Archive for the ‘ Sport ’ Category

Angemeldet

Ich habe mich letzte Woche zur Badischen Meile angemeldet, obwohl ich noch gar nicht weiß, ob ich Zeit habe. Erfahrunsgemäß ist aber die Meldeliste, die auf 3000 Läufer begrenzt ist, schnell voll. Naja, jetzt fang ich erstmal an zu trainieren. Zielzeit ist 53 Minuten.

Abwesend

Nächste Woche wird es hier ein bisschen ruhig werden. Montag und Dienstag bin ich auf Dienstreise und ab Mittwoch in Österreich zum Wintersport. Mein Snowboard stand jetzt seit Jahren unbenutzt in der Gegend rum und darf endlich mal wieder raus. Bin mal gespannt ob’s noch klappt oder ob ich schon alles verlernt habe.

Die böse Wurzel

Das Laufen und ich sind in den letzten Tagen kein Team. Am Sonntag wollte ich eine kleine Runde drehen, habe aber auf dem Weg in den Wald einen alten Zustellerkollege getroffen und war deshalb erst da, als es schon fast dunkel war. Es war warm und der Waldweg an mehreren Stellen so schlammig, dass man bis über die Schuhsohle eingesunken ist. Nach zwanzig Minuten hatte ich keine Lust mehr und auch die leise Vermutung, dass ein Joghurt, eine Handvoll Nüsse und zwei Kaffee (einer davon mit Baileys) keine gute Grundlage für einen 5km-Lauf sind. Heute ging’s dann in die nächste Runde, diesmal wirklich bei Tageslicht. Heute war es auch so kalt, dass der Waldboden gefroren war, also kein Rumgeglitsche im Schlamm. Nach der halben Strecke ungefähr war ich gerade euphorisch und überzeugt, dass ich heute den Rhythmus gefunden hatte, den ich am Sonntag verzweifelt gesucht hatte. Und dann ist es passiert. Eine Wurzel stellte mir ein Bein. (Seltsamerweise passiert mir sowas nie, wenn ich im Halbdunkel laufen gehe.) Was das menschliche Gehirn zu leisten fähig ist, wird einem in so einem Moment klar. Die Fülle an Gedanken, die einem durch den Kopf rast vom Zeitpunkt des Stolperns bis zum Aufschlag auf dem Boden ist phänomenal. Es geht los mit „Mist, das ist jetzt nicht passiert. Kann ich mich irgendwie noch fangen? Wohl nicht.“ gefolgt von „Scheiße, Zeit zurückdrehen und ich stolper nicht!“. Dann überlegte ich mir, ob es sinnvoll ist, die Arme auszustrecken oder ob ich mich dann nur unnötig verletzte. Es folgte eine kurze Bestandsaufnahme, ob auch alle Körperteile noch richtig positioniert ist, nichts verdreht wird. Sind auch genug Leute in Rufweite, falls ich mir jetzt ernsthaft was tue? Und dann lag ich. In dem Moment wo einem das unausweichliche, hier der Sturz, bewusst wird, sieht man so unglaublich klar. Das erinnert mich immer an den einzigen wirklichen Autounfall, den ich bisher hatte. Wir fuhren gerade auf die Leitplanke zu und ich hab vor dem Aufprall noch abgecheckt, ob die Fahrerin das Lenkrad festhält und ob wir auch alle angeschnallt sind. Alles wie in Zeitlupe, aber aus irgendeinem Grund war ich sicher, dass uns nichts passieren wird. So, war das eben beim Hinfallen auch. Und dann lag ich auf dem Waldboden und ärgerte mich, dass er so hart gefroren war. Da nichts wehtat bin ich gleich wieder aufgestanden und zehn Schritte gegangen. Immernoch tat nichts weh außer meinen Händen (manchmal bin ich doch froh, dass ich ein paar Muskeln um mein Skelett herum gepackt habe in den letzten Jahren), also bin ich weitergelaufen, aber auch nur die Pflichtrunde von 5 km. Jetzt brennen meine Handballen immernoch und beim Duschen hab‘ ich auch noch eine abgeschürfte Stelle an der Hüfte gefunden. Aber da kann das Laufjahr nur besser werden.

Deutschland ist Europameister!

Jedes Jahr zu Weihnachten ereignet sich in unserem Haus Seltsames. Meist spät abends bis nachts treffen sich dort zwei junge Männer um stundenlang mit gebeugten Rücken über unserem Esstisch zu verbringen um sich im Tipp-Kick zu messen. Als früher beide noch Kinder waren und noch zu Hause lebten, wurden komplette Bundesligasaisons, damals noch auf dem Boden sitzend und kniend, nachgespielt. Heute beschränkt sich das ganze aufs große Weihnachtsturnier, bei dem dieses Jahr schon mal die Europameisterschaft durchgespielt wurde. Ein Spiel dauert drei Minuten und gespielt wir auf einem Velours-Großfeld nach Hausregeln, wie mir berichtet wurde. Was wirklich interessant dabei ist, ist wie die beiden aufeinander eingespielt sind. In den letzten 20 Jahren haben die beiden soviel Partien gespielt, dass schießen, Farbe erkennen, Mauer verrücken, Mauer aufstellen oder wegstellen ohne Nachdenken und ohne Spielverzögerung stattfindet. Ansprechen während das Spiel läuft ist verboten, die beiden befinden sich in höchster Konzentration. Beide spielen mit unterschiedlicher Taktik und Technik, die bei beiden allerdings gleichermaßen zielführend ist. Die Spielfiguren sind inzwischen so alt, dass die Farbe beinahe komplett abgeblättert ist. Neue Figuren wollen beide nicht, da sie keine Zeit zum einspielen finden. Jede Spielfigur hat besondere Eigenschaften und hat eine eigene Persönlickheit entwickelt. Da wird nicht gesagt: „Dieser hier eignet sich gut dafür“, sondern „Der Kameruner, der kann das gut.“. Als Nicht-Spieler kann man darüber nur schmunzeln, aber ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe des Weihnachtsturniers, die wohl erst in ein paar Jahren wieder stattfindet.
Dieses Jahr habe ich leider das spannende Finale verpasst, aber Deutschland ist Europameister. Jetzt müssen es die großen Spieler ohne Knopf auf dem Kopf nur noch nachmachen.

Unmotiviert

Ich weiß nicht, warum meine Lauflust immer nachlässt, nachdem ein Laufevent bewältigt ist. Seit dem Schlossparklauf stehen meine Laufschuhe ungenutzt im Regal, was aber auch daran liegt, dass ich letzte Woche einfach keine Zeit hatte. Gestern abend wollte ich dann voll motiviert mal wieder eine Runde drehen. Vorher bin ich noch in der Wohnung rumgetanzt, weil ich meinte ich hätte zuviel Energie. Hatte ich aber dann wohl doch nicht. Nach zwei Kilometern hat sich der Schlafmangel der letzten Tage (warum dauern diese Filmrätsel auch immer so lange…) bemerkbar gemacht und vor lauter Gähnen hatte ich einfach keine Lust mehr. Ich hab dann die Runde abgekürzt und gerade mal knapp über vier Kilometer gemacht. Ich hab kaum geschwitzt und war auch nicht außer Atem, ich hatte einfach keine Lust mehr. Vielleicht brauch ich wieder ein Ziel oder noch ein bisschen Pause. Oder ich motiviere zum Wochenende mal wieder den Pfälzer. Zu zweit läuft sich’s eben besser. Allerdings könnte ich ja auch mal wieder schwimmen gehen. Der Weg ins Hallenbad ist ja jetzt nicht mehr so weit. Wir werden sehen…

Schlossparklauf


Heute war es soweit. Gestern abend habe ich mir noch von einem befreundeten Triathleten, den ich seit fast einem Jahr nicht gesehen hatte, hilfreiche Tipps geben lassen. Ich soll die erste Runde so laufen, dass ich mich gut fühle und am besten am Anfang nur 5:50 min für einen Kilometer brauchen. Dann hab‘ ich hinten raus Luft. Allerdings widerspricht ’sich gut fühlen‘ den 5:50 min. Den Tipp, 4 Stunden vor dem Lauf aufzustehen, habe nur belächelt. So wild ist das dann doch nicht.
Nachdem gestern abend auch noch der Physiker, der mitlaufen wollte, abgesagt hatte, und D. heute morgen schlechte Laune hatte und nicht aus dem Bett zu bewegen war, hatte ich denkbar schlechte Voraussetzungen. Um kurz nach halb elf war ich bei der Startnummernausgabe. Ich konnte’s kaum glauben: 333. Das kann ja nur gut werden heute. Dann hatte ich also Startnummer, Läufershirt und Handschuhe (die gab’s auch umsonst) abgeholt und hab‘ auf den Startschuss gewartet. Dann ging’s los und ich es lief auch ganz gut. Bei der 1km-Marke hatte ich allerdings schon 6:38 min auf meiner Uhr. Naja, vom Startschuss bis zur Startlinie hat’s ja auch noch gedauert und am Anfang im Pulk kann man ja auch nicht überholen. Bei der 3 km Marke sagte meine Uhr grob 18 min, also voll im Plan. Auf die zweite Runde ging’s nach 20 Minuten. Der Triathlet stand ein paar mal an der Strecke und hat mich fotografiert. Die Bilder sind bestimmt grauenhaft. Die 2. Runde lief auch ganz gut und auf die 3. ging’s nach 40 Minuten. Die 3. Runde war dann eine ziemliche Qual, da hätte ich einen Mitläufer gut brauchen können. Die 8km-Marke hab ich auch noch übersehen, so dass ich dachte es nimmt kein Ende. Aber dann war da plötzlich die 9km-Marke und auf der letzten Runde durch’s Stadion hab‘ ich noch ein paar Leute überholt.
Die Ergebnisse sind seit eben online. Ich bin 638. von 745 Läufern. Meine Zeit ist 1:00:57. Gestern abend sagte ich noch zum Triathlet, dass beim derzeitigen Trainingsstand 1:01 schon cool wäre und das immerhin 5 Minuten schneller wäre als letztes Jahr. Und das hab‘ ich doch glatt mal geschafft, obwohl die letzte Runde schlimm war und ich da bestimmt 2 Minuten verloren habe. Tja, da bin ich stolz, aber das beste ist, ich bin 33. in meiner Klasse geworden. 33. mit der Startnummer 333. Kaum zu glauben, aber wahr.

Verlassen

Eben hat der Pfälzer mir gemailt, dass er sich zu unfit fühlt für den Schlossparklauf am Sonntag. Argh, ich bin doch auch nicht fit und alleine laufen ist so öde… Drückt die Daumen, dass ich ihn noch überredet bekomme!

Vorfreude

Morgen fahren wir nach Bremen. Meine Schwester besuchen und den KSC anfeuern. Wir waren schon so lange nicht mehr auswärts, dass ich mich richtig drauf freue. Hoffentlich gibt’s dann hinterher auch was zu feiern. Allerdings freu ich mich auch auf meine Schwester, ihren Mann und meinen Neffen. So oft kommen wir doch nicht so weit in den Norden hoch und der Kleine wird doch so schnell groß. Wir haben uns schon vorgenommen ihm „Was ist grün und stinkt nach Fisch?…“ beizubringen und hoffen, dass er’s wieder vergessen hat, bis er in den Kindergarten kommt. Nicht dass er dann gehauen wird deswegen.
Das sind also die Pläne fürs Wochenende.
Die Vorfreude aufs Wochenende hat mir gestern schon soviel Energie gegeben, dass ich trotz Schlafmangel meine 5km-Abendrunde in 29:30 gelaufen bin, also mal eben zwei Minuten schneller als die letzten Male. Wenn wir nächste Woche beim Schlossparklauf so ein Tempo halten könnten, dann hätten wir sogar unsere letztes Jahr gesteckten Ziele erreicht.

Zufallsbegegnung

Eine Sensation: Der Pfälzer und ich waren zusammen laufen. Seit September Mai, versuchen wir immer wieder Termine zu finden und am Samstag hat’s tatsächlich mal wieder geklappt. Wir haben auch eine schöne Runde gedreht, haben mir unbekannte Wege probiert. Mit den Füßen durchs Laub, ach wie herrlich. Und wie jedesmal nach dem Laufen, standen wir dann noch eine Weile vor meiner Haustür und haben geredet. Und während wir da so standen, uns über Bücher, Filme, Klatsch und Tratsch austauschten, lief eine Gruppe Menschen mit Kinderwagen an uns vorbei. Die junge Frau, die den Kinderwagen schob, kam mir irgendwie sehr bekannt vor. Im Kopf ging ich gleich alle in Frage kommenden Personen durch, aber die einzige, die mir einfiel, war eine ehemalige Kollegin aus meiner Zustellerzeit. Die ist allerdings vor fünf Jahren an den Bodensee gezogen mit ihren Freund, der auch ein Zustellerkollege war. Während ich noch meine Gedanken ordnete und mich wieder meinen Gespräch widmete, standen sie plötzlich beide vor mir, die Ex-Zustellerkollegen. Der Hammer! Ich war völlig von der Rolle. Er hatte mich im Vorbeilaufen erkannt. Und vor lauter von der Rolle sein, Austauschen der Neuigkeiten (Wir haben geheiratet.-Wir auch, das ist unsere Maus. – Ach was, krass. Glückwunsch. uws.) hab ich nicht mal nach ihren email-Adressen, Handynummern oder sonstwas gefragt. Immerhin haben sie angekündigt beim nächsten Heimatbesuch bei uns zu klingeln, weil wo wir wohnen, wissen sie ja jetzt. Hoffentlich machen sie das auch. Wie oft hab‘ ich in den letzen Jahren an die beiden gedacht…

Laufgedanken

Gestern beim Laufen musste ich drüber nachdenken, wie es jetzt gekommen ist, dass wir, trotz großer Pläne, dieses Jahr wesentlich schlechter vorbereitet beim Schlossparklauf antreten werden als letztes Jahr. Auch letztes Jahr war nämlich Winter und es wurde früh dunkel.
Ich glaube der Hauptgrund ist, dass der Lauf dieses Jahr fast einen Monat früher ist als letztes Jahr. Dazu kommt dann, dass ich im letzten Jahr erst ab Oktober Vollzeit gearbeitet habe, d.h. ich konnte bis Oktober morgens eine Stunde länger schlafen und abends war ich mindestens anderthalb Stunden früher zuhause. Wenn ich dann abends zuhause war, war D. sowieso in der Schule, also ist es mir auch nicht schwer gefallen das Haus nochmal zu verlassen. Letztes Wintersemester habe ich außerdem im Chor pausiert, was mir jede Woche einen zusätzlichen freien Abend gebracht hat. Diesen Oktober sind zusätzlich zu den Dienstagabenden schon drei Wochenenden für Chorproben draufgegangen. Letzte Saison hatten wir auch keine Dauerkarten für den KSC, weil sich Freitags- und Montagsspiele weder mit meiner Vollzeitstelle noch mit D.s Abendgymnasium vertragen haben. Da man letzte Saison immer schwer Karten für den Block D1 bekommen hat, sind wir auch nicht so oft im Stadion gewesen. Der Pfälzer und ich waren auch kaum zusammen laufen bisher. Letzte Saison haben sein Verein und mein Verein ja noch in einer Liga gespielt und zumindest der Samstag war bei uns beiden immer spielfrei. Jetzt sind die Spiele nicht mal mehr zeitgleich, wenn sie am gleichen Tag stattfinden. Ein Haufen Gründe, warum dieses Jahr die Zeit einfach knapper war.
Habe ich Zweifel, ob wir die 9,9 km überhaupt schaffen? Nö, eigentlich nicht. Die Badische Meile im Mai war ja auch nur einen Kilometer kürzer und die bin ich auch fast unvorbereitet gelaufen. Wenn der Pfälzer und ich uns wieder mit Schwätzen ablenken, dann wird’s zwar wieder keine berauschende Zeit, aber ich bin sicher, dass wir durchkommen. Und dabei sein ist doch schließlich alles, oder nicht?