Archive for the ‘ das Netz ’ Category

Movie Monday #13

Und mal wieder ist Movie Monday.

1. Der beste Film mit Christopher Lee ist für mich Charlie und die Schokoladenfabrik.
2. Filme aus Bollywood habe ich noch keine gesehen.
3. Der beste Film mit Natalie Portman ist für mich Leon – der Profi.
4. Filme die auf wahren Begebenheiten beruhen können sehr gut sein, allerdings muss man aufpassen, da Sachverhalte manchmal recht einseitig dargestellt werden.
5. Von Der goldene Kompass würde ich gerne eine Fortsetzung sehen.
6. Roman Polanski hat einige gute Filme gemacht.
7. Mein zu letzt gesehener Film war Nichts zu verzollen und der war sehr lustig, weil obwohl ich es dann immer sehr schade finde, dass mein Französisch nicht ausreicht, um solche Filme im Original anzuschauen.

Movie Monday #12

Heute wieder pünktlich, der Movie Monday.

1. Der beste Film mit Bill Murray ist für mich Was ist mit Bob?.
2. Meine Filmsammlung erhält von mir diese “liebevolle” Behandlung: sie steht im Regal.
3. Kriegs- /Antikriegsfilme habe ich zuviele einige gesehen.
4. Filme von Quentin Tarantino sind auch nicht alle toll.
5. Der beste Film mit Jodie Foster ist für mich Mathilde – Eine große Liebe.
6. Prequel’s zu Filmen (z.B. Planet der Affen: Prevolution, Alien: Prometheus (2012 im Kino) oder Krieg der Stern 1-3), finde ich, sind nicht pauschal zu beurteilen.
7. Mein zu letzt gesehener Film war Am Ende kommen Touristen und der war gut, weil er schön zeigt, wie das, was für Touristen besonders ist, für diejenigen, die dort leben, einfach da und nebensächlich ist.

Movie Monday #11

Einen Tag zu spät mein Beitrag zum Movie Monday.

1. Der beste Film mit Tom Sizemore ist für mich Strange Days.
2. Bud Spencer Filme fand ich früher richtig gut, aber jetzt nicht mehr, weil ich aus dem Alter wohl raus bin.
3. Filme zu Serien gibt es dann, wenn die Seriendarsteller Jahre nach Serienende gerne nochmal was verdienen möchten.
4. Filme von Alfred Hitchcock waren die Leidenschaft unseres Deutsch- und Geschichtelehrers in der Mittelstufe (ich hab nur zwei gesehen).
5. Der beste Film mit Sigourney Weaver ist für mich Avatar.
6. Aus den Jahren 2000 – 2010 hat u.a. Inglourious Basterds das Zeug, ein richtiger Klassiker zu werden.
7. Mein zu letzt gesehener Film war Thor und der war überraschend gut, weil ich nach der Marvel-Einblendung schon das schlimmste befürchtet hatte (Comicverfilmungen gefallen mir nur selten) .

Wenn man keine Ahnung hat…

Top.de berichtet, dass Beyoncés neulich präsentierter Babybauch eventuell nur ein Fakebauch gewesen sei, weil man zwei Wochen vorher noch gar nichts davon gesehen habe. Und so ein Bauch, der wachse nun mal nicht über Nacht. Derjenige oder diejenige, die diesen Bericht verfasst hat, war bestimmt noch nie selbst schwanger. Dass ein Bauch innerhalb von zwei Wochen wächst, ist völlig normal. Und selbst, dass er über Nacht wächst, würden wohl die meisten unterschreiben. Eines Tages ist er nämlich plötzlich da, der Babybauch.

Movie Monday #10

Immer wieder Montags: Movie Monday.

1. Der beste Film mit Arnold Schwarzenegger ist für mich Total Recall.
2. Als Kind fand ich Drei Amigos! und Bud Spencer Filme total klasse.
3. Filmsoundtracks bringen einem manchmal Musik näher, die sonst an einem vorbeigegangen wäre.
4. Filme im Doku-Style (Stichwort: Wackelkamera) können ganz unterhaltsam sein.
5. Der beste Film mit Demi Moore ist für mich Now & Then – Damals und heute.
6. Auf den letzten Teil von Harry Potter hab ich mich vor Veröffentlichung total gefreut und wurde dann maßlos enttäuscht.
7. Mein zu letzt gesehener Film war Das siebente Siegel und der war ziemlich alt, weil die Schauspielerin, die in Michel aus Lönneberga die Lina spielt, noch sehr jung aussah.

Movie Monday #9

Und mal wieder ist Movie Monday.

1. Der beste Film mit Heath Ledger ist für mich objektiv The Dark Knight, subjektiv allerdings 10 Things I hate about you.
2. Realfilme mit Tieren in der Hauptrolle sollten so gut gemacht sein, das sprechende Tiere nicht aussehen, als kauen sie auf einem Stück Schuhsohle herum.
3. Der Kinderfresser aus Pans Labyrinth ist das beste Filmmonster.
4. Avatar – Aufbruch nach Pandora hätte ich gerne in 3D im Kino gesehen.
5. Der beste Film mit Julia Roberts ist für mich Notting Hill.
6. Fernsehfilme müssen nicht unbedingt schlecht sein.
7. Mein zu letzt gesehener Film war Fast Five und der war ziemlich bescheuert, weil er ein Heist-Movie (à la Oceans Eleven) sein möchte und dabei die völlige Ideenlosigkeit mit für die Handlung irrelevanten Autorennen und sexistischen Witzen zu überspielen versucht. (Ich habe wirklich wirklich versucht, den Film anzuschauen, wie ich auch Fantasyfilme anschaue, also ohne permanten zu meckern „Das geht aber doch gar nicht!“. Ich kann damit leben, wenn sich Actionhelden aus freiem Fall mit dem kleinen Finger an einem Stück Zahnseide festhalten und dabei noch launige Sprüche von sich geben. Aber wenn zwei Autos (wiegen zusammen 3 Tonnen) einen 15 Tonnen schweren Tresor hinter sich herziehen, der in jeder Kurve schön brav dem Gesetz der Trägheit folgt und Gebäude zertrümmert, dann sollten auch die anderen Grundregeln der Physik (Energie- und Impulserhaltung, Actio = Reactio) nicht vollständig ignoriert werden. Sonst finde ich die Szene nicht „wow, cool!“ sondern „boaah, gähn…“.)

Movie Monday #8

Es ist mal wieder Movie Monday.

1. Der beste Film mit Morgan Freeman ist für mich Sieben.
2. Seitdem Tom Cruise sich zu seiner “Religion” bekannt hat, verstehe ich, warum er nur noch irre grinsen kann. Was muss das für ein Gefühl sein, irgendwann festzustellen, dass man Millionen für ein schlechtes Science Fiction Buch ausgegeben hat. Da kann man ja nur irre werden.
3. Heath Ledger ist war mein lieblings Schauspieler.
4. Als Filmfan gehört auch alles abseits des Mainstreams einfach dazu.
5. Der beste Film mit Kathy Bates ist für mich Grüne Tomaten.
6. Julia Stiles ist meine lieblings Schauspielerin.
7. Mein zu vorletzt gesehener Film war Ex-Drummer und der war verstörend, brutal und fies, aber objektiv gesehen sehr gut, weil er einen mitnimmt an Orte, die man nicht kennenlernen wollte und Geschichten erzählt, die man nicht hören möchte, weil er Gefühle erzeugt,  die noch länger anhalten, weil er zwar abstößt, aber beeindruckt.

Michas Geburtstagswunsch

Micha hat sich zu seinem gestrigen Geburtstag was Besonderes gewünscht. Nämlich Links. Micha gibt in seinem Blog „Was wäre wenn“ einfache Tipps und Tricks, mit denen man sein Leben verschönern kann. Nicht dadurch, dass man sichtbar etwas ändert (seine Wohnung neu streicht oder so), sondern durch Kleinigkeiten im Umgang mit Menschen und vor allem durch Umdenken und Überdenken eigener Handlungsweisen und Einstellungen. Schaut doch mal rein.

Bitteschön, lieber Micha, hiermit bist Du verlinkt (übrigens auch rechts in der Liste bei „Da lese ich“). Alles Gute nachträglich.

Macht Ultraschall Linkshänder?

Ich habe schon öfter gehört oder gelesen, dass Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft schädlich für das Kind sein sollen. Da ich selbst mit Ultraschall arbeite, hat es mich interessiert, was genau an den Untersuchungen als schädlich angesehen wird. Wenn man im Internet ein bisschen sucht, findet man verschiedene Artikel, die alle fast einen identischen Wortlauf haben. Einen habe ich jetzt mal genauer durchgeschaut, werde daraus zitieren und ein paar Dinge erklären.

Der Ultraschallbereich liegt zwischen 20.000 Hz und 1.000 MHz. Einige Tiere, wie z. B. Hunde, Wale und Fledermäuse, haben einen Hörbereich, der teilweise im Ultraschallbereich liegt. Allerdings verursacht pränataler Ultraschall sekundäre Schwingungen in der Gebärmutter einer Frau, die das Kind hören kann. Diese Geräusche haben die Lautstärke eines U-Bahn-Zuges, der in eine Station einfährt – nämlich 100 Dezibel.

Laut meinen Informationen verwendet man beim medizinischen Ultraschall Frequenzen von über 500 kHz. Ich bezweifle, dass ein Ungeborenes diese Frequenzen hören kann. Auch werden zur Anregung der Ultraschallpulse Spannungen im mV-Bereich verwendet. Wir verwenden bei unseren Untersuchungen an Metallen und Kunststoffen hierfür Energien von bis zu 900 V und trotzdem ist es uns noch nie gelungen, einen hörbaren Schall dabei zu erzeugen. Wie hierbei ein Schalldruck von 100 Dezibel entstehen soll, ist mir ein Rätsel. Ich würde sogar behaupten, das widerspricht dem Gesetz der Energieerhaltung. Außerdem müsste ein Geräusch, dass im Mutterleib 100 Dezibel erreicht, auch außerhalb des Bauches hörbar sein. Schließlich hört man auch seinen Magen knurren und der knurrt gewiss nicht mit 100 Dezibel. Im Artikel ist hier eine Fußnote gesetzt. Den als Quelle angegebenen Artikel im New Scientist konnte ich allerdings nicht finden. Die angegebene Autorin hat im Jahr 2001 stolze 77 Artikel im New Scientist veröffentlicht. Keiner davon beschäftigt sich mit Ultraschall.

Es werden Schädigungen genannt, die durch die Verwendung von Ultraschall enstehen können. Eine davon:

  • erhöhte Linkshändigkeit aufgrund ungünstiger Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung.

Mir war gar nicht klar, dass Linkshändigkeit eine Behinderung ist. Ausserdem gab es auch schon vor Ultraschalluntersuchungen Linkshänder.

Bei der Untersuchung der Gehirne der beschallten Mäuse entdeckten die Forscher, dass die Ultraschallwellen die Gehirnentwicklung massiv stören. Neu gebildete Gehirnzellen finden im Schädel ihre korrekte Position nicht und verirren sich an Orte, wo sie nicht hingehören.
Je länger die Beschallung dauerte, umso größer war die Chance solcher Verirrungen.

Ich habe den hier zitierten Artikel gelesen.Von „massiv stören“ kann keine Rede sein. Es ist die Rede von einer kleinen Anzahl von Neuronen, die an falschen Positionen sitzen. Dazu ist allerdings zu erwähnen, dass die Mäuse mehr als 30 Minuten bishin zu 420 Minuten beschallt worden waren. Aufgrund der Größe des Schallkopfes im Vergleich zum Mäusehirn, ist das gesamte Hirn dem Schall ausgesetzt. Dies ist beim fetalen Ultraschall bei Menschen nicht der Fall. Außerdem werden nie solche langen Schallzeiten erreicht. Selbst bei längeren Untersuchungen wie z.B. der Feindiagnostik wird nie eine Stelle des Kindes so lange beschallt. Tatsächlich kommt der Artikel zu folgendem Schluss:

However, given the marked differences in the volume of brain exposed and the duration of constant exposure, not to mention the biological differences between mice and humans, we view as highly unlikely the possibility that the present findings speak directly to risks of fetal US as currently practiced in competent and responsible centers.

Jedoch sehen wir es, anhand der gegebenen Unterschiede im beschallten Hirnvolumen und der Dauer der konstanten Beschallung, nicht zu erwähnen die biologischen Unterschiede zwischen Mäusen und Menschen, als sehr unwahrscheinlich an, dass die vorgestellten Ergebnisse auf ein Risiko bei fetalen Ultraschalluntersuchungen, wie sie derzeit an kompetenen und zuverlässigen Stellen durchgeführt werden, hindeuten.

Um, wie die Autorin des verlinkten Artikels, anhand dieser Veröffentlichung auf eine massive Störung der Hirnentwicklung zu kommen, ist sehr selektives Lesen erforderlich.

Bereits in den 1970er und 1980er Jahren untersuchte die Röntgenologin Dr. Doreen Liebeskind vom New York Albert Einstein College of Medicine Zellen in einer Nährlösung, die 30 Sekunden lang niedrig dosierten Ultraschallimpulsen ausgesetzt wurden. Dabei beobachtete sie Veränderungen im Zellaussehen und in der Mobilität der Zellen, abnormalen Zellwuchs und abnormale Chromosomen, von denen einige an die nächste Generation weitergegeben wurden.

Auch hier habe ich mir die Mühe gemacht, eine der angegebenen Quellen zu lesen. Als erstes fällt hier auf, dass Dr. Liebeskind die Zellen nicht, wie hier behauptet 30 Sekunden, sondern 30 Minuten beschallt hat. Die beobachteten Effekte, waren zwar klein, aber signifikant. Jedoch weist Dr. Liebeskind darauf hin, dass die Ergebnisse nicht direkt auf fetale Ultraschalluntersuchungen übertragen werden können, da die Beschalldauer sehr lang war. Das Ergebnis der Studie ist lediglich, dass Ultraschall nicht so harmlos sein könnte, wie bisher angenommen.

Ultraschall basiert auf einer unnatürlichen schädigenden technischen Strahlung, wie sie nirgends in der Natur vorkommt.

Das ist schlicht falsch. Ultraschall kommt sehr wohl in der Natur vor, z.B. nutzen ihn Fledermäuse und Delfine. Außerdem handelt es sich bei Ultraschall um keine Strahlung, sondern um Schallwellen. Das wird über den gesamten Artikel immer wieder vermischt.

Was ist denn vom Ultraschall zu erwarten, der im Prinzip eine niederfrequente technische Mikrowelle ist, von der man weiß, dass sie auf zweifache Weise zerstört, einerseits durch den thermischen Effekt bzw. die Art der Hitzeerzeugung und andererseits durch den nicht-thermischen Effekt der Strukturzerstörung im Zellgewebe. Die Ursache dieser Zerstörung liegt in der Widernatürlichkeit der Strahlungen.

Gleich im nächsten Absatz zeigt sich die Unwissenheit der Autorin erneut. Eine Mikrowelle ist eine elektromagnetische Welle, eine Ultraschallwelle, wie eben erwähnt, eine Schallwelle. Der thermische Effekt, den wir alle vom Mikrowellenherd kennen, ist beim Ultraschall sehr gering und aufgrund der minimalen Energien bei der medizinischen Diagnostik zu vernachlässigen. Aber auch elektromagnetische Wellen sind keine widernatürliche Strahlung. Sonnenlicht, Wärmestrahlung und auch natürliche radioaktive Strahlung zählen z.B. dazu. Wie wir alle wissen, kann auch natürliche UV-Strahlung den menschlichen Körper schädigen, ebenso wie radioaktive Strahlung. Eine Schädigung tritt nicht aufgrund einer Widernatürlichkeit ein.

Verschiedene Studien zeigen, dass pränatale Ultraschalldiagnostik eine enorm hohe Fehlerquote aufweist, was diese Diagnostik zusätzlich äußerst fragwürdig macht.

Die Autorin zitiert hier eine Studie, die belegt, dass in der Schweiz 87 % aller kindlichen Fehlbildungen mit Ultraschall im Vorfeld erkannt werden. Von einer hohen Fehlerquote kann also nicht die Rede sein. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass nicht jede Fehlbildung überhaupt mit Ultraschall erkannt werden kann.

Von jeglicher routinemäßigen Anwendung von Ultraschall sollte dringend abgeraten werden. Ultraschall sollte nur zum Einsatz kommen, wenn dies wirklich nötig und hilfreich ist.

Und wann genau ist es nun nötig und hilfreich?

Fazit: Ich habe den Artikel des „Zentrum der Gesundheit“ gelesen. Außerdem habe ich die angebenen Quellen, wenn sie zu finden waren und existierten ebenfalls gelesen. Jedoch führen sie mich zu einem anderen Ergebnis. Ich denke das Risiko für das Kind durch eine Ultraschalluntersuchung ist gering. Es gibt Hinweise, dass sich längere Beschallungszeiten und hohe Energien negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken können, jedoch liegen diese Zeiten jenseits von den in der pränatalen Diagnostik üblichen. Wer trotzdem ein schlechtes Gefühl hat bei den Ultraschalluntersuchungen, sollte es eben lassen. Stresshormone sind ja auch nicht gut fürs Kind.

Quellen:

Probbe, K.: Ultraschall – Geburtsmedizin auf dem Holzweg. In: Nexus Magazin, vol. 12, August-September 2007 über: Zentrum der Gesundheit

Liebeskind, D. Bases, R. Mendez, F., Elequin, F., Koenigsberg, M.: Sister Chromatid Exchanges in Human Lymphocytes After Exposure to Diagnostic Ultrasound. In: Science 205, p. 1273-1275, 1979

Caviness, V.S., Grant, P.E.: Our unborn children at risk?. In: Proc. Nat. Acad. Science  US, vol. 103, no. 34, p. 12661-12662, 2006

Raupach, K., Zimmermann, R.: Ursachenanalyse bei Fehldiagnosen in der pränatalen Sonographie und daraus resultierende Schlussfolgerungen für das Qualitätsmanagement der pränatalen sonographischen Diagnostik. In: Ultraschall in Med., vol. 25, p. 438-443, 2004

Die Mütterdiskussion

Im Moment wird in der Muttiblogosphäre ja mal wieder die Grundsatzdiskussion Vollzeitmama vs. Karrieremama geführt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig sachlich diese Diskussion geführt wird. Die Vollzeitmamas wettern gegen die Mütter, die ihre Kinder in „Einrichtungen“ abgeben um sich selbst zu verwirklichen und die Karrieremamas keifen die Vollzeitmamas an, dass sie ja nur zuhause die Füße hochlegen und ihren Kinder die Möglichkeit nehmen mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Jede argumentiert nur vom eigenen Standpunkt aus, ohne mal über den Tellerrand zu schauen. Da wird aus der Abneigung des eigenen Kindes gegen die Kita eine allgemeine seelische Schädigung von Kindern in der Kita gefolgert. Und wer das Gegenteil behauptet, der redet es sich nur schön. Tatsächlich sind aber nicht alle ehemaligen Kitakinder der Ex-DDR seelische Wracks. Genausowenig wie die zuhause erzogenen Kinder alle noch mit 40 zuhause bei Mami leben. Die ganze Diskussion ist von der eigenen Unfehlbarkeit und ein bisschen auch von Neid geprägt. Die Mütter, die an einem sonnigen Tag im Büro sitzen, wünschen sich vielleicht auch, jetzt einfach mit den Kindern im Garten sitzen zu können und den Haushalt auf den Abend zu verschieben. Und an langen Regentagen mit quengeligen und/oder kranken Kinder, wünscht sich so manche Hausfrau vielleicht, sie könnte jetzt auch im Büro mit den Kollegen gemütlich einen Kaffee trinken. Aber, weil keine auch nur den geringsten Zweifel an ihrem eigenen Lebensmodell aufkommen lassen möchte, sagt sie zur anderen statt „Du hast es gut“ einfach „Du machst es Dir einfach“. Und den Satz mit der Selbstverwirklichung hasse ich am meisten. Warum verwirklichen sich nur die Frauen selbst, die arbeiten gehen. Genauso kann man den Vollzeitmamas vorwerfen, sie würden sich als Hausfrau und Mutter selbst verwirklichen, auf Kosten der Gesellschaft, unserer Rente und wer weiß was noch. Und nur mal so, ich fühl mich selbst schon jetzt ganz schön wirklich, zuhause auf dem Sofa wie bei der Arbeit vorm PC. Was brauch ich da noch an Selbstverwirklichung? Und wenn, dann mach ich eben ein Jodeldiplom. Vielleicht sollten wir alle einfach akzeptieren, dass alle Familien unterschiedlich sind. Es gibt keine Idealfamilie und nicht jedes Lebensmodell passt für jeden. Nicht jedem Mensch sind die gleichen Dinge wichtig und jeder setzt seine Prioritäten anders. Vielleicht sollte mal aus „Ich mach das so und jeder sollte es so machen“ „Ich mach das so. Wie machst Du das?“ werden. Und vielleicht sollte man auch nicht hinter jeder Frage einen versteckten Vorwurf vermuten. So kann die Frage „Gehst Du dann wieder arbeiten, wenn Dein Kind in den Kindergarten geht?“ ebenso wie die Frage „Kommt Dein Kind in der Kita klar? Vermisst es Dich nicht?“ einfach nur aus Interesse gestellt worden sein und stellt keine Kritik am eigenen  Lebensmodell dar. Und deswegen verlangen die Fragen auch keine Rechtfertigung.