Media Monday #141

Wie? Heute ist gar nicht mehr Montag? Mh, nunja, mir egal! Hier kommen meine Antworten zum Media Monday.

1. Enttäuschendste Fortsetzungen aller Zeiten waren mich die Teile 2 und 3 von Matrix.

2. Am Donnerstag ist es soweit: Veronica Mars – das Vorzeige-Kickstarter-Projekt – startet in den deutschen Kinos. Wie sieht es bei euch aus, seid ihr echte Marshmallows oder geht euch dieser Film zur Serie am A**** vorbei? Wer ist Veronica Mars?

3. Und auch wenn es die Frage in ähnlicher Form schon einmal gab: Für welche Serie würdet ihr euch eine ähnliche Aktion wünschen, um nach einem unbefriedigenden (Serien-)Ende in den Genuss eines Kinofilms zu kommen? Von The Wire könnten sie mal einen Film machen. Grundsätzlich stehe ich solchen Filmen aber eher kritisch gegenüber. Mir fallen gleich mehrere Filme ein, die der Qualität der Serien nicht gerecht werden konnten.

4. Es gibt Leute, die können kein Blut sehen, andere wollen in Filmen keine Leichen, wieder andere können mit Fantasy überhaupt nichts anfangen und noch wieder andere kommen mit Psycho-Horror, um es mal so platt auszudrücken, nicht zurecht. Was verscheucht euch geradewegs aus dem Film, den ihr euch anseht oder lässt euch direkt zögern, es überhaupt zu „probieren“? Kotzende Menschen. Die finde ich weder lustig noch ästhetisch und ich hab dann für den Rest des Films ein seltsames Ekelgefühl. D.h. ich versuche immer rechtzeitig wegzuschauen, wenn jemand kotzt oder gehe rechtzeitig aus dem Zimmer, wenn ich den Film schon kenne. (Z.B. beim kotzenden Engländer in L’auberge espagnol, bei der Kotzgeschichte in Stand by me, beim kotzenden Cheerleader in Girls United, etc.)

5. Sammeln kann ja jeder, aber so richtig stolz bin ich auf die abgeschlossene Reihe von ________ bei mir im Regal, weil ________ . Viele meiner Bücher stehen aktuell gar nicht im Regal, sondern sind auf dem Dachboden gelagert. Ob ich da auf irgendwas stolz bin, kann ich gar nicht sagen. Ist ja nicht unbedingt eine Leistung auf die man stolz sein muss, wenn man sich Bücher (oder) DVDs gekauft hat, oder? Aber ich hab meine Bücher gern, keine Frage.

6. Heath Ledger ist ja ein/e tolle Schauspieler/in, aber an ihre/seine Rolle in The Dark Knight als Joker wird sie/er nie wieder heranreichen, weil er leider nicht mehr lebt.

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war die Divergent Trilogie von Veronica Roth und die war am Anfang sehr spannend, zum Ende hin aber etwas schwach, weil ich die Idee und den Aufbau der Handlung gut fand, aber am Ende alles zu kompliziert wurde. Die Auflösung am Ende war zu einfach, um der Frage befriedigend zu beantworten, ob unsere Gene oder unsere Erfahrungen unsere Persönlichkeit dominieren. Ich hab das auch nur deshalb gelesen, weil der erste Teil als Film im Frühjahr in die Kinos kommt.

Zwei

Gestern wurde der Schlökerich zwei. Sonntag, schönes Wetter und kein Besuch eingeladen oder angekündigt. Der Schlökerich war, wie immer, seit seine Eckzähne alle nacheinander durchkommen, bereits um sechs Uhr wach. Da er das mit dem Geburtstag aber ja noch nicht so wichtig nimmt, war die Bescherung auf später angesetzt. Ich versuchte vorher noch verzweifelt das Wohnzimmer zu saugen. Der Schlökerich ließ mich aber das ausgekippte Spielzeug nicht in die Spielzeugkiste einräumen, weil die leer bleiben sollte, falls er sich reinsetzen will. Also musste ich drumrum saugen. Und so hab ich gegen zehn die Jungs nach oben geschickt zum Spielen und Papa wecken, hab die Spielzeugkiste eingeräumt und in den Schrank gestellt (in der Hoffnung, dass der Schlökerich sie vergisst und nicht gleich wieder alles auskippt) und den Geburtstagstisch gedeckt. Als Geburtstagskuchen gab es einen Elefantenkuchen, der Dank der Springformvorlage von Mama Miez beinahe keine Restabschnitte verursacht hat (zumindest keine, die lange übrig gewesen wären).  Da ich aber eine Skepsis gegenüber Fondant habe (schmeckt das? Die Fondanteier zu Ostern finde ich schrecklich.), gab’s stattdessen eine blaue Marzipandecke. Innendrin war ein Rührkuchen mit einer dünnen Mandarinensahnecreme.

Der Schlökerich war begeistert, aber kurz etwas wehmütig, als wir den „Fant“ zum Essen zerschnitten haben. Von seinen Geschenken war er erstmal etwas überfordert und es sah fast aus, als wollte er nach dem Minibobbycar nichts mehr auspacken. Mit Hilfe seines Brudes hat er sie dann aber doch alle ausgepackt und sich gefreut. Es gab eine Plüschmaus und ein Kuschelkikaninchen, eine Lego Duplo Zoofütterung, ein Cars-Auto, Puzzle, eine Chuggington-Lok für die Holzeisenbahn und eine Spielküche. Ein Puzzle hat er gleich gemacht, sein Lego zusammengesetzt und die Spielküche bespielt. Gegen Mittag haben wir die Jungs eingepackt und sind nach Pforzheim in den Wildpark gefahren. Erwartungsgemäß war es da total voll und sogar schon alle der (laut Homepage) SAUmäßig vielen Parkplätze belegt. Glücklicherweise hat die Hochschule Pforzheim auch Parkplätze in der Nähe. Trotz der vielen Menschen ließ es sich dort gut aushalten. Der Herr Gartenhein war begeistert vom Tiere füttern, obwohl doch einige Tiere schon satt waren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er ganz selbstverständlich allen Tieren das Futter hinhält und sich die Hand abschlabbern lässt. Ich finde das ja eher gruselig. Auch das System „grünes Schild = füttern erlaubt, rotes Schild = füttern verboten“ hat er gleich verstanden. Der Schlökerich fand die Wildschweine gut, aber es ist einfach unglaublich, wie die stinken. Die Minischweine im Kinderbauernhof hatten es ihm auch angetan und die haben weniger gestunken. Nach drei Stunden hatten die Kinder genug Tiere gefüttert und Sauerstoff getankt und wir fuhren zurück nach Hause. In die Badewanne durften sie zur Feier des Tages auch, was den Schlökerich immer sehr erfreut. Beinahe täglich läuft er ins Bad und will „bane“. Zum Abendessen gab es Pizza vom Pizzastein und Salat. Beides Dinge, die der Schlökerich gerne ist, wobei er aus dem Salat nur die „Maten“ (Tomaten), die „Goko“ (Gurke) und den Mais mag. Und die Soße. Wenn die Salatschüssel leer ist, löffeln die Jungs immer gemeinschaftlich die Soße aus der Schüssel, bis nur noch ein Schluck drin ist, den sie dann täglich abwechselnd austrinken dürfen. Und dann durften die müden Jungs ins Bett. Ich glaube der Schlökerich hatte an seinem Geburtstag Spaß. Der Herr Gartenhein hatte auch Spaß, war aber immer wieder mal eifersüchtig, weil er nicht Geburtstag hatte.

Und wie ist der Schlökerich so mit zwei? Er spricht schon einiges und kann schon recht gut verbal ausdrücken, was er will. Inzwischen antwortet er sogar auf Fragen mit ja und nein, was vieles einfacher macht. Er puzzelt unglaublich gerne und inzwischen kann er schon die 24 Teile Puzzle. Er setzt sich damit an den Tisch und puzzelt konzentriert, bis er fertig ist. Außerdem malt er gerne mit den Filzstiften seines Bruders. Ganz oft zerreisst er seine Bilder anschließend und verteilt die Schnipsel auf dem Boden. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber wenn’s ihn glücklich macht… Er baut sich täglich im Wohnzimmer auf dem Boden ein Lager aus allen verfügbaren Kuscheldecken (aktuell 4 und ein Spielteppich) und allen Kissen die er finden kann. Da legt er dann sich und ausgewähltes Spielzeug hin. Allerdings ist er auch sehr aufmerksam, wenn jemand anders auf dem Sofa liegt und bringt immer Kissen und Decken, damit man es sich gemütlich machen kann. Sein Bruder ist nach wie vor ein großes Vorbild für ihn. Was sein Bruder macht, will er auch probieren, was einem doch manchmal den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Der Schlökerich macht auch allerlei Unsinn. Neulich hat er seinen Vanillequark mit Orangensaft vermischt. Ganz aktuell liebt er es auch, sein Getränk über den Tisch zu spucken. Gestern abend hat er seine neuen Lego Duplo Figuren komplett in seinem Saftglas versenkt. Im Garten ist er gerade im perfekten Ausbüchsalter. Schneller als man schauen kann, ist er bei den Nachbarn und von den Nachbarn aus geht es auch zur Straße. Ich hoffe das hört bald wieder auf. Immer wieder „hilft“ er mir beim Wäsche auf- und abhängen. Die nasse Wäsche nimmt er vom Ständer und verteilt sie auf dem Sofa. Die trockene, zusammengelegte Wäsche nimmt er aus dem Wäschekorb und knuddelt sie irgendwie wieder auf den Wäscheständer. Nunja, das ist noch ausbaufähig. Dafür kann er abends schon richtig gut beim Tisch decken helfen. Und aufräumen. Er ist also ein ganz wunderbarer Zweijähriger mit einer Menge Unsinn im Sinn, viel Kuschelbedürfnis und goldigen braunen Knopfaugen. Diesen Monat müssen wir ihn für den Kindergarten anmelden. Mal sehen, wie er dann in einem Jahr bei Kindergarteneintritt so drauf ist.

Tagebuch 5, diesmal ohne mich

Weil ich gestern den ganzen Tag einen Vortrag gebastelt habe, den ich morgen halten soll (und der immer noch nicht fertig ist) und dann das alte Smartphone meines Bruders bei mir eintrudelte. Und da musste ich erst mal Quizduell installieren und Kontakte importieren. Und wenn KabelBW mir jetzt noch den Surf-Tarif freischaltet, bin ich tatsächlich plötzlich auch smart unterwegs. Alle, die mitgemacht haben, findet ihr bei Frau Brüllen.

Beim Rosenmontags-Special bin ich auch endlich mal wieder dabei beim Media Monday.

1. Über schlechte Spezialeffekte zu hadern fällt ja leicht, aber ich wollte doch mal losgeworden sein, dass das Make-Up in Twilight – New Moon auch extrem schlecht war, weil die Langhaarperücke, die sie Taylor Lautner aufgesetzt haben, das wohl gruseligste Haarteil überhaupt gewesen ist. Das sah nicht mal im entferntesten aus, als gehöre die Frisur zu ihm, sondern eher als hätte sich ein wildes Tier ein Nest auf seinem Kopf gebaut. (Ich hab jetzt mal Frisur ganz dreist auch zu „Make-Up“ dazugepackt.)

2. Überhaupt, Make-Up und Spezialeffekte, es gibt doch auch noch SchauspielerInnen, die sich richtig in die Rollen knien und körperlich einiges in Kauf nehmen, um der Figur gerecht zu werden, ohne dass man mit dem Computer oder Schminke nachhelfen müsste. Bestes Beispiel wären jetzt alle die, die für Rollen stark ab- oder zugenommen haben, aber ich weiß nicht, ob man das positiv herausstellen sollte, wenn Schauspieler ihrem Körper Böses antun, denn zu einem besseren Schauspieler macht sie das am Ende doch nicht. Bemerkenswerter finde ich da schon die Frauen, die sich für Rollen eine Glatze rasieren lassen haben. Natalie Portman, Karen Gillan und Demi Moore fallen mir da ein. Gibt es noch mehr? Das dauert, bis die Haare nachwachsen und kann auch ganz schön doof aussehen.

3. Dann gibt es ja auch noch den Fall, dass ein- und derselbe Schauspieler mehrere Rollen verkörpert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir da Monty Python in jedem ihrer Filme, weil sie alle immer mehrere Rollen spielen und es einem oft nicht mal auffällt. Versucht mal beim Anschauen von Life of Brian nachzuzählen, wie viele Rollen jeder spielt.

4. Halloweenfilme gibt es viele, Weihnachtsfilme auch, Karnevalsfilme tendenziell eher wenige. Fällt dir einer ein und wenn ja welcher und warum? Bei Doppelmord spielt sich das Finale beim Mardi Gras (Fasnachtsdienstag) ab, wenn ich mich nicht täusche. Auf jeden Fall sind dort überall Menschen und Umzüge unterwegs.

5. Verkleiden kann man sich ja aber auch zu anderen Gelegenheiten. Für einen Banküberfall beispielsweise. Einprägsamster Film mit maskierten Bankräubern? Da fällt mir spontan Sugar & Spice an, wo eine Gruppe Cheerleader maskiert Banken überfällt, weil eine von ihnen schwanger ist und deshalb finanzielle Probleme bekommt.

6. Und Karneval heißt natürlich auch: Spaß haben. Bitte ein Filmtipp für einen besonders witzigen Streifen, den jeder mal gesehen haben sollte. Idiocracy

7. Und zum Schluss für alle, die mit Karneval überhaupt nichts am Hut haben: Was mich am meisten nervt zur Karnevalszeit, ist, dass die meisten Menschen keine Ahnung haben vom Fasnacht feiern! Wenn man mit der schwäbisch-alemannischen Fasnet aufgewachsen ist und dann plötzlich im (pietistischen schwäbischen) Randgebiet wohnt, wo zwar was gefeiert wird, die aber alles falsch machen, ist das ganz schön frustrierend. Vor allem, wenn mit Kindern die langjährige Devise „macht doch Euren Scheiß ohne mich, wenn ihr’s schon alles falsch macht!“ nicht mehr funktioniert. Fasnachtsparty im Kindergarten am Dienstag VOR Fasnacht, „großer“ Umzug im Ort am Samstag VOR Fasnacht. Wie kann man nur?! Immerhin schaffen sie es, ihren Fasnachtsauftakt am 6.1. zu feiern und nicht am 11.11., aber es ist nicht einfach hier.

Eigentlich wollte ich letzte Woche den Media Monday ausfüllen. Und eigentlich wollte ich bei der Short Story Collab von David mitmachen. Und eigentlich wollte ich mal aufschreiben, wie goldig der Schlökerich spricht und wie der Herr Gartenhein plötzlich groß und selbständig ist. Und wie das mit dem digitalen Lesen so ist. Und wie so die ersten Schwangerschaftswochen waren. Und wie so die nächsten Schwangerschaftswochen waren. Und wie mich Europa Report gelehrt hat, warum Drehbuchautoren Drehbücher schreiben, statt Weltraummissionen zu planen. Und wie Fasnacht hier so war/ist (die machen alles falsch, ist ja klar!). Und wie D. nachts angefangen hat Game of Thrones zu schauen und ich deshalb vermutlich nun doch anfangen werde es zu lesen (weil ich beim Anschauen ständig einschlafe). Aber irgendwie verendet alles halb angefangen im Entwürfe-Ordner oder halb ausformuliert in meinem Kopf.  Um mich rum werden Kinder geboren, Hochzeiten geplant, Schwangerschaften verkündet und beendet, Sorgerechtsstreitigkeiten geführt, Krankheiten bekämpft, Wohnungen gekauft. Das volle Leben. Manchmal auch zuviel davon. Zuviel um abends noch zu schreiben. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich für die Einführung des 36 Stunden Tages wäre?

Media Monday #138

Gestern angefangen, aber erst heute fertig geworden, bin ich einen Tag zu spät für den Media Monday.

1. Ein wortwörtlich flammendes Inferno wurde meines Erachtens in kaum einem Film besser dargestellt als in Southpark – Der Film, denn das Höllenfeuer bildete einen wunderbaren Kontrast zu der sonst so einfach wirkenden Animation.

2. Was zeichnet für euch Literatur gegenüber trivialen Groschenromanen und seichter Unterhaltung aus? Seichte Unterhaltung ist es, wenn die Handlung sehr vorhersehbar ist und/oder die Charakter stereotyp. Solche Bücher schaffen es sogar immer wieder in die Bestsellerlisten, worüber ich dann nur den Kopf schütteln kann. Wo dann die hohe Literatur anfängt, kann ich allerdings schwer beurteilen.

3. The Call hätte ein richtig guter Film sein können, aber die letzten Minuten haben ihn mir verleidet, weil die einfach so saudumm sind. Schaut’s Euch selbst an.

4. Neben digitalen Medien, Blogs, Foren und Communitys: Lest ihr noch Filmzeitschriften in gedruckter Form und wenn ja welche und warum? Ganz selten lese ich das Deadline Magazin, weil das die bei uns beliebten Genres abdeckt und man auch immer mal was Abseitigeres findet.

5. Filme, die auf Spielen basieren oder Spiele, die auf Filmen basieren; was empfindet ihr grundsätzlich als schlimmer/schlechter und wieso? Solange der Film gut ist, ist mir wurst, ob er auf einem Spiel beruht. Leider ist das oft nicht so. Andersrum kann ich nicht viel sagen, da das letzte Spiel was ich gespielt habe Dungeon Keeper 2 war und das ist ewig her. Aber wie wäre es denn mal mit einer Verfilmung von Tetris oder MauMau?

6. Star Trek: Into Darkness kenne ich noch immer nicht, obwohl ich es mir schon so lang vorgenommen habe. Das könnte daran liegen, dass der über zwei Stunden dauert und alle Filme über 120 Minuten bei der Auswahl ständig wegen Müdigkeit rausfallen.

7. Meine zuletzt gesehener Film war The Orphan und der war auch beim zweiten Mal schauen noch gut, weil kleine böse Mädchen einfach gruselig sind.

Media Monday #137

Nachdem ich wieder eine Woche ausgesetzt habe, bin ich diesmal wieder dabei beim Media Monday.

1. Weil ich die Diskussion bei Facebook aufgeschnappt habe, gebe ich die Frage gerne direkt weiter: Welcher Film hätte eurer Meinung nach durch die Beteiligung von Drachen enorm gewonnen? Ganz klar 2012. Das Ende der Welt durch einen Drachenangriff wäre sehr viel unterhaltsamer gewesen als durch pseudowissenschaftliche Theorien.

2. Wie wichtig ist euch die musikalische Untermalung bei Filmen? Und bevorzugt ihr eher Soundtracks oder Scores? Die Musik in Filmen spielt eine große Rolle. Dabei sind Scores und Soundtracks je nach Film gleichwertig. Mansells Filmmusik funktioniert ganz hervorragend mit Aronofskys Filmen und verbindet beides untrennbar miteinander. Ebenso gut ist die Filmmusik bei Ink (immer wieder empfehlenswert ist die One-Two-Three-Four-Szene) . Das gleiche schaffen aber auch z.B. Tarantino oder Zach Braff durch gezielte Auswahl der Songs für den Soundtrack. D.h. man muss es eben einfach richtig machen mit der Musik.

3. Aber wo wir gerade schon einmal beim Thema Musik sind: Es gibt ja diverse Filme, wo Stars sich auch mal als Gesangstalente versuchen. Welche dieser Darbietungen hat euch am meisten imponiert? Heath Ledger, der in 10 things I hate about you „I love you Baby“ singt.

4. Manche Reihen (also von Büchern, Serien oder Comics) scheinen sich endlos hinzuziehen. Manche verlieren im Laufe der Zeit an Qualität, manche halten ein konstant hohes Niveau. Wie steht ihr zu solchen Neverending-Stories und was wären eurer Meinung nach Positiv- oder Negativbeispiele? Richtige Neverending-Stories sind ja Seifenopern. Die sind so endlos, dass niemand mehr den Anfang kennt. Man sollte ja meinen, im Internet gibt es alles, aber falls mal jemand eine Komplettinhaltsangabe von Verbotene Liebe findet, ich will das haben! Einfach um mal die ganze absurde Geschichte am Stück zu lesen.
Grundsätzlich finde ich es bei Büchern und Serien besser, wenn die Autoren das Ende schon in Band1/Staffel1 im Blick haben und die Story nicht unnötig aufblähen, auch wenn es oft schwer ist, sich kurz zu fassen.

5. Ich tue mich im Moment ein wenig schwer, all die Serien, Filme, Comics und Bücher zu sichten, die mich interessieren würden. Wie geht es euch in der Beziehung? Fühlt ihr euch auch manchmal erschlagen von der Flut an Neuveröffentlichungen und Altlasten oder seht ihr das ganz entspannt? Habt ihr schon mal eine Reihe bewusst nicht begonnen, in dem Wissen, dass diese zu viel eurer Zeit beanspruchen würde? Die Liste mit Filmen und Serien, die ich mal sehen wollte, wird immer länger, aber es beunruhigt mich nicht. Irgendwann werden wir wieder verzweifelt nach guten Dingen suchen, weil wir so vieles schon gesehen haben.
Ich habe schon verschiedene Buchreihen aus verschiedenen Gründen nicht angefangen, aber Zeit war nie ein Grund. Zum einen hasse ich es, Buchreihen zu lesen, die noch nicht beendet sind, weil das Warten auf den nächsten Band so ätzend ist. Deshalb habe ich Das Lied von Eis und Feuer noch nicht angefangen. (Und deshalb haben wir auch Lost erst gesehen, als alle Staffeln raus waren.). Dummerweise hat es mich nicht dran gehindert Silber und Reckless anzufangen.  Der dunkle Turm von Stephen King steht auch noch auf meiner Leseliste, fiel aber momentan immer hinten runter, weil mein Schwesterchen die Bücher nur in der gebundenen Ausgabe hat und ich es hasse gebundene Bücher zu lesen.

6. Gewalt und Nacktheit waren seit jeher die die größten Aufreger im Film- und Serienbusiness und brachten und bringen immer wieder die Leute auf die Barrikaden. Wie steht ihr dazu? Gewollte Provokation, sinnvolles Stilmittel, überflüssige Effekthascherei oder Freiheit der Kunstschaffenden? Beides stört mich nicht sonderlich. Bei Gewalt schau ich eben manchmal nicht hin und Nacktheit ist mir wurscht. Solange es der Geschichte dient, ist beides legitim. Viel mehr stören mich Sexismus und stereotype Charaktere.

7. Meine zuletzt gelesenes Buch war Dark Canopy / Dark Destiny von Jennifer Benkau und das war ein dystopischer (Jugendbuch-)Zweiteiler, der in verschiedener Hinsicht gut war. Zum einen ist die Protagonistin, aus deren Perspektive ein Großteil der Bücher erzählt wird, kein braves Mädchen, dem schlimme Dinge passieren und die sich schließlich dumm verliebt in einen starken Helden. Ihr passieren zwar auch schlimme Dinge, aber sie tut auch selbst schlimme Dinge, handelt berechnend und egoistisch. So wie beinahe jeder andere im Buch auch. Es gibt kein Schwarz und Weiß, sondern ganz viel Grau. Außerdem geht es um Vorurteile und ums Anders- und doch Gleichsein und darum, dass es nicht für jeden ein happily ever after gibt. 

Meine Jungs haben eine riesige Freude daran, im real in der Spielzeugabteilung abzuhängen. Da man den Schlökerich bei sowas immer noch ein bisschen im Auge behalten muss, hänge ich auch bei jedem real-Besuch länger als mir lieb ist in der Spielzeugabteilung rum. Und da hab ich mir mal eingehend das Barbie-Regal angeschaut. Mit Barbie konnte ich als Kind nicht wirklich etwas anfangen. An- und ausziehen und Haare kämmen, war immer nur sehr kurz spannend und für Rollenspiele war mir die Barbie zu erwachsen. Da konnte ich mich nicht damit identifizieren. Meine Freundin und ich haben deshalb mal versucht unsere Barbies zu Männern umzugestalten. Wir haben erst die Haare kurz geschnitten und dann versucht die Brüste zu entfernen. Mit einer Kinderschere kriegt man aber von dem Hartplastikkörper nix ab. Als wir das festgestellt hatten, waren die Haare aber schon ab und die Barbies sahen doof aus. Dann haben wir eben die schrecklichen Stöckelschuhfüße abgeschnitten. Und das war meine Barbiegeschichte. Dem Barbieregal stehe ich also grundsätzlich skeptisch gegenüber. Inzwischen stehen da ja nicht nur Barbies, sondern auch Disney-Prinzessinenfiguren, Monster High und Ever After High Puppen (im Kindergarten kennt man die letzen beiden als Monsterbarbies). Was dann im Vergleich als erstes auffällt: Barbie hat zwar keine Durchschnittsfrauenfigur, aber immerhin noch stimmige Proportionen. Die Disneyprinzessinnen haben durchweg riesige Augen (ungefähr doppelt so groß wie die Barbieaugen) und je neuer der Film ist, umso dünnere Handgelenke. Die bedienen damit ganz prima das Kindchenschema. Am schlimmsten finde ich aber die Monsterbarbies. Deren Augen sind etwa dreimal so groß wie die Barbieaugen. Auch sind die Köpfe grotesk groß im Vergleich zum Körper. Klar, sind ja auch Monster, die müssen ja nicht menschlich aussehen, kann man argumentieren. Allerdings sehen sie abgesehen davon doch ziemlich menschlich aus, genaugenommen wir runtergehungerte Mädchen, wo die Köpfe und Augen riesig wirken in den eingefallenen Gesichtern und auf den dünnen Körpern. Wer also Barbie schlimm findet, weil Mädchen sich daran orientieren, der sollte sich vor den Monsterbarbies wirklich gruseln. Und wenn man sich das ganze Grauen im Spielzeugregal so anschaut, findet man Barbie (oder Steffi Love), die wenigstens aussieht als hätte sie ein Müsli zum Frühstück und einen Salat zum Mittag gehabt, plötzlich richtig positiv, trotz des ganzen Rosas.

Tagebuchbloggen im Februar

Heute ist wieder der fünfte und Frau Brüllen ruft zum kollektiven Tagebuchbloggen auf.

Mein Tag begann nicht ganz so früh, weil ich, seit der Schlökerich aus dem Schlafzimmer ausgezogen ist, wieder snoozen kann und das auch gerne tue. Außerdem mussten wir gestern morgens pünktlich los, so dass ich heute erst mal langsam gemacht habe. Ich bin also um zehn vor sieben aufgestanden, hab geduscht, die Spülmaschine eingeräumt und Vesper für mich und den Herr Gartenhein gerichtet. Der Herr Gartenhein kam gegen halb acht, frühstückte sogar einen Toast und um viertel nach acht waren wir abfahrbereit. Um kurz vor neun war ich dann, nach kurzem Zwischenstop am Kindergarten, bei der Arbeit. Da warteten noch Messdaten auf mich, die weiter ausgewertet werden wollten. Wir untersuchen das Ermüdungsverhalten eines neuen Materials und das ist gerade wirklich spannend, weil man in den Messdaten unterschiedliche Dinge sieht, die jetzt eben noch den Vorgängen im Material zugeordnet werden sollen, wenn es denn möglich ist. Und so hab ich ein paar Sachen ausprobiert und Matlab schon am Vormittag an seine Grenzen gebracht („Out of Memory“). Zwischendurch kamen immer mal wieder Kollegen vorbei, weil ich jetzt schwangerschaftsbedingt da sitze, wo alle gerne ihre Kaffeepausen einlegen. Und so kam ich auch mal dazu dieses ominöse Quizduell auszuprobieren (und war tatsächlich kurz versucht, mir ein Smartgerät zuzulegen, um das weiter machen zu können). Dann hatte ich Hunger, hab mein mitgebrachtes Essen gegessen und zuhause angerufen. Nach dem Mittag kam die Chefin zum Kaffeetrinken vorbei und ich konnte ihr Teile meiner Datenauswertung zeigen. Wir sind guter Dinge, dass daraus bis Mai ein Vortrag und ein Paper wird.
Am Nachmittag suchte ich dann in der Literatur nach ähnlichen Materialien, druckte aus, markierte, speicherte ab und übertrug ins Literaturverwaltungsprogramm. Das war etwas ermüdend, bzw. war ich sehr müde, aber Schwangeren verzeiht man zum Glück, wenn sie mal zehn Minuten den Kopf auf den Tisch legen. Kurz bevor ich nach Hause gehen wollte, fiel mir ein, dass ich noch meine Vortragsfolien von letzter Woche verschicken sollte, machte die dafür fertig und schickte die email ab. Um 17:45 saß ich dann endlich wieder im Auto und war auf dem Heimweg.
Zuhause entschieden wir noch kurz zum Spielzeugladen zu fahren, um ein Geschenk für einen Kindergartenfreund des Herrn Gartenhein zu kaufen, der am Freitag seinen fünften Geburtstag feiert. Nach langem hin und her und Diskussionen mit einem Vierjährigen („Der will nur coole Autos zum Kämpfen!“) haben wir dann tatsächlich was gekauft. Wieder zuhause gab es dann noch schnelles Abendessen und kurzes Puzzeln, bevor die Jungs hundemüde ins Bett verfrachtet wurden. Wir schauten den Jugendknast und jetzt versuche ich die Kindesmisshandlungssendung auf zdf zu ignorieren, während ich das hier tippe. Als nächstes schlafe ich dann vermutlich auf dem Sofa ein. Vielleicht suche ich noch die Unterlagen für die Schuluntersuchung morgen früh raus. Mal sehen.

Kind, Baum, Haus und gut?

Ich bin jetzt in dem Alter, in dem viele meiner Freunde Kinder kriegen und Häuser bauen/kaufen oder beides. Da wurde dann die Frage gestellt, warum das so sei, warum plötzlich jeder davon träumt ein Haus zu haben. Eine Antwort war, dass die meisten keine Idee haben, wie man ein Leben anders gestalten kann und deshalb einfach alles so machen, wie sie es selbst erlebt haben. Also eine halbwegs nette Formulierung für „Das sind halt alles Spießer.“
Ich bin in den letzten 14,5 Jahren siebenmal umgezogen, im Schnitt ca. alle zwei Jahre. Alle diese Umzüge waren sinnvoll oder notwendig. Jeder Umzug war anstrengend und einige sogar ziemlich ätzend. Und ich hab davon einfach die Nase voll. Ich möchte gerne irgendwo einziehen und wissen, dass ich da erstmal nicht ausziehen muss. Im Moment wohnen wir zur Miete in einem Haus. Das Haus ist in vieler Hinsicht genau richtig für uns, hat aber auch ziemlich viele Dinge, die ich ändern würde, wäre es meins. Angefangen bei der Heizung und Isolierung über den Dachausbau bis hin zu Küche und Bad. Die Küche haben unsere Vormieter umgestaltet, dass es jedem Küchenplaner den Schweiß auf die Stirn treiben würde. Schränke über Eck, die sich nicht öffnen lassen, wenn Griffe angebracht sind, quasi kein Stauraum und wenig Arbeitsfläche, schummrige „indirekte Beleuchtung“ statt einer Deckelampe. Wir haben schon ein paar Dinge verändert, aber wie viel möchte man schon investieren, wenn man nicht weiß, wie lange man dort noch wohnt? Unsere Vermieter haben zwei Töchter im heiratsfähigen Alter, die gerade studieren und vermutlich innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre eine Familie gründen werden. Dann werden sie vor dem gleichen Problem stehen, wie alle Familien im Großraum Stuttgart. Es gibt in dieser Stadt quasi keinen bezahlbaren Wohnraum für Familien. Vierzimmerwohnungen sind sehr selten und werden gerne bevorzugt an Paare mittleren Alters vermietet oder sind völlig ungeeignet geschnitten. Glaubt mir, wir haben uns sehr lange mit Wohnungsangeboten beschäftigt. Und wenn man ohnehin außerhalb wohnt, kann man ja auch ins Haus der Großeltern einziehen. Und wenn die Töchter unserer Vermieter darauf kommen, müssen wir ausziehen. Mir graut jetzt schon davor. Vermutlich werden wir nichts annähernd Vergleichbares zu einem ähnlichen Preis finden, bzw. sind die Mietpreise für Häuser und große Wohnungen in der Regel so hoch, dass man bei der momentanen Zinslage mit einem Kauf eine geringere monatliche Belastung zu tragen hat.
Außerdem bin ich es leid, bei jeder Macke, die die Kinder in die Holzdielen hauen, gleich anzufangen zu rechnen, was es wohl kostet den Boden abschleifen zu lassen, wenn wir ausziehen. Oder bei jedem Bohrloch in der Wand dran zu denken, dass es wieder zugespachtelt werden muss. Ich bin es leid, jeden Monat Miete zu bezahlen, die uns im Alter fehlen wird, weil wir weder nennenswerte Geldbeträge zur Altersvorsorge anlegen konnten, noch unser Geld in Wohneigentum konserviert haben. Deshalb wünsche ich mir, dass wir mal im eigenen Haus wohnen werden, dann wenn wir entschieden haben, wo und wie wir leben möchten.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass man seine Kinder auch ohne Haus und Garten auf dem Land großziehen kann. Auch das Leben in der Stadt bietet mit Kindern Vorteile. Bei mir liegt es nicht daran, dass ich mir nichts anderes vorstellen kann, sondern eher daran, dass es sich eben so ergeben hat. So wie wir jetzt leben, im Haus auf dem Dorf im hochpreisigen Großraum Stuttgart, wäre mir Wohneigentum lieber. Lebten wir in der Großstadt, wäre mir der Gedanke vermutlich auch eher fremd.
Vielleicht bin ich spießig, wenn ich mich danach sehne irgendwo anzukommen, meinen Kindern Sicherheit und Stabilität zu bieten. Vielleicht ist es spießig, wenn ich mir Festanstellung und Haus wünsche, um meinen Kindern sagen zu können „Hier bleiben wir, hier und mit diesen Menschen um Euch werdet ihr groß.“ Ich möchte ankommen, ich war schon zu lange unterwegs. Ich bin nicht mehr auf der Suche nach dem großen Vielleicht.