Archive for the ‘ Allgemeines ’ Category

Tragen in gut und schlecht

Ich habe meine Babys viel getragen und trage den Jüngsten immer noch oft. Das fing damit an, dass der Herr Gartenhein anfangs im Kinderwagen viel schrie und wir dann eines dieser Elternpaare waren, wo die Mutter den leeren Wagen schiebt, während der Vater das Kind auf dem Arm trägt. Irgendwann hatten wir davon genug und kauften im Babyladen eine Manduca. Vom Tragen und Tragehilfen hatte ich nicht viel Ahnung. Ich wusste nur, dass man die Babies nicht nach vorne gerichtet tragen soll. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich von der Manduca schon was gehört hatte, oder ob wir einfach Glück hatten. Ich hatte auch ein Tragetuch, aber im Juni und Juli 2009 war es in Karlsruhe so heiß, dass ich mir nicht zwei Meter Stoff und ein warmes Baby umwickeln wollte.
Den Schlökerich hab ich von Anfang an in der Manduca getragen. An seinem fünften Lebenstag war er so schon auf dem Spielplatz. Auch zuhause habe ich ihn manchmal in die Manduca gesteckt, um mal die Hände frei zu haben. Ich weiß, dass das Tragen von kleinen Babys in der Manduca umstritten ist (warum auch immer), allerdings wog der Schlökerich schon bei der Geburt über vier Kilo. Alle unsere Jungs sind mit bemerkenswertem Muskeltonus und Körperspannung geboren, so dass sie alle von Geburt an ihre Köpfe selbst halten konnten. Auch den Julijunge habe ich die ersten Monate nur getragen.
Es ergab sich, dass wir zum dritten Kind eine Cybex2Go Tragehilfe bekamen. Da wir im Urlaub eine längere Strecke auf buggyuntauglichen Wegen zurücklegen wollten, kam uns eine zweite Trage gerade Recht. Nun kam es also zum Praxistest. Da mir die Cybextrage doch recht, wie der Schwabe sagt, lommelig vor kam, wollte ich nicht den acht Wochen alten Julijunge darin tragen. Also durfte der Schlökerich sich reinsetzen. D. trug ihn auf dem Rücken. Es sah schon nicht so richtig toll aus und die Beine baumelten irgendwo in D.s Kniekehlen. Nach einer halben Stunde schrie und weinte der Schlökerich, weil seine Beine eingeschlafen waren. Den Rest des Wegs lief er selbst oder saß auf D.s Schultern.
Für den Rückweg tauschten wir die Tragen. Der Schlökerich saß schön angehockt in der Manduca auf D.s Rücken und schlief sofort ein. Ich hatte den Julijunge in der Cybextrage. Es heißt ja immer, das Kind sitzt richtig, wenn man es auf den Kopf küssen kann. Nunja, anfangs war das vielleicht so. Allerdings konnte von korrekt angehockt keine Rede sein. Die Beine baumelten eben so runter. Der Julijunge rutschte beim Laufen immer weitet nach unten. Köpfchen küssen war da unmöglich. Die Cybextrage ist aus eine dicken gepolsterten Material und fühlt sich trotzdem total instabil an. Beim Laufen lockerte sich ständig der Hüftgurt, so dass das gesamte Gewicht auf den Schultern lastete. Den Hüftgurt konnte ich während des Tragens auch nicht allein wieder festziehen. Nach dem halben Weg wollte ich nur noch jammern und ich war froh, als wir endlich zurückwaren. Diese eine Stunde mit der Cybextrage war mein schlimmstes Trageerlebnis. Mit der Manduca habe ich dagegen schon mehrere Stunden ohne Schmerzen getragen. Ich kann also nur jedem empfehlen, sich gut zu informieren und eine gute Trage zu kaufen. Preislich ist da kaum ein Unterschied. Neben der Manduca gibt es andere ebenfalls gute Tragehilfen. Am besten man fragt jemanden, der sich auskennt. Eine Hebamme oder Trageberaterin zum Beispiel.

Achja, ich hätte da eine Cybex2Go abzugeben. Irgendjemand Interesse? 😉

Media Monday #175 und #174

Applaus und Fanfaren bitte: ich hab es geschafft den Media Monday auszufüllen!

1. Horrorctober und Halloween sind vorbei: Meine Horrorfilm-Entdeckung des Jahres ist ??? Leider fällt leider spontan gar kein Horrorfilm ein, obwohl wir bestimmt den ein oder anderen gesehen haben.

2. Hingegen Long Weekend war eine echte Enttäuschung, denn leider war der nicht mal besonders spannend. Vielleicht lohnt sich ja das Original?

3. Im November freue ich mich am meisten auf jeden Tag, weil ich im Moment sehr von einem Tag auf den anderen lebe. Ein paar feste Termine gibt es, alles andere ergibt sich nach Lust, Laune und Wetter. Und ich freue mich drauf, endliche Game of Thrones anzuschauen, aber ich weiß nicht, ob das im November was wird.

4. Filme mit Bud Spencer und Terence Hill fand ich früher echt klasse, würde ich mir aber heut nicht mehr ansehen, weil ich aus dem Alter, wo man die Boxszenen mit Sofakissen nachspielt, echt raus bin.

5. Es ist mir echt ein Rätsel, wie Twilight geverfilmt werden konnte, denn schließlich war klar, dass das in die Hose geht. Die Bücher kann man einfach nicht gut verfilmen.

6. Jetzt, wo es kälter und ungemütlicher draußen wird, habe ich mir vorgenommen, daheim zu sitzen, zu lesen, zu häkeln, Fotos zu kleben und Serien und Filme zu schauen. Die Realität zeigt allerdings, dass ich meistens kurz nach den Kindern einschlafe.

7. Zuletzt gesehen habe ich Star Trek Into Darkness und das war ganz unterhaltsam, wenn auch etwas lang, allerdings finde ich den neuen Kirk etwas nervig mit seinem ständigen Hinwegsetzen über Regeln und Gesetze. War der in der anderen Zeitlinie auch so?

Und weil’s so schön war, gleich noch den Media Monday von letzter Woche hinterher, der als Entwurf schon seit Dienstag hier rum liegt.

1. In jedem Film, der in Paris spielt, sieht man den Eiffelturm . Können die nicht mal stattdessen ähm ja, was eigentlich zeigen? Ich finde es nicht schlimm, wenn markante oder charakteristische Punkte einer Stadt oder Gegend gezeigt werden. Dann weiß auch jeder, wo es spielt.

2. Julia Stiles zählt zu meinen liebsten SchauspielerInnen, spätestens seit ihrer/seiner Rolle als Sara in Save the last dance.

3. 50 Shades of Grey ist auch wieder so ein Hype, dem ich nichts abgewinnen kann, aber es ist schon erstaunlich, wieviele Frauen sich von ein paar schlüpfrigen Szenen über eine blöde Story hinwegtäuschen lassen.

4. Hingegen für Maze Runner bin ich Feuer und Flamme, bekomme nicht genug davon und werde mir wohl die Bücher zu Weihnachten wünschen.

5. Im direkten Vergleich zu früheren Filmepochen sind die in den letzten Jahren entstandenen Filme länger und visueller geworden. Wenn man sich alte Filme anschaut, wo es noch nicht soviele technische Möglichkeiten gab, liegt der Focus oft mehr auf den Schauspielern, der Musik und den Dialogen. Heutzutage hat man manchmal den Eindruck, dass es nur genug knallen und explodieren muss, damit es ein Kassenerfolg wird. Ob die Handlung schlüssig ist, oder nicht, interessiert viele Zuschauer nicht. Andererseits hat es aber auch sehr positive Effekte, da das Medium Film gegenüber anderen Medienformen den Vorteil hat, das Bild zum Transport von Informationen und Emotionen zu nutzen. Im letzten Jahrzehnt gab es einige Filme, die rein visuell so großartig waren, dass man über eine einfach Handlung hinwegsehen konnte.

6. Das Hörspiel/den Podcast Benjamin Blümchen „Ottos kleines Geheimnis“ kann ich nur jedem empfehlen, der Einschlafprobleme hat, denn unser großer Sohn schläft dabei jeden Abend ein. Ich hab dabei nur gelernt, dass man einfach ein Klavierwunderkind kriegen muss, wenn man es Fiona Talulah Tabea nennt. (Aber das wirklich erschreckende ist, dass Benjamin Blümchen nicht mehr mit dem alten Lied „Auf ner schönen grünen Wiese…“ anfängt.)

7. Zuletzt gelesen habe ich Ein herrliches Chaos und das war ganz unterhaltsam, obwohl mich der grüne Himmel doch stark irritiert hat. Das widerspricht nämlich den Gesetzen der Physik und eigentlich sollten die doch im ganzen Universum gelten.

Fünf Wochen Julijunge

Wir haben tatsächlich schon über einen Monat zu fünft hinter uns. Aufgrund der dreiwöchigen Kindergartenferien, haben wir nur wenig echten Alltag erlebt. Im Moment verbringen wir die Vormittage kleinen Besorgungen zu Fuß. Mal zur Post, zum Rathaus, Enten füttern, zur Bücherei. Der Ortskern ist relativ ruhig, da der Gemüseladen und die Bücherei komplett Ferien machen und Post und Schreibwarenladen nur vormittags geöffnet sind. Beinahe.jeden Tag halten wir an der Eisdiele an und gehen kurz auf den Innenstadtspielplatz. Der Schlökerich macht manchmal danach Mittagsschlaf, aber in letzter Zeit weigert er sich immer öfter. Am Nachmittag gehen wir, wenn das Wetter gut ist, noch mal zu einem Spielplatz. Manchmal verbinden wir das mit Besorgungen, die wir mit dem Auto machen und können so besondere Spielplätze besuchen.
Der Julijunge macht alles gut mit. Im Moment trage ich ihn unterwegs noch und der Schlökerich kann sich in den Buggy oder aufs Dreirad setzen, obwohl er inzwischen auch viel und gerne selbst läuft. Der Julijunge schläft noch immer viel, obwohl die Wachphasen immer länger werden. Er schaut inzwischen Menschen und den Mobiletieren hinterher und er lächelt. Seine Brüder hat er als erstes schon vor zwei Wochen angelächelt, mich lächelt er seit zwei Tagen an. Außerdem macht er jede Menge dieser goldigen Babylaute, die ich fast vergessen hatte. Abends schreit er inzwischen ein bisschen vorm Einschlafen, aber es ist völlig erträglich und.laut Statistik wird das ja bald wieder weniger. Nachts schläft er ganz gut. Gegen 22 Uhr schläft er tief ein. Ich nehme in zwischen zwölf und eins mit ins Bett, wobei er meistens nicht wach wird. Zwischen drei und vier hat er Hunger und dann wieder zwischen sechs und sieben (wo, wenn ich Glück habe, noch niemand aufstehen will). Abends bin ich trotzdem immer ordentlich platt. Stillen streng mich an.
Außerdem waren wir noch ein paar Tage bei meinen Eltern und haben meine Schwester mit ihren Kindern getroffen. Die Kinder haben sich toll verstanden. Den Herr Gartenhein habe ich kaum gesehen. Er war die ganze Zeit mit seinem drei Jahre älteren Cousin beschäftigt. Kurz gab es mal ein paar Tränen, weil er auch acht sein will und nicht fünf. Und er will ohne Schwimmflügel schwimmen, weil er sonst „wie ein Baby aussieht und dann lachen alle“. Wir werden mal versuchen ihm im Meer das Schwimmen bei zu bringen. In ein paar Wochen geht es nämlich in unseren Spätsommerurlaub ans Meer. Dafür hat der Julijunge einen Ausweis bekommen und ich hab mir einen neuen Badeanzug gekauft.
Ab nächster Woche üben wir aber erstmal Alltag mit Kindergarten.

Ein Pieps

Es ist vielleicht schon aufgefallen: ich bin etwas im Babysumpf versunken. Unsere Tage sind komplett ausgefüllt mit Stillen, Spaziergängen in die „Stadt“ (Post, Bücherei, Spielplatz, etc.) und Schlafen. Nebenher kümmer ich mich immer mal um die diversen Anträge. Der Julijunge ist bisher recht pflegeleicht. Abends hat er Dauerhunger und vor dem Einschlafen schreit er manchmal etwas. Ansonsten schläft er viel. Vormittags auch manchmal ohne Körperkontakt, so dass ich sogar hin und wieder mal die Hände frei habe.
Außerdem sind seit dieser Woche Kindergartenferien. Bisher sind die Jungs noch mit den kleinen Ausflügen in die „Stadt“ zufrieden. Leider ist im Moment nicht zu richtig Ausflugswetter, sonst wären wir mal in den Märchengarten gefahren.
Am Wochenende war meine Schwester mit ihren Kindern zu Besuch. Die Kinder haben sich sehr gut verstanden und wir haben das Sommerwetter genutzt, um noch mal ins Schwimmbad zu gehen.

Zwei

Gestern wurde der Schlökerich zwei. Sonntag, schönes Wetter und kein Besuch eingeladen oder angekündigt. Der Schlökerich war, wie immer, seit seine Eckzähne alle nacheinander durchkommen, bereits um sechs Uhr wach. Da er das mit dem Geburtstag aber ja noch nicht so wichtig nimmt, war die Bescherung auf später angesetzt. Ich versuchte vorher noch verzweifelt das Wohnzimmer zu saugen. Der Schlökerich ließ mich aber das ausgekippte Spielzeug nicht in die Spielzeugkiste einräumen, weil die leer bleiben sollte, falls er sich reinsetzen will. Also musste ich drumrum saugen. Und so hab ich gegen zehn die Jungs nach oben geschickt zum Spielen und Papa wecken, hab die Spielzeugkiste eingeräumt und in den Schrank gestellt (in der Hoffnung, dass der Schlökerich sie vergisst und nicht gleich wieder alles auskippt) und den Geburtstagstisch gedeckt. Als Geburtstagskuchen gab es einen Elefantenkuchen, der Dank der Springformvorlage von Mama Miez beinahe keine Restabschnitte verursacht hat (zumindest keine, die lange übrig gewesen wären).  Da ich aber eine Skepsis gegenüber Fondant habe (schmeckt das? Die Fondanteier zu Ostern finde ich schrecklich.), gab’s stattdessen eine blaue Marzipandecke. Innendrin war ein Rührkuchen mit einer dünnen Mandarinensahnecreme.

Der Schlökerich war begeistert, aber kurz etwas wehmütig, als wir den „Fant“ zum Essen zerschnitten haben. Von seinen Geschenken war er erstmal etwas überfordert und es sah fast aus, als wollte er nach dem Minibobbycar nichts mehr auspacken. Mit Hilfe seines Brudes hat er sie dann aber doch alle ausgepackt und sich gefreut. Es gab eine Plüschmaus und ein Kuschelkikaninchen, eine Lego Duplo Zoofütterung, ein Cars-Auto, Puzzle, eine Chuggington-Lok für die Holzeisenbahn und eine Spielküche. Ein Puzzle hat er gleich gemacht, sein Lego zusammengesetzt und die Spielküche bespielt. Gegen Mittag haben wir die Jungs eingepackt und sind nach Pforzheim in den Wildpark gefahren. Erwartungsgemäß war es da total voll und sogar schon alle der (laut Homepage) SAUmäßig vielen Parkplätze belegt. Glücklicherweise hat die Hochschule Pforzheim auch Parkplätze in der Nähe. Trotz der vielen Menschen ließ es sich dort gut aushalten. Der Herr Gartenhein war begeistert vom Tiere füttern, obwohl doch einige Tiere schon satt waren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er ganz selbstverständlich allen Tieren das Futter hinhält und sich die Hand abschlabbern lässt. Ich finde das ja eher gruselig. Auch das System „grünes Schild = füttern erlaubt, rotes Schild = füttern verboten“ hat er gleich verstanden. Der Schlökerich fand die Wildschweine gut, aber es ist einfach unglaublich, wie die stinken. Die Minischweine im Kinderbauernhof hatten es ihm auch angetan und die haben weniger gestunken. Nach drei Stunden hatten die Kinder genug Tiere gefüttert und Sauerstoff getankt und wir fuhren zurück nach Hause. In die Badewanne durften sie zur Feier des Tages auch, was den Schlökerich immer sehr erfreut. Beinahe täglich läuft er ins Bad und will „bane“. Zum Abendessen gab es Pizza vom Pizzastein und Salat. Beides Dinge, die der Schlökerich gerne ist, wobei er aus dem Salat nur die „Maten“ (Tomaten), die „Goko“ (Gurke) und den Mais mag. Und die Soße. Wenn die Salatschüssel leer ist, löffeln die Jungs immer gemeinschaftlich die Soße aus der Schüssel, bis nur noch ein Schluck drin ist, den sie dann täglich abwechselnd austrinken dürfen. Und dann durften die müden Jungs ins Bett. Ich glaube der Schlökerich hatte an seinem Geburtstag Spaß. Der Herr Gartenhein hatte auch Spaß, war aber immer wieder mal eifersüchtig, weil er nicht Geburtstag hatte.

Und wie ist der Schlökerich so mit zwei? Er spricht schon einiges und kann schon recht gut verbal ausdrücken, was er will. Inzwischen antwortet er sogar auf Fragen mit ja und nein, was vieles einfacher macht. Er puzzelt unglaublich gerne und inzwischen kann er schon die 24 Teile Puzzle. Er setzt sich damit an den Tisch und puzzelt konzentriert, bis er fertig ist. Außerdem malt er gerne mit den Filzstiften seines Bruders. Ganz oft zerreisst er seine Bilder anschließend und verteilt die Schnipsel auf dem Boden. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber wenn’s ihn glücklich macht… Er baut sich täglich im Wohnzimmer auf dem Boden ein Lager aus allen verfügbaren Kuscheldecken (aktuell 4 und ein Spielteppich) und allen Kissen die er finden kann. Da legt er dann sich und ausgewähltes Spielzeug hin. Allerdings ist er auch sehr aufmerksam, wenn jemand anders auf dem Sofa liegt und bringt immer Kissen und Decken, damit man es sich gemütlich machen kann. Sein Bruder ist nach wie vor ein großes Vorbild für ihn. Was sein Bruder macht, will er auch probieren, was einem doch manchmal den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Der Schlökerich macht auch allerlei Unsinn. Neulich hat er seinen Vanillequark mit Orangensaft vermischt. Ganz aktuell liebt er es auch, sein Getränk über den Tisch zu spucken. Gestern abend hat er seine neuen Lego Duplo Figuren komplett in seinem Saftglas versenkt. Im Garten ist er gerade im perfekten Ausbüchsalter. Schneller als man schauen kann, ist er bei den Nachbarn und von den Nachbarn aus geht es auch zur Straße. Ich hoffe das hört bald wieder auf. Immer wieder „hilft“ er mir beim Wäsche auf- und abhängen. Die nasse Wäsche nimmt er vom Ständer und verteilt sie auf dem Sofa. Die trockene, zusammengelegte Wäsche nimmt er aus dem Wäschekorb und knuddelt sie irgendwie wieder auf den Wäscheständer. Nunja, das ist noch ausbaufähig. Dafür kann er abends schon richtig gut beim Tisch decken helfen. Und aufräumen. Er ist also ein ganz wunderbarer Zweijähriger mit einer Menge Unsinn im Sinn, viel Kuschelbedürfnis und goldigen braunen Knopfaugen. Diesen Monat müssen wir ihn für den Kindergarten anmelden. Mal sehen, wie er dann in einem Jahr bei Kindergarteneintritt so drauf ist.

Media Monday #126

Media Monday #126

Es ärgert mich ja immer, wenn ich es zwischen zwei Media Mondays nicht geschafft habe, was anderes zu bloggen. Und dann bleiben diesmal auch noch einige Lücken leer.

1. Ich habe ja wirklich mal versucht, das Buch La guerre des boutons zu lesen, weil ich mein französisch verbessern wollte, musste es dann aber bald zur Seite legen, denn mein französisch ist einfach zu schlecht.

2. Ich glaube ich werde niemals in die Verlegenheit kommen, einen Film mit SchauspielerIn ________ zu sehen, denn ________ . Ich schließe hier so pauschal niemanden aus. Sogar Nicholas Cage ist manchmal annehmbar.

3. Die Serie Mike & Molly mag ja ihre Qualitäten haben und erfolgreich sein, konnte bei mir aber überhaupt nicht zünden weil es nicht ausreicht zwei dicke Hauptdarsteller zu wählen, um eine Serie zu was Besonderem zu machen. Das ist erstens nicht neu (Roseanne war auch dick) und zweitens doch zu klischeehaft (Dicke sind lustig, also lach!).

4. Wenn ein Film schon damit beginnt, dass Menschen sich in einem U-Boot aufhalten, dann kann ich’s mir zum Einschlafen auf dem Sofa bequem machen.

5. Größte Enttäuschung in der jüngsten Vergangenheit war für mich auf jeden Fall Homeland, weil das überall so gut besprochen war, mir aber überhaupt nicht gefallen hat.

6. Ganz ehrlich, neben Uwe Boll ist ? einer der schlimmsten Regisseure, weil ich auch das so pauschal nicht sagen würde. Vielleicht macht sogar Uwe Boll mal noch einen guten Film.

7. Mein zuletzt gelesener Verriss war ________ auf ________ und der war ________ , weil ________ . Ich kann mich nicht erinnern einen Verriss gelesen zu haben.

Media Monday #125

Media Monday #125
Heute ist das 100. Fragenstellerjubiläum von Wulf. Da muss auch ich mal wieder die Media Monday Fragen beantworten.

1. In den letzten zwei Jahren ist ______ in die Riege meiner Lieblingsdarsteller aufgestiegen, weil ______ . Mmh, kann es sein, dass es einen Mangel an jungen aufstrebenden Schauspielern gibt? Mir fällt keiner ein.

2. In den letzten zwei Jahren ist Jennifer Lawrence in die Riege meiner Lieblingsdarstellerinnen aufgestiegen, weil sie in jedem Film überzeugen konnte.

3. Meine liebste Frage am Media Monday ist nicht so leicht zu benennen, weil ich wohl ein Gedächtnis wie ein Sieb habe und jetzt nich alle 125 nochmal durchlesen will.

4. Von so manchem Regisseur hatte ich noch nie gehört, aber dank Media Monday schaue ich sowas nun hin und wieder in der imdb nach.

5. Kürzlich habe ich Bücher von John Green gesehen/gelesen und möchte ihn/es sie den anderen TeilnehmerInnen ans Herz legen, weil der wirklich toll schreibt. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ (The Fault in our Stars) ist so traurig und so lustig und eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Aber auch „Margos Spuren“ (Paper Towns) ist ganz wunderbar. Als nächstes steht  „Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen]“ (An Abundance of Katherines) auf der Leseliste.

6. Von The Virgin Suicides fühlte ich mich an Was nützt die Liebe in Gedanken erinnert, denn in beiden Filmen geht es um Selbstmord. Und beide Filme erzählen in unglaublich schönen Bildern mit blonden Menschen in weißer Kleidung unglaublich grausame Geschichten. Ich weiß, chronologisch entsprechend der Veröffentlichungen wäre es andersrum, aber ich habe sie in dieser Reihenfolge gesehen.

7. Mein zuletzt gesehener Film war Hell und der war einerseits mal was anderes, weil deutsche Endzeitfilme eher selten sind, andererseits an manchen Stellen etwas hahnebüchen. Achtung, es wird gespoilert! Ich mein, wenn die Bösen sich Menschen als Nahrung halten, es aber eigentlich auch keine andere Nahrungsquelle gibt, mit was füttern die denn die 40 Menschen in ihrem Stall? Das kann doch nicht wirtschaftlich sein, so eine große Menge Menschen zu halten. Und warum waschen sich Leute in Endzeitfilmen zwar nie das Gesicht, haben aber auch nie fettige Haare? (Aber ich mag Hannah Herzsprung!)

Halloween ist ja gar nicht mein Ding. Hier trotzdem meine Antworten zum Halloween Special des Media Mondays.

1. Mein liebstes Monster ist Gizmo aus Gremlins.

2. Wohingegen ich mit Godzilla überhaupt nichts anfangen kann.

3. Standesgemäß gibt es auch dieses Jahr zu Halloween am nächsten Tag einen Feiertag. Mit Halloween kann ich nicht so viel anfangen. Ich finde wir haben genug eigene Traditionen um kommerziell getrieben irische/amerikanische Traditionen zu übernehmen. Bei den geschnitzten Kürbissen denke ich immer mit Wehmut an die Rübengeister, die wir als Kinder geschnitzt haben. Würde ich viel lieber machen, aber wo kriegt man da heutzutage die Rüben her?

4. Der Film, der mich am meisten das Fürchten gelehrt hat war Das Ding aus einer anderen Welt mit 11.

5. Die Halloween-Filme habe ich nie gesehen.

6. Horror ist ja ein dehnbarer Begriff. Am gruseligsten finde ich es, wenn man nur sieht, dass seltsames geschieht, aber die Quelle kein Gesicht bekommt. „Gruselige“ Monster und blutiges Gemetzel finde ich nicht so wild.

7. Sich zu verkleiden hat für mich mehr mit Fasnacht zu tun als mit Halloween.

Media Monday #120

Obwohl sich der Montag heute eher wie Sonntag anfühlt, fülle ich mal eben den Media Monday aus.

1. Mit dem Talent und Einfallsreichtum eines Schriftstellers ist leider nicht jede/r Buchautor/in gesegnet.

2. Buchmessen finde ich ja grundsätzlich ganz interessant, war aber noch nie auf einer.

3. Der Tatort erfährt ein mediales Interesse, dem seine Qualität nicht gerecht werden kann. Hier hab ich mich schon mal dazu geäußert.

4. Matrix wird mir nie mehr so gut gefallen wie beim ersten Mal, weil danach Teil 2 und 3 kamen und die das ganze etwas verdorben haben.

5. Am Beruf des Schauspielers stelle ich mir am schwierigsten vor, vor der gesamten Filmcrew rührselige Liebesszenen darzustellen als wäre niemand dabei.

6. Ein Autogramm muss ich nicht haben. Was nutzt einem schon so eine Unterschrift?

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war Skin Deep und das war ein Jugendbuch, schnell gelesen und kurzweilig.

Tagebuchbloggen im Oktober

Nachdem ich den Tagebuchfünften im September wegen urlaubsbedingter Internetlosigkeit ausgelassen habe, bin ich heute wieder dabei.

Mein Tag beginnt um sieben Uhr, als ich höre, dass der Herr Gartenhein aufsteht. Ich fange ihn im dunklen Treppenhaus ab und wir gehen runter. Unten werde ich langsam wach und räume erst mal die Spülmaschine ein. Unter der Woche macht D. das abends noch, am Wochenende mache ich das morgens. Während der Herr Gartenhein sich auf Kikaninchen.de Pipi Langstrumpf anschaut, verschwinde ich unter der Dusche. Dann erklärt der Herr Gartenhein, dass er Hunger hat und Gummibärchen frühstücken will. Ich will das nicht. Wir einigen uns auf Toast mit Schokocreme. Das isst er nicht so oft. Das letzte Glas hat bestimmt ein halbes Jahr gehalten.
Draußen regnet es ununterbrochen und der Nebel hängt sehr tief. Gut, dass ich ausgerechnet heute zum Wandern verabredet bin. Ich grübele, was ich anziehen soll und beschließe meine Regenjacke noch zu imprägnieren. Hatten wir nicht neulich im Keller das Spray gefunden? Also suche ich im Keller nach dem Spray und finde erstmal nur ein Anti-Fussgeruchspray, unbenutzt. Warum haben wir sowas? Schließlich finde ich auch das Imprägnierspray, aber leider weigert es sich aus der Dose zu kommen. Die ist vermutlich so alt, dass kein Treibmittel mehr in der Dose ist. Naja, also wandern ohne imprägnierte Jacke. Dann entscheide ich spontan, dass es bestimmt sinnvoll ist, Wanderschuhe anzuziehen. Die einzigen in unserem Haushalt verfügbaren, hat mein Schwesterchen mal mitgebracht, weil sie ihr zu klein sind. Da meine kleine Schwester etwa 1,5 Schuhgrößen größere Füße hat als ich, probiere ich die Schuhe und entscheide, dass das schon gehen wird. Dann packe ich meinen Wanderrucksack und suche die Regenhose. Zwischendurch wird der Schlökerich wach und ich ziehe ihn an. Außerdem wecke ich D., weil ich gleich los muss, nehme meine Wandersachen und sage den Kindern tschüss. Mit dem Auto geht’s nach Bad Liebenzell. Ich komme kurz vor dem Zug mit meinen Wanderfreunden um 10:09 Uhr an und kann noch kurz Geld holen und Regenhose und Wanderschuhe anziehen. Dann geht es los. Wir wollen heute durch das „wildromantische“ Monbachtal wandern. „Wildromantisch“ im Bezug auf Wanderwege, bedeutet meist, man wird dreckig, nass oder zerreißt sich die Klamotten. Oder alles zusammen. Am Anfang führt der Weg noch über normale, gut ausgebaute Waldwege stetig bergauf. Den Monbach sieht man im Tal unter sich plätschern. Schließlich kommen wir zu dem Teil des Weges, wo man direkt rechts oder links des Bachbettes läuft, diverse Bachquerungen inbegriffen. Die Bachquerungen sind wohl für schöne Sommertage konstruiert. Bei strömendem Regen sind die teilweise überflutet. Wir springen also von einem halb überfluteten Stein zum anderen. Die Wanderschuhe sind dicht, aber leider läuft irgendwann das Wasser oben rein. Mit normalen Schuhen hätte ich kaum eine Chance gehabt auf den glitschigen Steinen zu laufen. Und das ganze setzt Adrenalin frei. Vor allem, weil hin und wieder mal ein Stein wackelt. Ich denke drüber nach, dass es eine gute Idee gewesen wäre, Wechselklamotten mitzunehmen und diese in einem fremden Rucksack zu deponieren. Die letzte Bachquerung ist so überflutet, dass sich zwei Drittel der Wandergruppe nicht rüber trauen. Wir krackseln also am gegenüberliegenden Bachufer lang, wo definitiv kein Weg ist. Wir ducken uns unter Zweigen, halten uns an Bäumen fest, klettern auf allen vieren Steile Abhänge hoch, balancieren auf (teilweise wackeligen) Steinen direkt über dem Wasser. Also eher wild als wildromatisch. Ein Abenteuer. Schließlich kommen wir zur wohl komfortabelsten Bachquerung, einer Brücke. Dort werden wir mit dem mutigeren Drittel der Wandergruppe wieder vereint. Der wilde Teil ist nun vorbei und außer nassen Füßen und regennassen Jacken sind wir alle trocken geblieben. Zwei Wanderer hinter uns hatten nicht so viel Glück und einer von beiden stürzte in den Monbach. Am Ende des Weges entdecken wir auch das Hinweisschild zur Hochwasserumgehung unseres Wanderwegs. Nunja, jetzt ist es zu spät. Ohne Dauerregen (und deshalb stark wasserführendem Monbach) ist das bestimmt wirklich eine wunderschöne Tour.

Nun geht es die letzten 600 m bergauf, bis wir in Monakam, unserer Raststation, ankommen. Ein Anwohner schaut uns klatschnasse Wandergruppe etwas belustigt an. Wer wandert schon im strömenden Regen durchs Monbachtal?! Eingekehrt wird im „Hirsch“, wo ich das einzige vegetarische Hauptgericht auf der Karte bestelle: Kässpätzle (ich hatte extra gefragt, ob die auch echt ohne Fleisch sind). Die anderen essen verschiedenes Fleisch mit Beilage. Gemüse braucht man wohl in Schwaben nicht. Aber es sind alle zufrieden. Dazu gibt’s Federweißer. Nachtisch gibt es keinen, also wechseln wir die Location. Im Café Monachorum gibt es beeindruckenden hausgemachten Kuchen und sehr leckeres Eis. Ich esse nur zwei Kugeln Eis, die anderen testen mehrere Kuchen. Und weil wir ja die Irren sind, die im Regen im Monbachtal wandern, sitzen wir auch im Monachorum draußen. Pünktlich zum nächsten Regenguss sind wir fertig und machen uns auf den Weg zurück nach Bad Liebenzell. Der direkte Weg ist nicht so weit. Einfach immer bergab und dann sind wir wieder in Bad Liebenzell. Bis der Zug der Wanderfreunde nach Hause fährt, haben wir noch kurz Zeit und trinken in der Kneipe gegenüber des Bahnhofs noch einen grottenschlechten Kaffee. Wie kann es sein, dass Kaffee aus dem Vollautomat schmeckt wie Instantkaffee?

Um kurz vor fünf verabschiede ich die Wanderfreunde am Zug und fahre durch dichten Nebel zurück nach Hause, wo mich meine Jungs schon freudig erwarten. Der Dauerregen hat endlich aufgehört und die Jungs wollen noch zum Spielplatz. Wir entscheiden zum Spielplatz im Flugfeld zu fahren, da dort die Wassermassen schneller versickern. Dort treffen wir auf Bekannte von früher, halten einen kurzen Schwatz und werfen einen Blick auf ein neues Baby. Die Jungs klettern, „rutschen“ (bei 100 % Luftfeuchte mit Baumwollhosen auf Metallrutschen nur bedingt möglich) balancieren, rennen und spielen Fußball bis es dunkel wird. Dann fahren wir weiter zum real, die Kinder essen jeder ein Fleischkäsebrötchen, wir kaufen ein, was wir noch brauchen und schauen uns in der Spielzeugabteilung um.

Gegen viertel vor neun sind wir wieder zuhause. Die Jungs spielen noch kurz, ich schaue, was es neues im Internet gibt und D. fängt an zu kochen. Nachdem sich der Schlökerich, wie jeden Abend, die Windel befüllt hat, werden die Schlafanzüge angezogen und die Jungs ins Bett gesteckt. Das mache ich ausnahmsweise alleine, da D. noch in der Küche steht. Klappt erstaunlich gut. Als beide im Bett liegen, gibt es auch für uns Abendessen. Nudeln mit Pilzen und Salat, sehr lecker. Dazu ein paar Minuten „2012“ (mein Gott, ist der schlecht!) und dann Papillon auf rbb, den ich müdigkeitsbedingt nicht zu Ende schaue.

Und so geht er zu Ende der 5. Oktober. Mit Abenteuerwanderung, erstaunlich wenig Blasen trotz unbekannter Wanderschuhe, mit vielen Neuigkeiten der Wanderfreunde, mit Lachen, mit Spielplatztoben und leckerem Essen. Nur mit Sonne wär’s noch besser gewesen.