Steigende Gebühren

Kaum kündigen die Regierungsparteien in ihren Wahlprogrammen Maßnahmen zur Familienförderung an, in anderen Worten Kindergelderhöhung und Erhöhung der Freibeträge, kommt unweigerlich was? Ja genau, die Gebührenerhöhung für den Kindergarten. Die Erhöhungen fallen bei uns dieses Jahr sehr hoch aus. Den Kindergärten wird vom Landkreis weniger Geld zugeteilt, also müssen die Gebühren hoch. Der Gesamtelternbeirat hat sich die Mühe gemacht und die Änderungen in Zahlen zusammengefasst und ausgehängt. Obwohl für uns die Gebühr erstmal nur um 12 Euro steigt, ist es insgesamt doch ziemlich gruselig was da passiert. Grundsätzlich sind in unserer Gemeinde die Kindergartengebühren (zumindest für den Regelkindergarten) recht niedrig. Die Gebühren für den Regelkindergarten sind nach Kinderzahl (Kinder unter 18 im Haushalt) gestaffelt, die Gebühren für den Ganztageskindergarten nach Einkommen. Die Gebühren für den Regelkindergarten steigen dieses Jahr um 17 %, (ich glaube nächstes Jahr dann noch mal um 11 %), sofern man ein bis drei Kinder im Haushalt hat. Hat man vier oder mehr Kinder, steigt die Gebühr um 224 %, weil diese Gebührenstufe einfach abgeschafft wird und die Familien künftig den gleichen Preis wie Familien mit drei Kindern bezahlen müssen. Gut, die kinderreichen Familien haben ja nicht wirklich viel bezahlt, aber bedenkt man, dass dort auch oft zwei oder mehr Kinder gleichzeitig in Betreuung sind und man gleich mehrmals eine Erhöhung um 224 % hat, kommt doch wieder einiges zusammen. So richtig kann ich nicht nachvollziehen, dass das abgeschafft wurde. Ich vermute die Familien mit mehr als drei Kindern in unserem Ort kann man an einer Hand abzählen.

Richtig hart trifft es aber die Eltern mit Kinder in Ganztagsbetreuung. Je nach Einkommen, zahlen die ohnehin schon ganz ordentliche Beiträge. Und die erhöhen sich nun, je nach Einkommen und Kinderzahl, um bis zu 52 %. Was nun dazu führt, dass einige der Eltern die Ganztagesbetreuung gekündigt haben. Verständlich. Hier ein Beispiel: Ein Ehepaar, zwei Einkommen, ein Kind. Die Ganztagesbetreuung (50 Stunden) kostet künftig 770 Euro (ohne Essen), ein Regelplatz ohne verlängerte Öffnungszeiten (30 Stunden) 108 Euro. Fast 650 Euro weniger! Reduziert nun einer der beiden seine Arbeitszeit um 10 Stunden, verringert sich entsprechend das Gehalt, vielleicht kriegen sie sogar einen günstigeren Steuersatz. Und sie sparen 650 Euro Kinderbetreuungskosten. Ich könnte mir vorstellen, dass bei dieser Konstellation am Ende mehr übrig bleibt, wenn die Eltern Teilzeit arbeiten und das Kind den Regelkindergarten besucht, als wenn das Kind ganztags betreut ist und beide Vollzeit arbeiten. Und da läuft doch was verkehrt, oder nicht?  Aber es ist natürlich auch eine Möglichkeit, den „Bedarf“ nach Ganztagesbetreuung zu reduzieren.

Wie man sich vorstellen kann, laufen die Eltern Sturm. Vermutlich wird es nicht viel nutzen und vielleicht „schenkt“ uns dann die neue Regierung im September wieder etwas Kindergeld. Da kommt es dann am Ende auf null raus. Nur fragt man sich, ob es nicht für alle viel entspannter wäre, das Geld gleich den Kindergärten zu geben und die Familien durch niedrige (oder gar keine) Beiträge zu entlasten, als erst noch den Umweg über Kindergeld (oder Freibetrag) und Kindergartengebühr zu gehen.

Manchmal fragt man sich, wo sie herkommt, die Angst der Männer vor den Frauen. Heute morgen ging es im Deutschlandfunk darum, dass die Uni Leipzig und nun auch die Uni Potsdam in ihrer Verfassung bzw. Geschäftsordnung nur noch weibliche Bezeichnungen für Ämter und Positionen verwenden. Was soll das, kann man sich natürlich fragen. Haben wir nicht ganz andere Probleme bei der Gleichstellung der Geschlechter als die sprachliche? Allerdings bin ich vom „haben wir keine anderen Probleme?!“-schreien abgekommen. Was ein dringend zu lösendes Problem ist, ist sehr subjektiv und für jedes gelöste Problem gibt es unzählige ebenso große ungelöste. „Haben wir keine anderen Probleme“ zu schreien, ist in den seltensten Fällen hilfreich. Ich persönlich bin kein Fan von innen-I und auch nicht von der unnötigen geschlechtergetrennten Ansprache, wie sie Politikern schon in Fleisch und Blut übergegangen ist („Liebe Bürgerinnen und Bürger…“). Meistens stört es mich nicht, wenn nur von Professoren, Mitarbeitern oder Studenten die Rede ist. Obwohl man das mit den Studenten schon gelöst hat, in dem sie jetzt einfach Studierende heißen. Es stört mich nicht nur nicht, es ist mir oft schlicht egal. Und wenn dann netterweise eine Fußnote am Ende steht, die mir mitteilt, dass männliche Bezeichnungen auch für Frauen gelten, dann war mir das schon vorher klar, aber es ist nett, dass jemand darauf hinweist. Und genau an diesen Stellen wollen die beiden Unis nun eben Professorinnen und Mitarbeiterinnen schreiben und in der Fußnote drauf hinweisen, dass die weiblichen Bezeichnungen auch für Männer gelten. Ich finde es nicht schlecht. So schafft man ein Bewusstsein dafür, dass Frauen auch Teil der Wissenschaftswelt sind. Und es ist so einfach und tut keinem weh. Sollte man meinen. Aber dann hörte ich heute morgen einen Redakteur vom Cicero dazu. Der wetterte über „Vergewaltigung der Sprache“. Warum ein kleines „in“ gleich die ganze deutsche Sprache vergewaltigen soll, weiß ich auch nicht. Frau Professorin Fay von der Uni Potsdam wies darauf hin, dass es sich lediglich um die Formulierung in der Geschäftsordnung handelt und es keinesfalls dazu komme, dass Professoren mit „Herr Professorin“ angesprochen würden, wie es die Presse ja gerne so reißerisch als Schlagzeile wählt. Der Herr vom Cicero war den Argumenten gegenüber ziemlich resistent. Das sei ja nur der Anfang und das ziehe doch andere Änderungen nach sich. Ich musste sehr schmunzeln. Wovor hat der Herr den Angst? Dass ein „in“ an einem Wort gleich die Männer entmachtet und das Matriarchat ausgerufen wird? Er sprach davon, die Frauen wollten es den Männern heimzahlen, dass bisher immer die männliche Schreibweise verwendet wurde und die Frauen nur in der Fußnote erwähnt wurden. Aber es geht hier nicht ums Heimzahlen und auch nicht ums Kämpfen. Den meisten Frauen, die ich kenne, ist es herzlich egal, ob da Professor/Mitarbeiter oder Professorin/Mitarbeiterin steht. Warum nur ist es den Männern nicht egal?

Die Sendung zum Nachhören gibt es hier.

Die Milch macht’s (nass)

Wie ein Arbeitstag nicht anfangen sollte, ist mit ausgelaufener Milch in der Tasche. Vor allem, wenn man seine Tasche nur so selten ausräumt. Einiges konnte gleich in den Müll: alte Briefumschläge und Anschreiben längst erledigter Korrespondenz, Kassenzettel, Flyer. Einiges musste ich trockenlegen. Am schlimmsten erwischt hat es die Steuerbescheid von 2010 und 2011. Warum ich die in der Tasche habe? Sollte man nicht immer seine Steuerbescheide bei sich tragen? Echt nicht? Ich musste neulich meine Steuernummer auf einem Abrechnungsformular eintragen und deshalb hatte ich den letzten Brief vom Finanzamt, wo eben die Bescheide von 2010 und 2011 drin waren, dabei. Jetzt sind sie eben etwas wellig. Auch bemilcht wurde ein letzte Woche erworbenes Briefchen mit 58cent-Briefmarken. Zum Glück sind die inzwischen selbstklebend, sonst wären sie alle unbrauchbar. Die Fotos, die ich vor zwei Wochen für einen Großelternbesuch gedruckt habe, der dann ausfiel, waren auch betroffen, konnten aber vollständig gesäubert werden. Ganz wenig Milch hat die Postkarte von der letzten Hochzeit, die ich in KW 43 ans Brautpaar schicken muss, abgekriegt. Und der Anhänger vom Krankenhausbettchen von Schlökerichs Geburts hat etwas Milch abbekommen. (Ich sag doch, ich räum die Tasche selten aus. Was mich dann daran erinnert hat, dass ich ihm auch mal ein Fotoalbum machen sollte. Schließlich ist er schon über ein Jahr. Und seit über einem Jahr habe ich auch in Herr Gartenheins Album nichts mehr eingeklebt.) Die Tasche liegt jetzt ausgespült zum Trocknen am Fenster. Aus lauter Verzweiflung habe ich dann das Internet nach einer neuen unbemilchten Tasche abgesucht und habe tatsächlich meine Tasche beim Kleiderkreisel gefunden. Für 10 Euro. Zwar Second Hand, aber selten benutzt. Wenn ich Glück habe, habe ich also bald eine „neue“. Und so hat die Milch in der Tasche am Ende doch noch was Gutes gehabt. Oder nicht?

Media Monday #105

Und schon wieder ist Media Monday.

1. Der/die coolste FluchtwagenfahrerIn war wohl nicht cool genug um mir im Gedächtnis zu bleiben. (Nein, Drive habe ich noch nicht gesehen).

2. Filme, in denen die Natur als Feind dargestellt wird enden meist gut, obwohl wir in der Realität bei vielen Szenarien den Kürzeren ziehen würden.

3. Filme, in denen zum Spaß gekotzt wird kann ich ehrlich nicht mehr sehen.

4. Der enttäuschendste Serienstart der letzten Jahre war für mich eindeutig Homeland, weil die Serie so exzessiv positiv beworben wurde, für mich aber einen Tick zuviel Terrorpropaganda enthält. Ich fand schon die Sichtung der ersten Folgen in der Hinsicht unerträglich, trotz Claire Danes. Die letzte Folge habe ich dann wieder gesehen und auch hier wurde mein Eindruck nicht besser.

5. Joshua Jackson war für mich lange Jahre untrennbar mit der Figur Pacey Witter aus Dawsons Creek verbunden, doch mit seiner Rolle als Peter Bisphop in Fringe ist es ihm/ihr nach fünf Staffeln gelungen, sich von diesem Image freizuspielen. (Zumindest fast.)

6. Ein(e) Buch(-Reihe), das/die ich gerne mal lesen würde, wenn ich denn ausreichend Zeit hätte, wäre Der dunkle Turm von Stephen King. Und A Song of Ice and Fire, aber erst dann, wenn er alles zu Ende geschrieben hat und am liebsten auf englisch.

7. Mein zuletzt gesehener Film war Vielleicht lieber morgen (The perks of being a wallflower) und der war einfach hinreißend, weil der wunderbar vom Jung sein und von Freundschaft erzählt.  Jetzt muss ich natürlich noch das Buch lesen (auch am liebsten im Original). Es kommt ja schließlich nicht so oft vor, dass ein Autor bei der Verfilmung seines Buchs selbst Regie führt.

Unser bisheriges Gartenjahr

Das Gartenjahr schien ja ein ganz schlechtes zu werden. Der Winter bis Ende Mai hat nur den Schnecken wirklich gefallen. Vieles was wir gesät haben, ist nicht gekommen. Die Schnecken, der Regen und der nach den Schnecken zweitgrößte Schädling in unserem Nutzgarten, der Schlökerich, haben gemeinschaftlich mehrere Kürbispflanzen (vier oder fünf?), Tomatenpflanzen und Kräuter (Basilikum, Petersilie) vernichtet. Auch unserer neue Lupine fanden die Schnecken ganz lecker. D. ist unter die Schneckentöter gegangen und killt jeden Abend tapfer einen kleinen Schneckenberg. Trotzdem streuen wir inzwischen Schneckenkorn um unsere Zucchini, die Gurke und die letzte, noch nicht gesetzte, Kürbispflanze zu schützen.

Allerdings sind auch einige Dinge ganz gut gewachsen. Die Himbeersträucher wuchern (ich hoffe da kommen auch viele Beeren), den Salat im Frühbeet lassen die Schnecken in Ruhe und auf ca. drei Quadratmetern tragen unsere Erdbeerpflanzen ordentlich Beeren. Die ganze letzte Woche konnten wir jeden Tag zwischen 200 und 300 Gramm Erdbeeren ernten. Die haben wir bisher alle so oder als Quark verputzt und haben immer welche im Kühlschrank. Morgens mach ich mir welche ins Müsli und die Kinder essen sie am liebsten frisch abgepflückt gleich im Garten (inklusive Erde und Schneckenschleim). Ein paar sind auch den Schnecken zum Opfer gefallen. Was soll man machen, so ist es eben.

Die Rhabarbersaison ist ja schon zuende gegangen. Der Rhabarber war dieses Jahr seltsam, aber reichlich. Mehrmals hat er geblüht. Die Blüten haben wir gleich rausgebrochen, trotzdem sind nicht überall Blätter nachgewachsen. Dafür kamen wohl neue Knollen dazu. Jedenfalls hatten wir ein Menge ganz dünner und junger Stangen. Seit der Rhabarber reif war, haben wir regelmäßig geerntet. Es gab Crumble, Kuchen und Kompott. Da uns der Rhabarber nach dem zweiten Kompott von jetzt auf gleich über war, habe ich am Wochenende die letzte Ernte (1300 g) zu Marmelade verkocht. Wenn wir sie nicht essen wollen, nimmt sie bestimmt mein Vater. Der steht auf Rhabarber.

Der Holunder hat sich endlich entschlossen zu blühen. Nachdem wir letzten Jahr im Herbst keine Beeren hatten, wollte ich diesmal mehr Holunderblütengelee kochen. Da ich aber doch noch Hoffnung auf Beeren habe, habe ich wieder nur eineinviertel Liter gekocht. Wir werden sehen was der Herbst bringt.

Jetzt warten wir, was aus unseren Tomaten wird und ob wir dieses Jahr mehr als 10 Johannisbeeren ernten können. Ich würde gerne noch Erdbeerenpflücken gehen (das Bio-Selbstpflückfeld in unserer Nähe ist erst seit Sonntag geöffnet und dummerweise auch nur vormittags) und Marmelade machen. Außerdem würde ich dieses Jahr gerne Heidelbeeren im Wald pflücken gehen. Weiß jemand wo welche wachsen und wann die reif sind?

Achja, und meine Geburtstagsrose vom letzten Jahr blüht 🙂

Von Haustieren und Monstern

Das schöne am Kinder haben ist, dass man an ersten Malen teilhaben kann. Gestern war der Herr Gartenhein z.B. zum ersten Mal im Kino. Eigentlich war das relativ spontan. Ich hatte was über die Monster Uni gelesen und dann den Trailer angeschaut, den er dann gleich noch vier mal sehen wollte. Und da schlug ich vor, doch einfach ins Kino zu gehen. Er kennt schon ein paar Pixar-Filme. Letzten Winter, als wir alle ständig krank waren, hat er die „Toy Story“ Filme gesehen und „Findet Nemo“ schaut er traditionell beim Haare schneiden an (das machen wir nicht so oft). Und wegen der allgemeinen Cars-Manie im Kindergarten, durfte er auch die Filme mal sehen. (Die Cars-Filme finde ich ja nicht so toll.) Also hab ich gleich Karten für die KlexXi Sause gekauft. Zur KlexXi Sause dürfen die Erwachsenen in Begleitung ihrer Kinder ebenfalls den Kinderpreis von *schluck* 10 Euro bezahlen (wir waren früher als Kinder sonntagnachmittags für 4 DM im Kino). Dann gibt’s so ein Kletterdings mit Rutsche und irgendwelche Bespaßungsaktionen wie Schminken. Der Herr Gartenhein tobte glücklich auf dem Kletterdings, während ich mich in die eigentlich recht kurze Schlange stellte, um ihm für seinen ersten Kinobesuch wenigstens noch Popcorn und Apfelschorle zu besorgen. In der vermeintlich kurzen Schlange stand ich dann geschlagene 20 Minuten. Dann ging’s rein ins Kino. Zuerst gab’s noch eine Verlosung (gehört wohl auch zur KlexXi-Sause) und dann ging die Werbung los. Es kam der Trailer für „Schlümpfe 2“ und dann, was ich wirklich grausam fand, die erste Folge von „Littlest Pet Shop„. Das ist eine Serie, die vormittags bei SuperRTL läuft, einem Programm was der Herr Gartenhein gar nicht kennt. Die Folge war so grauenvoll, dass es fast körperliche Schmerzen bereitete, das anschauen zu müssen. Wäre es nicht Herr Gartenheins erster Kinobesuch gewesen, hätte ich wohl den Saal verlassen. Und wer hätte es gedacht, die Serie gibt es nur, damit das zugehörige Spielzeug verkauft wird. Ein Spielzeug gab es für jedes Kind umsonst. Der Herr Gartenhein fand den pinken Hund (oder ist es doch ein Schwein?) aber doof und hat ihn großzügig seinem Bruder geschenkt. Nachdem das überstanden war, hieß es „Brillen aufsetzen“ und es kam nochmal der Trailer für „Schlümpfe 2“, diesmal in 3D. Fragt mich nicht, ich weiß auch nicht, warum zweimal der gleiche Trailer kam. Dann kam der Kurzfilm „Der blaue Regenschirm“, der sehr schön war. Und dann ging der Film endlich los. Der Herr Gartenhein saß da, wie ein Kinoprofi, mit Popcorn auf dem Schoß und Strohhalm im Mund. Und ich hab in mich reingegrinst. Schön, diese ersten Male.

Fazit: Die Monster Uni kann man sich durchaus anschauen (auf 3D kann man hier, meiner Meinung nach, getrost verzichten). Das Kinderspecial im Kino fand ich eigentlich ganz ok, lediglich die Folge „Littlest Pet Shop“ fand ich völlig daneben und dass zweimal der gleiche Trailer kam, kam mir auch seltsam vor. Insgesamt, fand ich es für kleinere Kinder (unter 6) etwas zu viel. Trailer, Serienfolge und Kurzfilm vor dem Hauptfilm ist schon heftig. Bis da der eigentliche Film losgeht, ist die Aufmerksamkeit schon flöten.

Media (Super-)Monday #104

Ob der Supermond schuld ist, dass unser Jüngster mich mal wieder viel zu früh geweckt hat, weiß ich nicht. So muss ich heute sehr müde den Media Supermonday beantworten.

1. Von allen Bond-Darstellern hat keiner mich dazu gebracht, mir einen Bond-Film anzusehen.

2. Es nervt mich ja ein wenig, dass SchauspielerIn Jennifer Aniston auf Romantic Comedy Rollen abonniert zu sein scheint, denn die kann doch sicher auch ernsthaft, oder nicht?

3. Statt der althergebrachten Schauplätze wäre es toll, wenn mal ein Horrorfilm in/im Atomkraftwerk spielen würde, denn es ist bestimmt ein Spektakel zu sehen, was Hollywoodregisseure meinen, wie Strahlung auf den menschlichen Körper wirkt.

4. Fiktive Produktmarken in Filmen? Da fällt mir spontan Brawndo ein. (It’s got electrolytes!)

5. Ganz besonders freue ich mich, dass der/die SeriendarstellerIn Leonardo di Caprio den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat, weil der Talent hat. Ich finde aber, man muss das gar nicht mehr trennen. Ich denke die Angebote in Serien mitzuspielen, stehen den Hollywoodangeboten in nichts mehr nach.

6. Das Buch das ich mal schreiben werde, wenn ich zuviel Zeit habe sollte jeder mal gelesen haben, denn das macht mich dann 1. glücklich und 2. reich. (Pauschale Buchempfehlungen finde ich schwierig. Jeder sollte lesen, was ihm gefällt!)

7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war schon so lange her, dass ich gar nicht mehr weiß was das war. (Kann aber auch daran liegen, dass ich (mal wieder) nur vier Stunden Schlaf bekommen habe und mich kaum erinnern kann, was ich heute morgen gefrühstückt habe.)

Frauen wird ja immer unterstellt, sie hätten Unmengen Schuhe und Taschen. Auf mich trifft das nicht zu. Meine Schuhauswahl besteht aus den Schuhen, die ich gerade anziehe, bis sie komplett runter sind und diversen Schuhen, die ich davor immer anhatte und die kurz vor komplett runter sind. Dann hab ich ein paar „anständige Schuhe“. Die Schuhe für jeden Tag sind bei mir Sneakers (genauer: Skateschuhe), bevorzugt in schwarz (und in letzter Zeit fast immer von C1rca, falls es jemanden interessiert). Die „anständigen Schuhe“ sind meist unspektakuläre schwarze Halbschuhe mit etwas Absatz, die ich bei Kundenterminen oder auf Konferenzen anziehe (und nur ganz selten mal „privat“). Wichtig ist hier: man muss damit gut laufen können. Dann hab ich noch aktuell zwei paar „schicke Schuhe“, also solche, die ich anziehen kann, wenn es mal irgendwo festlicher ist und mir die „anständigen Schuhe“ zu spießig sind. Eins davon ziehe ich sogar manchmal ohne Anlass an, z.B. wenn ich eine Hose mit so langen Beinen anziehe, dass ich hohe Schuhe brauche. Und dann hab ich noch ein Paar Sandalen. Und Sandalen sind ein grausiges Thema. Die hab ich im Sommer ständig an, d.h. man muss damit wirklich gut laufen können. Für mich heißt das, die Sandalen müssen flach sein UND einen Riemen um die Ferse haben. Und diese Kombination ist leider viel zu selten, vor allem, wenn man weder Glitzersteinchen noch Ledertroddeln an den Schuhen will. Meine aktuellen Sandalen habe ich vor drei Jahren im Urlaub gekauft, als meine vorherigen Sandalen auseinandergefallen sind. Und so sehen die aktuellen Sandalen auch aus. Als würde ich sie seit drei Jahren totlatschen. Also brauch ich eigentlich neue. Ich stand auch schon ein paar mal im Schuhladen und hab das Angebot angeschaut. Gibt einfach nix. Also hoffe ich, dass meine Sandalen noch etwas mitmachen und mir irgendwann ein akzeptables Paar über den Weg läuft.

Und ähnlich wie das Schuhthema, ist es auch mit Taschen. Ich habe eine Tasche, die ich immer nehme und diverse alte, die ich vorher immer genommen habe. Meine aktuelle Tasche benutze ich inzwischen seit mehr als drei Jahren. Sie ist, wie auch meine vorherige, eine Emily the Strange Tasche. Wer Emily the Strange nicht kennt, folge dem link oder begnügt sich mit der, wie ich finde sehr treffenden, Beschreibung, die ein Freund von mir neulich dafür hatte: Emily the Strange ist Hello Kitty für Gruftis. Der Magnetverschluss meiner Tasche ist schon vor zwei Jahren kaputt gegangen und langsam löst sie sich an verschiedenen Stellen auf. Schade, die mag ich nämlich sehr. Hochkant passt A4 rein und trotzdem ist sie nicht so groß wie die querformatigen messenger bags. Ich krieg meistens problemlos alles rein, was ich brauche, auch mal Windel und Feuchttücher, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, oder mein Netbook. Und außerdem steht außen drauf „Be all you can’t be“. Und den Spruch mag ich. Manchmal ist es wichtig zu wissen, dass man alles sein kann, völlig egal was Konventionen oder äußere Zwänge einem erzählen. Es ist mir, glaube ich, schon länger nicht mehr passiert, dass mir jemand sagte, ich könne etwas nicht. Erinnern kann ich mich konkret an meinen Lehrer im Erdkunde LK, der mir Ende der zwölften Klasse sagte, ich könne ja nur auswendig lernen und würde bestimmt schlechtere Noten schreiben, wenn es mal ums Verständnis ginge. Und als ich dann die kursbeste Abiklausur geschrieben hab, war das für mich schon eine Genugtuung. Und als er mir erzählte, wie stolz er sei, dachte ich nur für mich: „Schön für Dich, aber Dein Verdienst ist meine Leistung nicht!“ Der nächste, an den ich mich erinnere, war mein Prof, bei dem ich meine Diplomarbeit geschrieben habe. Der hat mir gesagt, dass er nicht glaubt, dass ich eine Promotion schaffen kann und er mir deshalb keine Stelle anbieten will (wobei er mich schon in einen Projektantrag rein geschrieben hatte). Fairerweise muss ich gestehen, dass er dazu gesagt hat, dass er sich mit seiner Einschätzung da auch schon mal verschätzt hat. Bei mir wohl auch, denn promoviert habe ich inzwischen erfolgreich und wenn man die Elternzeit, die zwischen Abgabe und Prüfung lag, abzieht, in dreieinhalb Jahren, was für die Ingenieurwissenschaften recht flott ist. Deshalb mag ich „Be all you can’t be“. Vielleicht will mir ja mal wieder jemand erzählen, was ich nicht kann, dann verweise ich einfach auf meine Tasche. Aber genug abgeschweift. Meine Tasche geht kaputt und ich muss mich wohl mal damit beschäftigen, was ich die nächsten Jahre mit mir rumtragen will.

Da wünsch ich mir manchmal Klischeefrau zu sein und einfach über eine Unmenge an Schuhen und Taschen zu verfügen, so dann man nur aus dem heimischen Bestand wählen muss.

P.S.: Habe ich gerade echt soviel über Schuhe und Taschen geschrieben? Aaaaahhhh!

Der Herr Gartenhein hat ja recht spät angefangen unsere Sprache zu sprechen. Geredet hat er schon immer viel. Richtige Ansprachen hat er gehalten und heftig dazu gestikuliert, nur leider konnte man kein Wort verstehen. Inzwischen spricht er ganz hervorragend und auch ausgesprochen viel. Nur manche Wörter verwendet er noch nicht ganz richtig. Hier eine kleine Auswahl.

auf deutsch / auf englisch: Das Anschauen von Kinderserien auf Youtube bringt mit sich, dass hin und wieder mal ein Video auf englisch (oder auch mal koreanisch) ist, was den Herr Gartenhein wenig stört. Meistens machen wir das Video dann aus und suchen es ihm auf deutsch. Dummerweise glaubt er jetzt wohl, dass „auf deutsch“ „gut“ bedeutet und „auf englisch“ „blöd“. So sagt er mir im Auto, dass er nicht die blöde Musik (Radio) hören will, sondern die Musik „auf deutsch“. Damit meint er die Beach Boys CD, die er auch begeistert mitsingt („Wockänwoll, wockänwoll!“) und die ja nun wirklich nicht auf deutsch singen. Wenn er also was „auf deutsch“ hören oder sehen will, bedeutet das, er möchte etwas bestimmtes sehen, was ihm gut gefällt.

verschimmelt heißt für den Herr Gartenhein, dass etwas unordentlich ist. Wie der Zusammenhang zustande kommt weiß ich nicht. Bemerkt er abends im Bett, dass seine Autos nicht in Reih und Glied geparkt sind (ja, die sind in seinem Bett geparkt, jeden abend so zwischen 5 und 25 Stück), fragt er mich, warum ich seine Autos so verschimmelt da hingestellt habe. „Alles verschimmelt! Boah, echt!“

steuern: Glücklicherweise sind seine Kindergartenfreunde auch eher alle Autofreaks, so dass wir in der „Ich schieß Dich tot!“-Phase noch nicht angekommen sind. Gestern lief er aber wieder mal mit einem „Steuergerät“ (es war ein abgebrochener Meterstab (früher nannte man das Zollstock)) durch die Wohnung und wollte den Tiger „steuern“. Ich glaube ja er meint damit erschießen, aus irgendeinem Grund sagt er aber hartnäckig steuern. Soll ich ihm vielleicht beibringen, dass das besser besteuern heißen sollte?

umfangen: Diese Woche waren wir im Freibad. Da hat es auch ein Rutsche. Keine ganz große, aber auch keine ganz kleine. Freigegeben ohne Begleitpersonen ab 6 Jahre. Nachdem ich einmal mitgerutscht bin, rutschte er alleine. Das ist mir lieber. Ich hab da so ein Freibad-Rutschen-Trauma aus meiner Kindheit. Die Rutsche in unserem Freibad hatte wohl früher nicht so viel Wasser und richtig gut rutschte es nur, wenn man „den Badeanzug zwischen die A****backen“ geklemmt hat. Das haben wir als Kinder natürlich immer gemacht. Zwischendurch sind manchmal Muttis mit ihren Kindern gerutscht. Die haben natürlich den Badeanzug auf den Backen gelassen und rutschen dann mit gefühlten 2 km/h die Rutsche runter. Die haben genervt und wir fanden sie furchtbar peinlich. Irgendwann als Jugendliche hörten wir deshalb auf zu rutschen. Wer will schon vor den Pubertierenden Klassenkameraden sein Hinterteil zumindest halb entblößen. (Einen ganz besonderen Anblick bot auch die Rutsche von unten, wo man dann die plattgedrückten, halbnackten Hintern durch das blaue Plastik schimmern sah.) Jedes Mal, wenn ich jetzt auf eine Freibadrutsche muss, frage ich mich, ob die auch gut rutscht, oder ob ich gleich die peinliche dicke Mutti bin, die mit ihren Kindern die Rutsche verstopft. Bisher ist das zum Glück nicht passiert. Aber ich war trotzdem ganz froh, dass der Herr Gartenhein allein rutschte. Allerdings musste ich ihn am Ausgang der Rutsche erwarten und „umfangen“. Das ist wohl eine Mischung aus auffangen und umarmen, die ich irgendwie nett finde. Vor allem wenn er sein „Und Du musst mich unten umfangen“ mit einer großen Umarmungsgeste untermalt.

Weckweckqueen: Es ist ja schon ein bisschen sadistisch, den Held aus Disney Cars auch in der deutschen Synchro Lightning McQueen zu nennen, wo die Zielgruppe 3+-Jährige Kinder sind, die in der Regel des englischen nicht mächtig sind. Und so tönt es bei uns immer „Ich bin der schnellste Cars. Ich bin Weckweckqueen!“ Wobei sich auch hier täglich Verbesserungen der Aussprache einstellen. Wer weiß, vielleicht kann er den Name bald schon richtig aussprechen.

Dinge, die der Herr Gartenhein nicht mehr essen will, sind bei ihm meistens alt. Das kommt vermutlich daher, dass man ihm manchmal den bereits abgelaufenen Joghurt mit den Worten „Der ist schon alt“ gegen einen neuen austauscht (und den alten dann selbst isst). Manchmal kommt dann von ihm „Das will ich nicht mehr essen, das ist schon alt.“ am liebsten noch mit der Ergänzung „Das kann der Schlökerich essen!“. Als alt bezeichnet er aber auch Dinge, die schmutzig sind. Da heißt es dann „Guck mal Mama, das ist ganz alt. Das musst Du abwaschen.“

Und so haben wir täglich Freude an den Ausführungen unseres Vierjährigen. Schließlich muss man es genießen, solange sie noch mit einem Reden. Oder sehe ich das falsch?

Media Monday #103

Auch im Sommer ist Media Monday.

1. Es ist schade, dass man von SchauspielerIn Sarah Polley schon länger nichts mehr gehört hat, denn insbesondere den Film Mein Leben ohne mich mit ihm/ihr fand ich so beeindruckend, dass ich noch immer jedes mal, wenn ich God only knows von den Beach Boys höre, dran denken muss.

2. SchauspielerInnen, die sich nebenbei noch Scientology widmen, finde ich echt scheiße, weil das echt scheiße ist.

3. Wenn in einer Serie ________ in einer seiner/ihrer vielen Gastrollen auftritt, freue ich mich immer sehr, weil ________ . Gastauftritte in Serien sind mir eigentlich egal. Gastauftritte zuhause in meinem Wohnzimmer fände ich da schon spannender.

4. Beinahe jeden guten Film der letzten Jahre habe ich zwar im Kino verpasst, möchte ich mir aber baldmöglichst noch ansehen, weil Filme zuhause auf dem Sofa anschauen mit zwei kleinen Kindern einfach einfacher ist.

5. Von den Serien der letzten vier bis fünf Jahre ärgert es mich am meisten, dass Rubicon abgesetzt worden ist, denn da hätte mich interessiert, wie es weiter geht.

6. Bücher aus der Abteilung „Freche Frauen“ schrecken mich ja schon grundsätzlich ab.

7. Meine zuletzt gesehener Film war The Reef und der war genauso doof, wie alle diese Film, wo irgendwelche Surfer/Taucher/Weltumsegler im Wasser treiben und von fiesen Haien gefressen werden, weil sie einerseits zu real und andererseits zu unrealistisch sind, um mich wirklich zu gruseln. Haie schwimmen im Meer und beißen manchmal Menschen. Das Szenario ist also ein reales. Tatsächlich verhalten sich Haie in der Realität aber nicht bösartig, d.h. der Hai im Film fiele eher in die Kategorie eines Monsters. Sich den Film als phantastische Geschichte anzuschauen, geht aber aufgrund der gewählten realen Szenerie nicht. Naja, ich hab ohnehin nur halb hingeschaut.