wettermoderator.  Das sagt zumindest das Internet. moderare heißt (laut wikipedia, ich hatte ja nie Latein) mäßigen, steuern, lenken. Soll das also heißen, der Kachelmann macht nicht nur die Ansage der Wettervorhersage, sondern er lenkt das Wetter? Na dann weiß ich ja jetzt, bei wem ich mich über den Regen beschweren kann.

Urlaubsreif

Ich schaue gerade aus meinem Bürofenster (im 7.Stock) und stelle mir vor, dass hinter den Hannibal-Hochhäusern im Nebel das Meer ist. Ich glaube das bedeutet ich bin urlaubsreif. Immerhin mache ich jetzt erstmal eine Woche Urlaub. Zwar nicht am Meer, aber in good old DS. Wie erholsam das wird mit 11 Personen (vier davon Kinder) in einem Haus, wird man sehen…

Erklärungen

Und ich hab mich gewundert, warum die Blumen in meinem Blumenkasten in der Mitte so plattgedrückt sind…