Kehrwoche
von alasKAgirlMrz 19
Seit Wochen Monaten Ewigkeiten beschwere ich mich in regelmäßigen Abständen (ca. alle drei Monate) über die sogenannte „Große Hausordnung“ bei uns im Haus. Und in regelmäßigen Abständen kann keiner meinen Unmut darüber nachvollziehen. Eine Kehrwoche ist meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Mir ist es nämlich herzlich egal ob Tannennadeln im Hof liegen oder Staub im Keller. Wenn’s nie jemand wegmacht ist es natürlich nicht egal, aber meine emotionale Verbundenheit zu Hof und Keller ist nicht groß genug, als dass ich verstehen könnte, warum ich als Mieter den Dreck wegmachen soll, wenn ich auch jemandem Geld geben kann, der das macht. Und das geht bestimmt den meisten anderen Mietern auch so. Allerdings sind unsere Vermieter Schwaben im Kopf, wie ich immer zu sagen pflege. Die verstehen nicht, dass jemand lieber 10 Euro im Monat bezahlt und dafür nicht selbst putzt. Vor allem aber verstehen sie nicht, dass das normale Lebensmodell nicht mehr dem von vor Jahren entspricht, wo sowieso einer zuhause war. Wie stellen die sich denn das mit dem Schneedienst vor, wenn beide berufstätig sind? Muss ich mir dann bei Schnee Urlaub nehmen, falls ich schippen muss? Tja, aber so sind sie halt, unsere Vermieter.
Am Montag allerdings, als ich über Muskelkater klagte und meine Blasen an den Händen vom Fegen vorzeigte, da haben zumindest meine Kollegen eingesehen, dass der Hof wirklich groß ist und konnten endlich verstehen, warum ich immer meckere. Einer meinte, ich solle doch mal bei den Vermietern so ne kleine Kehrmaschine beantragen. Cool wäre das schon, aber meine Vermieter sind ja schon zu geizig mal die Elektrik und die Sicherungen auf den aktuellen Stand zu bringen. Da wird’s wohl nix mit der Kehrmaschine.
5 Kommentare
Kommentar von Georg am 19. März 2008 um 13:20
Also ich verstehe dich. Diese Kehrwoche bei Euch da unten hat mich schon immer gewundert. Mir wurde sogar berichtet, dass man in Stuttgart vor nicht all zu langer Zeit sogar die halbe Straßenseite sauber halten musste. Verliefen Straßenbahnschienen auf der Straße mussten die auch Eisfrei gehalten werden. Vielleicht wollte mich auch nur jemand verarschen.
Bei uns zahlt jeder gerne seinen kleinen Betrag um eine Reinigungsfirma damit zu beauftragen. Und ich bin sogar soweit, dass ich mir eine Putzfrau für die Wohnung leiste – den Streß den ich mir damit spare ist es mir wert.
Kommentar von AnJu am 19. März 2008 um 15:05
Bei den Schwaben kann ich mir das sogar vorstellen, dass die das Eis von den Schienen kratzen mussten.
Immerhin haben wir keine gestörten Nachbarn, die dann Staubflusen im Treppenhaus verteilen um zu überprüfen, ob auch jeder seinen Abschnitt wischt. Sowas soll’s nämlich auch geben.
Kommentar von Yjgalla am 19. März 2008 um 16:38
Ja sowas gibt’s. Wohnt unter meiner Mutter. Aber es sind keine Staubflusen sondern kleine Zettel. Bei kleinen Stücken von Plastikverpackungen bin ich mir nicht ganz sicher.
Kommentar von tumulder am 20. März 2008 um 00:59
Meine Oma verbrachte ihre Jugend in Kornwestheim. Jetzt weiß ich auch warum sie trotz ihrer 80 Jahre und 58 Jahre Ruhrgebiet immer noch ganz fickerig wird, wenn die Flurwoche ansteht;)
Kommentar von AnJu am 20. März 2008 um 11:23
Immerhin hat’s Deine Oma von Kornwestheim weg geschafft.