Archive for the ‘ Kinder ’ Category

Für mich zum Merken

Gestern hat der Schlökerich seinen Lauflernwagen genommen und ist losgelaufen. Hin und her durchs Wohnzimmer. Hält man ihn an den Händen läuft er nun auch. Nachdem er seitwärts ja schon eine Weile an den Möbeln entlangläuft und dabei auch sehr schnell ist, habe ich trotzdem die Vermutung geäußert, dass es mit dem freien Laufen wohl noch dauern wird, eben weil er sich fürs Vorwärtslaufen überhaupt nicht interessiert hat. Der Herr Gartenhein ist mit knapp elf Monaten frei gelaufen. Bisher waren die beiden von der motorischen Entwicklung recht ähnlich. Demnach wäre es jetzt bald soweit. Während der Herr Gartenhein immer alles einfach plötzlich gemacht hat, kann man beim Schlökerich richtig beobachten, dass er vorsichtiger ist und auch mal was übt. Der Herr Gartenhein saß irgendwann ohne Vorwarnung da und ist etwa einen Tag auch immer mal wieder einfach hintenüber gekippt. Der Schlökerich saß ziemlich lange immer mit einer Hand aufgestützt, ehe er sich getraut hat, die zweite los zu lassen. Umgekippt ist er dann nicht. Der Herr Gartenhein ist irgendwie stufenlos vom Robben ins Krabbeln übergegangen. Der Schlökerich hat ausgiebigst im Vierfüßlerstand gewippt, bevor er loskrabbelte. Gestern stand der Schlökerich auch mal ein paar Sekunden ganz frei. Er hatte sich an meiner Hose hochgezogen und ich war ein Stück zurückgegangen. Da hat er einfach losgelassen und stand dann etwa zwei Sekunden da, bevor er sich auf den Popo plumpsen lassen hat. Nun bin ich also gespannt, wann der Schlökerich frei läuft. Vielleicht wird’s nichts mehr im elften Lebensmonat (weil er jetzt ja erst mal üben muss), aber bestimmt dann im zwölften.

Übers Ziel hinaus

Wegen angesagten Eisregens (der dann ausblieb) und deshalb abgesagten Großelternbesuchs, hingen wir am Sonntag etwas planlos in der Gegend rum. Nachdem ich versucht hatte den Herr Gartenhein erst mit Popcorn machen (eine Sekunde zu lang im Topf, Karamell verbrannt, Popcorn ekelhaft!) und anschließend mit Waffeln backen (Megarezept, hätte vermutlich vier Waffeln ergeben. Nach Strecken mit Mehl, Ei, Milch, Sahne und Mandeln, waren’s dann immerhin acht) bei Laune zu halten, war es dann immernoch erst nachmittag und nicht wirklich Rausgehwetter. Also machte ich den Vorschlag, mit dem Herr Gartenhein noch eine Badeanstalt aufzusuchen. Ich habe wirklich Badeanstalt gesagt, um nicht das Wort Schwimmbad zu verwenden. Und trotzdem krakelte er gleich los, dass er ins Schwimmbad wolle. Woher weiß der, was eine Badeanstalt ist?! Ich packte also, unter ständiger akustischer Untermalung mit „Ich will ins Schwimmbad gehen, ich will aber ins Schwimmbad gehen, ja?!“, unsere Badesachen zusammen. Weil ich nochmal nach oben musste, sagte ich dem Herr Gartenhein, er könne schon mal Hose und Pulli ausziehen, weil die noch vom Frühstück gezeichnet waren. Als ich wieder runterkam, begrüßte mich freudestrahlend ein splitternackter Herr Gartenhein. Da hat er es wohl etwas gut gemeint mit dem Hose und Pulli ausziehen. (Schwimmbadbesuch war dann schön, das Bad nicht annähernd so voll wie befürchtet und der Herr Gartenhein erwartungsgemäß platt hinterher.)

Zehn Monate

Lieber Schlökerich,

schon wieder bist Du einen Monat älter geworden. Im letzten Monat hast Du einiges gelernt. Du läufst nun sehr sicher an den Möbeln entlang und bist auch ein großer Kletterer. Da kann es schon mal passieren, dass du jammerst, weil man Dich aus einer Sprudelkiste retten muss. Die Treppe kommst Du auch schon Stufe für Stufe nach oben, so dass wir immer drauf achten müssen, dass die Tür zum Flur geschlossen ist. Die Dusche findest Du nach wie vor interessant und auch die Verteilerdosen in Flur und Wohnzimmer. Und auch das Davorstellen einer Kommode hilft nur bedingt, da Du genau weißt, dass die Dose da ist und Du versuchst Dein Ärmchen hinter die Kommode zu zwängen. Eine Deiner neuen Leidenschaften ist das Schranktüren öffnen. Der Schrank unter der Spüle ist dafür perfekt, findest Du. Aufmachen, Sachen ausräumen und am Siphon rütteln. Mama und Papa finden das nicht so toll. Auch kann es passieren, dass Du Dich aus dem Wohnzimmer schleichst, um dann die nur einen Spalt geöffnete Spülmaschinentür runterzuklappen und drauf rum klettern (warum fahren Babys so auf Spülmaschinen ab?). Du hast immer einen Haufen Schabernack im Kopf. Neulich hast Du innerhalb von zehn Sekunden eine ganze Rolle Klopapier abgewickelt. Ist ja auch herrlich, wie sich das auf den Boden ringelt. Zu Weihnachten und zum neuen Jahr hast Du endlich Deine zwei ersten Zähnchen bekommen. Besonders der erste hat Dich sehr gequält. Beim Essen willst Du immer mit am Tisch sitzen und kriegst dann auch was ab (Kartoffeln, Gurke, …). Das wird dann abgelutscht, zerkleinert, zermatscht und wieder in den Mund gesteckt. Oder auf den Boden geworfen. Und wenn Du nichts mehr hast, versuchst Du den Esstisch zu entern. Einfach aufstehen im Hochstuhl und auf den Tisch krabbeln. Abends strapazierst Du meine Nerven oft sehr, wenn Du, trotz offensichtlicher Müdigkeit, nicht schlafen willst. Da wird im Bett rumgekrabbelt, gehampelt, erzählt, der Schnuller durch die Gegend geworfen, am Lampenkabel gezerrt. Du schläfst auch immer noch in unserem Bett ein. Meistens lässt Du Dich später in Dein Bett legen und schläfst dort dann bis morgens zwischen sechs und sieben. Wenn ich Dich dann zu uns rübernehme, schläfst Du oft nochmal ein. Brabbeln kannst Du ganz toll. Mein Favorit ist ja „mamamama“. Klar, dass Du damit nur mich meinen kannst 😉 !

Neun Monate

Lieber Schlökerich,

von uns nicht unbemerkt, aber aufgrund von Verwandschafts- und Freundebesuch und Magen-Darm-Viren noch unverbloggt, bist Du ein dreiviertel Jahr alt geworden. Du krabbelst inzwischen wie ein Weltmeister durch die Wohnung und bringst sie durcheinander. Überall, wo Du kannst, ziehst Du Dich hoch und stehst schon sehr sicher, auch wenn Du Dich nur mit einer Hand festhälst. Die ersten Schritte seitwärts am Sofa oder Tisch entlang hast Du auch schon gemacht. Du interessierst Dich immer am meisten für die Dinge, die Du nicht haben sollst, z.B. die Fernbedienung oder sämtliches Spielzeug Deines Bruders. Besonders angetan hat es Dir die Dusche. Lässt man aus Versehen Badezimmer- und Duschentür offen, kann man dich zwei Minuten später aus der Dusche pflücken, wo Du in der (nassen) Duschwanne rumrutschst und den Abfluss auseinandernimmst. Auch toll findest Du, wenn jemand duscht. Da sitzt Du dann gieksend vor der Dusche. Du bist immer am zufriedensten, wenn alle da sind. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, kommst Du auf mich zugekrabbelt und ziehst Dich an meinen Hosenbeinen hoch bis ich Dich hochhebe. Dann beißt Du mir lachend in die Backen (ich vermute Du versuchst zu küssen). Von Deinem Bruder und Deinem Papa bist Du genauso begeistert. Deinen Vor- und Nachmittagsschlaf hälst Du fast ausschließlich auf Papas Brust. Alleine schlafen ist nach wie vor nicht so Dein Ding. Auch nachts liegst Du mindestens die halbe Nacht mit in unserem Bett. Du bist noch immer zahnlos, was Dich aber nicht daran hindert fleißig alle Lebensmittel, die wir Dir geben (und die Du so unterm Tisch findest), zu lutschen. Sogar Leberwurstbrot geht schon. Du bist noch immer ein sehr freundliches Baby, das viel lacht. Wir sind sehr gespannt, wie es mit Dir weitergeht.

Das erste Kindergartenjahr

Es wird selten versäumt einen drauf hin zu weisen, dass das erste Kindergartenjahr die Hölle sein wird, weil die Kinder permanent krank sind. Dann denkt man, dass es bestimmt nicht schön ist, permanent ein krankes Kind zu pflegen und dass man sich Sorgen macht, wie man die wenigen Kinderkrankheitstage da aufteilt, wenn beide Eltern arbeiten. Allerdings vergisst jeder dazu zu sagen, dass das eigentlich schreckliche daran ist, dass man sich an jedem Mistvirus auch ansteckt und selbst permanent krank ist. Nach der zwanzigsten Durchfallwindel und der vierzigsten abgewischten Rotznase, wäscht man sich dann vielleicht nicht mehr ganz so gründlich die Hände. Ganz davon abgesehen, hängen kranke Kinder ja gerne auf den Schößen ihrer Eltern rum, niesen über den Abendessentisch und stecken einem angesabberte Fingerchen ins Gesicht. Zwar muss man sich so keine Sorgen um Kinderkrankheitstage machen, weil man selbst jedes Mal krank geschrieben ist, aber es ist noch viel weniger angenehm sich um ein krankes Kind zu kümmern, wenn man selbst nur jammernd und leidend auf dem Sofa liegen möchte. Nach Mittelohrentzündung, Erkältung, Magen-Darm-Virus, Fieber und Husten hatten wir letzte Woche dann mal wieder einen fiesen Magen-Darm-Virus (ich vermute irgendein Rota-Virus). Und während wir Eltern dann mit Gliederschmerzen aus der Hölle und bleierner Müdigkeit (zusätzlich zu den üblichen Symptomen) versuchten auf dem Sofa zu vegetieren, mussten wir uns nebenher um die Bedürfnisse des beinahe genesenen Herrn Gartenhein („Ich möchte Kinderfernsehen!“, „Ich möchte was trinken.“, „Ich möchte eine Wurst, ja?!“, „Ich möchte noch ein Deschenk!“, „Ich will zu Omi und Opa fahren!“, „Ich möchte eine Benane!“,…) und die regelmäßigen Explosionen in der Windel des Schlökerichs (bestenfalls nur begleitet von bestialischem Gestank, schlimmstenfalls mit komplett ausziehen und abduschen) kümmern. Ich hoffe wir kommen nun ohne weitere Krankheiten durch die letzte Arbeits- und Kindergartenwoche vor Weihnachten.

Kann es was wichtigeres geben?

In jedem Arm ein Sohn. Wen kümmert der Regen vor dem Fenster, die laufenden Nasen und die Wäscheberge.
In jedem Arm ein Sohn. Zwei kleine Herzen, die ganz nah bei meinem schlagen. Vier kleine Hände, die nach mir greifen. Flaumige Babyhaare an der einen, kitzliger Dreijährigenpelz an der anderen Wange. Zwei mal warmer Atem, der mich berührt.
In jedem Arm ein Sohn. Kann es was wichtigeres geben?

Schlökerichgeschichten

Da sichert man mit viel Mühe alle Steckdosen in Kinderhandhöhe mit einem Steckdosenschutz und was macht der kleine Mann? Legt mal eben die Verteilerdose frei um da drin rumzufummeln. Und das mit Vergnügen. Hebt man ihn weg, ist er eine Minute später wieder dort. Stellt man was davor, schiebt er es weg. Berufswunsch Elektriker?

*****

Gestern im Aldi: Der Schlökerich ist eben in seinem MaxiCosi auf dem Einkaufswagen eingeschlafen. Ein Geschwisterpärchen kommt mit seinem Vater vorbei. Das Mädchen schaut in den MaxiCosi und sagt dann zu ihrem Bruder: „Schau mal, so einen Bruder hätte ich auch gerne. Nicht so einen wie Dich!“

Sieben Monate Schlökerich

Lieber Schlökerich,

heute bist Du schon sieben Monate bei uns. Du bist nach wie vor ein sehr liebes Baby und verzauberst mit Deinen großen Augen und Deinem Lächeln jeden, den Du ansiehst. Du versuchst gerade fleißig zu krabbeln, aber mehr als ein Wippen auf allen Vieren klappt noch nicht. Manchmal schiebst Du Dich dabei nach hinten, dass ich mich frage, ob Du wohl zuerst krabbeln oder sitzen wirst. Durchs Wohnzimmer kannst Du Dich robbend und rollend schon sehr gut bewegen. Immer gezielt zu den Spielsachen Deines Bruders, der sie Dir dann kreischend aus den Händen reißt. Deinen Bruder findest Du toll und bist immer zufriedener, wenn er in Deiner Nähe ist. Du schaust ihm gern beim Spielen zu und lachst Dir nen Ast über den Blödsinn, der ihm ständig einfällt. Du untersuchst alles was Du in die Finger bekommst sehr genau mit Händen und Mund. Besonders auf Mamas Haaren lutschst Du gerne rum. Du versuchst alles in Deine Finger zu bekommen. Deine Arme scheinen dreimal so lang zu sein, wie sie sind, wenn Du zum Beispiel versuchst den Tisch abzuräumen. Tagsüber schläfst Du am liebsten auf Mama oder Papa. Nachts gefällt es Dir im eigenen Bett seit einiger Zeit nicht mehr. Am liebsten liegst Du auf Mamas Kopfkissen. Seit ein paar Wochen trinkst Du endlich aus der Flasche (und Mama kann wieder arbeiten). Brei isst Du auch sehr gerne. Nachts reicht Dir dann meistens der Schnuller um bis nach fünf durch zu schlafen. So sind die Nächte zwar eng, aber wenigstens kaum unterbrochen. Die erste Brabbelphase hast Du auch bereits erreicht und beglückst uns manchmal mit ausdauerden „dadadadadada“s. In Deinem kurzen Leben hast Du bereits die eine oder andere Erkältung zu bewältigen gehabt. Das Los der kleineren Geschwister. Aktuell hast Du mal wieder eine Rotznase und bist ein bisschen anhänglicher, aber insgesamt steckst Du das immer sehr gut weg. Mein Kleiner, Du bist zum fressen süß und wir sind sehr gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst.

Mein erstes Mal

Letzte Woche war es soweit: unser erster Kindergartenelternabend stand an. Ich war ja sehr gespannt, weil man ja immer wieder hört, was das für grausige Veranstaltungen sind. Los ging es auch gleich mit „So, jetzt stellt sich jeder mal kurz vor. Und damit es nicht so langweilig ist…“ Da musste ich schon schmunzeln. Wir durften dann also Gaderobenhakensymbole ziehen und dann unseren Name sagen. Nach der Rede der Kindergartengesamtleiterin verteilten die Erzieherinnen bunte Kärtchen mit Begriffen drauf. Die sollte man sich mal anschauen und überlegen, was damit gemeint sein könnte. Schon über das erste Kärtchen wurde dann fünf Minuten geredet. Vorsichtiges Überschlagen der Kärtchenanzahl brachte mich zu der Erkenntnis, dass das wohl noch eine Weile gehen würde. Aber immerhin weiß ich jetzt, wo die Bauecke ist, dass irgendwelche Kinder gerne mit Klebestift malen und dass die Jacken an der Garderobe hängen. In Nebensätzen wurde immer mal wieder erwähnt, dass es in letzter Zeit Personalengpässe gab. Aber wo die blonde Erzieherin hin ist (krank? gekündigt?), hab ich nicht erfahren. Dann wurde über das Vorlesen von biblischen Geschichten diskutiert und im Anschluss gleich an den Erntedankgottesdienst erinnert. Auch auf Nachfrage habe ich nicht wirklich erfahren wie die Beteiligung des Kindergartens am Gottesdienst aussieht („Da werden halt ein paar Liedle gesungen, die wir jetzt geübt haben.“) und dann beschlossen, dass ich nicht den Herr Gartenhein am Sonntag aus dem Bett werfen werde, mit ihm in die katholische Kirche am anderen Ende des Ortes laufe, mir sein Genöle anhöre, weil sein bester Kindergartenkumpel nicht da ist, ihn in der Kirche zum ruhig sein auffordere und mir nach zehn Minuten anhören muss, dass er jetzt gerne wieder nach Hause will. Dafür ist auch nächstes Jahr noch Zeit.
Nachdem wir dann wussten, dass die Kinder sich in der Kuschelecke auch mal verkleiden, aber nicht über die Jahresplanung (haben Kindergärten sowas nicht?) informiert wurden, kamen wir zum spaßigen Teil, der Elternvertreterwahl. Drei der vier Elternvertreter konnten oder wollten nicht weitermachen. Da es inzwischen 22:30 Uhr war, hatte sich schon der eine oder andere verabschiedet, so dass es recht schwierig wurde aus den verbliebenen Eltern drei Freiwillige zu generieren. Wie ich erfahren musste, ist ein ausschlaggebendes Kriterium für das Amt eines Elternvertreters nicht, dass man motiviert ist oder Talent dazu hat, sondern dass man jeden Tag sein Kind selbst zum Kindergarten bringt und abholt. Das schließt dann alle arbeitenden Mütter und Väter aus. Am Ende blieben so nur noch drei übrig, die dann quasi verdonnert wurden. Mehrere Eltern äußerten den Wunsch, künftig gerne auch per email informiert zu werden, statt nur über A5-Zettel, die man nach zwei Tagen aufgeweicht unter der Trinkflasche in der Kindergartentasche findet. Aber nö, schließlich gibt es auch Leute, die ihre emails gar nicht lesen. Ich war versucht zu sagen, dass diese Leute vermutlich auch die aufgeweichten Fresszettel nicht lesen, aber gut. Ein weiters Informationsmedium, nämlich Aushänge an den diversen Pinnwänden bleibt den arbeitenden Eltern gänzlich verschlossen. Und so werden dann auch kurzfristig angesetzte Basteltermine nur von einer Hand voll Eltern wahrgenommen. Womit wir gleich beim nächsten Thema waren. Weihnachtsmarktbasteln. Da es erwünscht ist, dass die Eltern noch etwas Geld für den Kindergarten erwirtschaften, macht der Kindergarten beim Weihnachtsmarkt mit. Dafür gab es irgendwann mal eine Ausstellung verschiedener Bastelvorschläge und eine Liste, auf der man abstimmen konnte. Die Abstimmung hatte ich verpasst. Das Ergebnis bekam ich beim Elternabend mit. Ich war davon ausgegangen, dass man das bastelt, was die meisten Stimmen bekommen hatte. Wie es aussieht, wird aber einfach alles gebastelt was vorgeschlagen wurde. Aureliosternlichterketten, verschiedene Windlichter, Schnullerketten, Holzherzen, diverses Gebäck. Insgesamt sieben verschiedene Positionen. Alles muss noch selbst hergestellt werden. Und dann diese Aureliosterne. Für einen Stern müssen 30(!) Stück Papier auf einer bestimmte Art gefaltet werden und anschließend kompliziert zusammengesteckt werden. Und für eine Lichterkette braucht man einige dieser Sterne. Der geschätzte Arbeitsaufwand für eine Lichterkette wurde mit zehn Stunden angegeben. Angestrebter Verkaufspreis sind fünfundzwanzig Euro. Abzüglich des Materials wäre das dann bestimmt noch ein Stundenlohn von 1,80 Euro. Mit Kindergartenmuttis kann man’s wohl machen. Und wieder einmal zeigt es sich, dass die persönliche Anwesenheit im Kindergarten nicht das optimale Auswahlkriterium der Elternvertreter ist. Ich musste zurück denken an unsere Weihnachtsmarktaktionen in unserer Jugend. Selbstgebastelte Karten und Waffeln haben wir verkauft. (Vermutlich könnte ich in zehn Stunden hundert Weihnachtskarten herstellen (UVP: 2,50 Euro pro Stück) oder eben eine Aureliosternlichterkette.) Und aus der Erfahrung kann ich mich erinnern, dass die Beschränkung auf zwei Produkte gut war und wir immer mit recht geringen Aufwand gut Geld verdient haben. Aber mich hat ja keiner gefragt. Vielleicht kann man ja fürs nächste Jahr mal konstruktiv Vorschläge machen. Und vielleicht auch mal eine email-Liste.

Das neue Auto

Seit Mittwoch steht es bei uns. Unser erstes Auto. Am Mittwoch abend wollte ich mit den zwei Kindern noch zum nächsten dm fahren. (Unser Schlecker hat nun endgültig zu und der Netto hatte nicht mehr die richtigen Windeln.) Wir verließen das Haus also mit den Kindersitzen und gingen um die Ecke, wo unser Auto geparkt war. Der Herr Gartenhein lief zielstrebig den Berg hoch, wohl auf der Suche nach einen roten Carsharing-Auto. Ich blieb an unserem Auto stehen und rief. „Halt, stopp, wir sind schon da.“ Herr Gartenhein starrte das Auto an und fragte fassungslos. „Hast Du dieses Auto gekauft, Mama?“ Auf mein „ja“ sah er aus, als müsse er sich setzen und er hauchte „Wundervoll!“ und nach einer kurzen Pause und erneutem Nachfragen, ob wir dieses Auto gekauft hätten „Dankeschön! Du hast mich gerettet!“ Ich weiß zwar nicht, inwiefern ihn der Autokauf gerettet hat, aber er hat es gestern im Auto wiederholt. Hin und weg ist er. Ich bin auch ganz froh, vor allem seit zum neuen Schuljahr meine Busverbindung zur Arbeit gestrichen wurde. Die gibt es nur noch um sieben oder um acht. Um halb acht fährt der Bus jetzt woanderslang. Die Alternativverbindung dauert über eine Stunde. So kann man sich seine Abokunden auch verprellen.