Archive for the ‘ zu arg ’ Category

Die Feiertage, bis auf den 6. Januar, liegen inzwischen hinter uns. Unser Heiligabend lief im Großen und Ganzen wie geplant. Den Weihnachtsbaum haben wir schon am Abend vorher aufgestellt, weil ich akute Paranoia hatte, dass irgendwas fehlt. Klappte aber problemlos. Der Kirchgang mit Krippenspiel war ganz nett. Das Kind, das zur Orgel vor dem Altar tanzte, war meins, und das, das am Krippenspieltisch was malen wollte, auch. Und das, das in die Gebetspause laut forderte „wieda Hause gehen“ auch. Alles der Schlökerich. Der schlief auf der fünfminütigen Autofahrt auch prompt ein, während ich mit dem Herr Gartenhein diskutierte, dass wir alle gleichzeitig ins Wohnzimmer gehen, weil ich es nicht nett finde, wenn der, der als erster die Schuhe aus hat (also er selbst), reinstürmt und den anderen dann erzählt, ob der Weihnachtsmann da war. Dann gab’s Geschenke und Pfannkuchen. Der Herr Gartenhein stritt ab, sich die bestellt zu haben und aß nur Würstchen. Machte aber nix. So gab’s spät Abends noch Nachtischpfannkuchen für uns. Dann schauten die Kinder Cars, ich brachte den Julijunge ins Bett und baute dann die neue Lego Feuerwehr auf. Der Herr Gartenhein hielt bis 23 Uhr durch und wollte dann doch ins Bett.
Am 25. packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu meinen Eltern, wo erneut beschert wurde. Am frühen Abend traf ich noch kurz einen alten Freund, was aber viel zu kurz war, so dass ich die wichtigen Neuigkeiten erst über zwei Ecken und letztendlich über Whatsapp erhielt.
Am 26. war ich mit einer lieben Freundin zum Spazierengehen mit Babys verabredet. Geplant war, dass die Babys schlafen. Da ihres nicht wollte, gingen wir gleich zum Kaffeetrinken über und saßen Stunden im Cafe. Als wir dann nach draußen gingen und noch kurz weiter redeten, schliefen beide Babys ein, so dass aus dem „kurz“ eine weitere Stunde wurde. Abends gab’s dann das verschobene traditionelle Heiligabendracletteessen mit der Familie.
Am 27. lagen schon nach den Aufstehen zwanzig Zentimeter Schnee. Die Kinder stürzten sich gleich nach dem Frühstück in die Schneeberge. Wir mussten leider auch raus und schlitterten zum Autohaus, da das Auto ein kaputtes Licht vermeldet hatte. Für den Nachmittag hatten wir den Kindern Schwimmbad versprochen. Da der Schlökerich am Vortag plötzlich Fieber bekommen hatte, ging ich mit dem Herr Gartenhein alleine. Das ist inzwischen relativ entspannt, da er sich mit Schwimmflügeln sicher im Wasser bewegt und sowieso lieber alleine rutscht. Zuhause gab’s leckere Enchiladas.
Am 28. war ich für den späten Vormittag erneut mit Schulfreunden verabredet. Ich hatte das Treffen extra so gelegt, dass wir noch im Hellen nach Hause fahren können. Um vier hatten wir das Auto voll und rechneten mit einer entspannten Stunde Autobahnfahrt. Wegen der rapide gesunkenen Temperaturen, wollten die Eisplacken auf der Frontscheibe aber nicht wegtauen und der Scheibenwischer machte jedes mal ein furchtbares Kratzgeräusch. Also hielten wir noch mal an, um zu kratzen. Dabei wurden alle drei Kinder wach. Als wir weiterfuhren, wollte der Julijunge nicht mehr schlafen und schrie ganz außer sich. Bei der nächsten Gelegenheit hielten wir wieder an und ich stillte ihn. Kurz nachdem wir wieder auf der Straße waren, fuhren wir in einen Stau. Etwa 20 km weg von zuhause. Der Julijunge wollte im Stop and Go nicht mehr einschlafen und der nächste Parkplatz war noch drei Kilometer weit weg. D. holte ihn dann aus seinem Sitz und behielt ihn bis zum Parkplatz auf seinem Schoß. Als wir am Parkplatz ankamen, war es schon.stockfinster. Wir hatten alle nicht besonders gut, bzw. gar nicht Mittag gegessen und kramten nun alles aus, was wir finden konnten. Ein Liter Milch, drei Päckchen Biowurst und die Reste unserer bunten Teller. Vom roten Kreuz gab es noch einen Tee und eine Brühe dazu. Aus dem Radio und von der Polizei erfuhren wir, dass der Schönbuchtunnel gesperrt war und das auch noch bis zum Folgetag bleiben sollte. An der Ausfahrt Herrenberg, der nächsten Ausfahrt und noch sieben Kilometer entfernt, wurde der gesamte Verkehr ausgeleitet. Wir saßen noch eine Weile auf dem Parkplatz und beobachteten das Nichtfließen des Verkehrs. Letztendlich half alles nichts und wir mussten wieder rein in den Stau. Wir hatten die Sitzordung umorganisiert, so dass D. neben dem Julijunge sitzen konnte. Glücklicherweise schliefen die Kinder schnell ein. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Nach acht Stunden für 108 Kilometer. Mein Kupplungsbein fühlte sich an wie Pudding, draußen waren -13,5°C, aber glücklicherweise nur 25 Zentimeter Schnee, so dass ich tatsächlich einen annehmbaren Schneehaufen fand, um das Auto zu parken. Aus dieser Staufahrt haben wir so einiges gelernt. Auch vor vermeintlich kurzen Fahrten was essen, etwas zu trinken mitnehmen, volltanken und Windeln für die Kinder dabei haben. Für den Schlökerich hätten wir im Fall keine frische gehabt.
Tbc…

Schafft doch einfach alles ab!

Normalerweise ist mir Wahlkampf ja herzlich egal. Dieses Jahr haben aber beinahe alle Parteien schon Dinge geäußert, wo es mir ganz anders wird, wenn ich drüber nachdenke. Da geht’s nämlich an unsere Existenz. Die SPD will das Ehegattensplitting abschaffen, die Regierung hat herausgefunden, dass Kindergeld „nutzlos“ ist, das Eltergeld soll neu diskutiert werden, die Opposition will das dann eben erst eingeführte Betreuungsgeld wieder abschaffen. Die Abschaffung des Elterngelds wäre bei uns die definitive Entscheidung gegen ein drittes Kind. Ohne Ehegattensplitting und Kindergeld hätten wir fast 700 Euro weniger jeden Monat. Betreuungsgeld würden wir auch kriegen, aber damit rechne ich ja kaum noch.

Ich kenne die Argumente gegen das Ehegattensplitting. Alleinerziehende werden benachteiligt und Ehepaare ohne Kinder begünstigt. Ja, das ist ungerecht. Aber trotzdem ist es kein Grund das ganze System Ehe und Familie gleich abzuschaffen. Wenn sich zwei (oder im Fall einer Familie noch mehr) Personen dazu entscheiden, die finanzielle Verantwortung füreinander zu übernehmen, ist es nur sinnvoll und gerecht, das Einkommen der Personen gemeinsam zu betrachten. Auch bei der Steuer. Oder kann man dann auch Sozialleistungen unabhängig vom Ehepartner beantragen? Einer mit Vorstandsgehalt, der andere Hartz 4? Aber da wird das Einkommen dann schon im Falle einer eheähnlichen Gemeinschaft gemeinsam betrachtet.

Was genau ist denn der Nutzen des Kindergeldes, der nicht erfüllt wurde? Kriegen die Leute nicht mehr Kinder, weil die FDP großzügig das Kindergeld um zehn Euro erhöht hat? Ich glaube, jeder der ein Kind kriegt und meint, dass die 180 Euro Kindergeld ausreichen um den Lebensunterhalt eines Kindes zu decken, wird sich spätestens beim ersten Winterschuhkauf ganz schön umschauen. Auch eine Betreuung für Unterdreijährige gibt es wohl nirgendwo für weniger als 180 Euro. Trotzdem sind viele Familien auch auf das Kindergeld angewiesen.

Und das Betreuungsgeld. Ich weiß, dass damit auch die unterstützt werden, die es eigentlich nicht nötig haben. Und klar wäre es auch schön, wenn die Kinderbetreuung besser ausgebaut würde. Aber ich finde, das muss kein entweder-oder sein. Und solange das System Kindergarten und Grundschule in Deutschland so sehr auf der Mitarbeit von Eltern angewiesen ist (Kuchen backen, bei Ausflügen begleiten, Vorlesen, Hausaufgaben überwachen  und und und), die den ganzen Tag verfügbar sind, kann man diese Eltern dafür auch mal vergüten.

Die Abschaffung von Ehegattensplitting und/oder Kindergeld würde uns zu Empfängern von Sozialleistungen machen (z.B. Wohngeld). Und das, obwohl mein Gehalt sich in der TV-L Tabelle im oberen Viertel befindet. Wie viele Familien wären dann plötzlich „arm“? Und macht das wirklich Sinn, wenn mir die Euros, die ich mehr Steuern bezahle, dann gleich als Wohngeld und Bildungs- und Teilhabeleistung wieder ausgezahlt werden. Macht nur mehr Papierkram für mich und die Behörden. Am wichtigsten finde ich aber, dass es für einen Staat doch wirklich erbärmlich ist, wenn er seine eigenen Angestellten so schlecht bezahlt, dass sie ergänzend Sozialleistungen erhalten müssen um ihre Familien zu ernähren. Aber wahrscheinlich werden die Sozialleistungen dann als nächstes abgeschafft. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und wer Kinder kriegt ist selbst Schuld. Rosige Aussichten… nicht.

Liebe Emmy,

noch letzte Woche hast Du einen riesigen Vogel gefangen und heute mussten wir Dich gehen lassen. Scheißdrecksvirus! Gerade mal vier Jahre bist Du geworden, dabei hätten es so viele mehr sein sollen. Ein kleines schwarzes Fellbündel bist Du gewesen, als ich Dich das erste Mal sah. Wenn eine, dann die, war sofort klar. Du warst immer kleiner als Dein Bruder, aber letztendlich eine stattliche wunderschöne schwarze Katze. Nichts mehr war übrig vom zerrupften Fellbündel. Du warst eine Bällchenvirtuosin und ein große Jägerin. Du warst Fremden gegenüber immer scheu und so schnell weg, wie man kaum schauen konnte, wenn es an der Tür geklingelt hat. Wenn Du Lust zum kuscheln hattest, warst Du sehr verschmust. Eine Zeit lang hast Du abends auf mich im Bett gewartet, um Dich dann in meine Kniekehle zu kuscheln. Pünktlich zu Herrn Gartenheins Mittagschlaf hast Du Dich zur Kuschelstunde auf D.s Schoß niedergelassen. Vor lauter Wonne hast Du auch schon mal gebissen. Beim Essen konntest Du sehr wählerisch sein und oft hat dein Bruder auch einfach alles weggefressen. Mit Deinem Geschrei hast Du uns manchmal fast wahnsinnig gemacht, aber das wird uns so sehr fehlen. Schon jetzt fehlst Du uns so sehr.

Kalt

Also normalerweise geht das mit dem Frieren ja irgendwann Mitte September wieder los und nicht schon im August. Gräßlich. Ich bin kurz davor im geschlossen Raum meine Jacke anzuziehen.

Auszeit

Gestern war ich Gast bei einer Abschiedsfeier. Die Party ging am späten Nachmittag los. Der Gastgeber hatte sich wahrscheinlich erhofft, dass sich die Gäste dann am frühen Abend verabschieden. Es wurde dann aber doch 23 Uhr. Da wurde der Gastgeber dann auch irgendwann gefragt, ob es denn nach dem reichhaltigen Kuchenbüffet auch noch Abendessen geben würde. Der Gastgeber verneinte und meinte er habe das ja als Abschiedskaffeetrinken geplant, damit seine Frau mit den Kindern auch teilnehmen könne. Die hatten sich am frühen Abend verabschiedet. Dann sagte er zu mir, er habe dabei ja auch an mich gedacht. Er hätte ja nicht gewusst, dass ich mir ganz gerne eine „Auszeit von der Familie“ gönne. Da konnte ich gar nichts drauf antworten. Er selbst gönnte sich ja auch gerade eine „Auszeit“, schließlich war seine Familie schon zuhause. Und was ist mit dem Wochenendpapa, der ebenfalls noch da war, und der sich fünf Tage die Woche eine „Auszeit von der Familie“ gönnt?! Das ist ganz normal, aber wenn eine Mama in neun Monaten zwei Abende nicht zuhause ist, da wird dann gleich von einer Auszeit geredet. Was soll man denn dazu sagen?

Geschafft

Seit gestern sind wir in der neuen Wohnung. Der Umzug war anstrengend und ich hoffe, dass der nächste mal eine Weile auf sich warten lässt. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Erinnerung an den Umzugsstress etwa nach zwei Jahren soweit verblasst sind, dass man einen neuen Umzug wagen kann. Wir haben diese Woche einen Sprinter voll Sperrmüll, Pappe und Altkleidern weggefahren. Allein das Einladen hat über zwei Stunden gedauert. Zum Ausladen bei der Mülldeponie haben wir dann noch mal eine dreiviertel Stunde gebraucht. Volle Kisten haben wir etwa 70 Stück. Getragen haben die zum Glück die Möbelpacker. Dazu dann noch die Möbel. Gerade so hat alles in den 7,5-Tonner gepasst. In der alten Wohnung liegt jetzt noch Müll, der nochmal einen Kombikofferraum gut füllen wird. Am Montag ist die Übergabe. Da wird dann vorher noch aufgeräumt und geputzt.

Gestern waren wir dann ziemlich platt vom Umzug. Fast die ganze Nacht hatten wir noch Kisten gepackt und Möbel auseinander geschraubt. Unsere neue Wohnung war noch ziemlich kalt, weil die Fußbodenheizung eine Weile braucht. Das war bei den momentanen Außentemperaturen doch etwas unangenehm. Der erste Abend in der Wohnung war dann wie erste Abende so sind. Sehr ruhig. Passenderweise hat es dann auch noch geschneit.

Heute ging es dann anstrengend weiter. Zwei Stunden war ich mit meinem Papa im IKEA. Zwei neue Unterschränke, ein Spülenunterschrank und ein paar Regalteile haben wir gekauft. Eine neue Mischbatterie für unsere Spüle haben wir auch gebraucht. Besonders spaßig war es, die 226cm langen Regalseitenteile in einem Toyota Yaris unterzubringen. Dann ging’s zum Baumarkt. Wir brauchten noch ein paar Schlauchverlängerungen und was sonst so anfällt. Den restlichen Tag haben wir dann mit Sachen umtauschen (falsche Schrankfronten bei IKEA und falsche Schläuche im Baumarkt) und Spüle anschließen verbracht. Ich hatte ja schonmal erwähnt, was es für ein Krampf ist, eine IKEA-Spüle anzuschließen. Selbst ein einer komplett neuen, leeren Küche ist es ein Krampf. Noch dazu haben wir eine IKEA-Mischbatterie gekauft und gegen unsere schöne Baumarktbatterie getauscht. Die war nämlich leider zum drucklosen Gebrauch und für die neue Wohnung nicht geeignet. Die IKEA-Batterie hat sich mit den mitgelieferten Utensilien _nicht_ anschrauben lassen. Gewackelt hat sie und wir mussten uns mit Teilen der alten Baumarktbatterie behelfen. Dann haben wir einen zweiten Unterschrank angebracht. Wenn man dann auf dem Boden liegt und unter der Spüle Schrauben befestigt, dann fragt man sich mal wieder, wer sich den Mist eigentlich ausgedacht hat. Die Spüle steht jetzt immerhin. Der Siphon tropft noch etwas, aber das sollte nach einem weiteren Baumarktbesuch am Montag behoben sein. Jetzt warten noch zwei Schränke aufs Zusammenbauen und eine Arbeitsplatte aufs Sägen. Heute geht das nicht mehr, da Hämmern und Sägen sich nicht so gut mit einem schlafenden Baby verträgt. Außerdem höre ich schon ganz laut mein Bett rufen. Bestimmt träume ich von unserer Spüle. Wir werden sehen…

Urlaub in der Küche

Ich habe diese Woche Urlaub. Leider heißt das nicht, dass ich auch frei habe. Meine Doktorarbeit möchte nämlich zuende geschrieben werden und damit beschäftige ich mich auch gleich. Gestern bin ich noch nicht dazu gekommen, weil wir mal wieder in der Küche gewerkelt haben. Heute war Sperrmüll und da wollten wir doch endlich mal den alten Hängeschrank, für den wir schon geraume Zeit Ersatz besorgt haben, rausschmeißen. Wo wir schon dabei waren, haben wir auch gleich mal den Spülenunterschrank montiert. Oder vielmehr haben wir es probiert. So richtig toll funktionierte das nämlich nicht. Die Schweden verkaufen den zwar zur Montage unterm Spülbecken oder daneben, dass den aber jemand wirklich unter der Spüle anbringen will, damit rechnen die wohl nicht. Der Hinweis, dass man dafür sämtliche Installationen abschrauben muss, weil man den Schrank nur anschrauben kann, solange das Spülbecken noch nicht eingesetzt ist, sucht man vergeblich. So standen wir dann da mit unserem halb montierten Schrank und mussten überlegen ob wir jetzt die Waschmaschine rausschieben, Siphon und Wasseranschlüsse abmontieren und die Spüle abschrauben. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Leuten ist, aber bei uns ist in der Küche nicht so viel Platz, dass das tatsächlich ohne größere Probleme zu realisieren wäre. Und so ist unser Schrank jetzt eben nur an 3 Ecken angeschraubt und an der vierten hat er einen „Fuß“ in Form eines alten Kühlschrankgemüsefachs. Sieht man nicht, weil es die rechte hintere Ecke ist. Beim nächsten Umzug schrauben wir’s dann richtig an.

Nachdem wir also Stunden mit dem Unterschrank gekämpft hatten, war das abmontieren des Hängeschranks ein Kinderspiel. Den musste man nämlich nur anheben und schon war er weg. Wie es aussieht war der noch älter als der Rest unserer Küche, den wir vor einiger Zeit rausgeschmissen hatten. Auf dem Hängeschrank stand irgendwas von Jubiläumsküche und 1967. Aber hallo! Möchte mal wissen ob unsere neuen schwedischen Hängeschränke nach 40 Jahren auch noch so aussehen. Jetzt ist die Wandfarbe von vor 40 Jahren freigelegt. Orange. Allerdings ein anderes als wir für die Küche gewählt hatten. Heute dürfen wir dann die Wandfarbe angleichen und uns dann in den nächsten Tagen mit den neuen Schränken beschäftigen. Ich bin gespannt, ob die leichter zu montieren sind als der Spülenunterschrank. Jetzt werde ich mich aber erstmal meiner Doktorarbeit widmen und zur Belohnung darf ich dann streichen.

Futter für die Katzen

Um hier mal wieder was über Katzen zu schreiben, möchte ich mal was über Katzenfutter loswerden. Zwangsläufig schleppt man nämlich auf die Dauer einiges davon nach Hause. Anfangs beschäftigten wir uns viel damit, welche Sorten und Marken die Katzen mögen, bis wir angefangen haben auf die Inhaltsstoffe zu achten. Erschreckenderweise besteht das meiste im Supermarkt erhältliche Katzenfutter gerade mal zu 4 % aus Fleisch (und tierischen Nebenerzeugnissen). Und das ist keinesfalls nur beim Billigfutter so.  Auch die bekannten Marken sind da nicht besser. Wenn man sich nun überlegt, dass eine 400g Dose Katzenfutter etwa 60 cent kostet und zu 4 % aus Fleisch besteht, macht das einen Kilopreis für das Fleisch von 37,50 Euro. Aber hallo! Soviel Geld geben wir nicht für Fleisch aus, das wir für uns kaufen. Darüberhinaus ist in vielem Katzenfutter Zucker enthalten. Soviel ich weiß schmecken das die Katzen nicht mal. Ist nur dafür da, dass das Futter besser aussieht. Aber die Zähne kaputt und die Bäuche dick macht der Zucker trotzdem. Da wir das alles nicht so toll fanden, haben wir angefangen uns zu informieren und sind schließlich zu dieser Tierfutterkette gefahren, die ich nie leiden konnte, um das dortige Futter auszuprobieren. Und tatsächlich gibt es dort mehrere Hersteller, die Katzenfutter zu 100 % aus Fleisch herstellen. Das ist natürlich pro 400g teurer als das Discounterfutter, aber schon für einen Euro kann man eine Dose bekommen. Das ist dann nur noch ein Fleischpreis von 2,50/kg. Deshalb machen wir uns jetzt in regelmäßigen Abständen auf den Weg zum Futtermarkt und tragen Dosenweise Fleisch und Fisch nach Hause. Den Katzen schmeckt’s besser. Es gibt kein Gemaule über Futter aus dem Kühlschrank, jede Dose wird vollständig leergefressen. Gestern hatten wir kein gutes Futter mehr und der Laden schon zu, also gab es ausnahmsweise mal Futter aus dem Supermarkt nebenan. Ich konnte es ja fast nicht glauben. Unser Kater hat nachts um vier ein Schälchen davon gefressen und heute morgen um halb sieben wollte er schon meine Beine annagen, weil er solchen Hunger hatte. Das kenn ich vom guten Futter nicht. Die Billigpampe mit 4 % Fleisch scheint durch den kleinen Kater einfach nur so durchzuflutschen. Unter dem Gesichtspunkt lohnt sich dann die Investition in teureres Futter mit mehr Fleisch allemal.

Das Beste fürs Kind

Heutzutage versucht man ja immer das Beste zu tun für das ungeborene Baby. Ist ja grundsätzlich auch nicht verkehrt. Und so habe ich mich gestern mit dem Thema Nabelschnurblut beschäftigt. Überall liest man davon, was man seinem Kind Gutes tun kann, wenn man Nabelschnurblut einlagern lässt. Was genau man damit dann machen kann, ist mir aber nicht klar geworden. Man kann böse Krankheiten mit den darin enthaltenen Stammzellen heilen. Und vielleicht ist ja die Forschung in 15 Jahren soweit, dass aus den Stammzellen auch neue Organe wachsen können. Wer weiß, vielleicht braucht das Ungeborene das ja mal. Deshalb soll man also das Nabelschnurblut einlagern. Entweder kann man das Blut für alle und die Forschung spenden, was nichts  kostet, oder man kann es nur für sich selbst einlagern lassen, was zwischen 1500 und 3000 Euro kostet. Stutzig gemacht hat mich dann gestern meine Recherche im Internet. Man hat nämlich nicht das Gefühl, dass man tatsächlich irgendwo objektive Informationen findet. Die meisten der Seiten, die in unterschiedlichster Aufmachung, von privater Homepage bis seriöser Informationsseite, daherkommen, verlinken ziemlich schnell auf eine Nabelschnurblutbank. Und zwar fast immer auf die gleiche, die wohl im Moment auch die größte ist. Das kam mir doch sehr seltsam vor. Schließlich erwartet man von einer seriösen Infoseite doch, dass alle Anbieter verlinkt werden und dass auch genügend Informationen über das kostenlose Spenden des Nabelschnurblutes gegeben werden. Das kostenlose Spenden wird allerdings nur schlecht geredet. Man bekomme sein Blut nicht zurück, wenn das Kind es braucht und sowieso würden nur 30 % der Spenden eingelagert. Das liegt eben daran, dass niemand tausende Euro für die Einlagerung bezahlt, sondern die Blutspendedienste nur gemäß ihren Kapazitäten einlagern können. Die geben einem, wenn sie können und man es braucht, auch gerne das Blut des eigenen Kindes wieder (hab ich irgendwo gelesen, weiß aber nicht, ob das technisch überhaupt möglich ist). Es besteht eben nur keine Garantie, dass man es wieder bekommt. Die hat man bei den kostenpflichtigen Anbietern. Aber ist es das tatsächlich wert? Ob man tatsächlich in 20 Jahren schon Organe wachsen lassen kann, steht in den Sternen. Vor allem, wenn jeder seine Stammzellen für sich behält und keine für die Forschung spendet. Um Leukämie zu heilen sind die eigenen Stammzellen sowieso nicht so gut, da die Mediziner davon ausgehen, dass auch die Stammzellen die Krebsinformation schon tragen. Klar, das weiß man auch alles nicht so genau. Allerdings weiß man auch nicht genau, ob man in 20 Jahren mit den eingefrorenen Stammzellen noch was anfangen kann oder ob das alles nur ein teures Eis war.

Tja, im Endeffekt stellt sich für uns die Frage nicht, da wir keine 2000 Euro fürs Bluteinlagern übrig haben und man in Karlsruhe nicht spenden kann. Aber die Informationen dazu im Internet haben mich wirklich erschreckt. Auf der einen Seite die  Nabelschnurblutbanken, die alles in den Himmel loben und machen, dass man sich schlecht fühlt, wenn man nicht alles für sein Kind geben will und auf der anderen Seite die Krankenkassen, die erzählen, dass man bisher noch zuwenig weiß und das deshalb selbst bezahlt werden muss. Dazwischen gibt es dann ein paar Artikel aus dem Stern oder der Zeit. Die haben aber leider auch so wenig Ahnung, dass man das Gefühl hat, sie haben sich eine Seite ausgesucht und wiederholen deren Argumente. Ich werde auf jeden Fall mal meine Ärztin fragen. Die macht normalerweise einen ganz vernünftigen Eindruck. Allerdings kann man sich auf die Empfehlung auch nicht unbedingt verlassen. Die kommerziellen Nabelschnurblutbanken bezahlen nämlich Provisionen an Frauenärzte, die das Einlagern mit Erfolg an ihre Patientinnen empfehlen.

Deutsche Panzer rollen wieder

Gestern wurde ich auf eine Nachricht aufmerksam, die tatsächlich in den letzten Tagen an mir vorbeigegangen ist. Unser Hysterieminister hat sich mal wieder was tolles ausgedacht. Und zwar soll die Bundeswehr jetzt auch im Inland eingesetzt werden dürfen. Natürlich nur bei „schweren Unglücksfällen“, wo allerdings auch die Terrorabwehr dazu zählt. Dafür muss man auch nur ein kleines bisschen das Grundgesetz ändern. Und das ganze Gelaber von wegen Schläfern und Terrorismus ist doch wieder nur dazu da, die Bevölkerung weichzukochen. Oder eine nette Begründung um die Bundeswehr immer einzusetzen. Schließlich kann man sich einen Terrorverdacht ja überall hin dichten. Und schon rollen deutsche Panzer wieder.

(YouTubeLink)
Und wer ist dann am Ende alles ein Terrorverdächtiger und darf mal eben von der Bundeswehr erschossen werden? Wie Angela Merkel ja schon erklärt hat, ist in Deutschland schon ein Anrempeln oder das Wegwerfen eines Kaugummipapierchens ein Angriff auf die innere Sicherheit. Muss man sich in Zukunft also nicht mehr wundern, wenn morgens ein Panzer in der Einfahrt parkt? Ich finde das alles erschreckend und gruselig. Wirklich.