Archive for April, 2019

Media Monday #409

Das Wochenende und die Ferien sind jetzt auch schon wieder rum. Am Samstag waren wir im Schwimmbad und am Sonntag haben wir eigentlich nicht viel gemacht. Sohn2 und Sohn3 haben das Playmobilhaus und alle Möbel komplett geputzt (und dafür Unmengen Feuchttücher verbraucht), während Sohn1 bei einem Freund war. Gegen abend haben mich die Söhne dann mit den Fahrrädern beim Laufen begleitet. Eine Premiere. Lauftechnisch war das ineffizient, weil Sohn3 ständig anhält und Hilfe beim Anfahren braucht. Außerdem ist ein einmal einfach die Böschung runtergefahren und landete mitten in der Wiese. Aber immerhin waren wir draußen und haben uns bewegt.

Heute ist dann schon wieder Montag und es gibt neue Fragen zum Media Monday. Hier sind meine Antworten:

1. Nachdem mit „Avengers: Endgame“ nun das vorläufige Finale des MCU veröffentlicht worden ist und der überall so gut besprochen ist, überlege ich tatsächlich, ob ich den mit Sohn1 anschauen soll, obwohl wir bisher kaum irgendwas aus dem Franchise gesehen haben. Ich bin da halt ein bisschen skeptisch, weil man die Superheldenfilme, die ich mochte, beinahe an einer Hand abzählen kann (im Wesentlichen Thor, Deadpool, Kick-Ass und die Batman-Filme von Nolan) und ich zum Beispiel auch den gehypten Guardians of the Galaxy unglaublich furchtbar fand.

2. Immer wenn der nächste große Hype die höchsten Wellen schlägt beobachte ich das erst mal. Manchmal ist ja was dran an dem Hype.

3. Ohne seine Rolle als Leonard Hofstadter wäre Johnny Galecki vermutlich für mich immer David Healy aus Roseanne geblieben.

4. The Hate U Give hätte es ja auch mal verdient, ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, schließlich hätte ich den Film gerne OmU im Kino angeschaut, aber in meinem Umkreis läuft der einfach gar nicht. Auch nicht synchronisiert.

5. Nun, da die Osterferien auch schon wieder rum sind geht es mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Ich mein, bald ist Pfingsten, dann kommt die hektische Zeit vor der Sommerpause, dann Urlaub, dann der stressige Herbst und dann ist Weihnachten.

6. Immer wenn ich die Serie The Big Bang Theory sehe, muss ich ja daran denken wie normal ich ein solches Umfeld empfinde, dass mir die Frauenfeindlichkeit in der Serie nicht mal aufgefallen ist. Aber wenn man’s einmal weiß, dann fällt es doch immer wieder auf.

7. Zuletzt habe ich die Southern Reach Trilogie beendet und das war gegen Ende doch etwas zäh, vermutlich weil ich zuwenig Zeit und Muße hatte, länger dran zu bleiben und es sich doch nicht so gut eignet, um es in 15-Minuten-S-Bahn-Häppchen und abends müde beim Kinder ins Bett bringen zu lesen. (Jetzt habe ich The Passage angefangen und hatte auch da Schwierigkeiten in die Story zu finden.)

Nicht der schlimmste Tag

Es war ja grade Ostern und wir haben unsere Kinder gezwungen Zeit mit uns zu verbringen. Ja, wir sind echt fiese Eltern. Sohn2 will eigentlich immer Fahrradfahren, seit wir ihm vor ein paar Wochen ein gebrauchtes Mountain Bike gekauft haben. Das ist von dem her erstaunlich, weil er eigentlich erst seit einem halben Jahr überhaupt Fahrrad fährt und nicht wie seine Brüder schon mit vier mit dem Radfahren angefangen hat. Und da wollte er gerne mit dem Fahrrad ins Nachbardorf fahren. Ich hab also erstmal alle vorhandenen Räder aufgepumpt und bin dann am Sonntag mit ihm gemütlich die 4 km ins Nachbardorf gefahren und habe ihm ein Eis gekauft. Das war wirklich schön und er war richtig stolz auf seine erste „Radtour“. Am nächsten Tag wollte er das gleich wieder machen. Ich hab Sohn1 genötigt uns zu begleiten, obwohl der lieber „rumgammeln“ wollte, was er allerdings schon den ganzen Vormittag getan hatte. Also fuhren wir zu dritt ins Nachbarkaff und kauften ein Eis. Sohn1 meckerte über dies und über das, aber ich glaube das muss in dem Alter (fast 10) so.

Kinder auf langweiliger Burg auf steilem Berg

Wieder zuhause hatte ich noch ein bisschen Wäsche und die Söhne konnten etwas rumgammeln. Damit das Rumgammeln aber nicht bis Abends dauert, packten wir alle nochmal ins Auto und fuhren 20 km zu einer kleinen Burg. Sohn3, der die letzten Tage rumgekränkelt hatte, stiefelte begeistert den Berg hoch, während sich seine Brüder versuchten gegenseitig beim Jammern zu übertrumpfen. Wir sind nämlich ganz schlimme Eltern, weil wir die Kinder zwingen einen steilen Berg hochzusteigen, um eine langweilige Burg anzuschauen, obwohl sie doch vom Radfahren schon sooo müde Beine haben. Irgendwann waren wir oben. Da sang ein Jugendchor christliche Lieder. Vermutlich wegen Ostern. Die Söhne meckerten immer noch, dass das alles so langweilig ist, beschäftigten sich dann aber doch ganz gut. Endlich durften sie dann runter zum Spielplatz, den sie dann total gut fanden. Wir blieben so lange, dass das anvisierte Grillen zum Abendessen ausfallen musste. Stattdessen mussten wir zu Mc Donalds. Ganz schlimm. Als es schon fast dunkel war und wir die Kinder wieder ins Auto packten, bemerkte Sohn1 dann, dass das nun doch nicht der schlimmste Tag gewesen sei. Von einem Fast-10-jährigen ein großes Lob, oder?

Tagebuchbloggen 04/19

Es ist schon wieder soweit. Es ist der fünfte und Frau Brüllen will wissen, wie wir den Tag rumgebracht haben.

Mein Wecker klingelt um 5:55 Uhr und um 6:10 Uhr stehe ich auf. Sohn1 ist schon wach. Anscheinend hat er die Zeitumstellung inzwischen kompensiert. Er ist grundsätzlich immer eher früh wach. Wir gehen runter, wo ich die übliche Morgenroutine durchlaufe: Bad, Tee kochen, Brotdosen, Kinder mit Frühstück versorgen, zwischendurch zweimal Sohn2 wecken, meine Haare kämmen, Sohn2s Haare kämmen, Schuhe an und um 7:18 verlasse ich das Haus, um um 7:23 den Bus zu erreichen. Im Bus treffe ich einen Freund von Sohn1, der zur Waldorfschule fährt. Der grinst jedes Mal wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich einsteige und hält mir einen Platz frei. An der S-Bahn trifft er dann einen Freund und wir verabschieden uns. Ich drehe am Pokestop und gehe dann zum Bahnsteig. In der Bahn schreibe ich erst ein paar Sätze zu gestern in die Tagebuchapp und lese dann bis zu meiner Haltestelle.

Um viertel nach acht bin ich am Schreibtisch. Als erstes bespreche ich mit den Kollegen, die die letzten Tage im Außendienst waren, wie es so gelaufen ist. Dann setze ich mich an ein Paper, dass eigentlich bereits seit Sonntag fertig sein sollte. Ich habe endlich die letzte Zuarbeit bekommen und möchte das heute finalisieren. Wie das so ist im Großraumbüro, werde ich immer wieder abgelenkt und eigentlich kann ich grundsätzlich am Nachmittag besser schreiben als vormittags. Ich verschiebe unsere Sicherheitsunterweisung nächste Woche von Montag auf Dienstag, weil Kollegen spontan in den Außendienst müssen. Für mich macht das den Dienstag stressiger, aber dann sind wenigstens alle dabei.

Gegen Mittag werde ich ins Labor gerufen, weil ein Projektpartner einen Testkörper zurück gebracht hat. Er bleibt noch auf einen Kaffee und wir besprechen das weitere Vorgehen. Anschließend gehe ich wieder hoch und esse mein Vesper. Da bin ich noch guter Dinge, dass ich es heute früher nach Hause schaffe. Ist ja nur noch das Paper fertig zu machen. Und dann klingelt das Telefon. Der Chef ist dran. Ein Versuch unseres Forschungsprojekts meldet einen Fehler. Da der in einer großen Anlage steht, deren Stillstand sehr viel Geld kosten würde, sind alle etwas aufgeregt. Der Projektverantwortliche hat natürlich Urlaub und der Chef telefoniert alle im Projekt involvierten ab. Ich versuche selbst den Verantwortlichen zu erreichen und er kommt schließlich selbst rein. Als das alles geklärt ist, kann ich am Paper weiter machen. Leider wird das nicht fertig und ich komme nicht wie gehofft früher nach Hause.

Um halb sechs bin ich zuhause. D. und ich trinken einen Kaffee und reden über die Immobiliensituation. Es ist frustrierend! Wir wohnen außerhalb ohne S-Bahn-Anschluss und trotzdem kosten hier Doppelhaushälften 700.000 € zum Kauf und Reihenhäuser zur Miete 1800 € kalt pro Monat. Ich brauche mit öffentlichen Verkehrsmitteln 45 min von Tür zu Tür. In diesem Radius ist sämtlicher Wohnraum so teuer. Ich arbeite Vollzeit, unbefristet im ö.D. und bin in der Gehaltstabelle fast ganz oben und kann das nicht bezahlen. Wie weit weg muss man ziehen, um ein Haus für 5 Personen bezahlen zu können? Wie kann überhaupt jemand ohne geerbt zu haben im Großraum Stuttgart irgendwelchen Wohnraum kaufen? Dazu kommt dann diese diffuse Sorge, dass wir von unserer Rente später nur entweder Wohnung oder Lebensmittel bezahlen können. Und irgendwo zwischendurch sollten wir noch die Welt retten, weil die alten weißen Männer an der Macht sich weigern was zu tun. Aber Schluss mit dem Exkurs und zurück zu meinem Tag.

Sohn2 bringt das Tablet und beschäftigt sich anschließend damit, mit Buchstabenstempeln das Alphabet zu stempeln. Sohn1 ist mit einem Freund unterwegs und Sohn3 wuselt rum. Er war am Nachmittag Kinder in der Nachbarschaft besuchen und darf noch etwas Fernsehen. Dann geht er in die Badewanne. Sohn1 kommt heim, D. macht Abendessen. Sohn2 isst eine Gabel und verkündet, es schmecke ihm nicht. Das macht er momentan bei allem außer Pizza und Pfannkuchen. Auch bei Sachen, die er früher gegessen hat. Sohn3 isst sowieso beinahe nichts. Schließlich isst Sohn3 ein Fischstäbchen von gestern und Sohn2 Cini Minis. Ausgewogen. Nunja. Sohn1 isst dafür gerne und alles, das darf ruhig auch mal erwähnt werden.

Weil Wochenende ist, gehen die Großen erst gegen 21:30 ins Bett. Ich schlafe bei Sohn3 mit ein und stehe nur noch mal auf, um den Rest Salat zu essen und die Wäsche aufzuhängen. Und dann ist der Tag auch für mich beendet.