• 37. Schwangerschaftswoche und ich gammele hier so vor mich hin. Wir haben die U9 des Herrn Gartenhein erledigt. Alles super, nur der Hörtest wurde verschoben, wegen Schnupfens und deshalb beeinträchtigten Hörvermögens. Beim nächsten Mal dann. Am nächsten Tag war dann Entwicklungsgespräch im Kindergarten. Ich habe zwei Stunden Lobreden auf den Herr Gartenhein gehört. Ordentlich, höflich, toller Wortschatz, sozial, usw. Es stellte sich nur die Frage, warum wir nicht das Kind, von dem die Erzieherin redete, mit nach Hause nehmen, sondern unsern Sohn, der zuhause nicht ganz so höflich und ordentlich ist. Und „Mama! Hunger!“ finde ich nun auch nicht so gewählt in der Ausdrucksweise. Nunja, aber besser so, als andersrum, oder nicht?
  • Über Pfingsten haben wir die heißen Tage gut rumgebracht. Wir waren zweimal im Freibad. Durch den Mittags schlafenden Schlökerich und einem verordneten Mittagschlaf für den Herr Gartenhein (und mich), waren wir immer erst gegen 17 Uhr im Schwimmbad. Das ist toll, weil dann die ersten schon nach Hause gehen. Wir blieben bis nach 20 Uhr und waren am Ende allein im Kleinkindbecken. Die Jungs sind immer noch richtige Wasserratten. Der Herr Gartenhein ist vom Einmeterbrett gesprungen, bis es die Bademeisterin verboten hat („Doch nicht mit Schwimmflügeln!“). Rutschen kann er auch ganz alleine und paddelt mit seinen Schwimmflügeln schnell zum Rand. Und 50 m im Hundekraul gehen auch schon gut mit den Schwimmflügeln. Der Schlökerich hielt sich anfangs an mich geklammert. Wir waren länger nicht im Schwimmbad gewesen und er musste sich erst wieder dran gewöhnen. Am Ende ließ er sich aber schon wieder ohne festhalten im Wasser treiben. Und im Kleinkindbecken war das eh alles kein Problem. Der Herr Gartenhein war auch ganz begeistert vom Klettergerüst auf dem Spielplatz. Außerdem gab es Eis und Pommes. Wir fanden’s alle toll. Erstaunlicherweise hat sich auch Schlökerichs Neurodermitis nicht verschlechtert durch Sonne, Chlorwasser und Sonnencreme. Schade, dass im Moment kein Badewetter mehr ist. Zeit hätte ich ja.
  • Am Pfingstmontag war außerdem Mühlentag. Im Nachbarort war eine alte Gips- und Sandmühle mit Schmiede zu besichtigen. Die Mahlvorührung, wo ein Pferd den schweren Mühlstein im Kreis zieht, haben wir verpasst, weil Rentner den Eingang blockierten und keinen Platz für Kinder machten und die Vorführung nicht wiederholt wurde. Schade. Dafür haben wir ausgiebig die Schmiede angeschaut. Ein Schmied hat dort live kleine Hufeisen geschmiedet, die man auch für 3 Euro (zum Erhalt der Mühle und Schmiede) erwerben konnte. Der Herr Gartenhein musste natürlich eins haben.
  • Außerdem waren wir auf dem Erdbeerfeld und haben 3,8 kg Bioerdbeeren gepflückt. Das hat mit den Jungs erstaunlich gut geklappt. Ich hatte befürchtet, dass einer von uns nur mit Beaufsichtigen beschäftigt ist, aber die haben echt gut mitgemacht. Und sogar ich konnte ganz gut mitpflücken. Hocken geht mit dem Bauch gar nicht gut, aber auf dem Stroh konnte man sehr gut knien.
    Aus den Erdbeeren wurde Marmelade und Eis.
  • Unser Garten hat uns dieses Jahr auch wieder reich mit Erdbeeren beliefert. Zwischen 300 g und 700 g haben wir jeden Tag geplückt und meistens mit Sahne zum Nachtisch gleich verputzt. Jetzt wird es langsam weniger. Dafür sind die Johannisbeeren langsam reif. Mal sehen, was wir damit machen.
  • Der Herr Gartenhein hat an Fronleichnam verspäteten Geburtstagsbesuch von Omi und Opa bekommen, die das heißersehnte Lego Bergwerk mitbrachten und außerdem ein Keyboard, was uns jetzt mit seiner Musik erfreut. Zum Glück kann man das relativ leise stellen. Dann ist es wirklich zu ertragen.
  • Mir geht es, abgesehen von den üblichen Schwangerschaftwehwehchen ganz gut. Abends weiß ich oft nicht mehr, wie ich sitzen oder liegen soll, weil das Kind entweder schmerzhaft an die Rippen drückt oder nervend auf meiner Blase sitzt. Die Turnereien im Bauch sind auch schon meistens eher unangenehm. Seit ein paar Tagen hab ich auch etwas Sodbrennen, was aber noch auszuhalten ist. Auch Rückenschmerzen nerven mich hin und wieder. Trotz 37. Woche bin ich diesmal noch nicht im Wartemodus. Nach den Erfahrung mit meinen terminüberschreitenden Jungs, habe ich beschlossen vor der 41. Woche nicht anzufangen zu warten. Das könnte eine Überraschung werden. Aber dann ist es eben so. Kliniktasche ist noch nicht gepackt und auch noch nicht geplant, wann wir zu meinen Eltern übersiedeln, wo wir das Kind eigentlich kriegen wollen.
  • Außerdem wartet auch noch der ganze Formularkrieg mit Kindergeld, Elterngeld, Mutterschaftsgeld, usw. Nervig ist diesmal, dass ich, für mich überraschend, anfang des Jahres aus der Pflichtversicherung gerutscht und nun freiwillig gesetzlich versichert bin. Da hat man dann leider einen anderen Status, als als Pflichtversicherte und muss in Mutterschutz und Elternzeit weiterhin Krankenkassenbeiträge bezahlen. Leider hat mein Arbeitgeber das bei der Berechnung des Mutterschaftsgeldzuschlags wohl vergessen und jetzt muss ich dem Geld auch noch hinterherrennen. Außerdem schmälert es unser Elterngeld, was allein ohnehin nur knapp ausreichend ist. Vermutlich sind wir wieder für ein paar Monate wohngeldberechtigt (ja, der Weg von „reich“ zu „arm“ ist sehr kurz), aber das wird sich zeigen. Meine Hoffnung bis zur Kindergarteneingewöhnung des Schlökerichs im März zuhause bleiben zu können, ist damit aber gestorben. Vermutlich wird mein Arbeitsalltag dann spätestens zum ersten Februar wieder beginnen. Eventuell lohnt es sich sogar, schon früher mit sehr wenig Stunden anzufangen, weil ich dann sofort wieder pflichtversichert bin und der selbst zu zahlende Beitrag deutlich geringer wird. Dummerweise wissen wir ja nicht, wie unser Kind sein wird. Beim Herr Gartenhein wäre arbeiten schwer möglich gewesen, weil er ständig wach war und alle zwei Stunden Hunger hatte. Der Schlökerich war da genügsamer und hat es schon früh mehr als vier Stunden ohne Nahrung ausgehalten. Aber wir werden sehen und für uns eine Lösung finden.