Irgendwann als Kind, als ich gerade gerne was naschen wollte und mein Taschengeld schon wieder aufgebraucht war, fiel mir auf, dass die ganze Sache mit dem Geld doch völlig unnötig ist. Ich geb jemandem im Laden Geld für Süßigkeiten und der gibt das dann wieder jemand anderem um sich irgendwas davon kaufen. Ich träumte von Läden, wo man sich einfach nehmen kann, was man gerade möchte oder braucht. Dass das nur funktionieren kann, wenn auch jemand arbeitet, war mir damals schon klar. Also dachte ich mir, soll doch einfach jeder Erwachsene arbeiten gehen und im Gegenzug darf sich jeder nehmen was er braucht. Dieses Konzept trug ich meinem Vater vor, der nur meinte das sei ein sehr kommunistischer Gedanke. Nun bin ich älter und weiß, dass meine kindlichen Vorstellungen sehr utopisch waren. Aber irgendwo in mir lebt noch immer das kommunistische Kind und manchmal ruft es laut: „Unsere Zeit wird kommen, ihr werdet’s schon noch sehen. Irgendwann hat es sich auskonsumiert und endlich stehen wir über dem ganzen Mist.“ Besonders dann ruft es laut, wenn ich im Fernsehen hochverschuldete Menschen mit teurem Auto und Heimkinoanlage sagen höre, für weniger als 10 Euro die Stunde erheben sie nicht ihren Hintern aus dem Sessel, wenn gewissenlose Firmen (und welche Firma hat schon ein Gewissen) hemmungslos Menschen, Länder und unsere Erde ausbeuten. Ich kann es nicht verstehen, wenn jemand einen hochbezahlten Job einem hochinteressanten vorzieht, weiß nicht warum Menschen glauben sie brauchen mehr als ein (wenn überhaupt ein) Auto. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt, heißt es. Aber sieht Britney Spears gerade ziemlich ruhig aus? Ich glaube, was wirklich beruhigt, ist Menschen an seiner Seite zu haben, die einen lieben und die mal liebt. Menschen, die einen nehmen wie man ist, die immer für einen da sind, komme was wolle. Dann braucht man keine große Wohnung, keinen riesigen Fernseher, keinen Urlaub in der Karibik, dann genügt es nämlich einfach zusammen zu sein. Und das kleine kommunistische Mädchen in mir freut sich, dass es nicht die materiellen Dinge sind, die es glücklich machen und Sicherheit geben.