Da hat sie ja was abgelassen unsere Familienministerin. Da erzählt die doch einfach mal dem Spiegel, dass Frauen ja selbst schuld seien, wenn sie weniger verdienen als Männer. Zwingt sie ja keiner sich für „Ponys und Schmetterlinge“ zu interessieren und dann Germanistik statt Elektrotechnik zu studieren. Mal ganz davon abgesehen, dass Frauen auch für gleiche Tätigkeiten weniger Geld bekommen als Männer, werden sie irgendwo doch gezwungen. Ich bin Mentorin in einem Mentoring-Programm für Mädchen mit Interessen in Naturwissenschaft und Technik. Das Ziel ist, die Mädchen auch bei diesen Interessen zu halten und sie dazu zu motivieren ein technisches Studium aufzunehmen. Warum manche Mädchen das nicht von sich aus tun, hat verschiedene Gründe. Zum einen fehlen den Mädchen die Rollenbilder, d.h. sie kennen keine weiblichen Ingenieure, Techniker und Informatiker. Dann gibt es auch immernoch erstaunlich viele Eltern, die meinen, dass es „reiche“, wenn ihre Mädchen Lehrerinnen werden oder zur BA gehen. Ein schwieriges technisches Studium soll es da dann lieber nicht sein. Lohnt sich ja eh nicht, wenn sie dann mit Kind zuhause bleibt. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Mädchen in der Pubertät das Interesse an Naturwissenschaften verlieren. Das liegt daran, dass sie sich nun als Mädchen identifizieren und nicht mit den typisch männlichen Attributen (z.B. kann gut Mathe) in Verbindung bringen wollen. Kann man nun sagen es wäre vollständig ihre eigene Schuld, dass sie nichts technisches studieren?

Dann meint sie eine Frauenquote wäre eine „Kapitulation der Politik“. Achso, und sie ist nur deshalb Ministerin geworden, weil sie so besonders kompetent ist. Warum hatten wir eigentlich in den letzten 25 Jahren nur Familienministerinnen? Weil Frauen und Familie ja irgendwie passt. Klar, da sind wir wieder bei den Rollenbildern. Aber zurück zur Quote. Ganz im Ernst, werde ich mit gleicher Qualifikation lieber wegen einer Quote eingestellt, statt aufgrund einer möglichen Schwangerschaft nicht eingestellt zu werden. Aber da hat sie ja wieder eine Antwort, die Frau Schröder: Partnerschaft und Kinder spenden Glück. Da kennt sie sich ja auch aus. Schließlich hat sie -ähm- keine Kinder. Klar spenden Partnerschaft und Kinder Glück, aber vielleicht spenden auch ein anspruchsvoller Job und ein gut gefülltes (Renten-)Konto Glück. Vielleicht kommt sie ja dann als nächstes und meint Mädchen sollten nicht mehr Abitur machen. Die kriegen ja dann schließlich Kinder und werden glücklich. (Dass auch mal die Männer zuhause bleiben können, davon ist nicht die Rede.) Und als Putzhilfe kriegt man auch viel besser eine Teilzeitstelle als als Führungskraft. Und ganz in dem Sinne will sie sich künftig mehr um die Jungs kümmern, die ja neuerdings immer die Verlierer sind. Kann schon sein, dass die in den letzten Jahren zugunsten der Mädchen vernachlässigt wurden. Fakt ist Deutschland braucht Ingenieure (aber vor allem jemanden, der später mal unsere Rente bezahlt). Dazu gibt es zwei Ansätze. Entweder man bringt die guten Mädchen dazu, Ingeniösen zu werden oder man bringt die schlechten Jungs dazu Abi zu machen und dann Ingieure zu werden. Warum muss das ein entweder-oder sein? Kann man nicht beides machen? Wären dann mehr potentielle Rentenzahler…