Archive for the ‘ Schwangerenblog ’ Category

Hallo Demenz,

da bist Du wieder! In der letzen Schwangerschaft habe ich meine heißgeliebten und teuren „ordentlichen“ Schuhe im Zug vergessen. Diesmal hab ich vergessen für meinen Flug einzuchecken. Was mir heute morgen auf dem Weg zum Flughafen plötzlich einfiel. Ein bisschen knapp ist es ja ohnehin acht Minuten vor dem Einsteigen am Flughafen anzukommen, aber noch knapper ist es, wenn man noch nicht mal eine Boardkarte hat. Ich war mir dann unsicher ob das Check-In-Ende nicht vielleicht schon 45 Minuten vor Abflug ist. Und zu allem Übel war auch noch die S-Bahn zu spät. Da hatte ich dann fünf Minuten Zeit von der S-Bahn zum Terminal zu kommen und mir eine Boardkarte zu besorgen. Hat dann alles noch geklappt. Trotzdem liebe Demenz, auf sowas kann ich gerne verzichten. Nächstes Mal würde ich dann doch lieber wieder nur Schuhe vergessen, ok?! (Die „ordentlichen“ Schuhe sehen ohnehin nicht mehr so ordentlich aus.)

Noch 100 Tage

Heute sind es noch genau 100 Tage bis zum errechneten Entbindungstermin. Ein bisschen gruselig ist das schon. Vor allem, wenn ich sehe, was ich alles noch an Arbeit hier liegen habe und wie bald mein Mutterschutz schon anfängt. Zur Zeit bin ich außerdem viel unterwegs, heute zum Beispiel in Zürich. Außerdem musste ich mein Büro räumen, wegen aus den Deckenplatten dampfenden Schadstoffen. Irgendwie sehr beunruhigend, dass man alle Nichtschwangeren dort bedenkenlos (und vor allem auch ohne Hinweis darauf) sitzen lässt.

Wie war die Schwangerschaft bisher? Anfangs war ich sehr müde und mir war auch viel schlecht. Die Übelkeit hat sich bis über die 20. Woche herausgezogen, auch wenn es irgendwann statt einer Ganztagesübelkeit nur noch auf den Abend beschränkt war. Inzwischen wächst der Bauch fleißig, aber alle meine Hosen, die auf der Hüfte sitzen, kann ich problemlos noch anziehen. Die Schwangerschaftshosen rutschen dafür noch etwas. Auch seh ich wohl noch immer nicht so schwanger aus, dass man sich traut mir in der S-Bahn Plätze anzubieten oder mich darauf anzusprechen. Ich bin schon versucht mir ein T-Shirt bedrucken zu lassen mit der Aufschrift: „Ich trage diesen Bauch nicht immer!“ Mich schockiert, dass die Menschen davon ausgehen, ich hätte mir diesen Riesenranzen angefuttert. Nun ja. Der Kleine im Bauch strampelt ordentlich und hält mich damit schon auch mal vom Schlafen ab. Wie sein Bruder, ist auch er ein Spezialist für gezielte Tritte in die Blase. Herrlich. Grundsätzlich bin ich bisher recht beschwerdefrei, aber die letzten 100 Tage kommen ja noch. Beim schnellen Gehen zieht es im Bauch und nachts tun mir manchmal die Schultergelenke weh vom auf der Seite liegen. (Der Kleine im Bauch und ich können uns auf keine andere Liegeposition einigen). Nichts schlimmes also. Hoffen wir, dass es so bleibt.

„Schläft’s denn schon durch?“

Neulich las ich irgendwo, dass unsere Bundeskanzlerin sich für den Nachwuchs unsere Familienministerin interessiert. Sie soll sogar nach dem Schlafverhalten gefragt haben. Und ich sitz da und muss grinsen. Meistens wird man von kinderlosen Menschen, die sich eigentlich gar nicht für fremde Kinder interessieren gefragt: „Schläft’s denn schon durch?“ Und zwar immer, egal ob das Kind zwei Wochen alt ist oder zwei Jahre. Was soll man darauf antworten? Sagt man ja, wird anerkennend genickt, sagt man nein, wird mitleidig genickt. Dabei ist beides völlig unangebracht. Ich erwarte weder von einem zwei Wochen alten noch von einem zwei Jahre alten Kind, dass es durchschläft. Klar ist es toll, wenn man nachts nicht mehr aufstehen muss, aber ich glaube die wenigsten Mütter (Väter schon eher) können am nächsten oder übernächsten Tag noch sagen, ob und wie oft sie aufgestanden sind. Gerade das Stillen passiert oft so im Halbschlaf, dass man sich kaum dran erinnert. Und später, wenn das Kind von Durst oder Alpträumen geweckt wird, ist das kurze Trösten und wieder hinlegen so alltäglich, dass man es nicht als Störung der Nachtruhe empfindet. Anders sind natürlich die Nächte mit krankem Kind, wo man mehrmals Schlafanzug und Bettwäsche wechselt oder ein vor Husten hysterisches Kind beruhigen muss. Aber das sind ja Ausnahmen. Auf die „Schläft’s denn schon durch?“-Frage antworte ich dann meistens: „Grundsätzlich schon, aber nicht immer. Aber ich schlafe auch nicht immer durch.“

Beratung oder Verkaufsgespräch?

Gestern sagt mein Arzt zu mir „… und dann möchte ich gerne noch mit Ihnen über Nabelschnurblut reden.“ Ich so: „Okeeeee…“ Da ist es also wieder, dieses Thema.
Er also weiter: „Was wissen Sie denn über Nabelschnurblut?“
Ich: “ Man kann das spenden oder privat einlagern lassen.“
Er: „Über die Spende müssten Sie sich selbst informieren in der Klinik, wo Sie entbinden möchten.“
Ich: „Mmh…“
Er: „Sie kennen ja bestimmt die blabla-Blutbank, die für das Einlagern über 2000 Euro will. Hier gibt es jetzt eine neue, die gab es vor zwei Jahren wahrscheinlich noch nicht. Viel tollerer und besserer und da kostet das nur 290 Euro.“
Ich: „Klingt fair.“ während mein Blick auf die Broschüre fällt, die in einem Ständer auf seinem Schreibtisch steht. „Nur 6 Euro im Monat“ sagt die.
Er: „Und dann halt noch 6 Euro pro Monat.“ (Womit wir bei 30jähriger Einlagerung trotz sich ändernder Gebühren wieder bei knapp 2000 Euro sind.)

Er erzählt noch, dass man in den nächsten 100 Jahren bestimmt drauf kommt, wie man Nieren und Haut wachsen lassen kann und dass auch mit 25%iger Wahrscheinlichkeit unser erstes Kind vom Nabelschnurblut des Zweiten profitieren kann. Er erzählt weiter, wie schade es wäre, dass nur so wenige Leute Nabelschnurblut einlagern, weil je mehr eingelagert würde, umso mehr Fälle, wo es was nutzt, gäbe es.

Stellen wir uns nun vor, wir sind im Jahr 2042 und mein Sohn braucht eine neue Niere.

Szenario 1: Wir haben seinerzeit Nabelschnurblut bei einer privaten Blutbank einlagern lassen. Leider sind die Forschungen noch immer nicht so weit, dass man eine Niere aus den Stammzellen herstellen kann. Auch deshalb, weil zwar viel Blut eingelagert wird, aber kaum welches für Forschung zur Verfügung steht.

Szenario 2: Wir haben seinerzeit Nabelschnurblut bei einer privaten Blutbank einlagern lassen. Man kann daraus inzwischen neue Organe wachsen lassen, aber leider waren die Bedingungen für die Einlagerung vor 40 Jahren noch so wenig ausgereift, dass 99 % der damals eingelagerten Proben unbrauchbar sind.

Szenario 3: Wir haben seinerzeit Nabelschnurblut gespendet (z.B. über die DKMS). Das Blut wurde vor 15 Jahren bereits für einen anderen Empfänger verwendet und wir müssen nach ebenfalls geeigneten fremden Stammzellen suchen. Dank der flächendeckenden Entnahme und Einlagerung von Nabelschnurblut, können die passenden Stammzellen gefunden werden und eine Niere wird hergestellt.

Ich kann mir noch unzählige andere Szenarien ausdenken. Treffend zusammen gefasst hat es D.: „Ich kann also entweder kostenlos Nabelschnurblut spenden und wenn mein Kind es braucht, kann es ihm vielleicht helfen. Oder ich kann dafür viel Geld bezahlen und wenn mein Kind Stammzellen braucht, kann ihm vielleicht damit geholfen werden.“ Man weiß einfach nicht, was sich in der Forschung in den nächsten Jahren tun wird. Liest man Zukunftsprognosen von vor 50 Jahren, gibt es welche, die zutreffen und andere, von denen wir noch immer meilenweit entfernt sind. Im Prinzip ist die Nabelschnurbluteinlagerung eine Versicherung gegen den Tod des eigenen Kindes. Nur ist bei einer Versicherung normalerweise klar definiert, was die Versicherungsleistungen sind. Da ist nicht von vielleicht oder vermutlich die Rede. Oder würde jemand gerne folgende Hausratsversicherung abschließen: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahrzehnten das Zeitreisen erfunden wird. Sie geben mir nun einmalig 290 Euro und weiterhin 6 Euro jeden Monat und ich werde im Versicherungsfall, falls es möglich sein sollte, in einer Zeitmaschine in Ihre Wohnung reisen und alle wertvollen Gegenstände retten.

Ich ärgere mich, dass mein Arzt mir ein Werbegespräch als Informationsgespräch verkauft. Hätte er mich informieren wollen, hätte er nicht auf eine Nabelschnurbank hingewiesen, sondern auf alle am Markt tätigen. Und er hätte vor allem auch auf die Möglichkeit der kostenlosen Spende eingehen sollen. Aber er weiß ja nicht, dass ich weiß, dass er pro verkaufter Einlagerung eine nette Provision kassiert. Allen meinen Freundinnen soll ich erzählen von den tollen Möglichkeiten der Einlagerung. So, dann mach ich das mal:

Liebe werdenden Eltern,

es gibt die Möglichkeit Nabelschnurblut zu spenden. Das ist kostenlos und völlig ungefährlich und schmerzfrei für Mutter und Kind. Leider ist die Entnahme nicht an allen Kliniken möglich. Ihr könnt Euch bei den zuständigen Stellen, z.B. dem DRK oder der DKMS erkundigen, ob Euer Entbindungskrankenhaus Entnahmestelle ist. Je mehr Nabelschnurblut gespendet wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Euren Kindern damit geholfen werden kann.

Euphemismus

Ein Euphemismus (latinisierte Form von altgriechisch εὐφημία euphēmía „Worte von guter Vorbedeutung“; letztlich zurückgehend auf εὖ eu „gut“ und φημί phēmí „ich sage“), auch: Glimpfwort, Beschönigung, Hehlwort, Hüllwort oder Verbrämung, ist ein sprachlicher Ausdruck, der eine Person, eine Personengruppe, einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschönigend, mildernd oder in verschleiernder Absicht benennt. (wikipedia)

Ein ganz böser Euphemismus ist „morgendliche Übelkeit“. Irgendwie suggeriert das nämlich, es wäre einem morgens ein bisschen schlecht und dann wird es besser. Tatsächlich ist es aber so, dass die morgendliche Übelkeit kurz nach dem Frühstück in eine vormittägliche Übelkeit übergeht, die sich bis zum Nachmittag halten kann, wo sie dann langsam von der abendlichen Übelkeit abgelöst wird. Und irgendwann später geht man dann mit einem leicht flauen Gefühl ins Bett, was bis zum nächsten morgen wieder eine schöne morgendliche Übelkeit werden wird. Warum sagt einfach niemand: Vermutlich ist Dir den ganzen Tag schlecht, mal mehr mal weniger, und wenn Du Glück hast, hört’s nach der 12. Woche vielleicht auf. Vielleicht deshalb, weil man ohnehin permanent so müde ist, dass man hinterher meint, man hätte die ersten 12 Wochen nur geträumt. (Falls es noch Unklarheit gibt: ja, ich bin schwanger.)

Macht Ultraschall Linkshänder?

Ich habe schon öfter gehört oder gelesen, dass Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft schädlich für das Kind sein sollen. Da ich selbst mit Ultraschall arbeite, hat es mich interessiert, was genau an den Untersuchungen als schädlich angesehen wird. Wenn man im Internet ein bisschen sucht, findet man verschiedene Artikel, die alle fast einen identischen Wortlauf haben. Einen habe ich jetzt mal genauer durchgeschaut, werde daraus zitieren und ein paar Dinge erklären.

Der Ultraschallbereich liegt zwischen 20.000 Hz und 1.000 MHz. Einige Tiere, wie z. B. Hunde, Wale und Fledermäuse, haben einen Hörbereich, der teilweise im Ultraschallbereich liegt. Allerdings verursacht pränataler Ultraschall sekundäre Schwingungen in der Gebärmutter einer Frau, die das Kind hören kann. Diese Geräusche haben die Lautstärke eines U-Bahn-Zuges, der in eine Station einfährt – nämlich 100 Dezibel.

Laut meinen Informationen verwendet man beim medizinischen Ultraschall Frequenzen von über 500 kHz. Ich bezweifle, dass ein Ungeborenes diese Frequenzen hören kann. Auch werden zur Anregung der Ultraschallpulse Spannungen im mV-Bereich verwendet. Wir verwenden bei unseren Untersuchungen an Metallen und Kunststoffen hierfür Energien von bis zu 900 V und trotzdem ist es uns noch nie gelungen, einen hörbaren Schall dabei zu erzeugen. Wie hierbei ein Schalldruck von 100 Dezibel entstehen soll, ist mir ein Rätsel. Ich würde sogar behaupten, das widerspricht dem Gesetz der Energieerhaltung. Außerdem müsste ein Geräusch, dass im Mutterleib 100 Dezibel erreicht, auch außerhalb des Bauches hörbar sein. Schließlich hört man auch seinen Magen knurren und der knurrt gewiss nicht mit 100 Dezibel. Im Artikel ist hier eine Fußnote gesetzt. Den als Quelle angegebenen Artikel im New Scientist konnte ich allerdings nicht finden. Die angegebene Autorin hat im Jahr 2001 stolze 77 Artikel im New Scientist veröffentlicht. Keiner davon beschäftigt sich mit Ultraschall.

Es werden Schädigungen genannt, die durch die Verwendung von Ultraschall enstehen können. Eine davon:

  • erhöhte Linkshändigkeit aufgrund ungünstiger Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung.

Mir war gar nicht klar, dass Linkshändigkeit eine Behinderung ist. Ausserdem gab es auch schon vor Ultraschalluntersuchungen Linkshänder.

Bei der Untersuchung der Gehirne der beschallten Mäuse entdeckten die Forscher, dass die Ultraschallwellen die Gehirnentwicklung massiv stören. Neu gebildete Gehirnzellen finden im Schädel ihre korrekte Position nicht und verirren sich an Orte, wo sie nicht hingehören.
Je länger die Beschallung dauerte, umso größer war die Chance solcher Verirrungen.

Ich habe den hier zitierten Artikel gelesen.Von „massiv stören“ kann keine Rede sein. Es ist die Rede von einer kleinen Anzahl von Neuronen, die an falschen Positionen sitzen. Dazu ist allerdings zu erwähnen, dass die Mäuse mehr als 30 Minuten bishin zu 420 Minuten beschallt worden waren. Aufgrund der Größe des Schallkopfes im Vergleich zum Mäusehirn, ist das gesamte Hirn dem Schall ausgesetzt. Dies ist beim fetalen Ultraschall bei Menschen nicht der Fall. Außerdem werden nie solche langen Schallzeiten erreicht. Selbst bei längeren Untersuchungen wie z.B. der Feindiagnostik wird nie eine Stelle des Kindes so lange beschallt. Tatsächlich kommt der Artikel zu folgendem Schluss:

However, given the marked differences in the volume of brain exposed and the duration of constant exposure, not to mention the biological differences between mice and humans, we view as highly unlikely the possibility that the present findings speak directly to risks of fetal US as currently practiced in competent and responsible centers.

Jedoch sehen wir es, anhand der gegebenen Unterschiede im beschallten Hirnvolumen und der Dauer der konstanten Beschallung, nicht zu erwähnen die biologischen Unterschiede zwischen Mäusen und Menschen, als sehr unwahrscheinlich an, dass die vorgestellten Ergebnisse auf ein Risiko bei fetalen Ultraschalluntersuchungen, wie sie derzeit an kompetenen und zuverlässigen Stellen durchgeführt werden, hindeuten.

Um, wie die Autorin des verlinkten Artikels, anhand dieser Veröffentlichung auf eine massive Störung der Hirnentwicklung zu kommen, ist sehr selektives Lesen erforderlich.

Bereits in den 1970er und 1980er Jahren untersuchte die Röntgenologin Dr. Doreen Liebeskind vom New York Albert Einstein College of Medicine Zellen in einer Nährlösung, die 30 Sekunden lang niedrig dosierten Ultraschallimpulsen ausgesetzt wurden. Dabei beobachtete sie Veränderungen im Zellaussehen und in der Mobilität der Zellen, abnormalen Zellwuchs und abnormale Chromosomen, von denen einige an die nächste Generation weitergegeben wurden.

Auch hier habe ich mir die Mühe gemacht, eine der angegebenen Quellen zu lesen. Als erstes fällt hier auf, dass Dr. Liebeskind die Zellen nicht, wie hier behauptet 30 Sekunden, sondern 30 Minuten beschallt hat. Die beobachteten Effekte, waren zwar klein, aber signifikant. Jedoch weist Dr. Liebeskind darauf hin, dass die Ergebnisse nicht direkt auf fetale Ultraschalluntersuchungen übertragen werden können, da die Beschalldauer sehr lang war. Das Ergebnis der Studie ist lediglich, dass Ultraschall nicht so harmlos sein könnte, wie bisher angenommen.

Ultraschall basiert auf einer unnatürlichen schädigenden technischen Strahlung, wie sie nirgends in der Natur vorkommt.

Das ist schlicht falsch. Ultraschall kommt sehr wohl in der Natur vor, z.B. nutzen ihn Fledermäuse und Delfine. Außerdem handelt es sich bei Ultraschall um keine Strahlung, sondern um Schallwellen. Das wird über den gesamten Artikel immer wieder vermischt.

Was ist denn vom Ultraschall zu erwarten, der im Prinzip eine niederfrequente technische Mikrowelle ist, von der man weiß, dass sie auf zweifache Weise zerstört, einerseits durch den thermischen Effekt bzw. die Art der Hitzeerzeugung und andererseits durch den nicht-thermischen Effekt der Strukturzerstörung im Zellgewebe. Die Ursache dieser Zerstörung liegt in der Widernatürlichkeit der Strahlungen.

Gleich im nächsten Absatz zeigt sich die Unwissenheit der Autorin erneut. Eine Mikrowelle ist eine elektromagnetische Welle, eine Ultraschallwelle, wie eben erwähnt, eine Schallwelle. Der thermische Effekt, den wir alle vom Mikrowellenherd kennen, ist beim Ultraschall sehr gering und aufgrund der minimalen Energien bei der medizinischen Diagnostik zu vernachlässigen. Aber auch elektromagnetische Wellen sind keine widernatürliche Strahlung. Sonnenlicht, Wärmestrahlung und auch natürliche radioaktive Strahlung zählen z.B. dazu. Wie wir alle wissen, kann auch natürliche UV-Strahlung den menschlichen Körper schädigen, ebenso wie radioaktive Strahlung. Eine Schädigung tritt nicht aufgrund einer Widernatürlichkeit ein.

Verschiedene Studien zeigen, dass pränatale Ultraschalldiagnostik eine enorm hohe Fehlerquote aufweist, was diese Diagnostik zusätzlich äußerst fragwürdig macht.

Die Autorin zitiert hier eine Studie, die belegt, dass in der Schweiz 87 % aller kindlichen Fehlbildungen mit Ultraschall im Vorfeld erkannt werden. Von einer hohen Fehlerquote kann also nicht die Rede sein. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass nicht jede Fehlbildung überhaupt mit Ultraschall erkannt werden kann.

Von jeglicher routinemäßigen Anwendung von Ultraschall sollte dringend abgeraten werden. Ultraschall sollte nur zum Einsatz kommen, wenn dies wirklich nötig und hilfreich ist.

Und wann genau ist es nun nötig und hilfreich?

Fazit: Ich habe den Artikel des „Zentrum der Gesundheit“ gelesen. Außerdem habe ich die angebenen Quellen, wenn sie zu finden waren und existierten ebenfalls gelesen. Jedoch führen sie mich zu einem anderen Ergebnis. Ich denke das Risiko für das Kind durch eine Ultraschalluntersuchung ist gering. Es gibt Hinweise, dass sich längere Beschallungszeiten und hohe Energien negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken können, jedoch liegen diese Zeiten jenseits von den in der pränatalen Diagnostik üblichen. Wer trotzdem ein schlechtes Gefühl hat bei den Ultraschalluntersuchungen, sollte es eben lassen. Stresshormone sind ja auch nicht gut fürs Kind.

Quellen:

Probbe, K.: Ultraschall – Geburtsmedizin auf dem Holzweg. In: Nexus Magazin, vol. 12, August-September 2007 über: Zentrum der Gesundheit

Liebeskind, D. Bases, R. Mendez, F., Elequin, F., Koenigsberg, M.: Sister Chromatid Exchanges in Human Lymphocytes After Exposure to Diagnostic Ultrasound. In: Science 205, p. 1273-1275, 1979

Caviness, V.S., Grant, P.E.: Our unborn children at risk?. In: Proc. Nat. Acad. Science  US, vol. 103, no. 34, p. 12661-12662, 2006

Raupach, K., Zimmermann, R.: Ursachenanalyse bei Fehldiagnosen in der pränatalen Sonographie und daraus resultierende Schlussfolgerungen für das Qualitätsmanagement der pränatalen sonographischen Diagnostik. In: Ultraschall in Med., vol. 25, p. 438-443, 2004

Ausschlafen

Nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung letzte Woche hatten wir diese Woche ein paar anstrengende Tage. Fieber, Gequengel, Verweigerung von fester Nahrung, nächtliches Schwitzen, nächtliches Gejammer und Wachsein, Müdigkeit und Nichtschlafenwollen, Geschrei beim Fiebermessen. Nachdem der kleine dann gestern nacht um halb eins noch mal Durst hatte und ein bisschen Körperkontakt wünschte, hat er heute bis nach halb elf geschlafen. Ich konnte es kaum fassen, als ich auf die Uhr geschaut habe. Wisst ihr wie lange ich schon nicht mehr bis halb elf geschlafen habe? Ja, dürfte ungefähr ein Jahr her sein.

Übermorgen

ist er elf Monate alt. Und er läuft!

Schnullerbaby

Da hat sich der Kleine doch seit fast 11 Monaten standhaft geweigert Schnuller zu benutzen, um jetzt unvermittelt damit anzufangen. Wir sind eigentlich keine Schnullergegner und haben ihm nie verboten dran rumzunuckeln. Wir hatten auch ein paar hier herumfahren, die er aber eher als Spielzeug verwendet und mal zum Spaß ein paar Minuten drauf rumgelutscht hat. Einen davon hat er vor ca. einer Woche ausgegraben und seitdem schnullert er wie ein Weltmeister. Will einem zum Einschlafen nachmittags und abends. Eigentlich ist es ja ganz angenehm, weil er sich vorm Einschlafen weniger beschwert, sondern einfach zufrieden nuckelt. Doof dabei ist nur, dass er auch wenn er nachts wach wird, seinen Schnuller will und den dann im Dunkeln nicht findet. Und so ist aus unserem seit Ende Januar durchschlafenden Baby ein Schnullerbaby geworden, dass nachts gegen 2 laut wird, weil es seinen Schnuller nicht findet. Da denkt man dann immer: „Junge, Du konntest doch schon mal alleine wieder einschlafen. Mach das doch einfach wieder so und ich hab nachts meine Ruhe.“ Vielleicht liegt es aber auch an seinem fünften Zähnchen, was sich gerade durchdrückt. Oder es liegt  daran, dass er gerade so viel neues lernt. Zwei Schritte schafft er jetzt schon ohne sich festzuhalten. Mit Festhalten und mit seinem Lauflernwagen kann er es schon wie ein Profi. Und dass er beim Trinken die Flasche kippen muss, das hat er jetzt wohl auch kapiert. Manchmal ist es schon schwer vorstellbar, dass der kleine Junge, der sich lachend auf unserem Bett rumkugelt und schon soviel er selbst ist, tatsächlich noch vor zehn Monaten dieses kleine Baby war, das nur schlafen, essen und schauen konnte.

Prioritäten

Man glaubt es nicht, aber mit Kind verschieben sich die Prioritäten doch deutlich. Zum Beispiel war ich vor der Schwangerschaft immer viel Laufen und Schwimmen. Beim Krafttraining war ich auch lange. Jetzt mit Kind kommt das alles ein bisschen kurz. Direkt nach der Geburt darf man es ja nicht übertreiben mit dem Sport. (Da fragt man sich dann immer, warum die Promifrauen, die nach 6 Wochen wieder gertenschlank und top durchtrainiert sind, das ihrem Körper antun). In der Stillzeit ist es dann aus mehreren Gründen nicht so einfach. Also laufen scheidet da dann erstmal aus. Und Schwimmen oder Fitnessstudio verlangt ja, dass man sich für längere Zeit aus dem Haus begeben muss. Da braucht man dann jemanden, der sich ums Kind kümmert und es zum Stillen dann anreicht. Wenn man dann ein unberechenbares Kind hat, und die meisten Babys sind unberechenbar, da kann der Hunger schon unvermittelt kommen und nicht, wie früher propagiert alle vier Stunden. Das heißt, das Kind sollte auch nicht allzu weit entfernt sein. Vor allem nicht, wenn es sich, wie unser Kleiner lange, weigert aus der Flasche zu trinken.
Inzwischen ist er aber abgestillt und das steht dem Sporttreiben nicht mehr im Wege. Und trotzdem komme ich viel weniger dazu. Ein paar Mal war ich eine kleine Runde laufen, aber direkt bei uns läuft sich’s nicht so gut. Ich war auch endlich mal im Schwimmbad, aber als regelmäßigen Termin möchte ich mir das nicht einplanen. Und das hat (um endlich aufs Thema zurück zu kommen) mit den Prioritäten zu tun. Klar möchte ich gerne schwimmen gehen, aber wenn ich schon sechs Stunden zum Arbeiten außer Haus bin, dann will ich meine Familie nicht schon wieder für zwei oder drei Stunden alleine lassen. So richtig kann man das nicht erklären. Der Kleine ist ja in besten Händen und ich könnte beruhigt weggehen. Aber ich will nicht. Ich will ja den Kleinen auch ein bisschen sehen, will ihm seinen Brei geben und seine Rotznase abputzen. Will sein „nanana“, „mamama“ und „drrdrrrdrr“ hören. Will sehen wie er vor Freude juchzt, wenn der Kater mit ihm spielt. Will seine Gehversuche um den Tisch herum beobachten und schmunzeln, wenn er vorm Sofa knieend mit seinen kleinen Händen unterm Sofa rumgrapscht um an sein Spielzeug zu kommen, das er da drunter geschoben hat. Will sehen wie er versucht die dicken Fotoalben aus dem Regal zu ziehen, wie er sehnsüchtig an die Balkontür patscht und wie er seine Schnuller aus dem Fenster wirft. Und ich will mit ihm im Arm Mittagschlaf machen. Dann verschieben sich alle sportlichen Aktivitäten also auf die Zeit wenn er schläft. Und das ist selten vor 21 Uhr. Und dann hab ich auch mal Hunger und meistens bin ich auch müde. Der Tag ist eben so schnell vorbei und zu kurz für stundenlanges Sportprogramm. Die Frau aus Lö meinte dazu, sie fände es schlimm, wenn sie nicht mehr machen könnte, was sie will. Aber so ist es ja gar nicht. Klar würde ich gerne mehr schwimmen gehen, aber ich bin eben lieber bei meiner Familie. Und da ist dann kein bisschen Bedauern dabei. Ich WILL bei meiner Familie sein und irgendwann hab ich auch wieder mehr Zeit zum Sport. Die Prioritäten sind jetzt eben anders. Und was den Sport angeht: ich hab beschlossen im Sommer bei gutem Wetter die 13,5 km zur Arbeit mit dem Rad zu fahren. Ich denke das sollte mein Bedürfnis nach Bewegung dann erstmal stillen.