Archive for März, 2010

Schwäbisches Jura

Hier kommt schon wieder eine Geschichte aus meiner Kindheit und schon wieder spielt der Frood dabei eine Rolle. In der dritten Klasse machten wir einen Klassenausflug ins Donautal. Was genau wir dort angeschaut haben, weiß ich nicht mehr. Aber es existiert ein Foto, wo wir in einem Höhleneingang auf dem Boden sitzen und im Dreck buddeln. Einer unsere Mitschüler hält stolz zwei weiße Steinbröckchen in die Kamera. Übringens wohnte der auch in unserer Straße, aber wir konnten ihn nie so richtig gut leiden. Er verbrachte seine Zeit damit, mit seinem Kaninchen und seinem Kettcar anzugeben. Der hellste war er auch nicht gerade. Bei einer ich-verkaufe-mein-Spielzeug-an-Nachbarskinder-Aktion hat der Frood ihm ein Spielzeugauto so lange für 40 Pfennig abgekauft und ihm für 50 Pfennig wieder verkauft, bis er es umsonst hatte. Aber zurück zum Klassenausflug. Wir saßen also im Höhleneingang und wühlten im Dreck. Der Hintergrund hierfür war, dass der Frood erzählt hatte, man könne hier „schwäbisches Jura“ finden. Wir wussten zwar nicht, was das sein sollte, aber es hörte sich sehr wertvoll und selten an, also gruben wir fleißig nach weißen Steinen. Die hielten wir dann erwartungsvoll dem Frood unter die Nase, der dann entweder bestätigte, dass das „schwäbisches Jura“ sei oder eben nicht. Was dieses mysteriöse „schwäbische Jura“ gewesen sein soll, weiß ich nicht. Als Gesteinsbezeichnung ist mir das unbekannt. Die schwäbische Alb wird manchmal auch als schwäbisches Jura bezeichnet. Auch sind die Gesteine der schwäbischen Alb im Jura entstanden. Demnach wären alle weißen Steine (wahrscheinlich alles Kalk, davon gibt’s da eine Menge)  „schwäbisches Jura“ gewesen. Nach welchen Kriterien der Frood das dann beurteilt hat oder ob er uns einfach gediegen verarscht hat, weiß ich nicht. Ich nehme ja stark letzteres an.

Bundestag

Bei Spiegel gibt es ein lustiges Tool, mit dem man sich den Bundestag nach verschiedenen Kriterien analysieren lassen kann. Da kann man dann ein bisschen rumspielen und dabei einiges feststellen. Zum Beispiel sind nur 2 % der Abgeordneten unter 31 Jahre alt. Dem gegenüber stehen 55 %, die über 50 sind. Bei der CSU sind sogar 33 % über 60 (und übrigens niemand unter 31). Die höchsten Frauenanteile haben mit je 54 % die Grünen und die Linke. Den geringsten Frauenanteil hat, wer hätte es gedacht, die CSU. Da sind halt die Frauen noch daheim, wo sie hingehören. Immerhin 23 % der Abgeordneten haben drei oder mehr Kinder. Bei den männlichen Abgeordneten trifft das auf 28 % zu, bei den weiblichen Abgeordneten sind es nur 12 %. Da reden sie immer soviel von Gleichstellung, aber auch hier ist zu sehen, dass die Wahrscheinlichkeit auf eine (politische) Karriere bei Frauen mit jedem Kind sinkt. 34 % der Abgeordneten haben gar keine Kinder (40% der Frauen, 32 % der Männer), obwohl 71 % verheiratet sind (62 % der Frauen, 76 % der Männer). Bei der CSU sind 84 % der Abgeordneten verheiratet, bei den Linken nur 59 %. Wie ihr seht, da kann  man ewig weitermachen. Viel Spaß beim, Rumspielen.