Malte Welding schrieb in seiner Kolumne neulich über Romantik. Er antwortete auf folgende Aussage:

Mein neuer Freund ist furchtbar unromantisch. Mal ein Abend in einem schicken Restaurant oder so ein Kuschelwochenende in einem Wellness-Hotel – Fehlanzeige. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich mich ohne Diamantring nicht verloben werde.(Steffi, 23)

Woher kommt es, dass schicke Restaurant, Candlelight Dinner, Wellnesswochenenden und Diamantringe der Inbegriff von Romantik sind? Sind das nicht vielmehr die Dinge, die man findet, wenn man „Romantische Überraschung für die Freundin“ googelt und die deshalb kaum unpersönlicher sein könnten? Die Romantik steckt doch viel mehr in den kleinen Dingen. Zum Beispiel:

wenn man ohne die Kinder isst und sich dazu mit einem guten Film auf dem Sofa lümmelt wie früher (manchmal so gar mit Kerzenlicht)

wenn man beim Betten frisch beziehen die Bettwäsche bekommt, die man so gerne hat, weil sie sich auf der Haut so gut anfühlt

wenn man jeden Abend eine große Schüssel Salat gemacht bekommt, obwohl der Rest der Familie daran kaum Interesse hat

wenn die Salatportion mit Absicht so groß ist, dass man die Reste zum Mittagessen mit ins Büro nehmen kann

wenn die Wäsche beim Aufhängen auf rechts gedreht wird, weil man es hasst trockene Wäsche umzudrehen

wenn beim rückwärts ausparken ganz selbstverständlich das Radio ausgeschaltet wird, weil einen das ganz schrecklich irritiert

und so viele Kleinigkeiten mehr. Ganz ehrlich: ich brauch keine Blumensträuße und Pralinenschachteln, keine speziellen „Feiertage“, keine Wellnesswochenenden, keinen Champagner mit Erdbeeren. Es sind die Kleinigkeiten, die sagen, ich sehe Dich.