Archive for Juni, 2013

Unser bisheriges Gartenjahr

Das Gartenjahr schien ja ein ganz schlechtes zu werden. Der Winter bis Ende Mai hat nur den Schnecken wirklich gefallen. Vieles was wir gesät haben, ist nicht gekommen. Die Schnecken, der Regen und der nach den Schnecken zweitgrößte Schädling in unserem Nutzgarten, der Schlökerich, haben gemeinschaftlich mehrere Kürbispflanzen (vier oder fünf?), Tomatenpflanzen und Kräuter (Basilikum, Petersilie) vernichtet. Auch unserer neue Lupine fanden die Schnecken ganz lecker. D. ist unter die Schneckentöter gegangen und killt jeden Abend tapfer einen kleinen Schneckenberg. Trotzdem streuen wir inzwischen Schneckenkorn um unsere Zucchini, die Gurke und die letzte, noch nicht gesetzte, Kürbispflanze zu schützen.

Allerdings sind auch einige Dinge ganz gut gewachsen. Die Himbeersträucher wuchern (ich hoffe da kommen auch viele Beeren), den Salat im Frühbeet lassen die Schnecken in Ruhe und auf ca. drei Quadratmetern tragen unsere Erdbeerpflanzen ordentlich Beeren. Die ganze letzte Woche konnten wir jeden Tag zwischen 200 und 300 Gramm Erdbeeren ernten. Die haben wir bisher alle so oder als Quark verputzt und haben immer welche im Kühlschrank. Morgens mach ich mir welche ins Müsli und die Kinder essen sie am liebsten frisch abgepflückt gleich im Garten (inklusive Erde und Schneckenschleim). Ein paar sind auch den Schnecken zum Opfer gefallen. Was soll man machen, so ist es eben.

Die Rhabarbersaison ist ja schon zuende gegangen. Der Rhabarber war dieses Jahr seltsam, aber reichlich. Mehrmals hat er geblüht. Die Blüten haben wir gleich rausgebrochen, trotzdem sind nicht überall Blätter nachgewachsen. Dafür kamen wohl neue Knollen dazu. Jedenfalls hatten wir ein Menge ganz dünner und junger Stangen. Seit der Rhabarber reif war, haben wir regelmäßig geerntet. Es gab Crumble, Kuchen und Kompott. Da uns der Rhabarber nach dem zweiten Kompott von jetzt auf gleich über war, habe ich am Wochenende die letzte Ernte (1300 g) zu Marmelade verkocht. Wenn wir sie nicht essen wollen, nimmt sie bestimmt mein Vater. Der steht auf Rhabarber.

Der Holunder hat sich endlich entschlossen zu blühen. Nachdem wir letzten Jahr im Herbst keine Beeren hatten, wollte ich diesmal mehr Holunderblütengelee kochen. Da ich aber doch noch Hoffnung auf Beeren habe, habe ich wieder nur eineinviertel Liter gekocht. Wir werden sehen was der Herbst bringt.

Jetzt warten wir, was aus unseren Tomaten wird und ob wir dieses Jahr mehr als 10 Johannisbeeren ernten können. Ich würde gerne noch Erdbeerenpflücken gehen (das Bio-Selbstpflückfeld in unserer Nähe ist erst seit Sonntag geöffnet und dummerweise auch nur vormittags) und Marmelade machen. Außerdem würde ich dieses Jahr gerne Heidelbeeren im Wald pflücken gehen. Weiß jemand wo welche wachsen und wann die reif sind?

Achja, und meine Geburtstagsrose vom letzten Jahr blüht 🙂

Von Haustieren und Monstern

Das schöne am Kinder haben ist, dass man an ersten Malen teilhaben kann. Gestern war der Herr Gartenhein z.B. zum ersten Mal im Kino. Eigentlich war das relativ spontan. Ich hatte was über die Monster Uni gelesen und dann den Trailer angeschaut, den er dann gleich noch vier mal sehen wollte. Und da schlug ich vor, doch einfach ins Kino zu gehen. Er kennt schon ein paar Pixar-Filme. Letzten Winter, als wir alle ständig krank waren, hat er die „Toy Story“ Filme gesehen und „Findet Nemo“ schaut er traditionell beim Haare schneiden an (das machen wir nicht so oft). Und wegen der allgemeinen Cars-Manie im Kindergarten, durfte er auch die Filme mal sehen. (Die Cars-Filme finde ich ja nicht so toll.) Also hab ich gleich Karten für die KlexXi Sause gekauft. Zur KlexXi Sause dürfen die Erwachsenen in Begleitung ihrer Kinder ebenfalls den Kinderpreis von *schluck* 10 Euro bezahlen (wir waren früher als Kinder sonntagnachmittags für 4 DM im Kino). Dann gibt’s so ein Kletterdings mit Rutsche und irgendwelche Bespaßungsaktionen wie Schminken. Der Herr Gartenhein tobte glücklich auf dem Kletterdings, während ich mich in die eigentlich recht kurze Schlange stellte, um ihm für seinen ersten Kinobesuch wenigstens noch Popcorn und Apfelschorle zu besorgen. In der vermeintlich kurzen Schlange stand ich dann geschlagene 20 Minuten. Dann ging’s rein ins Kino. Zuerst gab’s noch eine Verlosung (gehört wohl auch zur KlexXi-Sause) und dann ging die Werbung los. Es kam der Trailer für „Schlümpfe 2“ und dann, was ich wirklich grausam fand, die erste Folge von „Littlest Pet Shop„. Das ist eine Serie, die vormittags bei SuperRTL läuft, einem Programm was der Herr Gartenhein gar nicht kennt. Die Folge war so grauenvoll, dass es fast körperliche Schmerzen bereitete, das anschauen zu müssen. Wäre es nicht Herr Gartenheins erster Kinobesuch gewesen, hätte ich wohl den Saal verlassen. Und wer hätte es gedacht, die Serie gibt es nur, damit das zugehörige Spielzeug verkauft wird. Ein Spielzeug gab es für jedes Kind umsonst. Der Herr Gartenhein fand den pinken Hund (oder ist es doch ein Schwein?) aber doof und hat ihn großzügig seinem Bruder geschenkt. Nachdem das überstanden war, hieß es „Brillen aufsetzen“ und es kam nochmal der Trailer für „Schlümpfe 2“, diesmal in 3D. Fragt mich nicht, ich weiß auch nicht, warum zweimal der gleiche Trailer kam. Dann kam der Kurzfilm „Der blaue Regenschirm“, der sehr schön war. Und dann ging der Film endlich los. Der Herr Gartenhein saß da, wie ein Kinoprofi, mit Popcorn auf dem Schoß und Strohhalm im Mund. Und ich hab in mich reingegrinst. Schön, diese ersten Male.

Fazit: Die Monster Uni kann man sich durchaus anschauen (auf 3D kann man hier, meiner Meinung nach, getrost verzichten). Das Kinderspecial im Kino fand ich eigentlich ganz ok, lediglich die Folge „Littlest Pet Shop“ fand ich völlig daneben und dass zweimal der gleiche Trailer kam, kam mir auch seltsam vor. Insgesamt, fand ich es für kleinere Kinder (unter 6) etwas zu viel. Trailer, Serienfolge und Kurzfilm vor dem Hauptfilm ist schon heftig. Bis da der eigentliche Film losgeht, ist die Aufmerksamkeit schon flöten.

Media (Super-)Monday #104

Ob der Supermond schuld ist, dass unser Jüngster mich mal wieder viel zu früh geweckt hat, weiß ich nicht. So muss ich heute sehr müde den Media Supermonday beantworten.

1. Von allen Bond-Darstellern hat keiner mich dazu gebracht, mir einen Bond-Film anzusehen.

2. Es nervt mich ja ein wenig, dass SchauspielerIn Jennifer Aniston auf Romantic Comedy Rollen abonniert zu sein scheint, denn die kann doch sicher auch ernsthaft, oder nicht?

3. Statt der althergebrachten Schauplätze wäre es toll, wenn mal ein Horrorfilm in/im Atomkraftwerk spielen würde, denn es ist bestimmt ein Spektakel zu sehen, was Hollywoodregisseure meinen, wie Strahlung auf den menschlichen Körper wirkt.

4. Fiktive Produktmarken in Filmen? Da fällt mir spontan Brawndo ein. (It’s got electrolytes!)

5. Ganz besonders freue ich mich, dass der/die SeriendarstellerIn Leonardo di Caprio den Sprung auf die große Leinwand geschafft hat, weil der Talent hat. Ich finde aber, man muss das gar nicht mehr trennen. Ich denke die Angebote in Serien mitzuspielen, stehen den Hollywoodangeboten in nichts mehr nach.

6. Das Buch das ich mal schreiben werde, wenn ich zuviel Zeit habe sollte jeder mal gelesen haben, denn das macht mich dann 1. glücklich und 2. reich. (Pauschale Buchempfehlungen finde ich schwierig. Jeder sollte lesen, was ihm gefällt!)

7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war schon so lange her, dass ich gar nicht mehr weiß was das war. (Kann aber auch daran liegen, dass ich (mal wieder) nur vier Stunden Schlaf bekommen habe und mich kaum erinnern kann, was ich heute morgen gefrühstückt habe.)

Frauen wird ja immer unterstellt, sie hätten Unmengen Schuhe und Taschen. Auf mich trifft das nicht zu. Meine Schuhauswahl besteht aus den Schuhen, die ich gerade anziehe, bis sie komplett runter sind und diversen Schuhen, die ich davor immer anhatte und die kurz vor komplett runter sind. Dann hab ich ein paar „anständige Schuhe“. Die Schuhe für jeden Tag sind bei mir Sneakers (genauer: Skateschuhe), bevorzugt in schwarz (und in letzter Zeit fast immer von C1rca, falls es jemanden interessiert). Die „anständigen Schuhe“ sind meist unspektakuläre schwarze Halbschuhe mit etwas Absatz, die ich bei Kundenterminen oder auf Konferenzen anziehe (und nur ganz selten mal „privat“). Wichtig ist hier: man muss damit gut laufen können. Dann hab ich noch aktuell zwei paar „schicke Schuhe“, also solche, die ich anziehen kann, wenn es mal irgendwo festlicher ist und mir die „anständigen Schuhe“ zu spießig sind. Eins davon ziehe ich sogar manchmal ohne Anlass an, z.B. wenn ich eine Hose mit so langen Beinen anziehe, dass ich hohe Schuhe brauche. Und dann hab ich noch ein Paar Sandalen. Und Sandalen sind ein grausiges Thema. Die hab ich im Sommer ständig an, d.h. man muss damit wirklich gut laufen können. Für mich heißt das, die Sandalen müssen flach sein UND einen Riemen um die Ferse haben. Und diese Kombination ist leider viel zu selten, vor allem, wenn man weder Glitzersteinchen noch Ledertroddeln an den Schuhen will. Meine aktuellen Sandalen habe ich vor drei Jahren im Urlaub gekauft, als meine vorherigen Sandalen auseinandergefallen sind. Und so sehen die aktuellen Sandalen auch aus. Als würde ich sie seit drei Jahren totlatschen. Also brauch ich eigentlich neue. Ich stand auch schon ein paar mal im Schuhladen und hab das Angebot angeschaut. Gibt einfach nix. Also hoffe ich, dass meine Sandalen noch etwas mitmachen und mir irgendwann ein akzeptables Paar über den Weg läuft.

Und ähnlich wie das Schuhthema, ist es auch mit Taschen. Ich habe eine Tasche, die ich immer nehme und diverse alte, die ich vorher immer genommen habe. Meine aktuelle Tasche benutze ich inzwischen seit mehr als drei Jahren. Sie ist, wie auch meine vorherige, eine Emily the Strange Tasche. Wer Emily the Strange nicht kennt, folge dem link oder begnügt sich mit der, wie ich finde sehr treffenden, Beschreibung, die ein Freund von mir neulich dafür hatte: Emily the Strange ist Hello Kitty für Gruftis. Der Magnetverschluss meiner Tasche ist schon vor zwei Jahren kaputt gegangen und langsam löst sie sich an verschiedenen Stellen auf. Schade, die mag ich nämlich sehr. Hochkant passt A4 rein und trotzdem ist sie nicht so groß wie die querformatigen messenger bags. Ich krieg meistens problemlos alles rein, was ich brauche, auch mal Windel und Feuchttücher, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, oder mein Netbook. Und außerdem steht außen drauf „Be all you can’t be“. Und den Spruch mag ich. Manchmal ist es wichtig zu wissen, dass man alles sein kann, völlig egal was Konventionen oder äußere Zwänge einem erzählen. Es ist mir, glaube ich, schon länger nicht mehr passiert, dass mir jemand sagte, ich könne etwas nicht. Erinnern kann ich mich konkret an meinen Lehrer im Erdkunde LK, der mir Ende der zwölften Klasse sagte, ich könne ja nur auswendig lernen und würde bestimmt schlechtere Noten schreiben, wenn es mal ums Verständnis ginge. Und als ich dann die kursbeste Abiklausur geschrieben hab, war das für mich schon eine Genugtuung. Und als er mir erzählte, wie stolz er sei, dachte ich nur für mich: „Schön für Dich, aber Dein Verdienst ist meine Leistung nicht!“ Der nächste, an den ich mich erinnere, war mein Prof, bei dem ich meine Diplomarbeit geschrieben habe. Der hat mir gesagt, dass er nicht glaubt, dass ich eine Promotion schaffen kann und er mir deshalb keine Stelle anbieten will (wobei er mich schon in einen Projektantrag rein geschrieben hatte). Fairerweise muss ich gestehen, dass er dazu gesagt hat, dass er sich mit seiner Einschätzung da auch schon mal verschätzt hat. Bei mir wohl auch, denn promoviert habe ich inzwischen erfolgreich und wenn man die Elternzeit, die zwischen Abgabe und Prüfung lag, abzieht, in dreieinhalb Jahren, was für die Ingenieurwissenschaften recht flott ist. Deshalb mag ich „Be all you can’t be“. Vielleicht will mir ja mal wieder jemand erzählen, was ich nicht kann, dann verweise ich einfach auf meine Tasche. Aber genug abgeschweift. Meine Tasche geht kaputt und ich muss mich wohl mal damit beschäftigen, was ich die nächsten Jahre mit mir rumtragen will.

Da wünsch ich mir manchmal Klischeefrau zu sein und einfach über eine Unmenge an Schuhen und Taschen zu verfügen, so dann man nur aus dem heimischen Bestand wählen muss.

P.S.: Habe ich gerade echt soviel über Schuhe und Taschen geschrieben? Aaaaahhhh!

Der Herr Gartenhein hat ja recht spät angefangen unsere Sprache zu sprechen. Geredet hat er schon immer viel. Richtige Ansprachen hat er gehalten und heftig dazu gestikuliert, nur leider konnte man kein Wort verstehen. Inzwischen spricht er ganz hervorragend und auch ausgesprochen viel. Nur manche Wörter verwendet er noch nicht ganz richtig. Hier eine kleine Auswahl.

auf deutsch / auf englisch: Das Anschauen von Kinderserien auf Youtube bringt mit sich, dass hin und wieder mal ein Video auf englisch (oder auch mal koreanisch) ist, was den Herr Gartenhein wenig stört. Meistens machen wir das Video dann aus und suchen es ihm auf deutsch. Dummerweise glaubt er jetzt wohl, dass „auf deutsch“ „gut“ bedeutet und „auf englisch“ „blöd“. So sagt er mir im Auto, dass er nicht die blöde Musik (Radio) hören will, sondern die Musik „auf deutsch“. Damit meint er die Beach Boys CD, die er auch begeistert mitsingt („Wockänwoll, wockänwoll!“) und die ja nun wirklich nicht auf deutsch singen. Wenn er also was „auf deutsch“ hören oder sehen will, bedeutet das, er möchte etwas bestimmtes sehen, was ihm gut gefällt.

verschimmelt heißt für den Herr Gartenhein, dass etwas unordentlich ist. Wie der Zusammenhang zustande kommt weiß ich nicht. Bemerkt er abends im Bett, dass seine Autos nicht in Reih und Glied geparkt sind (ja, die sind in seinem Bett geparkt, jeden abend so zwischen 5 und 25 Stück), fragt er mich, warum ich seine Autos so verschimmelt da hingestellt habe. „Alles verschimmelt! Boah, echt!“

steuern: Glücklicherweise sind seine Kindergartenfreunde auch eher alle Autofreaks, so dass wir in der „Ich schieß Dich tot!“-Phase noch nicht angekommen sind. Gestern lief er aber wieder mal mit einem „Steuergerät“ (es war ein abgebrochener Meterstab (früher nannte man das Zollstock)) durch die Wohnung und wollte den Tiger „steuern“. Ich glaube ja er meint damit erschießen, aus irgendeinem Grund sagt er aber hartnäckig steuern. Soll ich ihm vielleicht beibringen, dass das besser besteuern heißen sollte?

umfangen: Diese Woche waren wir im Freibad. Da hat es auch ein Rutsche. Keine ganz große, aber auch keine ganz kleine. Freigegeben ohne Begleitpersonen ab 6 Jahre. Nachdem ich einmal mitgerutscht bin, rutschte er alleine. Das ist mir lieber. Ich hab da so ein Freibad-Rutschen-Trauma aus meiner Kindheit. Die Rutsche in unserem Freibad hatte wohl früher nicht so viel Wasser und richtig gut rutschte es nur, wenn man „den Badeanzug zwischen die A****backen“ geklemmt hat. Das haben wir als Kinder natürlich immer gemacht. Zwischendurch sind manchmal Muttis mit ihren Kindern gerutscht. Die haben natürlich den Badeanzug auf den Backen gelassen und rutschen dann mit gefühlten 2 km/h die Rutsche runter. Die haben genervt und wir fanden sie furchtbar peinlich. Irgendwann als Jugendliche hörten wir deshalb auf zu rutschen. Wer will schon vor den Pubertierenden Klassenkameraden sein Hinterteil zumindest halb entblößen. (Einen ganz besonderen Anblick bot auch die Rutsche von unten, wo man dann die plattgedrückten, halbnackten Hintern durch das blaue Plastik schimmern sah.) Jedes Mal, wenn ich jetzt auf eine Freibadrutsche muss, frage ich mich, ob die auch gut rutscht, oder ob ich gleich die peinliche dicke Mutti bin, die mit ihren Kindern die Rutsche verstopft. Bisher ist das zum Glück nicht passiert. Aber ich war trotzdem ganz froh, dass der Herr Gartenhein allein rutschte. Allerdings musste ich ihn am Ausgang der Rutsche erwarten und „umfangen“. Das ist wohl eine Mischung aus auffangen und umarmen, die ich irgendwie nett finde. Vor allem wenn er sein „Und Du musst mich unten umfangen“ mit einer großen Umarmungsgeste untermalt.

Weckweckqueen: Es ist ja schon ein bisschen sadistisch, den Held aus Disney Cars auch in der deutschen Synchro Lightning McQueen zu nennen, wo die Zielgruppe 3+-Jährige Kinder sind, die in der Regel des englischen nicht mächtig sind. Und so tönt es bei uns immer „Ich bin der schnellste Cars. Ich bin Weckweckqueen!“ Wobei sich auch hier täglich Verbesserungen der Aussprache einstellen. Wer weiß, vielleicht kann er den Name bald schon richtig aussprechen.

Dinge, die der Herr Gartenhein nicht mehr essen will, sind bei ihm meistens alt. Das kommt vermutlich daher, dass man ihm manchmal den bereits abgelaufenen Joghurt mit den Worten „Der ist schon alt“ gegen einen neuen austauscht (und den alten dann selbst isst). Manchmal kommt dann von ihm „Das will ich nicht mehr essen, das ist schon alt.“ am liebsten noch mit der Ergänzung „Das kann der Schlökerich essen!“. Als alt bezeichnet er aber auch Dinge, die schmutzig sind. Da heißt es dann „Guck mal Mama, das ist ganz alt. Das musst Du abwaschen.“

Und so haben wir täglich Freude an den Ausführungen unseres Vierjährigen. Schließlich muss man es genießen, solange sie noch mit einem Reden. Oder sehe ich das falsch?

Media Monday #103

Auch im Sommer ist Media Monday.

1. Es ist schade, dass man von SchauspielerIn Sarah Polley schon länger nichts mehr gehört hat, denn insbesondere den Film Mein Leben ohne mich mit ihm/ihr fand ich so beeindruckend, dass ich noch immer jedes mal, wenn ich God only knows von den Beach Boys höre, dran denken muss.

2. SchauspielerInnen, die sich nebenbei noch Scientology widmen, finde ich echt scheiße, weil das echt scheiße ist.

3. Wenn in einer Serie ________ in einer seiner/ihrer vielen Gastrollen auftritt, freue ich mich immer sehr, weil ________ . Gastauftritte in Serien sind mir eigentlich egal. Gastauftritte zuhause in meinem Wohnzimmer fände ich da schon spannender.

4. Beinahe jeden guten Film der letzten Jahre habe ich zwar im Kino verpasst, möchte ich mir aber baldmöglichst noch ansehen, weil Filme zuhause auf dem Sofa anschauen mit zwei kleinen Kindern einfach einfacher ist.

5. Von den Serien der letzten vier bis fünf Jahre ärgert es mich am meisten, dass Rubicon abgesetzt worden ist, denn da hätte mich interessiert, wie es weiter geht.

6. Bücher aus der Abteilung „Freche Frauen“ schrecken mich ja schon grundsätzlich ab.

7. Meine zuletzt gesehener Film war The Reef und der war genauso doof, wie alle diese Film, wo irgendwelche Surfer/Taucher/Weltumsegler im Wasser treiben und von fiesen Haien gefressen werden, weil sie einerseits zu real und andererseits zu unrealistisch sind, um mich wirklich zu gruseln. Haie schwimmen im Meer und beißen manchmal Menschen. Das Szenario ist also ein reales. Tatsächlich verhalten sich Haie in der Realität aber nicht bösartig, d.h. der Hai im Film fiele eher in die Kategorie eines Monsters. Sich den Film als phantastische Geschichte anzuschauen, geht aber aufgrund der gewählten realen Szenerie nicht. Naja, ich hab ohnehin nur halb hingeschaut.

Och menno, Frau Schröder!

Unsere aktuelle Familienministerin Kristina Schröder macht mir Kopfzerbrechen. Ich würde mich echt gerne mal mit ihr unterhalten, weil ich gerne wüsste, was jemand in meinem Alter dazu gebracht hat, so zu sein. Es fängt an mit der Frauenquote, die sie nicht für so wichtig hält, sie verbindlich einzuführen. Ihre Argumentation „Ich und meine Freundinnen haben es ja auch so geschafft.“ Deshalb hat sie auch was gegen Feminismus oder hält ihn nicht für wichtig. Nur leider stehen sie und ihre Freundinnen nicht für alle Frauen. Und vielleicht sitzt sie auch nur auf dem Posten, weil sie eine Frau ist. Neulich sagte meine Chefin, sie sei auch mal so naiv gewesen zu glauben, man hätte als Frau in einem männlich dominierten Umfeld keine Nachteile und man müsse sich eben nur anstrengen. Aber immer wieder sieht man, dass Männer, die sich weniger anstrengen stattdessen befördert werden. Wenn man den Gesichtsausdruck vieler älterer Herren in der Chefetage sieht, wenn man mit einem Säugling in Besprechungen auftaucht, wenn die Chefs glauben, die Weiterbildung von Müttern lohnt nicht, weil die eh nicht mehr flexibel und verfügbar sind, wenn man auf Fachtagungen ungläubig gefragt wird, ob man seine Kinder „so lange allein“ lassen könne, dann glaubt man irgendwann nicht mehr, dass Männer und Frauen gleichgestellt sind. Und wenn man dann noch zu hören kriegt, im öffentlichen Dienst würden Frauen bevorzugt behandelt, kann man nur noch den Kopf schütteln. Und dann haben wir da diese Familienministerin, die selbst ein Kind hat. Da ist mal eine, die das alles selbst erlebt in einer Position etwas zu ändern. Und was macht sie? Will nach der Wahl nicht mehr Ministerin sein, weil sie mehr Zeit für ihr Kind will. Ich weiß nicht, ob ich schreien soll oder in die Tischplatte beißen. Ich bin sicher, dass das Ministeramt sich schwer mit Kindern vereinbaren lässt, aber statt sich einfach zurück zu ziehen, hätte sie auch versuchen können, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass es geht. Wie wäre es denn mit MinisterInnen in Teilzeit? Warum keine Jobsharingkonzepte für MinisterInnen? Da gäbe es dann gleich doppelt so viele Posten zu vergeben. Warum keine rechtlichen Rahmenbedingungen für das Mitnehmen von Kindern (zumindest unter drei Jahren) und Begleitpersonen auf Dienstreisen schaffen. Hiermit wäre nicht nur Politikern sondern auch uns Wissenschaftler geholfen. Da ist es nämlich besonders schlecht, wenn man ein halbes oder ein ganzes Jahr die Fachtagungen verpasst, weil man ein Stillkind hat. Alles wäre so einfach, wenn das Kind einfach dabei sein könnte und am besten noch jemand, der das Kind stundenweise übernimmt. Das alles selbst zu bezahlen, überlegt man sich natürlich sehr gut. Warum nicht dafür Mittel bereitstellen? Und nein, der Besuch einer Fachtagung wäre kein vom Staat finanzierter Familienurlaub. Aber klar, unsere Ministerin macht das, was die Frauen schon immer gemacht haben. Die Karriere zurückstellen für die Kinder. Dabei hätte sie dazu beitragen können, dass Kinder und Karriere keine Gegensätze mehr sind, sondern Karriere nicht trotz, sondern mit den Kindern zu machen ist.

Media Monday #102

Montag. Die Milch für den Kaffee im Büro habe ich zuhause vergessen. Aber immerhin ist Media Monday.

1. SchauspielerIn Christian Bale überzeugt mich ja sonst meistens, aber seine/ihre Rolle in Corellis Mandoline war wirklich mies, denn den eifersüchtigen Griechen habe ich ihm nicht abgenommen. (Vielleicht lag es aber auch einfach an dem insgesamt miesen Film.)

2. Cast Away ist eine typische One-Man-Show, denn viel mehr Leute spielen da ja nicht mit.

3. Ich verstehe wirklich nicht, warum The Raid in den Himmel gelobt wird, denn die Hauptpersonen sind alle so flach, dass man noch nicht mal weiß, für wen man als Zuschauer in dem hirnlosen Gemetzel Partei ergreifen soll.

4. Die überzeugendste/schönste Serien-Romanze hatten Jordan und Angela (My so-called life). Das einzig Positive aus dem plötzlichen Ende der Serie ist, dass niemand sehen konnte, wie es mit den beiden weitergeht. Mal ehrlich, hätte irgendjemand sehen wollen, dass sie am Ende mit Brian Krakow zusammenkommt? Darlene und David (Roseanne) sind auch ein tolles Serienpärchen. Früher, bevor es DVD und Youtube gab, hab ich jeden Abend Roseanne geschaut, nur um die Folge zu sehen, wo sie zusammenkommen. Und am Ende habe ich sie doch immer wieder verpasst. Achja, und natürlich J.D. und Turk (Scrubs)!

5. Eine Geschichte aus der Ich-Perspektive lässt tief in die Psyche der Figur blicken.

6. Dass es tatsächlich noch einen sechsten Teil von Fast & Furious gibt, wo schon die ersten fünf so grauenvoll waren (da kann ich mich auch 90 Minuten an die Autobahn setzen und kriege vermutlich die gleiche Unterhaltung), macht einen so sprachlos, dass man wirklich nur mit dem Kopf schütteln kann.

7. Meine zuletzt gelesene Kritik war zu Life of Pi auf moviescape und die war interessant, weil ich den Film ungesehen zuhause liegen habe und ihn jetzt doch mal anschauen werde.

Tagebuch-5 im Juni

Um 6:35 werde ich wach. Ganz ohne Wecker und ganz ohne Kind, dass mich weckt. Ich bin nämlich dienstlich in Essen und liege ganz allein in einem Hotelbett. Ich drehe mich nochmal um und schlafe weiter, bis der Wecker eine Stunde später klingelt. Dann snooze ich mehrmals (welch ein Luxus) und schalte dann den Fernseher an. Auf Kanal 1 ist Sky Cinema, wo gerade ein Film anfängt. Ich überlege, ob ich laufen gehen soll, oder lieber noch mal meinen Vortrag anschaue. Ich verschiebe das Laufen auf morgen. Ich mache mich langsam fertig und gucke nebenher „Die Hoffnung stirbt zuerst“ und meinen Vortrag an. Um viertel nach neun ist der Film vorbei und ich bereit zum Frühstück. Um viertel vor zehn bin ich wieder im Zimmer und packe meinen Sachen für den Tag zusammen.

Um 10 Uhr fängt die Veranstaltung an. Der Vormittag ist mit Vorträgen und Fachgesprächen gefüllt. Zum Mittag gibt es sensationelle Kichererbsen-Spinat-Taler, die niemand sonst außer mir probieren will. Alles Banausen. Nach dem Essen bin ich mit meinem Vortrag an. Mit ein paar Zwischenfragen schaffe ich es tatsächlich die anvisierte Stunde zu füllen und bin ganz zufrieden. Gegen 18 Uhr sind die Vorträge mit einer halben Stunde Verspätung (an mir lag’s nicht, ich hab die Zeitvorgabe eingehalten!) dann vorbei. Mit drei potentiellen Projektpartnern schließt sich dann ein Gespräch an. Zwischendurch ruft D. an und informiert mich über die Lage zuhause. Wir sitzen noch bis zehn vor sieben bei der Projektbesprechung. Für sieben Uhr ist das Abendessen geplant. Ich will aber trotzdem noch mal kurz ins Hotel und mich umziehen.

Um zehn nach sieben bin ich dann im Restaurant, das glücklicherweise nicht weit weg ist. Die Vorspeise (Bruschetta) ist vielversprechend, das Hauptgericht dann nur so lala  (Gnocchi mit Mozarellafüllung und Tomaten-Basilikum-Soße (das einzige vegetarische Gericht, das zur Auswahl stand)). Nach der Vorspeise habe ich noch das Vergnügen mit dem Herr Gartenhein zu telefonieren, der mir freudig erzählt, dass es Suppe und Nudeln (heißt Nudeln mit Soße) gibt und eine Wurst und er mit seinem Bruder gespielt hat, ganz ohne Streiten. Ob ich das glauben soll?

Zum Nachtisch gibt es Himbeerkuchen, was zwar  lecker ist, aber ich finde Kuchen ist kein Nachtisch. Wir sitzen noch im Restaurant bis es um Mitternacht schließt. Viele sind schon nach und nach gegangen.  Im Hotel beschließe ich doch noch mal kurz meine emails abzurufen und vor allem im Internet anzuschauen, wo ich morgen früh (eigentlich schon heute, aber ich versuche die Uhrzeit zu ignorieren. Auf Sky Cinema kommt übrigens ein unglaublich schlechter Musicalfilm mit moderner Rockmusik) noch Laufen gehen will. Schließlich schleppe ich nicht die Laufsachen durch die halbe Republik um sie dann nicht zu nutzen. Jetzt werde ich gleich ins Bett gehen, damit es auch klappt mit der Morgenlaufrunde. Und das war er dann schon mein 5. Juni.

Media Monday #101

Und auf geht’s in die nächste Runde Media Monday.

1. Die größte Action-Ikone ist nach meinem Dafürhalten Arnold Schwarzenegger.

2. John Travolta gefiel mir am besten in dem Episodenfilm Pulp Fiction. Brauch es dazu eine Erklärung?

3. Serien, die nur einen Case-of-the-Week haben und keine fortlaufende Handlung gibt es heute ja gar nicht mehr, oder? 21 Jump Street war toll!

4. Die liebste Serie meiner Kindheit war Saber Rider and the Star Sheriffs, weil ich mir die mal, wenn ich reich bin und Zeit habe, alle auf DVD zulegen und nochmal anschauen werde. (Aber vielleicht war’s auch Mila Superstar, wovon ich jede Folge mindestens zweimal gesehen habe. Oder Die Königin der tausend Jahre, was die erste Serie war, die mich (und auch die Nachbarskinder) pünktlich zum Beginn auf dem Sofa sitzen ließ. Oder später dann Unser lautes Heim, wegen Leonardo di Caprio, als ihn noch niemand kannte. Oder Roseanne.)

5. Der Film war vorbei und dann musste ich einfach das Kino verlassen. Ich hab noch nie vorzeitig das Kino verlassen. Bei Der talentierte Mr. Ripley als zweiter Film im Double Feature bin ich irgendwann zwischendurch eingeschlafen. Aber rausgehen? Nee, zahlt isch zahlt! (Ich wohn in Schwaben, ich darf das.)

6. Lemony Snicket gefällt mir als literarische Figur mitunter am besten, weil es was hat, wenn der Autor des Buchs selbst fiktiv ist und seine eigene Geschichte sich am Rande mit in die Handlung einwebt.

7. Meine zuletzt gesehener Film war The Reaping und der war ganz unterhaltsam, wenn auch nicht sehr einprägsam, weil wir den schon mal gesehen hatten und ich mich einfach an nichts erinnern konnte.