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Aus, die Ferien

Irgendwann am Anfang von Ferien und Urlaub schrieb ich auf twitter:

Jetzt, wo die Ferien vorbei sind, muss ich sagen, es wurde überhaupt kein bisschen so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Nach den anfänglichen Einfinden ins frei haben, wurde es dann richtig gut. Erst kam Weihnachten, dann waren wir ein paar Tage weg und tauchten ins Großfamilienchaos ein. Silvester haben wir gefeiert, ohne was geplant zu haben. Wir aßen wie immer zu Abend und schon da dachten wir, dass die Kinder bestimmt nicht durchhalten würden. Während ich den sehr müden Julijunge bereits um halb neun ins Bett brachte, machte D. mit den Kindern draußen Feuerwerk. Erstaunlicherweise machte sie das wieder fit und sie hielten durch bis Mitternacht. Wir stießen ganz dekadent mit (geschenktem) Champagner und Now! Limonade an. Der Herr Gartenhein war zum Ende etwas grantig, der Schlökerich sehr albern. Nein, er hatte nichts vom Champagner. Und dann steckten wir sie ins Bett und tranken den Champagner, der gar nicht mal so gut geschmeckt hat, leer.

An Neujahr wurde ich viel zu früh vom ausgeschlafenen Julijunge geweckt. Die großen Jungs schliefen immerhin bis neun Uhr. Es gab normales Frühstück und rumlungern auf dem Sofa. Am Nachmittag bekam vor allem ich einen Lagerkoller, wegen zuwenig Schlaf und zu viel grantigen Kindern. Wir packten schließlich alle ins Auto und fuhren zum Indoorspielplatz, der lange nicht so voll war, wie wir befürchtet hatten. Nach zweieinhalb Stunden waren alle müde und wir holten Abendessen beim Schnellamerikaner, was die Kinder begeisterte. Anschließend wollten sie nicht so recht einsehen, dass das mit dem ewig aufbleiben nur an Weihnachten und Silvester erlaubt ist.

Die restlichen Tage verbrachten wir auch ruhig. Ein paar Mal kam Spielbesuch oder der Herr Gartenhein ging Freunde besuchen. Am 4. ging eigentlich der Kindergarten wieder los. Allerdings musste ich den Schlökerich mit Fieber früher abholen und er war dann auch erst mal wieder zuhause. Wir probierten Netflix, die Kinder mit Ninjago, wir mit Sense8. Ich habe ganz viele Dinge, die ich machen wollte, nicht gemacht und finde das fast nicht schlimm. Wir haben Star Wars im Kino angeschaut und der Herr Gartenhein durfte spontan mit. Ich fand ihn tolltolltoll! Wir waren zweimal bei IKEA und haben im Wohnzimmer die CDs außer Kleinkindreichweite in Sicherheit gebracht. Ich habe gefühlt 50 Maschinen Wäsche gewaschen und 100 Mal im Wohnzimmer gestaubsaugt. Und zum Ende der Ferien war ich mit dem Herr Gartenhein Schlittschuhfahren. Jetzt will er Schlittschuhe. Ich will auch neue, weil die, die seit 10 Jahren im Keller gammelten, gar nicht mehr so bequem sind.

Nun heißt es einfinden in den Alltag. Das Aufstehen fiel etwas schwer. Die nächsten Ferien lassen gar nicht so lange auf sich warten, der nächste Urlaub vermutlich leider doch.

Würde ich Assessmentcenter planen, dann sähe eine Aufgabe folgendermaßen aus:

Bitte bauen Sie das Lego Forstpolizeirevier auf. Hier sind 3 der 5 erforderlichen Anleitungen. Die Teile dafür finden Sie in 3 Kisten. In der blauen Kiste befinden sich, neben halb demontierten Teilen des Fortspolizeireviers, außerdem halb demontiert die Feuerwache, Emmets Roboter und das Bergwerk mit Fahrzeugen. In der kleinen lila Kiste befinden sich Klein- und Sonderteile (Räder, Achsen, Arme, Beine, Köpfe,…). In der schwarzen Kiste sind Bauplatten und Steine aller Farben und Größen, abgesehen von den 1ern. Die liegen auf dem Boden, weil die Kiste bereits ausgekippt wurde.

Klingt ja erstmal einfach. Erschwert wird das ganze dann dadurch, dass anfangs zwei, später drei Kinder unterschiedlichen Alters dabei anwesend sind. Zwei Kinder laufen etwa im Dreißigsekundentakt direkt über den Bereich, wo man Anleitung und vermutlich zugehörige Teile platziert hat. Einer von beiden stellt sich einem ständig ins Licht und fragt, wann man endlich fertig sei. Der zweite macht Hubschrauber- und Sirenegeräusche in einer Lautstärke, dass sie das Legokistenwühlgeklapper noch übertönen. Während man grade den verflixten blauen Dreier in der großen schwarzen Kiste sucht, klaut er mal eben die vergitterten Fenster, hängt sie an seinen Hubschrauber und versteckt sie im Bett. Dazu kommen kleinere Streitigkeiten zwischen den Kindern alle paar Minuten. Irgendwann pinkelt der kleinere von beiden dann auf den Boden, weil er statt einer Windel seine Badehose anbehalten wollte. Und wenn man denkt, man sei mit den Nerven am Ende, wird noch ein Kamikazebaby dazu gesetzt, dass die kleinen Legosteine, am liebsten aber Kopfbedeckungen und Legomännchenköpfe in seinem Mund verschwinden lässt und dann sabbernd das bereits fast fertige Polizeirevier mit seinem Hinterteil plattwalzt. Während man den Schaden behebt, klettert es einem auf den Schoß und wieder runter und wieder rauf und wieder runter. Dann krabbelt es jammernd über die, inzwischen ausgekippten, Legos aus der schwarzen Kiste und man muss mal wieder trösten. Wenn man am Ende seiner Nerven die letzten Steine platziert, kommt der vermeintlich erlösende Ruf: „Abendessen ist fertig!“ Aber das wäre dann wohl zuviel für die Bewerber. Wer kann danach schon noch „Gibt’s keine Würstchen?!“, „Ich will Nudeln mit Soße!“ und ein Baby, dass alle zwei Minuten in seinem Hochstuhl aufsteht ertragen!

Und falls das jetzt ein Personaler liest: Stellt Eltern ein! Was die täglich bewältigen, könnt Ihr Euch für kein Assessmentcenter ausdenken!

Muttertag

Am Wochenende war ja Muttertag. Ich mache mir da nicht viel draus. Ich hab da immer im Ohr, was eine Frau in einer dieser 90er-Jahre Nachmittagstalkshows erzählte. Da sagte ihr Mann am Muttertag zu ihr: „Ach, lass doch den Abwasch. Das kannste doch morgen machen!“ Außerdem finde ich es irgendwie absurd, dass die Kinder sich bedanken, dass man sie auf die Welt gebracht hat. Schließlich hat sie ja keiner gefragt, ob sie das wollten. Frau Frische Brise hat das sehr schön formuliert.

Sie haben es sich nicht ausgesucht, geboren zu werden. Ich erwarte von ihnen keine Dankbarkeit für mein Muttersein.

Ich bin auch grundsätzlich nicht so der Blumenstraußtyp. Auch wenn der Herr Gartenhein seiner Omi das anders erzählt hat. Ich finde das zwar hübsch anzusehen, finde es aber schade, dass man die Blumen für eine Woche in der Vase abgeschnitten hat. Vor drei Jahren hat D. mir zum Geburtstag eine Rose in den Garten gepflanzt. Die blüht jetzt immer wieder für mich. Das finde ich viel besser als einen Blumenstrauß.
Wir waren am Muttertag gar nicht zuhause. Am Samstag verkündete der Herr Gartenhein noch, dass er kein Geschenk für mich hätte. Ich fand das seltsam, da im Kindergarten doch immer was gebastelt wird. Ich fragte ihn, ob er nichts hätte oder es nicht verraten dürfe. Da gab er zu, es nicht verraten zu dürfen und dass er die Geschenke in seinem Zimmer versteckt hätte. Ich fand das sehr schön. Jetzt hat er das Prinzip von Überraschungen und Geheimnissen also verstanden. Der Schlökerich sagte, dass er auch Geschenke habe und die in seinem Rucksack seien. Das überraschte mich, da ich da noch seine Vesperdose rausgeholt hatte, aber es zeigte sich, dass ich einfach nicht so genau reingeschaut hatte.
Der Sonntag war also ein ganz normaler Sonntag bei meinen Eltern. Wir fuhren nach dem Frühstück in den Streichelzoo. Ich musste ein bisschen schmunzeln, als wir an einem Blumenfeld vorbei kamen und da mehrere Väter mit ihren Kindern noch schnell Blumen geholt haben. Im Streichelzoo konnten die Kinder Tiere anschauen, füttern und streicheln und sich anschließend auf dem Spielplatz austoben. Zuhause gab es Eis und Kuchen und die Kinder spielten mit Omi und mit Opas Tablet. Nach dem Abendessen setzte ich drei müde Kinder im Schlafanzug ins Auto und fuhr nach Hause, wo uns ein komplett geputztes Haus erwartete. Inklusive frisch bezogener Betten und gewaschener Bettwäsche. Sogar das Wohnzimmerregal hatte D. angefangen aufzuräumen (allerdings ist das eine aufwändigere Aufgabe). Auf der Terrasse waren die Tomatenpflänzchen umgetopft worden und es gab neue Gartendeko. Das hat mich sehr gefreut.
Die Muttertagsgeschenke gab es dann am Montagmorgen, weil der Herr Gartenhein aus dem Auto schlafend ins Bett getragen wurde. Das Vatertagsgeschenk gab es gleich dazu. Papierwebherzen von den Kindern bemalt/beschriftet.

Der Julijunge in Kürze

Seit einer guten Woche ist der Julijunge bei uns. Erst hat er sich, wie seine Brüder damals, viel Zeit gelassen. Zeit genug, um zur Geburt badischen Boden zu erreichen. Dann wollte er ganz schnell raus. Blasensprung um 22:20 Uhr und da war er dann um 1:14 Uhr.

Seit ein paar Tagen sind wir zurück in Schwaben und versuchen uns am Alltag zu fünft. Bisher klappt es erstaunlich gut. Ich habe schon gewitzelt, dass wir einfach das dritte Kind zuerst hätten kriegen müssen. Da ist alles so viel einfacher. (Aber es kommen ja noch die Zähne, die ersten Krankheiten, die ominösen Schübe, etc…)

Ein langes Wochenende

Nachdem ich am Dienstagabend relativ spontan beschlossen hatte am Mittwochabend nach KA zu fahren um eine alte Freundin aus dem Studium zu treffen, die dort an einer Tagung teilnahm, habe ich ebenso spontan am Donnerstag und Freitag Urlaub genommen. Aufgrund des anstehenden Mutterschutzes und der folgenden Elternzeit, habe ich für die nächsten Monate eine komfortables Urlaubspolster, so dass spontan frei nehmen eigentlich kein Problem ist. Außerdem war letzte Woche meine Versuchsreihe abgeschlossen, so dass ich auch nicht mehr zum regelmäßigen Proben instrumentieren anwesend sein musste.

Am Donnerstag lieferte ich den Herr Gartenhein wie immer beim Kindergarten ab und gammelte dann mit dem Schlökerich zu Hause rum, während D. noch schlief. Mal drinnen, mal draußen. Zwischendurch mal Wäsche waschen und aufhängen und Spülmaschine einräumen. Der Schlökerich hatte seltsamen Ausschlag, war nicht ganz fit und irgendwann müde. Ich sowieso, weil ich erst um halb drei nach Hause gekommen war. D. stand auf und der Schlökerich und ich legten uns hin und erwachten pünktlich um den Herr Gartenhein wieder abzuholen. Er hatte drauf bestanden, dass ich ihn abhole, wenn ich schon frei habe. Am Nachmittag haben wir fleißig im Garten gewerkelt. Unkraut gezupft, Laub von der Erdbeeren entfernt (ok, ich muss zugeben, das meiste davon hat D. gemacht. Ich hab derweil für die Kinder Seifenblasen gemacht.) Dann machten wir uns auf zum Baumarkt und Gartencenter um ein paar Dinge für die weitere Gartenarbeit zu besorgen. Der Schlökerich bekam unterwegs Fieber, so dass wir noch einen Abstecher zur Apotheke machten. Bis wir wieder zuhause waren, war es Abendessen- und Bettzeit.

Am Freitag hatte der Schlökerich immer noch Fieber, aber für den Nachmittag war ohnehin die U7 angesetzt. Ich hab spontan versucht noch einen Friseurtermin auszumachen, aber da war keine Chance. Also hab ich das Fahrrad vom Herr Gartenhein repariert. Da war ein Ventil kaputt. (Bei Kinderrädern Räder ausbauen ist übrigens kein Vergnügen!). Den Mittagschlaf wollte der Schlökerich schon um halb elf antreten und als D. mir anbot mich dazu zu legen, sagte ich nicht nein. D. fing in der Zeit an den Rasen zu vertikutieren (von Hand). Ich war beeindruckt von den Unmengen Moos, die er da rausholte. Dann verabschiedete ich mich mit dem Schlökerich zur U7, während D. den Herr Gartenhein abholte. Bei der U7 war alles soweit in Ordnung, der fiebrige Ausschlag allerdings leider Scharlach. „Von anderen Kindern fernhalten“ sollten wir ihn, was uns den geplanten Ausflug zum Kindersachenflohmarkt vom Wochenendprogramm streichen ließ. Aber erst mal ging es weiter mit Gartenarbeit. Nachdem D. den halben Rasen von Hand vertikutiert habe, hatte ich etwas Mitleid und hab am Abend die Baumärkte abtelefoniert, ob irgendwo noch ein elektrischer Vertikutierer zu leihen sei. Und wir hatten Glück.

Am Samstag morgen fuhr ich mit beiden Jungs zum Baumarkt und holte den Vertikutierer ab, der erstaunlichweise (mit halb umgeklappter Rückbank) sogar in unser Auto passte. Da das Wetter gar nicht mehr toll frühlingshaft war, fing D. gleich an zu vertikutieren, während ich versuchte die Kinder vom Schabernack machen abzuhalten. Ein Riesenberg Moos türmte sich auf unserer Terrasse auf und gleich stellte sich die Frage, wohin mit dem Zeug? Wir haben keine Biotonne, weil unser zwei Komposthaufen völlig ausreichend sind. Und reingepasst hätte es da eh nicht. Grüngut kann man bei uns auf den Häckselplatz fahren, allerdings soll dort kein Moos oder Grasschnitt hin. Dafür gäbe es, laut Homepage des Abfallamtes, auf jedem Wertstoffhof Säcke. Zum Wertstoffhof mussten wir eh, also hab ich den Wertstoffmüll und die Jungs eingeladen und hab mich nach dem Müllabladen nach den Säcken erkundigt. Die kompetenten Mitarbeiter wussten von nix. Der eine meinte, da hätte ich jetzt halt Pech mit dem Moos, das könnte nirgends hin und der andere meinte, ich solle es halt auf dem Häckselplatz abladen, was wir jetzt wohl tun werden. Pünktlich vor dem ersten Regen war dann auch der Rasen fertig vertikutiert und das Moos in Säcke verpackt. Der Schlökerich verabschiedete sich zum Mittagsschlaf und ich fuhr mit dem Herr Gartenhein zum Kindersachenflohmarkt. Wir kauften etwas Playmobil, Playmobil123, ein Fernglas und einen chinesischen Drache. Der Herr Gartenhein hatte dann keine Lust mehr da zu bleiben, so dass ich ihn noch schnell nach Hause brachte, bevor ich zum Kuchenverkauf eingeteilt war. Ich hatte mich extra für die letzte Schicht eingetragen, weil man dann immer Kuchenreste mit nach Hause nehmen darf. Zuhause konnten wir also noch Kaffee trinken und Kuchen essen, bevor ich mit dem Herr Gartenhein den Vertikutierer zurückbrachte und noch eine kleine Tour durch diverse Läden (Gartencenter für Rasensamen, Aldi für Biowurst für die Kinder, Biomammut zum Flaschen abgeben und Limonade (Now) kaufen) machte. Pünktlich zum Abendessen waren wir zuhause und danach durften die müden Jungs ins Bett.

Am Sonntag weckte mich der Schlökerich erst um halb sieben, was mich, nach Wochen mit Weckzeiten vor sechs Uhr, wirklich begeisterte. Der Frühling war immer noch nicht zurück. Und so verarbeitete ich erst mal einen Teil des blauen Marzipans, dass vom Geburtstagskuchen letzte Woche übrig geblieben war, zu schönen bunten Apfel-Marzipan-Muffins. Mit nur einem Ei im Haus, hat man nicht wirklich viel Auswahl bei Kuchenrezepten. Der Schlökerich wollte Saft pressen, räumte die Saftpresse aus dem Schrank und versuchte mit einem Kindermesser eine Zitrone zu halbieren. Da wir aber sogar noch Saftorangen da hatten, konnten wir leckeren Orangensaft machen. Die Kinder schrien nach Frühstück und gegen 10 gab es ein Familienfrühstück mit Aufbackbaguette und Orangensaft (und allen Familienmitgliedern). Dann Puzzeln, Playmobil, Toben, Wäsche und viel guten Kaffee. Und dann Mittagschlaf für alle die wollten und sollten. Und als wir wieder wach wurden, war tatsächlich der Frühling wieder da und D. schon fleißig im Garten beim Blümchen pflanzen. Also gab es einen Gartennachmittag für die Jungs. Als es gegen Abend kühler wurde, scheuchten wir sie rein zum Haareschneiden. Für den Schlökerich war es erst der zweite Haarschnitt seines Lebens und er fand es nicht so lustig. Aber jetzt sieht er wieder was. Der Herr Gartenhein bekam gleich seine Sommerfrisur. (Der Opa wird wieder jammern, weil er ihm zu kahlrasiert aussieht.) Er ist begeistert, weil er bei seinen Strubbelhaaren immer jammert, wenn irgendwo was absteht (was eigentlich immer der Fall ist) und jetzt einfach alles kurz ist. Zum Haareschneiden gab es Madagaskar, dann Badewanne (um die Haare abzuwaschen) und Abendessen. Und so ging das lange Wochenende zu Ende.

Ich hab gelernt, dass man das echt öfter machen sollte. Spontan und vor allem wetterbedingt Urlaub nehmen. Es lohnt sich wirklich!

Kind, Baum, Haus und gut?

Ich bin jetzt in dem Alter, in dem viele meiner Freunde Kinder kriegen und Häuser bauen/kaufen oder beides. Da wurde dann die Frage gestellt, warum das so sei, warum plötzlich jeder davon träumt ein Haus zu haben. Eine Antwort war, dass die meisten keine Idee haben, wie man ein Leben anders gestalten kann und deshalb einfach alles so machen, wie sie es selbst erlebt haben. Also eine halbwegs nette Formulierung für „Das sind halt alles Spießer.“
Ich bin in den letzten 14,5 Jahren siebenmal umgezogen, im Schnitt ca. alle zwei Jahre. Alle diese Umzüge waren sinnvoll oder notwendig. Jeder Umzug war anstrengend und einige sogar ziemlich ätzend. Und ich hab davon einfach die Nase voll. Ich möchte gerne irgendwo einziehen und wissen, dass ich da erstmal nicht ausziehen muss. Im Moment wohnen wir zur Miete in einem Haus. Das Haus ist in vieler Hinsicht genau richtig für uns, hat aber auch ziemlich viele Dinge, die ich ändern würde, wäre es meins. Angefangen bei der Heizung und Isolierung über den Dachausbau bis hin zu Küche und Bad. Die Küche haben unsere Vormieter umgestaltet, dass es jedem Küchenplaner den Schweiß auf die Stirn treiben würde. Schränke über Eck, die sich nicht öffnen lassen, wenn Griffe angebracht sind, quasi kein Stauraum und wenig Arbeitsfläche, schummrige „indirekte Beleuchtung“ statt einer Deckelampe. Wir haben schon ein paar Dinge verändert, aber wie viel möchte man schon investieren, wenn man nicht weiß, wie lange man dort noch wohnt? Unsere Vermieter haben zwei Töchter im heiratsfähigen Alter, die gerade studieren und vermutlich innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre eine Familie gründen werden. Dann werden sie vor dem gleichen Problem stehen, wie alle Familien im Großraum Stuttgart. Es gibt in dieser Stadt quasi keinen bezahlbaren Wohnraum für Familien. Vierzimmerwohnungen sind sehr selten und werden gerne bevorzugt an Paare mittleren Alters vermietet oder sind völlig ungeeignet geschnitten. Glaubt mir, wir haben uns sehr lange mit Wohnungsangeboten beschäftigt. Und wenn man ohnehin außerhalb wohnt, kann man ja auch ins Haus der Großeltern einziehen. Und wenn die Töchter unserer Vermieter darauf kommen, müssen wir ausziehen. Mir graut jetzt schon davor. Vermutlich werden wir nichts annähernd Vergleichbares zu einem ähnlichen Preis finden, bzw. sind die Mietpreise für Häuser und große Wohnungen in der Regel so hoch, dass man bei der momentanen Zinslage mit einem Kauf eine geringere monatliche Belastung zu tragen hat.
Außerdem bin ich es leid, bei jeder Macke, die die Kinder in die Holzdielen hauen, gleich anzufangen zu rechnen, was es wohl kostet den Boden abschleifen zu lassen, wenn wir ausziehen. Oder bei jedem Bohrloch in der Wand dran zu denken, dass es wieder zugespachtelt werden muss. Ich bin es leid, jeden Monat Miete zu bezahlen, die uns im Alter fehlen wird, weil wir weder nennenswerte Geldbeträge zur Altersvorsorge anlegen konnten, noch unser Geld in Wohneigentum konserviert haben. Deshalb wünsche ich mir, dass wir mal im eigenen Haus wohnen werden, dann wenn wir entschieden haben, wo und wie wir leben möchten.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass man seine Kinder auch ohne Haus und Garten auf dem Land großziehen kann. Auch das Leben in der Stadt bietet mit Kindern Vorteile. Bei mir liegt es nicht daran, dass ich mir nichts anderes vorstellen kann, sondern eher daran, dass es sich eben so ergeben hat. So wie wir jetzt leben, im Haus auf dem Dorf im hochpreisigen Großraum Stuttgart, wäre mir Wohneigentum lieber. Lebten wir in der Großstadt, wäre mir der Gedanke vermutlich auch eher fremd.
Vielleicht bin ich spießig, wenn ich mich danach sehne irgendwo anzukommen, meinen Kindern Sicherheit und Stabilität zu bieten. Vielleicht ist es spießig, wenn ich mir Festanstellung und Haus wünsche, um meinen Kindern sagen zu können „Hier bleiben wir, hier und mit diesen Menschen um Euch werdet ihr groß.“ Ich möchte ankommen, ich war schon zu lange unterwegs. Ich bin nicht mehr auf der Suche nach dem großen Vielleicht.

Jahreswechsel

Im Moment grade habe ich noch einiges unverbloggtes im Kopf, komme aber zu selten zum schreiben. Da die Kinder grade Die Sendung mit der Maus anschauen, komme ich endlich dazu, mal von den wunderbaren Tagen zu berichten, die wir nach Weihnachten noch mit unseren Jungs verbracht haben. Meine Eltern haben uns ein paar Tage nach Weihnachten ihr Haus überlassen. Ich jammerte mitten in der Nacht, beim schon erwähnten Spieleabend, dass ich nicht nur in aller Herrgottsfrühe meine Eltern zum Bahnhof bringen, sondern mich auch hinterher noch selbst um meine Kinder kümmern muss. Und das mit viel zu wenig Schlaf. Außerdem wussten wir nicht, wie die Kinder es bei Omi und Opa finden, wenn die gar nicht da sind. Aber es wurden ein paar herrlich entspannte Tage, in denen wir viel mit unseren Jungs unternehmen konnten.
Wir waren z.B. in Unterkirnach in der Spielscheune. Das ist der erste kommunal geführte Indoorspielplatz, den ich kenne. Normalerweise sind Indoorspielplätze ja folgendermaßen: eine leerstehende große Halle (Tennishalle, Squashhalle, …) wird angemietet, ein paar bunte Bilder an die Wand gemalt und dann wird sie mit aufblasbaren Spielgeräten vollgestellt. Ich hab da nichts dagegen, unsere Kinder haben da Spaß. In Unterkirnach ist eine alte Scheune umgestaltet worden. Aufblasbare Spielgeräte gibt es hier nicht. Zum Klettern gibt es ein großes Netz, dass an der Hallendecke angebracht ist und zu einer Rutsche führt. Außerdem gibt es ein Bällebad, verschiedene Fahrzeuge und so eine Rollenrutsche, wo man in Plastikwannen runterfahren kann. Außerdem sind unter allen Dachschrägen die Wände so verkleidet, dass dahinter Räume entstehen. Es gibt Türen und Fenster und die Wände sind unterschiedlich bemalt, so dass man auch gleich Anregungen zum Spiel erhält. Im Kleinkindbereich gibt es einen weiteren Ballpool und Spielzeuge für kleinere Kinder. Aber das beste: es gibt eine Kuschelecke mit Büchern und Tische mit Puzzlen. Das fand ich wirklich richtig toll. Über eine große Rutsche kann man nach unten rutschen in einen überdachten Außenbereich, wo man Fussballspielen, Skaten und Trampolinspringen kann. Im Winter ist es da ziemlich kalt, aber im Sommer ist das bestimmt schön. Im Sommer gibt es wohl noch einen größeren Außenbereich mit Wasser, Flößen und einer langen Rollenrutsche. Uns hat es dort sehr gut gefallen, auch deswegen, weil hier das Mitbringen von Essen und Getränken ausdrücklich erwünscht ist (was in kommerziellen Indoorspielplätzen immer verboten ist). Man kann dort auch sehr günstig was kaufen, wenn man nichts dabei hat. Wer also in der Nähe ist, ein Besuch lohnt sich.
Außerdem haben wir noch das Berolino in Steißlingen ausprobiert, ein kommerzieller Indoorspielplatz, der mir trotzdem sehr gut gefallen hat. Der Schlökerich hat sich zwar gleich zu Beginn die Nase blutig geschlagen, aber hinterher ist er schon völlig allein durchs große Klettergerüst geklettert und die lange Rutsche runtergerutscht. Auf die Freifallrutsche hat sich aber niemand von uns getraut.
Einen Tag wollten wir gerne zum Hohentwiel fahren, weil schönes Wetter war und ich da ewig nicht war. Leider sind wir Richtung Bodensee dann total in den Nebel reingefahren und wieder umgedreht. Ja, manche Dinge vergisst man, wenn da länger nicht mehr wohnt.

Und so gingen die Tage irgendwie rum und wir waren an Silvester immer noch dort. Wir haben die Kinder wie immer ins Bett gebracht und dem Herr Gartenhein versprochen ihn zum Feuerwerk zu wecken. Dann haben wir uns selbst mit einem franzözischen Film („Liebe mich, wenn du dich traust“ (Jeux d’enfants), übrigens sehr zu empfehlen!) wach gehalten und um Mitternacht mit Kinderpunsch angestoßen. Der Herr Gartenhein wollte nach ca. 30 Sekunden wieder zurück ins Bett und konnte sich am Morgen an nichts mehr erinnern. Und als wir da so am Fenster standen und das Feuerwerk über dem Nachbarkaff bestaunten, fragte D., ob ich gedacht hätte, dass wir mal so enden. Und ich sagte, dass es eben jetzt die Zeit wäre für ruhige Silvester mit schlafenden Kindern. Die wilden Parties haben wir schon hinter uns. Und dann werden Silvester kommen, die wir mit aufgeregten Kindern verbringen und dann welche, wo wir unsere angetrunkenen Kinder Nachts abholen und vielleicht auch wieder mal welche, die wir mit Freunden oder bei Freunden und ohne die Kinder verbringen werden. Alles hat seine Zeit und ich bin mit dem, was gerade ist, absolut glücklich.
An Neujahr waren wir dann nochmal im Schwimmbad. Ich bin immer wieder begeistert, was unsere Jungs für Wasserratten sind. Der Herr Gartenhein springt vom Startblock und paddelt im Hundekraul (mit Schwimmflügeln) durchs ganze Becken. Selbstverständlich geht er auch alleine auf die Wasserrutsche. Der Schlökerich macht grundsätzlich das, was sein Bruder auch macht. Er springt vom Startblock und vom erhöhten Beckenrand, aber auf die Rutsche lassen wir ihn nicht allein. Er lässt sich ohne Festhalten mit Schwimmflügeln durchs Wasser treiben, weiß wie er sich bewegen muss um sich vom Bauch auf den Rücken zu drehen. Er liebt das Wasser und würde am liebsten jeden Tag in die Badewanne.
Und so haben wir den Jahreswechsel ganz still und ruhig und schön verbracht.

Schon drei Kerzen

Weihnachten naht. Man spricht ja gerne von Weihnachtsstress. Allerdings kenne ich das gar nicht. Meine Eltern haben keinen Stress verbreitet in der Adventszeit. Als wir Kinder waren hat meine Mutter uns jeden Nachmittag im Kerzenschein vorgelesen. Also alles andere als stressig. Natürlich gab es auch Zeiten, besonders im Studium, in denen der Dezember stressig war. Dann waren aber meistens auch der Oktober, der November, der Januar und der Februar stressig. Ein durch Weihnachten ausgelöster Stress ist mir also einigermaßen fremd. Adventskranzbinden finde ich nicht stressig, schließlich zwingt mich niemand das zu tun. Ebenso wie Adventskalender befüllen. Und so haben wir, völlig ungestresst am zweiten Adventswochenende fünf Sorten Plätzchen gebacken. Die Kinder durften natürlich ausstechen und haben jede unbeobachtete Sekunde genutzt, um sich große Teigbrocken in den Mund zu stopfen und mit vollen Backen zu kauen. Und sie haben geholfen Löcher in Kugeln zu drücken. Im Rezept steht man solle einen Kochlöffelstiel nehmen. Kinderfinger tun’s aber genau so.
Außerdem waren wir ganz ungestresst auf dem Weihnachtsmarkt bei uns im Ort, wo wir beim Nachbarsjungen selbst gehäkelte Jonglierbälle gekauft haben. Mit dem Rechnen hatten sie’s aber nicht so: 3 Bälle 8 Euro, 1 Ball 2 Euro. Wir haben dann zwei Bälle für 5 Euro gekauft, aber leider ist einer davon schon kaputt. Nunja, immerhin hat sie der Nachbarsjunge selbst gehäkelt und sowas muss man ja unterstützen.
Am dritten Adventswochenende hab ich dann tatsächlich noch Zimtsterne gebacken. Ich liebe ja Zimtsterne, aber bei uns zuhause gab es nie welche. Meine Mutter hat sehr glaubhaft geschildert, dass Zimtsterne backen eine unendliche Sauerei mit eklig klebrigem Teig sei. Und deshalb hab ich mich auch noch nie dran getraut. Allerdings kursiert im Internet dieses eine Rezept (via Frau Brüllen) mit angeblich unklebrigem Teig. Und das wollte ich mal ausprobieren. Akazienhonig hatte ich zwar nicht, aber mit normalem Honig „Sommertracht“ ging’s auch. Und was soll ich sagen. Der Teig ist in etwa 5 Minuten gemacht und in etwa 2 Minuten ausgerollt. Ich habe auf Puderzucker ausgerollt und da war nix klebrig (also zumindest nicht klebriger als ein Standardmürbteig). Und das Ausstechen ging so sensationell schnell. Das einzige, was etwas dauert, ist das Bepinseln mit der Glasur. Und jetzt haben wir wunderschöne und sehr leckere Zimtsterne. Sogar D., der gar nicht auf Zimsterne steht, meinte die seien essbar. Die Kinder haben sich fast drum geprügelt. Sogar der Schlökerich, der ansonsten die Kekse nur anknabbert und anschließend mit dem Spielzeugtraktor drüberfährt (geht hervorragend mit Vanillekipferl, weil die so schön mürbe sind).
Außerdem habe ich am Wochenende alle noch fehlenden Geschenke bestellt. Jetzt müssen nur noch die Fotokalender für die Verwandtschaft fertig werden und dann kann Weihnachten werden. Heute gehen wir zur Waldweihnacht des Kindergartens. Ich bin gespannt, was uns erwartet. (Der Herr Gartenhein hat gestern schon erzählt, sie hätten Badesalz gemacht. Vielleicht als Elterngeschenk?) Es ist zur Zeit morgens zwar immer deutlich unter null Grad, aber wenn die Sonne den ganzen Tag scheint, wird es tagsüber schön warm. Könnte also durchaus schön werden, diese Waldweihnacht.

Vegetarisch essen

Inzwischen dürfte es nun fast ein Jahr sein, dass wir (fast) vegetarisch verbringen. Die Gründe für mich lagen vor allem in der industriellen Fleischproduktion, D. ging es vor allem um das Töten der Tiere. Anfangs haben wir nur noch Biofleisch (oder in Ermangelung davon auch das „10cent für die Erzeuger“-Fleisch) gegessen und es dann fast ganz aufgegeben. Nur fast, da die Kinder Fleisch und Wurst kriegen und wir die Reste essen, wenn etwas übrig bleibt. Eine Kollegin fragte mich erstaunt, was wir denn dann essen. Nur Gemüse? Das sei ja langweilig. Ich finde gar nicht langweilig was wir essen:

Klar essen wir viel Gemüse. Im Moment gibt es viel Zucchini, im Herbst gab es viel Kürbis und im Winter öfters Kohl (u.a. auch ein sehr leckeres Blumenkohl-Romanesco-Curry). Als ich allein zuhause war, habe ich frische Maiskolben gegessen. Ich liebe das. Ich esse außerdem roh Karotten, Kohlrabi, Tomaten und Paprika in rauen Mengen. Ich liebe vor allem Kürbis, aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen (alle Farben) und Kichererbsen. Wir essen außerdem viele Pilze. Früher habe ich keine Pilze gemocht, jetzt esse ich sie sehr gerne. Neben Champignons kommen auch Pfifferlinge, Kräuterseitlinge, Shiitake-Pilze und was es eben grade gibt in die Pfanne. D. kocht die allerbesten Nudel- und Pastasoßen, wunderbare gebratene asiatische Nudeln, Kürbisgemüse, Langos, vegetarische Pizza vom Pizzastein, usw. Ich finde gar nicht langweilig, was wir essen und vermisse Fleisch nicht.

Fleischersatzprodukte

Ich brauche eigentlich keine Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen, weil mir das Fleisch im Speiseplan nicht fehlt. Trotzdem haben wir einiges ausprobiert. Schließlich können die Produkte den Speiseplan erweitern.
Anfangs haben wir mit Tofu rumprobiert, als Würstchen oder im Block. Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt. Mir schmeckt es nicht. Einzig das Räuchertofu um Eintopf fand ich ganz ok. Ganz egal wie man Tofu zubereitet, es schmeckt immer noch nach Tofu.
Eine Alternative zum Tofu ist Seitan, das aus Weizeneiweiß hergestellt wird. Hier gibt es eine Reihe von Produkten von der Firma Wheaty. Da haben wir schon verschiedene ausprobiert. D. ist ganz begeistert von der Chorizo, die bei uns leider schwer zu bekommen ist. Die Virginia Steaks hatten wir neulich auch. Die waren ganz gut, obwohl ich finde, dass Seitan immer einen leichten Pappnachgeschmack hat.
Relativ neu auf dem Markt in Deutschland ist Quorn. Quorn besteht aus Mykoprotein, was ein weniger eklig klingender Name für Schimmelpilzeiweiß ist. Trotz der Schimmelpilzherkunft, hat uns die Quornbratwurst gut geschmeckt. Klar ist es anders als ein Wurst aus Fleisch, aber es ist wirklich lecker (aber auch nicht ganz billig).
Mein persönlicher Favorit unter den Fleischersatzprodukten ist jedoch Valess. Hergestellt wird es aus Milch. Bisher hatten wir nur die Bratwurst, aber die fand ich wirklich richtig lecker. Der Schlökerich hat sie sich auch begeistert reingestopft. Lediglich dem Herr Gartenhein schmeckte sie nicht, weil sie „aus Teig ist“. Der hat gleich gemerkt, dass das kein Fleisch ist.

Fleischalternativen

Neben den Fleischersatzprodukten gibt es noch Alternativen zum Fleisch auf Gemüse- oder Getreidebasis. Ich persönlich bin für Bratlinge jeder Art zu haben. Ob fertig, halbfertig oder selbst gemacht. Bei den fertigen sind besonders die Bällis von Soto zu nennen. Man kann sie kalt oder warm essen. Andere Produkte aus der Fingerfood-Serie haben wir nicht probiert, aber schon zuhause im Kühlschrank. Von Alnatura gibt es verschiedene Bratlingmischungen. Die sind in trockener Form und werden mit Wasser angerührt. Die Gemüseburger von Alnatura haben uns allen sehr geschmeckt. Ähnliche Mischungen gibt es auch für Falafel. Selbstmachen kann man mit mehr oder weniger Aufwand alles, was man möchte. Meine Mutter macht ganz hervorragende Möhren-Puffer mit Nüssen und Käse und D. die leckersten Grieß-Nockerln.

Convenience

Auch wenn’s mal schnell gehen soll, findet man als Vegetarier eine große Auswahl an Produkten im normalen Supermarkt oder Discounter. Ich esse gerne Gemüsestäbchen (wie Fischstäbchen, nur mit Gemüse). Mozzarellasticks erfreuen die ganze Familie, Chili-Cheese-Nuggets eher nur die, die gerne scharf essen. Pommes gehen auch immer. Tiefkühlpizza gibt es viele ohne Fleisch und sogar vegetarischen Flammkuchen kann man finden.

aufs Brot

Wurstbrot war noch nie mein Ding. Käse esse ich sehr gerne. Auf meinem Brot für die Arbeit ist oft Brotaufstrich, weil das am schnellsten geht. Wir probieren gerne Frischkäse in neuen Sorten. Aktuell stehen Brunch Indianer Curry und Brunch Thai Sweet Chili (das isst der Schlökerich sogar mit dem Löffel!) hoch im Kurs. Auch immer beliebt ist der Honig-Senf-Feige-Aufstrich von Rewe aus dem Kühlregal und der Ratatouille-Aufstrich von Alnatura. Kichererbse-Curry von Alnatura schmeckt nur mir, aber den kriege ich auch alleine problemlos leer.

auf den Grill

Wir grillen nicht mehr zuhause, aber hin und wieder grillt man ja in Gesellschaft. Dann grillen wir Gemüse oder vegetarische Würstchen (s. Fleischersatzprodukte). Die Kinder kriegen richtige Wurst. Ich habe schon Zucchini, Aubergine, Kürbis, Tomaten und Mais gegrillt. Schafskäse schmeckt auch lecker, den Halloumi Grillkäse habe ich noch nicht probiert. Ich bin beim Grillen bisher immer satt geworden.

Also, vegetarisch ist ganz einfach und schmeckt sehr lecker!

Karfreitag

Es gibt Worte, die treiben einem als Eltern den Schweiß auf die Stirn. Eins davon ist Kindergartenferien. Das heißt dann nämlich, dass man ein Kind zuhause rumhängen hat, was seine Spielkameraden, seine tägliche Bespaßung und Bewegung an der frischen Luft vermisst. Feiertage sind da auch nicht viel anders. Der Trick ist: man muss sich drauf einlassen. Frau Frische Brise berichtete schon. Und so ist dann an solchen Tagen manches anders als sonst. Den Karfreitag haben wir ganz gut rumgekriegt. Der Herr Gartenhein hat lange mit seinen Autos gespielt, die Kikaninchen-Webseite erkundet und sich erstaunlich wenig mit seinem Bruder gestritten. Wir haben es sogar geschafft im Wohnzimmer zu saugen (da hatte irgendjemand Backerbsen ausgeschüttet und zertreten), Muffins zu backen und uns zum gemeinsamen Brötchenverspeisen mittags um den Tisch zu versammeln. Der Schlökerich hat zur Feier des Tages ein Freudenfeuer entzündet. Während wir alle am Tisch saßen, marschierte er kurz in die Küche und drehte eine Herdplatte voll auf. Darauf lag vom Backen noch ein Holzbrett, das dann, gemütlich nach Holzfeuer duftend, einen großen schwarzen Fleck bekam. Die Wohnung riecht noch immer ein bisschen nach Holzfeuer, aber weiter ist zum Glück nichts passiert. Ein Schlawiner, der Schlökerich! Ich fürchte ja, es ist blasphemisch, aber wir haben tatsächlich schon am Karfreitag Eier gefärbt. Am Samstag ist in der Regel weniger Zeit für sowas. Mit Kaltfarben mit Zauberstift, mit dem man angeblich die Farbe wieder weg malen kann. Naja, für Dreijährige ist das nicht wirklich geeignet (falls es überhaupt funktioniert). Wir haben dann lieber wieder die Lebensmittelfarbenfilzstifte vom letzten Jahr genommen. Vom Feiertag waren alle durcheinander, so dass der Herr Gartenhein nach 17 Uhr noch einen Mittagschlaf machen wollte und der Schlökerich erschöpft um 18:30 kurz die Augen zuklappte. Und so haben wir schon den ersten der Osterfeiertage trotz Dauerbeschneiung rumgebracht.