Jetzt geht es los mit dem Herbst. Gestern früh war es kalt und grau draußen. Da wir nach dem schönen Sommer und dem Urlaub noch total ans Draußensein gewöhnt sind, war ich gleich ratlos, was wir den ganzen langen Sonntag tun sollten. Samstags ist man immer noch mal unterwegs, aber sonntags ist alles zu. Der Tag begann erst mal nur für mich und den Herr Gartenhein. Mein Versuch ihn um 6:30 mit dem Argument es sei noch Nacht wieder ins Bett zu schicken, scheiterte leider. (Warum ist das so, dass ich ihn jeden morgen um kurz nach sieben zum Kindergarten wecken muss, er am Wochenende aber von ganz alleine schon um 6:30 Uhr aufsteht?) Die Zeit zu zweit ist meistens ganz ruhig. Wach werden, frühstücken, duschen, ein bisschen bei Kikaninchen surfen und dann ist meist auch schon der Schlökerich wach. Gestern brachte mich das dann gleich zum Grübeln. Was mach ich jetzt mit denen beiden? Schlechtwetteraktivitäten wie Basteln oder Malen sind mit beiden gleichzeitig gerade sehr anstrengend. Der Herr Gartenhein will Wasserfarben oder Filzstifte, der Schlökerich saut damit nur rum, wenn man nicht jede Sekunde dabei ist. Die Wachsstifte nagt er an und die Buntstifte wirft er runter. Perlen auffädeln fände der Herr Gartenhein zwar gut, der Schlökerich wirft aber alles auf den Boden. Und das Ganze wird dann von Geschrei begleitet, weil jeder das haben will, was der andere gerade benutzt. Und während ich noch grübelte und im Internet nach Ausflugsmöglichkeiten recherchierte, machten die beiden sich im Wohnzimmer Musik an. Und so war die erste Aktivität des Tages gefunden: im Wohnzimmer zu Muse tanzen. Wenn die beiden zu zweit auf dem Sofa rumspringen, kann ich immer nur mit einem halben Auge hinschauen, weil ich fürchte einer von beiden stürzt gleich ab, aber die haben dabei einen Heidenspaß. Damit waren wir dann eine Weile beschäftigt. Zwischendurch haben sie sich mal ein bisschen um das Parkhaus („Weißt Du Mama, der Schlökerich braucht ein eigenes Parkhaus. Ein ganz kleines, niedliches!“) und um Autos gestritten, aber das ging schnell vorbei. Als die beiden keine Lust mehr hatten, habe ich vorgeschlagen das Kinderzimmer aufzuräumen. Bisher hat nur der Herr Gartenhein ein Kinderzimmer. Der Schlökerich schläft noch bei uns und spielt im Zimmer vom Herr Gartenhein, wenn er darf. Kinderzimmer aufräumen ist eigentlich immer ganz gut. Während ich da sitze und Sachen zusammenräume, entdecken die beiden vergessenes Spielzeug wieder. Und so ist am Ende das Zimmer wieder ordentlich und die beiden spielen mit den Spielsachen, die sie lange nicht benutzt haben. Und staubsaugen konnte ich auch noch. Weil dann schon Mittag war und der Herr Gartenhein Hunger hatte, haben die Jungs ihr Mittagessen ausnahmsweise im Kinderzimmer am Spieltisch bekommen. Das fanden sie toll und haben vier Scheiben Toast, Trauben und Erdbeeren verspeist. Dann war der Schlökerich müde und wir steckten beide Jungs ins Bett. Der Herr Gartenhein schläft fast immer auch, sonst haben wir abends um sieben ein todmüdes und ein total ausgeschlafenes Kind. Und weil es so schön ruhig war, hab ich auch ein bisschen geschlafen. Nach dem Mittagschlaf hat D. das Waffeleisen angeschmissen. Da wir seit neuestem eine Küchenmaschine haben, konnten wir uns kaum einigen, wer den Waffelteig machen darf. Dann gab’s also leckere Waffeln mit letzte Woche selbstgemachtem Holundergelee. Die Kinder spielten dann noch ein bisschen oben, bevor wir sie nochmal zum lüften einpackten. Da es inzwischen zu spät für jeden längeren Ausflug geworden war (und wir sowieso immer noch kein Ziel gewusst hätten), fuhren wir ins Nachbarkaff auf einen Spielplatz mit ewig langer Rutsche und Seilbahn. Wir waren alle begeistert und blieben bis es dunkel wurde. Zuhause durften die Jungs in die Badewanne und danach gab es Abendessen. Und so ging auch der erste graue Sonntag zu Ende. War ja gar nicht so schlimm.