Erstaunlicherweise hört man immer wieder, dass etwas emissionsfrei ist, sobald es mit Strom betrieben wird. Zum Beispiel sind dann Elektrofahrzeuge umweltfreundlicher als normale Autos. Emissionsfrei wäre es allerdings nur, wenn der Strom emissionsfrei erzeugt würde. Tatsächlich wird nur ein Bruchteil unserer Energie ohne den Ausstoß von Treibhausgasen erzeugt. Zum einen liefern die fossil befeuerten Kraftwerke noch immer einen Großteil unseres Stroms. Das bedeutet, dass für unseren Strom Kohle, Öl, Gas oder andere Brennstoffe (z.B. Plastikmüll) verbrannt werden, was in jedem Fall CO2 freisetzt. Auch der oft als Alternative angepriesene Atomstrom ist nicht emissionsfrei. Beim Uranabbau, der Aufbereitung zur Nutzung und der späteren Wiederaufbereitung der Brennelemente wird Energie benötigt, die wieder in Verbrennungsprozessen gewonnen wird. Klar, für Deutschland ist das emissionsfrei, da die Emission woanders auf der Welt stattfindet, aber hier muss man ausnahmsweise mal gobal denken. Und wer jetzt denkt, er hat ja den guten Ökostrom, dem muss ich mitteilen, auch der ist nicht emissionsfrei. Schließlich müssen auch Windräder und Wasserkraftwerke erstmal gebaut werden. Hierfür müssen z.B. Materialien befördert werden und die Herstellung der Baumaterialien (Stahl, Beton) ist nicht emissionsfrei. Einzig bei Verbrennung von Biogas (Methan) kann davon gesprochen werden, dass keine Treibhausgase emittiert werden. Methan ist ein weitaus stärkeres Treibhausgas als CO2, so dass die Verbrennung hier am Ende einen positiven Effekt hat.
Bevor man sich also dazu hinreißen lässt, elektrobetriebene Geräte und Fahrzeuge als Allheilmittel zu sehen, sollte man sich bewusst machen, dass Strom eben nicht aus der Steckdose kommt, sondern vorher erzeugt werden muss.