Das KSC-Spiel war ja nicht der einzige Grund, warum wir uns nach Bremen aufgemacht hatten. Meine große Schwester wohnt dort und da haben wir uns dann für das Wochenende eingenistet. Schön war’s, obwohl mein Neffe sich standhaft geweigert hat „KSC“ zu sagen. Naja, das nächste Mal probieren wir weiter. Mein Neffe ist ein ganz Lieber, der sich lieber freut als ärgert. Laufen kann er schon wirklich gut, obwohl das ziemlich anstrengend sein muss mit so kurzen Beinen. Am Sprechen versucht er sich gerade. Seine Essgewohnheiten sind zwar etwas seltsam, erst Pudding, dann Würstchen, dann wieder Pudding oder einfach mal Ziegenkäse pur, aber er wird schon wissen was gut für ihn ist.
D. hat im Stadion so laut gesungen, dass ihm bereits nach zwanzig Minuten der Hals weh tat. Ich meinte, er müsse ja nicht so schreien, worauf hin er anfing in voller Lautstärke zu klatschen, statt zu singen. „Da tun Dir bestimmt die Hände weh, später.“ war mein Kommentar dazu. Später zuhause wollten wir noch einen Film schauen. D. hatte sich ungünstig zum Fernseher positioniert und war von den Katzen belagert. Da er die nicht vertreiben wollte, musste er fast den ganzen Film lang den Kopf verdrehen. Beim Schlafengehen stöhnte er dann über seinen Rücken und meinte er hätte wohl irgendwie komisch gesessen. Ach nee, wirklich? Hab‘ ich nicht mehrmals gesagt er soll sich doch zu uns rüber setzen? Als nächstes jammerte er dann über seine Hände. Ach, die tun weh? So eine Überraschung. Meine Schwester kam noch mal kurz ins Zimmer um zu schauen, warum wir beide so lachen und erzählte die Geschichte dann gleich ihrem Mann. Der meinte nur: „Wenn man mit einer C. verheiratet ist, muss man sich daran gewöhnen verspottet zu werden.“