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Die Milch macht’s fett

Junge und werdende Eltern sind leicht zu verunsichern. Und da sind dann viele froh, wenn ihnen eine erfahrene Hebamme zur Seite steht. Und was die Hebamme erzählt, wird dann selten hinterfragt. Neulich stolperte ich wieder über das Thema Milchnahrung für Säuglinge. Wie schon öfter, wurde dort gesagt, dass man seinem Kind bitte nur die Pre-Nahrung geben soll. Die Folgemilchnahrungen seien Mastfutter und könnten der erste Schritt zur Fettleibigkeit sein. Die Begründung dafür: „Das hat die Hebamme gesagt!“ Ooookaaayyy. Da Ärzten nicht mehr zu trauen ist, sind nun also die Hebammen die Halbgöttinnen in weiß ökologischer Naturfaser. Mir leuchtet das nicht ein, also das mit der Milchnahrung. Vergleicht man die Nährwerte von Pre-, 1er-, und 2er-Nahrung, so unterscheiden sich diese im Kaloriengehalt nicht sonderlich. In der 1er und 2er Nahrung ist der enthaltene Milchzucker teilweise durch Stärke ersetzt, die länger satt machen soll. Warum das nun Mastfutter sein soll, ist mir nicht klar. Die Babys sind von der Folgenahrung aufgrund der Stärke länger satt, ohne signifikant mehr Kalorien zu sich zu nehmen. Die nächste Milchnahrung muss nicht so schnell gegeben werden, so dass die Gesamtkalorienaufnahme geringer ist. Warum also Mastfutter? Ich vermute das kommt daher, dass es heißt, Kinder, die Milchnahrung erhalten später eher übergewichtig sind als Kinder, die gestillt wurden. Vermutlich gibt es dazu Studien, die kenne ich nicht. Allerdings ist es aber auch so, dass das Übergewicht von Kindern und Jugendlichen (und auch Erwachsenen) mit dem Bildungsstand abnimmt, der Anteil gestillter Kinder mit dem Bildungsstand zunimmt. Gebildetere Menschen ernähren sich grundsätzlich gesünder. Sind die Kinder nun übergewichtig, weil sie grundsätzlich schlechter (mehr Zucker, mehr Fett,…) ernährt werden oder weil sie nicht gestillt wurden? Das einzige, was ich gefunden habe über Milchnahrung und Fettleibigkeit, war eine Studie, die belegt, dass die Gewichtszunahme der Babys vom Eiweißgehalt der Milch abhängt. Je höher der Eiweißgehalt umso höher die Gewichtszunahme. Und der Eiweißgehalt ist in der Pre-Nahrung am höchsten. Also ist eigentlich die Pre-Nahrung das Mastfutter, oder nicht?
Es wird auch gerne erwähnt, die Folgemilchnahrungen seien nur Geldmacherei. Im Ernst denke ich, den Nahrungsherstellern ist es ziemlich egal, ob ich Pre-, 1er- oder 2er-Nahrung kaufe, solange ich nur irgendeins seiner Produkte kaufe. Und da kommen dann wieder die Hebammen ins Spiel. Die haben nämlich teilweise Verträge mit den Herstellern und verkaufen die Nahrung  an die jungen Mütter, die sie betreuen. Und da ist es dann eben so, dass sie nicht die Milch aller Hersteller verkaufen, da ihre Gewinnspanne nicht überall gleich groß ist (meine Hebamme im Rückbildungskurs verkaufte z.B. keine H*ppnahrung, weil sie da kaum Gewinn macht). Wie unabhängig sind denn die Aussagen der Hebamme zu bewerten, wenn sie selbst Geld mit Milchnahrung verdient? Ich empfehle: nicht alles glauben und auch mal selbst nachdenken!

Hebammen und ich

Man liest immer wieder von Frauen und den wunderbaren Beziehungen zu ihren Hebammen. Nunja, Hebammenarbeit ist bestimmt wichtig, aber ich konnte bisher keine wunderbare Beziehung zu meinen Hebammen aufbauen. Beim Herr Gartenhein hatten wir eine Hebamme, die sich in erster Linie drum gekümmert hat, dass sie ihre Unterschrift für die Nachsorge bekommen hat. Länger als zehn Minuten war sie selten bei uns und die meisten Dinge, die sie gesagt hat, fand ich doof. Den Hebammen im Krankenhaus, in dem sie übrigens selbst arbeitete, hat sie unterstellt, dass sie die Körpergröße falsch bestimmt haben, weil der doch bestimmt viel größer war („Hat das die Schülerin gemacht?“). An einem Freitagnachmittag schickte sie uns in die Kinderklinik, weil sie meinte, der Herr Gartenhein sei gelber als sonst und die Ärzte im Krankenhaus (wieder das, in dem sie selbst arbeitete) hätten den Bilirubinwert sicherlich falsch bestimmt. Nach zwei Stunden Wartezeit in der Kinderklinik und weiteren Stunden warten aufs Ergebnis, kam dann raus, dass der Wert völlig in Ordnung ist und die „gelbe“ Farbe unseres Sohnes sein natürlicher Hautton war (was ich schon vorher vermutet hatte). Zum Babybaden hat sie uns Olivenöl empfohlen, was ich ziemlich eklig fand. Wir haben dann ziemlich bald ein Gänseblümchenbadeöl gekauft, dass weniger nach Abendessen gerochen hat. Rückbildung hat sie mit mir gar nicht gemacht. Beim Schlökerich hatte ich genau drei Nachsorgetermine mit einer Hebamme. Die Hebamme war zwar nett, aber trotzdem nicht mit mir auf einer Wellenlänge. Nach einer Woche sind wir mit dem Schlökerich dann von seinem Geburtsort zurück nach Hause gefahren. Dort hatte ich gar keine Hebamme mehr. Ich hatte mich zwar noch halbherzig bemüht eine zu finden, aber so richtig wichtig war mir das nicht. Dass es meinem Kind gut ging und dass es zunahm, hab ich auch so gesehen. Und wie man ein Baby badet, wusste ich auch schon. Die Hebammen aus Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskursen fand ich meistens ganz nett, aber ich weiß nicht, ob ich eine von ihnen bei mir zu Hause haben wollte. Die Vorbereitungskurse sind ja eigentlich dafür da, den Frauen die Angst vor der Geburt zu nehmen. Tatsächlich ist es so, dass die Frauen geneigt sind, alles zu glauben was die Hebammen erzählen. Eine Geburt soll möglichst natürlich ablaufen. Einleitungen und Schmerzmittel sind nur was für Weicheier. Dammschnitte sind Teufelszeug und werden nur von ungeduldigen Ärzten durchgeführt. Dammrisse passieren sowieso nur, wenn die Hebamme was falsch macht. Die Nabelschnur muss man unbedingt auspulsieren lassen vor dem Abnabeln, weil das vermutlich irgendwelche positiven Einflüsse auf das Universum hat (Nabelschnurblut spenden geht dann eben leider nicht). Jede Frau kann stillen! Wenn die Brustwarzen beim Stillen wund werden, liegt es am falschen Anlegen. Globuli helfen gegen alles. Mit vielen dieser Aussagen kann ich nichts anfangen. Im zweiten Geburtsvorbereitungskurs habe ich darauf hingewiesen, dass es aber eine Hebamme war, die denn Dammschnitt gemacht hat und wurde dann belehrt, dass es aber gewiss die Entscheidung eines Arztes war. Ich vermute aber, dass jede Frau mit einem Dammriss dritten Grades sich wünschen würde, einen Schnitt bekommen zu haben. Am Ende fühlen die Mütter sich dann schlecht, wenn sie es nicht ohne Schmerzmittel „geschafft“ haben, wenn es mit dem Stillen doch nicht klappt oder die homöopathischen Zäpfchen die Unruhezustände des Babys beim Zahnen auch nicht lindern können. So weiß ich nicht, ob ich jemals eine Hebamme finden werde (wenn ich denn nochmal eine brauche), die mit mir auf einer Wellenlänge liegt. (Erstaunlicherweise fand ich die Hebammen in den Kliniken immer sehr nett und vernünftig. Die sollten mal die Nachsorgen machen!)

Der muss mit reinkommen!

Am Wochenende habe ich durch Zufall Sonya Kraus in einem Radiointerview gehört. Die hat wohl gerade ein Buch übers Babys haben geschrieben, was mich wenig interessiert, weil es vermutlich eben so launig oder unlaunig sein wird, wie jedes andere lustige Buch übers Babys kriegen und haben. Interessant fand ich aber, dass sie auf Nachfrage des Moderators ganz selbstverständlich erzählte, dass der Kindsvater (sind die verheiratet?) bei den Geburten ihrer Kinder vor dem Kreißsaal gewartet hat. Heutzutage ist ja die Anwesenheit der Väter im Kreißsaal bei Entbindungen selbstverständlich. Schon in den Geburtsvorbereitungskursen werden sie einbezogen und kriegen erzählt, wann sie ihre Frau wo und wie unterstützen, massieren oder festhalten sollen. Tatsächlich erleben die Väter die Entbindung oft gar nicht so positiv (kann man hier nachlesen) wie man meinen sollte. Es scheint aber oft so, als hätten die Väter keine Wahl und mit dem Akt der Zeugung auch gleich die Anwesenheitspflicht im Kreißsaal erworben. Dass jemand im Radio einfach so erzählt, dass der Mann nicht bei der Geburt dabei war, ist fast ein Tabubruch. Ich glaube das hat mit den verklärten Vorstellungen vom Elternsein- und werden zu tun. Man wird schwanger, gibt sich neun Monate hemmungslos allen Essgelüsten hin, erlebt gemeinsam den wunderbaren Vorgang der Geburt um anschließend mit dem süßen, hübsch angezogenen Baby überall aufzukreuzen. Und die Anwesenheit der Väter im Kreißsaal gehört dann eben einfach dazu. Ich finde aber, ebenso wie die Frauen das Recht haben das Bedürfnis zu äußern den Mann bei sich zu haben, kann auch der Mann das Bedürfnis äußern, nicht dabei zu sein. Die Babys kommen auch raus, wenn die Väter nicht erwartungsvoll am Ausgang stehen. Ganz echt jetzt!

Vom Sorge tragen

Ich bin ein Mensch mit viel Phantasie. Früher, als ich neben dem Studium als Briefzustellerin gearbeitet habe, musste ich beim radeln immer wieder drüber nachdenken, was ich wohl machen würde, wenn ich jetzt im Wald eine Leiche fände. Und als ich D. mal nicht erreichen konnte, weil unser Telefon nicht auf der Ladestation stand, fürchtete ich, er läge in einer riesigen Blutlache erschlagen unter einem Küchenschrank. Das heißt, ich bin ganz gut darin mit blutige Worst-Case-Szenarien auszumalen. Nun haben wir zwei Kinder. Da wir mit zwei Jungs noch nicht das Klischee der Heile-Welt-Familie erfüllen, werde ich immer wieder darauf hingewiesen, dass das dritte Kind ja dann ein Mädchen werden müsste. Und dann frage ich mich immer, ob ich überhaupt noch ein drittes Kind haben kann/will. Wollen prinzipiell schon, obwohl es  die beiden manchmal kollektiv schaffen, mich an die Grenze des Wahnsinns zu bringen. Mit Kinder wird vieles viel intensiver. Man freut sich viel mehr über die Freude des Kindes, als man sich jemals vorher gefreut hat. Was damit aber auch intensiver wird, ist die Sorge. An jeder Ecke lauern Gefahren und man wünscht sich, seine Kinder vor allem zu beschützen, obwohl man weiß, dass man das nicht kann. Bei jeder Erkältung, wenn man ein fiebriges Kind streichelt, tröstet und mit Medikamenten versorgt, bei jedem Pflaster was man aufklebt, kommt gleich der Gedanke „Was wäre, wenn mein Kind sich schwer verletzt oder unheilbar krank wäre?“ und schon beim Gedanken daran wird mir schlecht. Nun frage ich mich wirklich, für wie viele Kinder ich in der Lage bin, diese Sorgen zu (er)tragen. Zumal ja auch mit jedem Kind die Wahrscheinlichkeit steigt, dass was schlimmes passiert. (Ja, ich weiß, Statistik ist ein Arschloch und für den einzelnen nicht relevant.)

Thema der Woche #03 „Babyschlaf im 1. Lebensjahr“ von Mama Miez und NONOMO:

Welche Rituale begleiten Eure Babys im 1. Lebensjahr vor und während des Zubettgehens und wie wirken diese sich aus?

Der Kleine war anfangs ständig bei uns und ging mit uns zusammen ins Bett. Mit etwa sieben oder acht Wochen, hat er abends immer zur etwa gleichen Zeit angefangen zu schreien bis er eingeschlafen war. Da das ziemlich nervenaufreibend war, habe ich irgendwann angefangen ihn wegzutragen, zu wickeln, umzuziehen und ins Bett zu bringen. Zum Einschlafen habe ich in unserem Bett gestillt und ihn in sein Bett gelegt, sobald er eingeschlafen war. Das hat das abendliche Geschrei deutlich reduziert. Das wurde dann ein festes Abendritual. Ich hatte vor dem Abstillen ziemlich Angst, dass es mit dem Einschlafen dann schwieriger wird. Aber auch eine Flasche war gut zum Einschlafen.  Die hat der Kleine in unserem Bett liegend getrunken und wir haben dazu gekuschelt. Als er älter wurde, wollte er irgendwann in seinem eigenen Bett liegen und wir mussten ihm lediglich die Flasche halten. Man konnte ihn dann irgendwann auch wach alleine lassen und er schlief trotzdem problemlos ein. Seit er selbst die Flasche hält, sitze ich nur noch daneben und warte bis er fertig ist. Mit den ersten Zähnchen kam zum Abendritual das Zähneputzen dazu. Ich hab ziemlich bald angefangen beim Stillen zu lesen, was solange gut ging, bis der Kleine angefangen hat sich umzudrehen und zu schauen, was ich da hinter seinem Kopf mache. Inzwischen hat er nichts mehr dagegen, wenn ich lese, während er einschläft.

Den Bruder hatten wir anfangs auch immer bei uns und er war abends einfach dabei, wenn ich den Kleinen ins Bett gebracht habe. Der Kleine hat das auch problemlos akzeptiert. Inzwischen bringe ich den Bruder vorher ins Bett, am liebsten bevor wir zu abend essen (was selten vor 20 Uhr ist). Der Bruder trinkt und ich lese dabei bis er eingeschlafen ist. Er bleibt dann einfach in unserem Bett liegen und ich lege ihn in sein Bett, wenn ich dann später ins Bett komme. Der Kleine hat so sein gewohntes Einschlafritual mit Schlafanzug anziehen, Zähne putzen und Milch trinken. Ein weiteres Ritual ist, dass der Kleine, sobald der Papa die Milchflasche bringt, sein Gesicht im Kissen versteckt und schreit er wolle keine Milch. Der Papa sagt dann „Na gut, dann mach ich mir damit einen Kaffee!“ und geht, woraufhin der Kleine schreit, dass er doch seine Milch will. Seit neuestem gehört auch noch jeden Abend dazu, dass der Kleine seine Autos fein säuberlich in seinem Bett parkt. Die wollen ja schließlich auch schlafen.

Auch diese Woche bin ich wieder dabei, bei der „Blog Dein Wissen“-Aktion von Mama Miez. Diesmal geht es um die Schlafstätte der Kinder.

Wie schon letzte Woche geschrieben, hat der Kleine anfangs gerne auf meinem Bauch geschlafen. Wir hatten für ihn in unserem Schlafzimmer ein Kinderbett stehen. Das war ein großes Kinderbett (140 x 70 cm), das wir als Set mit Matratze, Nestchen, Himmel, Bettdecke und Kissen und Bettwäsche gekauft haben. Decke und Kissen haben wir erstmal weggepackt. Den Himmel fand ich zwar ganz hübsch, aber völlig unpraktikabel. Erstens habe ich den Kleinen nicht immer mit dem Kopf ans gleiche Bettende gelegt, so dass der Himmel dann auch oft über den Füßen gewesen wäre. Außerdem habe ich vermutet, dass die Katzen den Himmel ziemlich schnell als Spielzeug mißbraucht und zerstört hätten. Da stand dann also das nackte Kinderbett nur mit Matratze und Nestchen. Das Bett stand erst mit dem Kopfende neben unserem Bett. Als wir dann umgezogen sind, stand es quer an unserem Fußende. Ein Beistellbett hatten wir nicht, da unser Bett eine ungewöhnliche Höhe hat und ich gar nicht weiß, ob diese Beistellbettchen sich stufenlos verstellen lassen. Außerdem wollte ich nicht Geld ausgeben für ein Bett, was dann nur drei Monate verwendet wird. Der Kleine ist anfangs nach dem Stillen oft noch neben mir liegengeblieben, ich habe aber recht bald angefangen ihn in sein Bett zurückzulegen. Hauptsächlich aus ganz egoistischen Motiven. Unser Bett ist nur 1,40 m breit, was für zwei Erwachsene zwar reicht, mit einem Säugling mit dabei aber doch recht schmal ist. Wenn ich dann das Baby neben mir liegen habe, schlafe ich schlecht, weil ich mich selbst kaum bewege, aus Angst über das Kind zu rollen und noch dazu permanent aufpassen möchte, dass D. sich nicht über das Kind rollt. Es heißt zwar immer, sowas würde nicht passieren, aber ich bin da nicht so sicher. Der Kleine hat also in seinem Gitterbettchen geschlafen. Als er sitzen konnte, haben wir die Liegefläche ganz nach unten verstellt. Die Schlupfsprossen haben wir erst recht spät entfernt. Da war er bestimmt schon fast zwei. Anfangs hatte ich Sorge, dass der Kleine dann abends wieder aus seinem Bett aussteigt. Bald konnte er aber sowieso (auch im Schlafsack) über das Gitter klettern. Ganz selten kam er mal abends in Wohnzimmer gelaufen, statt zu schlafen. In seinem Gitterbett hat er bis vor kurzem geschlafen. Wir haben es nie zum Juniorbett umgebaut, da das bei dem Bett irreversibel gewesen wäre und wir wollten das Bettchen ja noch für die potentiellen Geschwisterchen benutzen.Vor kurzem ist der Kleine dann in ein großes Bett für große Jungs gezogen.

Der Bruder schläft bei uns im Schlafzimmer in seinem eigenen Bett. Dafür haben wir ein kleines Bett (60 x 100 cm) ausgeliehen, in dem ich als Baby (und meine Geschwister teilweise) schon geschlafen habe. Das Bett haben meine Eltern second hand geschenkt bekommen als mein Bruder unterwegs war. Zuletzt hat die Cousine  meiner Jungs es gehabt und an Weihnachten der jüngste Cousin  drin geschlafen. Und jetzt also der Bruder. Sobald das zu klein wird, kriegt er dann das Ex-Bett vom Kleinen.

Für den Schlaf tagsüber haben wir einen Laufstall gekauft. Wirklich dort geschlafen hat weder der Kleine noch der Bruder (dafür schlafen die Katzen dort gerne). Zum Ablegen tagsüber ist es aber ganz praktisch. Wir haben ein Musikmobile über den Laufstall hängen, das unsere beiden Jungs sehr begeistert. Den Laufstall würde ich so aber nicht mehr kaufen. Eigentlich wollten wir auch einen anderen, aber der war vergriffen und deshalb haben sie uns den teureren für das gleiche Geld verkauft. Der Laufstall ist mit 1 x 1 m sehr groß, wenn man ihn nur zum Liegen für einen Säugling verwendet. Wir sind umgezogen als der Kleine ein halbes Jahr alt war. Da haben wir den Laufstall dann gar nicht mehr aufgebaut. Das Nestchen ist fest an der Einlage und es sind einige Spielzeuge daran befestigt. Die Spielzeuge finde ich völlig unnötig und sorgen dafür, dass die Einlage insgesamt nicht waschbar ist. Ich habe die Spielzeuge alle abgeschnitten und die Einlage dann doch gewaschen. Das Nestchen sorgt dafür, dass die Babys gar nicht aus dem Laufstall rausschauen können, deshalb fände ich ein abnehmbares Nestchen besser. Wir legen alternativ zur Einlage einfach eine Decke in den Laufstall. Die ist auch weicher als die Einlage.

Und wo schlafen Eure Kinder so?

Warum immer Geschenke?

Heutzutage haben Kinder meistens wahnsinnig viel Zeug. Ich sehe auch bei uns, dass wir bei den Kindern die „Brauchen wir das wirklich?“-Frage zugunsten von „Oh, er würde sich so freuen!“ zurückstellen. Dabei ist das oft unnötig. Wenn das Kind gerne auf einem Pfannenwender Gitarre spielt, heißt das nicht, dass es eine Plastikgitarre braucht und darauf lieber spielen würde. Und wenn mir im Chinaramschladen das tausendste Auto mit der dringenden Aufforderung „Brauchen das!“ unter die Nase gehalten wird, fällt mir auch manchmal schwer nein zu sagen. Wir haben uns allerdings entschieden lieber weniger und hochwertiger zu kaufen. Lieber Lego oder Playmobil als Chinaplastik, lieber zwei Siku-Autos statt dem Zehnerpack Billigautos, lieber zwei Schleichtiere als einen ganzen Stall voll billiger Chinaplastiktiere. Was aber nicht heißt, dass bei uns im Kinderzimmer nicht auch schon viel Zeug steht. Bei uns gibt es auch genug Verwandtschaft, die gerne schenkt. Und auch wir schenken immer mal wieder was einfach so, ohne Geburtstag oder Weihnachten. In letzter Zeit habe ich aber immer öfter gesehen, dass von Eltern zusätzliche Geschenkanlässe geschaffen werden. Zu Ostern oder Nikolaus haben schon in meiner Kindheit viele Kinder Geschenke bekommen. Jetzt gibt es aber auch Geschenke zur Geburt eines Geschwisterchens, wenn Windel, Schnuller oder Milchflasche abgegeben wird oder wenn unangenehme Termine überstanden wurden. Damit kann ich mich so gar nicht anfreunden. Mir widerstrebt meine Kinder daran zu gewöhnen, dass jede Leistung materiell belohnt wird. Was ist aus dem guten alten Lob und einer Umarmung geworden? Warum reicht es nicht zu sagen „Das hast Du toll gemacht!“, warum muss immer gleich ein Spielzeug als Belohnung her? Im späteren Leben werden die Kinder oft die Erfahrung machen, dass es nicht mal jedes Mal eine Belohnung gibt, wenn sie etwas überstanden haben. Vor allem aber, sollen meine Kinder nicht lernen, Dinge nur deshalb zu tun, weil es eine Belohnung gibt. Lieber sollen sie lernen, für Leistungen selbst auf sich stolz zu sein. Viele dieser Geschenkanlässe leuchten mir auch gar nicht ein. Warum soll das neue Geschwisterchen Geschenke bringen? Hoffen die Eltern, dass es weniger Eifersucht gibt und dass das neue Geschwisterchen geliebt wird, weil es so ein tolles Geschenk gebracht hat? Dabei lernt man doch schon im Kindergarten, dass man sich Freundschaft nicht kaufen kann. Oder soll das große Geschwister, wenn es traurig ist, dass die Mama keine Zeit hat, dann in seinem Zimmer das Spielzeug knuddeln gehen? Ich glaube auch nicht, dass dem Kind das Einschlafen ohne Schnuller leichter fällt, nur weil die Nuckifee dafür ein Geschenk dagelassen hat. Vielmehr glaube ich, dass die Geschenke dafür da sind, dass die Eltern sich besser fühlen. Wer will schon sein Kind leidend wissen, sei es aufgrund weniger Exklusivzeit wegen eines Geschwisterchens oder weil man sein Kind nicht noch mit Schnuller einschulen will. Eigentlich sollte man es ja besser wissen und nicht glauben, dass Geschenke da helfen, aber es ist eben so einfach ein langersehntes Spielzeug zu kaufen. (Ihr dürft mich auch gerne naiv nennen, weil ich es lieber ohne Bestechung Geschenke probieren möchte.)

Was anders ist

Eigentlich meint man ja man würde alles wissen, wenn man das zweite Kind bekommt. Tatsächlich hat man unglaublich viel vergessen. Zum Beispiel wie sehr Neugeborene das Wickeln sabotieren und wie sie es immer wieder schaffen ihre Fersen in den Windelinhalt zu tunken, obwohl man meint, alle Minigliedmaßen unter Kontrolle zu halten.

Manches ist tatsächlich leichter. Zum Beispiel das Stillen. Anscheinend verlernt man das nicht. Das permanente belagert sein ist auch leichter.Vielleicht, weil man schon weiß, dass das eben die ersten Wochen so ist und die Vorstellung vom selig im Stubenwagen schlummernden Baby utopisch ist (zumindest bei meinen Söhnen). Ja, Babys schlafen viel, aber eben fast ausschließlich mit Körperkontakt. Das nächtliche und frühmorgendliche geweckt werden ist auch weniger schlimm, da man ja in der Hinsicht ohnehin schon fremdbestimmt lebt.

Schwieriger ist, dass man nicht einfach jedes Babynickerchen mitmachen kann, weil man ja noch ein anderes Kind zu versorgen und bespaßen hat. Hier macht zwar der Papa sehr viel, aber manchmal wird eben explizit die Mama gefordert.

Und dann gibt es auch noch die Dinge, die genau gleich nerven, wie beim ersten Mal. Z.B. die scharfen Minifingernägel, die einem liebevoll beim Stillen die Brust zerkratzen. Oder die scheinbar grundlosen Schreiattacken bevorzugt beim Abendessen. Noch schlimmer beim Stillen. Kann ich doch nix dafür, dass es da außer Milch nix gibt. Für Steak ist es eben noch etwas früh.

Beim ersten Kind haben wir die Katzen nachts aus dem Schlafzimmer ausgesperrt. Jetzt liegen die Katzen oft auf meinen Beinen, wenn das Baby auf meinem Bauch liegt. Allerdings sind die Katzen inzwischen sehr viel ruhiger und toben nicht mehr morgens um sechs durch die Wohnung. Beim ersten Kind habe ich mir auch viel mehr Gedanken gemacht, wenn ich es mit in unser Bett genommen habe. Schließlich werden überall die Broschüren verteilt, wo es zu lesen gibt, dass die Babys im eigenen Bettchen schlafen sollen. Nur doof, wenn die das nicht wollen.

Wie ihr seht, läuft hier alles recht normal. Gestern abend haben wir sogar mal wieder einen Film gesehen. Hoffentlich bleibt das so.

Belagerung

Ich werde seit über einer Woche quasi dauerbelagert. Wie es aussieht schlägt der kleine Bruder ganz nach dem großen und ist zufrieden, solange es Milch und Körperkontakt gibt. Mit einer Hand ist tippen deutlich mühsamer, deshalb ist es hier so still. Inzwischen sind wir auch wieder zuhause angekommen, nachdem die Entbindung planmäßig (wenn auch etwas später) in Baden stattgefunden hat. Das Haus steht noch und der große Kleine bespielt ausgiebig alle seine Spielsachen.

Der Bruder ist da

Am Freitagabend war es soweit und das Warten hatte ein Ende. 12 Tage später als erwartet ist der Bruder endlich bei uns angekommen, über 4200 g schwer, 53 cm groß und ein echter Badner!