Jahresrückblick 2018

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Weil es insgesamt sehr anstrengend war, diesmal nur eine 7.

Zugenommen oder abgenommen? Beides, aber insgesamt dann weder noch. 

Haare länger oder kürzer? Länger, ich war das ganze Jahr nicht beim Friseur. 

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Immernoch Visus 1 ohne Sehhilfe

Mehr Kohle oder weniger? Gleich, weil der Wegfall des Betreuungsgelds die tarifliche Erhöhung ausgeglichen hat. 

Besseren Job oder schlechteren? Mehr Verantwortung bei gleicher Bezahlung. Ist das jetzt besser oder schlechter? 

Mehr ausgegeben oder weniger? Ich denke in etwa gleich. 

Dieses Jahr etwas gewonnen? Kann mich nicht erinnern. 

Mehr bewegt oder weniger? Schwer zu sagen. Die 10.000 Schritte schaffe ich an normalen Arbeitstagen immer. Seit September mache ich Step Aerobic und seit Oktober Yogilates. Aber meistens mach ich dann weniger am Wochenende. 

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Ich zähle da immer noch nicht mit. 

Davon war für Dich die Schlimmste? Die blöde Erkältung, die mich seit Mitte Dezember beschäftigt. 

Der hirnrissigste Plan? Vermutlich die Agenda für unseren Spieleabend nach Weihnachten, der von 17 Uhr bis 5 Uhr morgens geplant war. Dass wir dann um halb zwei noch mit einem unbekannten Spiel angefangen haben, war wirklich hirnrissig. Aber wir haben es durchgezogen und zuhause war ich dann um 5:11 Uhr. Also alles genau nach Plan. 

Die gefährlichste Unternehmung? Ohne Abendessen zu Fuß vom Hotel bis zum Y in Provo zu laufen (von 1300 auf 1800 Meter). Mit einer Tüte Chips und einer Flasche Wasser als Proviant. Aber es war schon toll da oben! 

Die teuerste Anschaffung? Wir haben wieder nicht wirklich was großes angeschafft. 

Das leckerste Essen? Kocht immer noch mein Mann. Und das täglich!

Das beeindruckendste Buch? Der vierte Teil der dunklen Turm Serie von Stephen King (Wizard and Glas) hat mich sehr beeindruckt. Teil eins  fand ich eher mau, Teil zwei fand ich spannend, aber mit Längen. Ebenso Teil drei. Und dann kommt Teil vier und ist so richtig, richtig gut. Warum nicht gleich so?! 

Der ergreifendste Film? Ergreifend ist nicht das richtige Wort, aber Mother war schon sehr krass. 

Die beste CD? Keine gekauft. 

Das schönste Konzert? Judith Holofernes

Die meiste Zeit verbracht mit? Erledigen

Die schönste Zeit verbracht mit? Meinen Jungs! 

Zum ersten Mal getan? In die USA geflogen, alleine im Kino gewesen. 

Nach langer Zeit wieder getan? Zwei kinderfreie Vormittage mit D. zuhause verbracht. 

Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen? Doofe Menschen

Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest? Drei Menschen davon mich einzustellen. Hat nicht geklappt. 

Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast? Der Besuch im Legoland als Überraschung an Sohn1s Geburtstag. 

Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat? D. meint das Waffeleisen  für belgische Waffeln😀

Der schönste Satz, den jemand zu Dir gesagt hat? „Wir hätten gerne alle ein bisschen von Deiner Gelassenheit!“  

Der schönste Satz, den Du zu jemandem gesagt hast? Keine Ahnung…

Dein Wort des Jahres? Kur

Dein Unwort des Jahres? Doof, Dummie, Blödian

2017 war mit 1 Wort…? Voll

Rückblicke 2016201520142012

Tagebuchbloggen 12/17

Schon wieder ist ein Monat vorbei. Die Zeit rast, heute Nacht kommt der Nikolaus und ich hab noch gar nicht wirklich über Weihnachtsgeschenke nachgedacht. Heute ist also mal wieder der fünfte und Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben.

Ich werde um zwanzig nach fünf geweckt, weil Sohn3 in mein Bett kriecht. Kurz danach höre ich Sohn1, der aufs Klo geht, dann checkt, ob schon jemand auf ist und wieder in sein Zimmer geht. Ich muss leider auch aufs Klo, versuche es aber noch mal mit hinlegen. Kurz nach dem mein Wecker um 5:45 klingelt, checkt Sohn1 noch mal, ob jemand wach ist. Sohn3 hat natürlich auch nicht mehr geschlafen. Ich frage mich, was mit denen nicht stimmt, aber vermutlich das gleiche, das mit mir nicht stimmt, wenn ich nach eins noch trotzig auf dem Sofa sitze und die Pharmaindustrie verfluche, dass es noch immer kein Medikament gibt, das Schlaf ersetzen kann. Weil ich hätte  ja noch so viel zu tun. Hab ich zwar alles nicht gemacht, aber ins Bett ging ich eben auch nicht. Um kurz nach sechs gehe ich runter, begleitet von Sohn1 und Sohn3. Als erstes mache ich den Backofen an und entscheide, wieviele Brötchen von welcher Sorte ich aufbacke. Dann gehe ich duschen, mache anschließend die Brotdosen fertig, verteile zwischendurch Nutellabrote, schicke Sohn1 seinen Schwimmbeutel suchen, erkläre Sohn3, dass jetzt nicht Tom und Jerry läuft und Sohn2, der inzwischen wach ist, dass Spekulatiuscreme auf warmem Toast halt flüssig ist. Am Ende sind alle Brotdosen, Schwimm- und Turnsachen gepackt und ich habe sogar eine Minute zum Haare fönen. Das ist schon gut. Vorletztes Mal hatte ich 20 Sekunden. Mütze und Schal um die nassen Haare und dann renne ich zum Bus.

In Bus und S-Bahn grübele ich ein bisschen über die Weihnachtsgeschenke. Die Kinder wünschen sich wenige große Dinge, die man schlecht auf die verschiedenen Schenkenden verteilen kann. Da weiß ich noch nicht wie wir das machen. Und über andere Geschenke habe ich bisher noch nicht wirklich nachgedacht.

Um zehn nach acht bin ich im Büro und mache mir mit dem letzten Schluck Milch den ersten Kaffee. Der Vormittag geht schnell vorbei und ich kann ein paar Dinge von der Liste streichen, die leider immer noch sehr lang ist. Ich lade Geld auf meine zweite SIM-Karte, die ich nutze, wenn ich im Ausland unterwegs bin, da meine übliche für die Datennutzung im Ausland nicht freigeschaltet ist und ich nächste Woche drei Tage in Luxemburg sein werde. (Diesen blöden Tarif muss ich auch unbedingt mal kündigen!) Gegen halb elf gehe ich nach unten ins Labor, weil  ich noch Messdaten und Bilder für einen Bericht brauche. Dummerweise ist niemand im Labor und mein Schlüssel liegt oben. Also nach mal zurück und den Schlüssel holen. Unterwegs treffe ich eine Kollegin und kann ihr gute Neuigkeiten überbringen. Dann packe ich ein paar bunte Bilder aus dem Messgerät auf einen Stick und gehe wieder nach oben. Um halb zwölf packe ich mein Vesper aus und mache etwas Pause am Schreibtisch. Eigentlich sollte ich jetzt los zum Yogilates, aber das fällt leider kurzfristig aus. Kurz danach erhalte ich die Nachricht, dass die Veranstaltung, bei der ich nächste Woche einen Vortrag halten sollte, den ich bisher vergeblich versucht habe zu delegieren, ebenfalls ausfällt. Immerhin etwas. Raus gehe ich dann aber auch noch, um eine neue Milch zu kaufen. Als ich zurück komme, habe ich eine Mail von einem Kollege, dass er meine Fahrkarte im Foyer gefunden hat. Die ist mir aus der Tasche gefallen. Zum Glück hat er sie gefunden. Die hätte ich sehr vermisst. 

Den Rest des Nachmittags verbringe ich damit, die Folien für eine Vorlesung, die ich morgen halten muss, zu überarbeiten. Der Termin war zwar lange angekündigt, aber bisher unbestätigt und traf mich somit gestern völlig überraschend. Morgen früh kann ich mir dann noch eine passende Übung überlegen.

Eigentlich wollte ich früher nach Hause, weil mir am Montag klar wurde, dass ich noch Plätzchen für den Kindergartenstand auf dem Weihnachtsmarkt backen muss. Bis Freitag früh. Und Donnerstag bin ich unterwegs. Und morgen ist Vorlesung. (Und schlafen wäre auch mal wieder gut.)

Ich schaffe es dann tatsächlich eine halbe Stunde früher zu gehen und die S-Bahn ist sogar fast pünktlich. Ich muss auch nur ein bisschen rennen, um sie noch zu erwischen. Mit zehn Minuten Verspätung komme ich zuhause an, wo mich ein wütender Dreijähriger empfängt. Er ist grade wach geworden von seinem Mittagsschlaf und ist empört, dass er nicht fernsehen darf. Ich schlage ihm vor mit mir zu backen. Wir räumen den Platz frei und rühren die doppelte Menge Nussplätzchenteig an. Dazu kriege ich einen Kaffee. Mit den restlichen Mandeln reichen die Zutaten grade so. Solange der Teig im Kühlschrank ruht, baut sich Sohn3 ein Haus und Sohn2 arbeitet mit einem Vorschulblock. Sohn1 ist gar nicht zuhause. Ich putze verschüttetes Mehl auf und stelle eine Maschine Wäsche an. D. geht einkaufen und wir fangen um 18:20 an mit Plätzchen ausstechen. Es klappt inzwischen auch mit Sohn3 ganz gut. Um 19:15 sind wir fast fertig. Sohn1 ist nach Hause gekommen und die Kinder setzen sich vor den Fernseher um Weihnachtsmann und Co. KG auf Toggo Plus anzuschauen. Ich mache die restlichen Plätzchen fertig und D. kocht das Abendessen. Vor dem Essen werden noch die Schuhe geputzt. Sohn3 ist das sehr suspekt und er kriegt einen Wutanfall. Nach dem Essen scheuchen wir die Kinder nach oben und ins Bett. Ich schaffe es, nicht mit einzuschlafen und stelle den Kinderfotokalender für 2018 bis auf die Dezemberfotos fertig und beginne Bilder für ‚Best of 2017‘-Bücher in den entsprechenden Ordner zu kopieren. Hier nutze ich die Funktion, die aus den Bildern eines Ordners automatisch ein Fotobuch erstellt. Da die Fotos aber sonst nach Monaten sortiert sind, muss ich die ausgewählten Bilder dafür zusammen in einen Ordner kopieren. Immer wieder lustig, auf was für Schmuckstücke man da trifft. D.  füllt derweil die Schuhe der Kinder mit Süßigkeiten. Dazu gibt es für jeden eine CD und 5 Euro von der Verwandtschaft. Um kurz nach Mitternacht verabschiede ich mich ins Bett. 

Media Monday #333

Ein graues verregnetes Wochenende liegt hinter uns. Den Samstag haben wir fast komplett im Indoorspielplatz verbracht. Die Kinder sind inzwischen in einem Alter, wo man als Eltern einfach sitzen und lesen kann. Am Sonntag war dann auch noch Sturm und zwei unserer Jungs waren den ganzen Tag im Schlafanzug. Der Montag startete dann mit einer Oberleitungsstörung bei der S-Bahn, was mich Zeit und Nerven kostete. Aber immerhin konnte ich so mal ausgiebig über den Media Monday nachdenken. 

1. Jetzt, wo die Tage kürzer werden und es draußen zusehends ungemütlicher wird jammere ich immer wieder über den Herbst. Wo andere mit Begriffen wie „gemütlich“, „lesen“ und „Tee“ um sich werfen, fällt mir nur „kalt“, „dunkel“ und „nass“ ein. Theoretisch haben manche Leute bei kalt, dunkel und nass wohl mehr Muße zum Lesen und Filmeschauen, aber bei mir ist das nicht wetterabhängig.

2. High School Musical bedient ja wirklich so ziemlich jedes Klischee, trotzdem werde ich wohl auch Teil 4 anschauen. 

3. Dieser Hype um das staffelweise „Verschlingen“ von Serien, auch als Binge Watching bekannt, ist sehr berechtigt. Es ist einfach die beste Form Serien zu konsumieren. Ich mein, ich lese ja Bücher auch nicht gezwungen kapitelweise. Wenn man sehen will wie es weiter geht, muss man einfach weiter schauen können. Schlimm genug, wenn man dann auf die nächste Staffel warten muss.

4. Stranger Things ist in meinen Augen so erfrischend anders, da die Kinder einfach so toll sind!

5. Ich glaube ja nicht, dass ich mich noch einmal für instagram oder pinterest  werde erwärmen können, denn ich finde Fotos fremder Menschen anschauen meistens eher langweilig. Und ich lese Informationen lieber als sie Fotos oder Videos zu entnehmen.

6. Twin Peaks ist so abgedreht, dass mir immer noch einiges unklar ist.

7. Zuletzt habe ich Happy Death Day geschaut und das war ganz gute Unterhaltung. 

Tagebuchbloggen 11/15

Wenn hier schon sonst nix kommt, dann wenigstens das Tagebuchbloggen. Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben. Hier ein ganz normaler fauler Sonntag. 

Um 7:00 weckt mich Sohn3. Wir sind bei meinen Eltern, wo Sohn1 und Sohn2 ein paar Tage Urlaub gemacht haben. Gegen halb zwei war Sohn3 wach geworden und hat irgendwas von ausgefallenen Zähnen geträumt. Er lag dann eine Weile wach neben mir und hat mit seiner Zunge seine Zähne befühlt. Dementsprechend müde bin ich um 7 noch. Netterweise steht er alleine auf und ich kann noch bis halb neun liegen bleiben. Es kommt auch nur so ca. drei Mal jemand rein und weckt mich wieder.

Um halb neun gibt es dann aber gleich Frühstück. Ich schreibe eine lieben Freundin eine Nachricht zum Geburtstag, weil mir leider erst gestern einfiel, dass ich ja gerne eine Karte geschrieben hätte. Aber dann schreibe ich eben mal wieder eine anlasslose Karte. Danach gehe ich duschen und lese mit Sohn1 zehn Minuten. War Hausaufgabe für die Ferien. Und dann vertrösten wir den Tag irgendwie mit lesen, quatschen, Kaffee trinken, spielen, mit streitenden Kindern, Lernwörtern schreiben, Koffer packen.

Gegen vier packe ich die Kinder ins Auto und wir fahren zurück nach Hause. Die Schneefallgrenze soll sinken und wir sind noch ohne Winterreifen unterwegs. Deshalb müssen wir schnell raus aus der Höhenlage.

Um kurz nach fünf sind wir zuhause. Die Söhne gewöhnen sich wieder ein, erzählen D. von ihrem Urlaub. D. macht Abendessen und um kurz nach 19 Uhr essen wir. Sohn2 und Sohn3 haben im Auto geschlafen, sind aber trotzdem schon wieder müde. Wir warten  noch, dass die Feuerwehrmann Sam Bettwäsche aus dem Trockner kommt, dann gehen die Kinder ins Bett. D. liest noch eine Runde mit Sohn1, während ich bei der Einschlafbegleitung von Sohn3 mein Buch fast zu Ende lese. Anschließend muss ich meinen Koffer für zwei Tage Berlin packen. Mir fiel beim einchecken auf, dass unsere Sekretärin mir den Flug ohne Gepäck gebucht hat. Also muss alles in den Handgepäcktrolley und ich muss dafür ein paar Flüssigkeiten in kleinere Verpackungen umfüllen. Während ich noch eine Bluse bügele, fangen wir an „King Arthur: Legend of the sword“ anzuschauen. Ich hatte irgendwo gesehen, dass der nicht so toll bewertet sei. Nachdem ich dann aber die Vorschau gesehen hatte, wollte ich ihn doch gerne sehen. Ich mochte bisher alle Filme von Guy Ritchie und es sah aus, als passt der da genau rein. Und er hat mir dann wirklich sehr gut gefallen. Anschließend muss ich dann noch schnell meine Bordkarten ausdrucken und sollte eigentlich ins Bett. Aber die Aussicht darauf, dass ich morgens eine halbe Stunde später los muss, macht mich übermütig und führt dazu, dass ich anderthalb Stunden später ins Bett gehe. Macht Sinn, oder? Und das war er, der 5. November. 

Media Monday #328

Schon wieder eine neue Woche. Wo geht nur die Zeit hin. Hier meine Antworten zum Media Monday.

1. Wenn dieser Tage die Frankfurter Buchmesse wieder ihre Pforten öffnet denke ich: „Ach guck an. Das schon wieder.“

2. Das Schöne am Lesen ist ja, dass man es fast überall machen kann.

3. John Green ist wohl definitiv eine/r meiner LieblingsautorInnen, allein weil ich beinahe jedes seiner Bücher gelesen habe. Ich bin auch auf das neueste sehr gespannt.

4. Eine Buchreihe, der ich gerne eine Chance geben würde, habe ich mit „Die lange Erde“ (von Pratchett/Bexter) bereits letztes Jahr angefangen. Aber irgendwie kamen jetzt immer andere Bücher dazwischen, so dass sich das eher zum Langzeitprojekt entwickelt. Aber hey, beim dunklen Turm, den ich seit zwei Jahren lesen wollte, bin ich inzwischen auch schon bei Band 5. Irgendwann wird das schon.

5. We were liars könnte ich mir ja ziemlich gut als Verfilmung vorstellen, aber wenn, dann bitte bald und gut!

6. Ein regelrecht bewegendes Buch habe ich wohl schon länger nicht gelesen. Ich hatte lustige, spannende und interessante. Aber als bewegend würde ich jetzt gerade keins bezeichnen.

7. Zuletzt habe ich Mad Max: Fury Road und das war ganz ok, weil wenn man die Autoverfolgungsjagden ausblendet, dennoch eine (zwar kurze) ganz spannende Handlung übrig bleibt. D. bezeichnete das ganze als Fast & Furious in der Wüste. Ganz so schlimm fand ich es dann aber nicht, aber dennoch mit 8,1 Punkten in der imdb gnadenlos überbewertet.

Tagebuchbloggen 10/17

Es ist schon wieder so weit. Es ist der fünfte und somit wieder Tagebuchbloggen. Frau Brüllen fragt was wir den ganzen Tag machen. Hier meine Antwort.

Wie jeden Wochentag klingelt mein Wecker um 5:45. Ich bleibe noch kurz liegen und wälze dann Sohn3 von mir runter. Der war nachts wach geworden und hat lautstark nach Torte verlangt. Nachdem er sich beruhigt hatte, wollte er in unserem Bett weiter schlafen. Um 6 Uhr steige ich unter die Dusche. Sohn3 kommt kurz danach runter und legt sich mit vier Decken aufs Sofa. Netterweise gibt er eine ab, als Sohn1 runter kommt. Ich mache die Brotdosen für die Söhne und mich. Sohn1 frühstückt Nutellabrot, Sohn3 erstmal nur Milch. Um kurz nach sieben wecke ich Sohn2, der heute wegen der Vorschule auch schon früh im Kindergarten sein muss. Um viertel nach sieben verabschiede ich mich von den Kindern. D. s Wecker klingelt oben. Er wird gleich aufstehen. Ich stelle fest, dass es doch schon 7:18 ist und ich zum Bus um 7:21 lieber rennen muss. Der Bus fuhr den ganzen Sommer eine Umleitung, die jetzt weg ist. Deshalb kommt er wieder pünktlich. Ich kriege den Bus und lese während ich auf die S-Bahn warte „Elefant„. Es ist saukalt und ich ärgere mich, dass ich nicht die Winterjacke angezogen habe.

Ich lese auch in der S-Bahn und fange auf dem Fußweg zur Arbeit das nötige tägliche Pokemon. Um viertel nach acht bin ich im Büro. Da ist relativ wenig los, weil heute ein Kollege beerdigt wird und viele direkt von zuhause hin fahren. Ich unterhalte mich länger mit KollegInnen, bevor ich anfange einen Vortrag vorzubereiten, den ich für  nächste Woche brauche. Dazu esse ich eine Zimtschnecke vom Wochenende. Mein Frühstück. Ich weiß nicht so recht was ich erzählen soll und krame alte Vorträge zum recyclen aus. Allerdings würde ich gerne noch neue Ergebnisse zeigen und vergrabe mich in noch nicht ausgewerteten Messdaten. Um kurz vor zwölf habe ich wieder Hunger und esse mein Vesperbrot, während ich weiter Messdaten anschaue. Weil ich müde werde und Pause brauche, gehe ich eine halbe Stunde im Wald spazieren. Noch scheint die Sonne, aber es ist sehr windig. Wie immer bei den Herbststürmen muss ich daran denken, wie wir im Biounterricht das Ökosystem See behandelt haben. Da ist jetzt also Herbstvollzirkulation.

Frisch durchgepustet kann ich dann weiter machen. Ein Kollege hilft mir mit dem Auswerteprogramm und ich entscheide mich endlich, welche Ergebnisse ich zeigen will. Ich fange an schöne bunte Bilder aus den Daten zu erzeugen. Gleichzeitig fange ich an die Präsentation zusammenzuklicken. Ich kann einiges aus älteren Präsentationen übernehmen. Das wusste ich auch, deshalb bin ich auch eine Woche vor Vortrag noch tiefenentspannt.

16:45 verlasse ich das Büro und gehe zur S-Bahn. Um 18:36 komme ich mit dem Bus zuhause an. Sohn1 liegt mit Kopfschmerzen und Fieber auf dem Sofa. Sohn2 will erst mit mir was spielen, dann aber doch lieber mit Wasserfarben malen. Er macht ein Pustebild. Sohn3 malt erst mit, will dann aber lieber die Bügelperlen haben. Sohn1 gesellt sich dazu und fängt auch ein Bügelperlenbild an. D. bringt mir Kaffee und kurz sitzen alle am Tisch ohne Schreien und Streiten. Ich kann es kaum glauben.

Dann geht D. noch schnell einkaufen und ich kümmere mich um die Spülmaschine und im Kinderzimmer zerkrümelte Cracker. D. kocht Abendessen (Linsen und Spätzle),  Sohn3 tanzt dazu in der Küche. Nach dem Essen scheuchen wir die Kinder ins Bett. Sohn1 schläft schnell, Sohn3 erst spät, da er einen langen Mittagsschlaf hatte. Ich lese etwas weiter im Dunklen Turm, bin aber auch müde. Um kurz vor Mitternacht kommt Sohn1 noch mal runter. Er hat immer noch Fieber und jetzt auch noch Bauchweh. Er muss sich übergeben und kann dann wieder ins Bett. Ich hoffe er erholt sich schnell und gehe auch ins Bett. 

Media Monday #326

Ich lese gerade „Der dunkle Turm“ und bin jetzt in Band 4 bei Rolands Jugendgeschichte kurz bevor alles in die Hose geht. Und weil ich ein bisschen Angst habe, vor dem wie und fürchte das wird schmerzhaft beim Lesen, nutze ich die S-Bahn-Fahrt heute lieber dafür den Media Monday auszufüllen, als mit Roland und seinen Freunden unterzugehen.

1. Wenn ich eins beim Medienkonsum nicht gebrauchen kann, dann diese doofe Müdigkeit, die dafür sorgt, dass ich immer wieder einschlafe, sobald Längen im Erzählstrang auftauchen.

2. Eine doofe Erkältung hat mir den sonnigen Sonntag gehörig verhagelt, denn eigentlich wollte ich gerne draußen mit den Kindern die Sonne genießen, aber gestern war mir dann nur nach Ruhe und Schlafen.

3. Momentan schlägt mein Fan-Herz ja sehr ____ . Puh, hm. Im Moment schauen wir gerade die dritte Staffel Twin Peaks, aber die ist zu strange, als dass man da ausgiebig fangirlen könnte. Aber es ist sehr beeindruckend, dass man tatsächlich auch im Jahr 2016 noch eine Serie produzieren kann, die von der Optik und vom Erzähltempo nahtlos an die vor 25 Jahren gedrehten 2. Staffel anschließt.

4. Geht euer (multi)mediales Hobby eigentlich mit akuten Platzproblemen einher oder seid ihr längst digital geworden? Für DVDs ist kaum noch Platz, das Bücherregal ist auch ziemlich voll, aber seit heutzutage ja alles immer verfügbar ist, habe ich es geschafft mich davon zu lösen, Medien besitzen zu wollen. Ich finde streamen super und lese viel digital. So schnell wie früher werden die Regale also nicht mehr voller.

5. Die Verfilmung von Der dunkle Turm  ist ja vielleicht der Grund dafür, dass ich jetzt doch mal versuche die Serie noch durchzulesen. Die ersten beiden Bücher fand ich nicht sehr mitreißend. Im dritten Buch wurde es dann zum Ende hin spannend und ich frage mich wirklich, wie das fur die Leute gewesen sein muss, die das in den 80ern schon gelesen haben. Das dritte Buch endet mit einem Cliffhanger und dann schreibt er einfach ein paar Jahre nicht dran. (Obwohl ich mir dank A Song of Ice and Fire schon vorstellen kann, wie sich das angefühlt haben muss.) Wie gemein ist das denn?! Das vierte Buch ist jetzt erstaunlich spannend. Ich hoffe das bleibt so.

6. In gemütlicher Runde lässt es sich meiner Meinung nach ja am besten trinken, reden, Serien schauen, spielen, …

7. Zuletzt habe ich Stolz und Vorurteil gelesen und so eine Bildungslücke geschlossen und das war sehr interessant, weil ich mich anfangs schwer getan habe und nicht so richtig reingefunden habe, am Ende dann aber gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.

Tagebuchbloggen 09/17

Es ist mal wieder der 5. und Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben. Da ich schon den August verpasst habe, kommt hier mein Tagebuchfünfter in der Urlaubsversion aus Südfrankreich.

Ich werde gegen sieben von Sohn2 geweckt, der Nasenbluten hat. Zum Glück ist das schnell vorbei. Ich sehe, dass der Himmel sich rosa verfärbt hat und es kurz vor Sonnenaufgang ist. Ich überlege kurz, ob ich den Fotoapparat holen soll und kitschige Sonnenaufgangsbilder machen soll, entscheide mich dann aber wegen akuter Müdigkeit dagegen und lege mich wieder ins Bett. Etwa eine Stunde später weckt mich Sohn3 und will leider, dass ich mit aufstehe. Also stehe ich auf. Omi ist schon auf und deckt den Frühstückstisch. Sohn3 weckt netterweise auch noch gleich den Opa. Omi und Opa machen heute einen Ausflug ohne uns. Nach dem Frühstück motiviere ich Sohn1 zum Lesen und wir lesen zusammen einen halben Asterix-Comic. Dann gehe ich duschen und stelle eine Ladung Wäsche an. Omi und Opa sind abfahrbereit. Da D. noch schläft, muss ich unser Auto, dass vor der Garage steht, in der Opas Auto steht, raus- und wieder reinfahren. Das ist alles sehr eng und ohne Rückfahrkamera hätte ich das nicht hinbekommen. Die Kinder durften das Hoftor mit der Fernbedienung aufmachen und kommen gerade zurück, als ich einparke. Wir gehen wieder rein. D. ist inzwischen auch wach und frühstückt. Ich lese Sohn2 und Sohn3 Bücher vor und spiele eine Runde Mensch-ärger-dich-nicht mit Sohn2. Sohn3 malt derweil ein Bild von einem Boot, auf dem wir alle mit drauf sind. Mit Whirlpool und U-Boot. Was man halt so braucht. Dann ist die Wäsche fertig und ich hänge sie auf.

Inzwischen ist es schon Mittag geworden. Die Kinder essen Würstchen. Ich finde einen Pfannkuchen im Kühlschrank und esse ihn mit Banane und Quark. Die Kinder fangen an zu streiten. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen heute. Also packen wir ein paar Sachen zusammen und fahren zu einem Spielplatz im Ort, den die Kinder noch vom letzten Jahr kennen und gerne besuchen wollten. Sie spielen dort eine Weile, während wir auf der Bank sitzen und den Pinienduft genießen. Dann laufen wir zum Hafen, um ein Eis zu kaufen. Eis ist in Frankreich sehr teuer. Eine Kugel in der Eisdiele kostet 2,50 €. Die Kinder wollen aber ohnehin lieber Calippo, was es im Supermarkt nicht zu kaufen gibt. Wir waren in jedem Supermarkt im Ort und überall gab es nur Magnum und Cornetto in der Großpackung. Kein Calippo, Capri, Flutschfinger. Die Jungs essen also jeder ein Calippo Cola und wir stöbern im Souvenirshop nach Postkarten. Seife nehmen wir dann auch noch mit. Allerdings ist der Souvenirshop nicht mehr wirklich besetzt und wird von der Kneipe nebenan mitbetreut. Seit Montag ist hier nämlich absolut Nachsaison. In Frankreich sind die Ferien vorbei und lediglich noch Rentner und Süddeutsche hier. Deshalb müssen wir sehr lange warten, bis uns jemand abkassiert. Da Sohn3 sich mit Colacalippo übergossen hat, fahren wir anschließend zurück, wo kurz nach uns auch Omi und Opa wieder da sind.

Wir trinken Kaffee und essen noch was. Die Söhne streiten sich schon wieder ununterbrochen, deshalb packen wir sie schnell wieder ein und fahren zum Strand. Wir suchen einen Strand am Ende der Lagune aus. Dort ist ein sehr großer Bereich mit sehr flachem Wasser quasi für uns allein. Nachsaison. Ein Riesenbecken mit maximal 30 cm Wassertiefe, was durch die Sonne wunderbar warm wurde. Wie das Babybecken im Schwimmbad. Die Kinder toben im Wasser, suchen Muscheln, tote Krebse und Treibholz. Man könnte hier vermutlich innerhalb von Minuten genug lebende Muscheln für ein Abendessen sammeln. Wenn man Muscheln mögen würde. Währen die Kinder friedlich spielen, kann ich sogar etwas lesen.

Gegen 18 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Wir fahren noch beim Supermarkt vorbei, wo D. schnell noch ein paar Sachen fürs Abendessen besorgt. Zuhause verschwindet Sohn1 unter der Dusche. Ich lasse den Badeanzug gleich an und gehe eine halbe Stunde in der Lagune schwimmen. Einmal hin und zurück dauert etwa 25 Minuten. Von uns aus ist man in zwei Minuten zum Strand gelaufen. Man könnte sogar direkt vor dem Haus ins Wasser, aber dann müsste man durch Seegrasfelder waten und das finde ich irgendwie gruselig. Beim Schwimmen habe ich einen tollen Blick auf die Berge und auf die Lagune. Die Sonne verschwindet hinter den Wolken und mit ihr auch der Wind. Die Lagune ist beinahe windstill und ich habe sie komplett für mich, abgesehen von ein paar Möwen, die auf dem Wasser treiben. Ich bin aktuell so gar nicht auf den Herbst vorbereitet, in den wir am Wochenende zurück fahren müssen.

Nach dem Schwimmen kann ich noch duschen, bevor es Abendessen gibt. Anschließend sollen die Kinder ins Bett. Sohn1 will noch eine Postkarte schreiben, Sohn3 weigert sich ins Bett zu gehen. Schließlich liegen sie aber doch alle in den Betten. Sohn3 schläft schnell, aber ich schlafe kurz mit ein. Dann muss ich aber wieder aufstehen und ein Paper, das ich in den letzten Wochen geschrieben hatte, beim Herausgeber hochzuladen. Da ist heute Deadline. Meine Koautoren haben mir noch Input geliefert, den ich gestern abend bereits eingefügt hatte. Jetzt fehlt nur noch die Endkontrolle. Dummerweise muss ich auch noch ein Formular dazu unterschreiben. Also eigentlich ausdrucken, unterschreiben und wieder einscannen. Geht nicht im Urlaub. Also suche ich meine für solche Fälle bereits eingescannte Unterschrift und kann das Formular doch noch unterschreiben. Und so geht dann auch der 5. September zuende.

Dieser Beitrag liegt schon lange in meinem Entwürfeordner und sollte eigentlich bereits vor meiner Kur hochgeladen sein. Dann hatte ich keine Zeit und dann war das Internet zu schlecht. Jetzt eben mit Verspätung. Und der Titel passt trotzdem noch.

Ich war im Juli eine Woche in den USA, genauer gesagt in Utah, noch genauer in Provo. Das war mein erstes Mal in den USA und ich war schon ein bisschen aufgeregt, wegen des langen Flugs, und wegen so weit weg und überhaupt. Ich muss sagen, Provo ist nicht gerade die beste Wahl für erste USA-Erfahrungen. Da gibt es nämlich eigentlich nichts. Nur die Berge rundrum sind gigantisch. Ich habe mir, wie ich das gewohnt bin, die Stadt in der Zeit nach der Tagung erlaufen. Ich habe mir zwei von drei Supermärkten angeschaut und das Einkaufszentrum. Der erste Eindruck war: trostlos. Im Bild oben sieht man den Blick von einer Brücke auf den Bahnhof. Außer der Center Street (Bild unten), die tatsächlich ganz hübsch ist und dem Mormonen Tempel gibt es einfach nichts. Man sieht nur selten jemanden draußen zu Fuß unterwegs (na gut, es hätte auch durchgehend über 32°C).

Nachdem ich am ersten Abend das Einkaufszentrum erkundet hatte und am zweiten Abend das Conference Dinner statt fand, nutzte ich den dritten Tag dann zu einer kleinen Wanderung. Im Konferenzprogramm wurde der Weg zu dem großen Universitätsbuchstaben auf halber Höhe (im Bild von Weitem zu sehen) am Berg als Family Tour angepriesen. Klang also ganz machbar. Ich machte mich mit anderthalb Litern Wasser und einer kleinen Tüte Chips auf den Weg. Ich musste allerdings erst mal mehr als vier Kilometer zum Startpunkt der Tour laufen. Und der Startpunkt lag auch schon deutlich höher am Hang als mein Startpunkt. Nach einer guten Dreiviertelstunde war ich am Startpunkt angekommen. Von da ging es dann relativ steil bergauf. Und dass ich mich zwischen 1300 und 1800 Höhenmetern bewegte, merkte ich auch. Es war ganz schön anstrengend (Im Bild sieht man es deutlich. Das habe ich nach dem Abstieg gemacht). Aber oben war es dann gigantisch! Der Blick über die ganze Stadt, auf den See und die Sonne, die gegenüber hinter den Bergen unterging, war den Aufstieg wirklich wert. Ich saß da eine Weile, aß meine Chips und machte mich dann wieder auf den Rückweg, weil ich ungern im Dunkeln wieder runter stolpern wollte. Auf dem Rückweg konnte ich  weiter das Lichtspiel auf den Bergen bestaunen. Ich kam am Ende sehr zufrieden und mit 27000 Schritten auf dem Schrittzähler wieder im Hotel an.

 

 

Am nächsten Tag hatte ich mich dann etwas mit Provo ausgesöhnt. Ich war am Vortag auch durch die besseren Gegenden gelaufen und an der Mormonenuni vorbei. Es gibt sie doch, die schöneren Ecken in Provo. An diesem Tag machte ich mich auf die Suche nach dem Walmart, der irgendwo sein sollte. Bewaffnet mit Karte zog ich los. Eigentlich ist es ja nicht so schwierig in einer quadratisch aufgebauten Stadt. Sollte man meinen. Nur fließt da auch ein Fluss und Flüsse haben die unangenehme Angewohnheit, nicht entlang geometrischer Linien zu fließen. Deshalb sollte ich die einzige schräge Straße laufen. Dummerweise war da der Gehweg gesperrt und es gab keinen Weg drumherum. Ich bog also vorher ab und versuchte anderswo mein Glück. Ich fand das Einkaufszentrum Riverside, dass wieder eher in die Kategorie trostlos fiel, und erreichte schließlich die Stadtgrenze. Direkt an Provo schließt sich Orem an. Ich lief bereits die ganze Zeit an einer Buslinie entlang und wollte dann mit dem Bus zurück fahren. Und grade als ich mich tatsächlich zur Umkehr entschlossen hatte, sah ich in der Ferne das Einkaufszentrum von Orem. Das wollte ich mir dann doch noch anschauen. Und so hatte ich doch noch 1 h in einer Mall, die nicht trostlos wirkte. Anschließend war ich so beschwingt, dass ich doch zu Fuß zurück wollte. Einen anderen Weg. Aber, oh Wunder, auch hier war der Fußweg gesperrt. Auf beiden Seiten der Straße. Und kein Weg drumherum. Also doch zurück zur Bushaltestelle. Da hing leider kein Fahrplan. Den sollte man  sich per SMS schicken lassen. Offensichtlich funktioniert das nicht mit ausländischen Handys. Also hoffte ich einfach darauf, dass der Bus, den ich vorher gesehen hatte, im Halbstundentakt führe (was er nicht tat) oder zumindest überhaupt irgendwann (was er zum Glück tat). Und so hatte ich das Erlebnis Bus fahren in USA auch hinter mir.

Am nächsten Tag konnte ich dann auf dem Weg zum Flughafen  auch noch das Zugfahren ausprobieren. Und ein bisschen was von Salt Lake City sehen. Unten im Bild ist der Mormonentempel von Salt Lake City zu sehen. Nach Provos Trostlosigkeit war das dann sehr beeindruckend. Am späten Nachmittag stieg ich dann wieder ins Flugzeug und konnte dort die „Wir fliegen erst los, wenn neun Leute aussteigen und den Abendflug über London nehmen. Freiwillige kriegen 1500 Dollar“ Erfahrung machen. Die fanden sich zwar schnell, aber bis deren Gepäck dann ausgeladen war, war fast eine Stunde rum. Irgendwie war ihnen aufgefallen, dass es zu heiß draußen ist und das Flugzeug dann leichter sein muss und neun Leute zu viel drin sind. Nunja. 14 Stunden später war ich dann wieder in Stuttgart und konnte meine Jungs knuddeln!

Und weil das Reisen so schön war, ging es am Mittwoch danach gleich in die Kur. Vorher musste ich noch ein paar Termine bei der Arbeit erledigen und dann feierten wir mit einigen Gästen Sohn3s dritten Geburtstag. Jetzt ist meine Arbeitswoche auch schon wieder beendet und am Wochenende geht es dann in Urlaub. Wenn wir vorher noch die Wäsche gewaschen kriegen. Weil so ganz unstressig wäre ja zu einfach, oder?

Nach der Kur

Wie ihr wisst, war ich in Kur und es war toll. Im Vorfeld habe ich viel von schlechten Erfahrungen gehört und gelesen und war wirklich gespannt, wie es wohl sein würde. Ich könnte jetzt behaupten, ich hätte mir die Einrichtung im Saarland gezielt ausgesucht, weil sie schön klein und familiär ist. Tatsächlich war es im April die einzige Klinik, die für die Sommerferien noch einen uns passenden Termin frei hatte. Nordsee hätte es wieder ab November gegeben, aber da wollte ich wegen der langen An- und Abreise sowieso nicht so gerne hin. Und so fuhren wir am letzten Schultag zweieinhalb Stunden ins schöne Saarland. Ich kam mit einer fetten Erkältung an und kann mich deshalb auch nur dunkel an die Einführungveranstaltungen erinnern. Wir bekamen unseren Wohnbereich zugeteilt, der mit zwei Zimmern mit insgesamt sechs Betten und einem Gitterbett und einem Badezimmer für uns völlig ausreichend war. Die Kinder durften gleich schon die erste Stunde die Betreuung testen. Wegen der Betreuung hatte ich mir im Vorfeld etwas Sorgen gemacht, weil Sohn3 bisher keine Kindergartenerfahrung hat und in der Kur von 8:30 bis 16:00 täglich betreut sein sollte. Immerhin war er am Tag vor der Anreise noch 3 geworden, so dass er mit seinem großen Bruder in eine Gruppe durfte. Letztendlich hat er die Betreuung dann aber am besten mitgemacht. Am ersten und zweiten vollen Betreuungstag gab es morgens Geschrei und ich musste noch bleiben und ein Buch vorlesen. Anschließend blieb er anstandslos da. Seine großen Brüder jammerten immer wieder über Langeweile, aber im großen und ganzen war die Betreuung doch (aber trotzdem leider nur) ok.

Ich hatte also die Wochentage quasi für mich. Allerdings waren sie angefüllt mit Sport und Entspannung. Da ich so generell nicht mehr gut nichts tun kann, habe ich mir die Lücken im Plan mit zusätzlichen Kursen und Joggingrunden gefüllt. Ich habe alles ausprobiert, inkl. Nordic Walking und diverse Entspannungstechniken. Nordic Walking war gar nicht so einfach, aber am Ende war es sehr schön zwischendurch mal eine Runde mit den anderen Müttern zu gehen ohne völlig durchgeschwitzt zu sein.

Neben Sport und Entspannung gab es Gesprächsgruppen und Einzelgespräche. Die Erziehungsberatung und die Ernährungsberatung hat mir nicht so viel gebracht, weil ich fast alles schon wusste. (ok, ich wusste nicht, dass eine Scheibe weißes Toastbrot nur 15 Minuten durch den Magen braucht). Aber da war ich vermutlich nicht die Zielgruppe.

Ich habe während der Zeit in der Kur Veränderungen an mir festgestellt. Zum Beispiel fiel es mir beim ersten Entspannungsbad sehr schwer, ohne was zu tun in der Wanne zu liegen. In der dritten Woche konnte ich das mit der Entspannung dann schon besser. Auch fand ich beeindruckend, wie viel mehr Geduld ich für die Kinder habe, wenn ich auch mal viel Zeit für mich habe. Dabei wurde mir ohnehin von den anderen Müttern eine große Gelassenheit im Umgang mit den Kindern zugesprochen. Das liegt daran, dass mir viele Dinge nicht so wichtig sind (z.B wenn meine Kinder bei 18°C barfuß laufen. Dafür machen mich aber nicht eingeräumte und unvollständige Brettspiele wahnsinnig. Hat halt jeder so seins.) und ich nicht aus Prinzip auf Dinge bestehe. Das ändert aber nichts daran, dass mir für die Abendroutine oft die Nerven fehlen. Und selbst das ging in Kurwoche drei dann manchmal ohne Probleme. Am wichtigsten war aber, zu merken wie müde ich war. Eigentlich will ich das nicht mehr.

Für zu Hause mitgenommen habe ich Verschiedenes. Zum Beispiel das bewusste Tiefdurchatmen in stressigen Situationen aus der Atemtherapie. Und wieviel es bringt, was für mich zu tun. Und deshalb hab ich mich gleich zuhause zum Step Aerobic angemeldet. Im September geht es los. Das hat mir nämlich echt Spaß gemacht in der Kur. Außerdem hab ich meine Mittagsspaziergänge wieder aufgenommen, die seit Anfang der vielen Arbeit zum Opfer gefallen sind. Ich schaffe es mit zwei Kaffee durch den Tag, statt mit fünf. Ich habe noch keine Lösung dafür gefunden, dass die Tage zu kurz sind und ich mich ständig zwischen Freizeit, Kinderzeit und Schlafenszeit entscheiden muss. Aber jetzt kommt ja erstmal noch der Urlaub. Und dann ist schon bald Weihnachten. Wird also alles.

Ich kann Euch müden Müttern nur empfehlen: beantragt eine Kur. Auch wenn ihr denkt, es ginge anderen doch viel schlechter und ihr hättet das nicht nötig. Habt ihr nämlich doch.