Es ist kalt, windig, nass. Die Bäume sind bunt. Es ist Herbst. Und abends riecht es schon eindeutig nach Winter. In letzter Zeit habe ich öfter in blogs gelesen wie toll der Herbst doch sei. Und immer wieder komme ich zu dem Schluss: Leute, die den Herbst toll finden, leben definitiv nicht ohne Auto. Ich kann dem absolut nichts abgewinnen, mir morgens auf dem Fahrrad die Hände abzufrieren und mit zwei Kapuzen den Gehirnfrost abzuwehren. Noch schlimmer ist es bei Regen, wenn man dann schon nass in der S-Bahn sitzt. Und die zehn Minuten Fußweg zum Einkaufen sind bei strömendem Regen genauso unangenehm wie bei beißendem Wind. Und das blabla, es gäbe kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Was nützt mir denn eine regendichte Winterjacke gegen die eiskalten Regentropfen, die einem innerhalb von Minuten die Gesichtszüge einfrieren und einen glauben lassen, man erfriere auf den 300 Metern bis zur Wohnung. Klar kann man hinterher gemütlich einen Kaffee im Warmen trinken, aber ganz ehrlich, ich trink meinen Kaffee lieber im Sommer auf dem Balkon.
Man kann jetzt auch nicht mehr einfach die Balkontür auflassen, sondern muss sie gefühlte 300 mal am Tag für die Katzen auf und zu machen. Wenn der Kleine dann hinterher will, muss man ihn erst komplett für draußen anziehen und wenn er fünf Minuten später genug hat, alles wieder ausziehen. Sowieso ist das ständige Aus- und Anziehen nervig. Da wird gejammert und gestrampelt. Und ich denke: Ich weiß doch, Kleiner Mann, ich bin auch ein Sommerkind.