Es ist schon wieder soweit und Frau Brüllen fragt, wie jeden 5., was wir den ganzen Tag so machen.

Mein 5. Februar startet mit dem Ignorieren des Weckers um 5:45. Um 6:15 stehe ich bei der dritten Iteration des Weckers dann auf. Sohn3, der irgendwann nachts kam, fragt irritiert: „Mama, was machst Du?!“ Ich sage ihm er soll weiter schlafen, aber er geht mit runter und legt sich aufs Sofa. Es folgt die übliche Morgenroutine: Brötchen aufbacken, duschen, Brötchen zum Abkühlen aufschneiden, Tee kochen, Sohn2 wecken (Sohn1 ist von alleine aufgestanden), Brotdosen packen, Mittagessen für Sohn1 abbestellen (er bleibt wegen Magen-Darm zuhause), Kinder mit Frühstück versorgen, Tasche packen, D. wecken und um 7:20 los zum Bus. Leider schon wieder etwas knapp, da der Bus schon um 7:23 fährt. Aber der morgendliche Sprint zur Bushaltestelle gehört schon fast dazu. (Ab Herbst muss Sohn1 zum selben Bus. Ich hoffe er geht dann zwei Minuten vor mir los.) Im Bus mache ich die Bestellung für den Biolieferdienst fertig, die bis um 9:00 dort sein muss. Äpfel und Karotten gehen grade kiloweise weg bei uns. Bus und S-Bahn sind einigermaßen pünktlich. Auf dem Fußweg zum Büro freue ich mich über blauen Himmel und Sonne.

Im Büro um 8:15 kriege ich dann den ersten Kaffee. Kurze Fachgespräche mit dem Kollegen über Pokémon Go. Dann schreibe ich ein paar emails und gehe eine Präsentation für den Nachmittag durch. Um 10 habe ich eine Telefonkonferenz, für die ich mich in den Besprechungsraum zurückziehe. Nach eine knappen Stunde ist die erfolgreich abgeschlossen. Ich leite ein paar Informationen an Kollegen weiter und kläre Termine ab.

Um 11:45 gehe ich mit einer Kollegin los zum Pilates. Eigentlich sind wir für den Yogilateskurs angemeldet, aber der fiel gestern aus. Also heute mal Pilates. Das ist so als blutige Anfängerin eher herausfordernd und es wird wohl keine Wiederholung geben. Ich bleib beim Yogilates. Anschließend esse ich mein Vesper und klicke dabei ein letztes Mal meinen Vortrag durch. Dann beginnt eine Besprechung, im Laufe derer ich mein geplantes Projekt vorstellen soll. Es wird diskutiert, Bedarf für ein zweites Projekt festgestellt und ein drittes angeregt. Jetzt müsste nur jemand die ganzen Anträge schreiben. Nach meinem Projekt wird ein weiteres besprochen. Erst gegen 16 Uhr ist Besprechung beendet und ich hole mir meinen Nachmittagskaffee. Ich schreibe noch ein paar emails, ergänze die ToDo-Liste und kann sogar was Erledigtes streichen.

Um 16:50 mache ich mich mit einer Kollegin auf den Weg zur S-Bahn. Ich erzähle ihr, dass ich inzwischen so sensibilisiert bin für die „Weichmacher“ in der Sprache (hätte, könnte, würde, vielleicht, …), dass mir bei meiner eigenen Präsentation selbst aufgefallen ist, dass ich „das wäre mein Vorschlag“ statt „das ist mein Vorschlag“ gesagt habe. Grade gestern hatten wir bei einem Treffen mit anderen ehemaligen Teilnehmerinnen eines Mentoring-Programms, mit denen ich mich regelmäßig treffe, darüber gesprochen. (Übrigens Mädels, falls Euch jemand Mentoring/Coaching/Networking zur Frauenförderung anbietet, macht das! Es bringt’s voll!)

S-Bahn und Bus nach Hause. Es ist noch hell! Zuhause rede ich erst eine Weile mit D. Dann kommt Sohn1 und braucht Hilfe bei den Hausaufgaben. Deutsch Grammatik. Die vier Fälle. Ähm, ja. Damit habe ich mich das letzte Mal beschäftigt, als ich in der 4. Klasse war. Auf Grammatik wurde bei uns damals im Gymnasium keinen großen Wert gelegt (oder es wurde erwartet, dass wir das so können. Deshalb kann ich auch keine Kommasetzung). Wir quälen uns also durch Sätze und unterstreichen, formulieren Fragen und leiden. Bei der Durchsicht von Sohn2s Hausaufgaben, fallen mjr auch ein paar Sachen auf, die er noch andern soll. Zum Beispiel hat er bei einer Aufgabe einfach zweimal 0+0=0 und die Umkehraufgabe 0-0=0 geschrieben. Das ist zwar richtig und auch gar nicht dumm, aber auch ganz offensichtlich ein Zeichen für „Ich hatte keinen Bock!“. Also muss er sich noch zwei andere Aufgaben ausdenken. Sohn3 hat derweil zehn Bilder von Wohnmobilen gemalt. Damit hat er am Wochenende angefangen. Anfangs hat er sich ewig mit einem Bild beschäftigt und sehr detailliert gemalt. Inzwischen produziert er die am Fließband, weil er am besten findet, sie anschließend mit Reißnägeln, die er mit seinen Holzhämmerchen in die Wand haut, aufzuhängen. Seine Wände sind jetzt fast voll. Deshalb muss ich beim Aufhängen assistieren.

D. bereitet das Abendessen vor. Ich suche ein bisschen Ruhe im Schlafzimmer bis das Essen fertig ist. Anschließend bringen wir die Kinder ins Bett. Sohn3 verkündet keine Einschlafbegleitung zu wollen und ich verabschiedet mich zum Haarewaschen. Eigentlich mach ich das morgens, aber meistens fehlt mir da die Zeit zum ordentlich trocknen und es ist im Moment einfach zu kalt, um mit nassen Haaren loszugehen. Als ich fertig bin, will Sohn3 doch Einschlafbegleitung. War ja klar. Also lege ich mich ein bisschen daneben. Als er schläft gehe ich runter und wir schauen ein bisschen Fußball. Ins Bett gehe ich mal wieder zu spät.