Archive for Dezember, 2009

Versteh einer die Kleinen

Wie machen Babys das eigentlich? Da liegt der Kleine zwischen seinem ganzen pädagogisch sinnvollem und babygerechtem Spielzeug, doch wenn man zwei Sekunden nicht hinschaut, hat er mit Sicherheit was in der Hand (oder im Mund), was nicht für ihn gedacht war. Zum Beispiel ein Bällchen was die Katze durch den Schmutz gerollt und im Maul getragen hat, bevor sie es heimlich beim Baby abgelegt hat. Und warum sind grundsätzlich andere Dinge viel interessanter als das teure Spielzeug? Zum Beispiel kann sich der Kleine für knisternde Süßigkeiteneinwickelpapiere unglaublich begeistern oder für meine Haarbürste. Jetzt gerade rollt er sich mit einem KitKat-Papier in der einen und seiner Strumpfhose von gestern in der anderen Hand über den Boden. Und das schöne bunte Spielzeug bleibt unbeachtet. Tja, versteh einer die Kleinen.

Fernsehlos

Man glaubt es kaum. Wir sind ohne Fernsehen. Wir hatten uns gegen Kabelfernsehen entschieden und jetzt bekommen wir nicht mal ARD, ZDF und SWR. Einfach nur Ameisenkrieg. Jetzt können wir uns überlegen, ob wir ohne Fernsehen bleiben, doch wieder für die schlechten Privatsender bezahlen oder es mal mit DVB-T probieren. Da könnten wir dann sogar Passion empfangen. Ein Sender nur für Soaps und Telenovelas. Gruselig, oder?

Geschafft

Seit gestern sind wir in der neuen Wohnung. Der Umzug war anstrengend und ich hoffe, dass der nächste mal eine Weile auf sich warten lässt. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Erinnerung an den Umzugsstress etwa nach zwei Jahren soweit verblasst sind, dass man einen neuen Umzug wagen kann. Wir haben diese Woche einen Sprinter voll Sperrmüll, Pappe und Altkleidern weggefahren. Allein das Einladen hat über zwei Stunden gedauert. Zum Ausladen bei der Mülldeponie haben wir dann noch mal eine dreiviertel Stunde gebraucht. Volle Kisten haben wir etwa 70 Stück. Getragen haben die zum Glück die Möbelpacker. Dazu dann noch die Möbel. Gerade so hat alles in den 7,5-Tonner gepasst. In der alten Wohnung liegt jetzt noch Müll, der nochmal einen Kombikofferraum gut füllen wird. Am Montag ist die Übergabe. Da wird dann vorher noch aufgeräumt und geputzt.

Gestern waren wir dann ziemlich platt vom Umzug. Fast die ganze Nacht hatten wir noch Kisten gepackt und Möbel auseinander geschraubt. Unsere neue Wohnung war noch ziemlich kalt, weil die Fußbodenheizung eine Weile braucht. Das war bei den momentanen Außentemperaturen doch etwas unangenehm. Der erste Abend in der Wohnung war dann wie erste Abende so sind. Sehr ruhig. Passenderweise hat es dann auch noch geschneit.

Heute ging es dann anstrengend weiter. Zwei Stunden war ich mit meinem Papa im IKEA. Zwei neue Unterschränke, ein Spülenunterschrank und ein paar Regalteile haben wir gekauft. Eine neue Mischbatterie für unsere Spüle haben wir auch gebraucht. Besonders spaßig war es, die 226cm langen Regalseitenteile in einem Toyota Yaris unterzubringen. Dann ging’s zum Baumarkt. Wir brauchten noch ein paar Schlauchverlängerungen und was sonst so anfällt. Den restlichen Tag haben wir dann mit Sachen umtauschen (falsche Schrankfronten bei IKEA und falsche Schläuche im Baumarkt) und Spüle anschließen verbracht. Ich hatte ja schonmal erwähnt, was es für ein Krampf ist, eine IKEA-Spüle anzuschließen. Selbst ein einer komplett neuen, leeren Küche ist es ein Krampf. Noch dazu haben wir eine IKEA-Mischbatterie gekauft und gegen unsere schöne Baumarktbatterie getauscht. Die war nämlich leider zum drucklosen Gebrauch und für die neue Wohnung nicht geeignet. Die IKEA-Batterie hat sich mit den mitgelieferten Utensilien _nicht_ anschrauben lassen. Gewackelt hat sie und wir mussten uns mit Teilen der alten Baumarktbatterie behelfen. Dann haben wir einen zweiten Unterschrank angebracht. Wenn man dann auf dem Boden liegt und unter der Spüle Schrauben befestigt, dann fragt man sich mal wieder, wer sich den Mist eigentlich ausgedacht hat. Die Spüle steht jetzt immerhin. Der Siphon tropft noch etwas, aber das sollte nach einem weiteren Baumarktbesuch am Montag behoben sein. Jetzt warten noch zwei Schränke aufs Zusammenbauen und eine Arbeitsplatte aufs Sägen. Heute geht das nicht mehr, da Hämmern und Sägen sich nicht so gut mit einem schlafenden Baby verträgt. Außerdem höre ich schon ganz laut mein Bett rufen. Bestimmt träume ich von unserer Spüle. Wir werden sehen…

Diese Schwaben

Man hat ja schon so einiges über die Schwaben und ihre Kehrwoche gehört. Aber was wir bei der Übergabe unserer neuen Wohnung im Schwabenland erfahren durften toppt einfach alles. Thema Mülltrennung. Also ich finde Müll trennen ja sowieso bescheuert. Ok, Glas und Papier kann man schon extra sammeln, das kann man schließlich gut recyclen. Aber der ganze Rest wird ja eh verbrannt. In BB gibt es zwei verschiedene Müllbehälter im Haus. Papier und Restmüll. Gelben Sack oder eine Wertstofftonne gibt es nicht. Seinen Verpackungsmüll darf man schön selbst zum Wertstoffhof bringen und dort nach Alu, Hohlplastik und Folie trennen. Ja hallo? Geht’s noch? Die glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich meinen Müll 20 Minuten durch die Gegend trage (so weit ist es zum nächsten Wertstoffhof). Wir haben nämlich kein Auto. Und das alles, weil es billiger ist. Dann hat man ja auch geringere Müllgebühren. Echt unglaublich diese Schwaben. Ich würde lieber die paar Kröten bezahlen und meine Freizeit nicht damit verbringen, Müll spazieren zu tragen. Wer’s nicht glaubt, hier kann man’s hören.

Popmist

Hat noch jemand gerade Popstars gesehen? (Also ich hab ja eigentlich Frauentausch gesehen (zwar eine Wiederholung, aber ein echtes Highlight), aber da gibt’s ja schließlich auch Werbepausen). Das war ja mal unglaublich scheiße. Da krächzen zwei Paar junge Mädels und kleine Jungs ganz herzerweichend falsch und werden von der Jury, ganz wie es sich für die Miniplaybackshow gehört, in den Himmel gelobt. (Leider hat niemand das Ballett gelobt). Und ich frage mich, ob die gerade die gleiche „Performance“ gesehen haben wie ich. Die ganze Erbärmlichkeit der Auftritte wird noch deutlicher, als dann Rihanna auftritt, die tatsächlich singen kann. Gewonnen hat jetzt der Teenie-Schwarm (ja, da lässt sich noch Kohle verdienen mit dem Taschengeld der Kleinen) und die Blonde ohne jeglichen Wiedererkennungswert. Meine Prognose: wird schnell wieder vergessen sein dieses Duo. Achja, nur weil eine Notarin den Umschlag mit dem Ergebnis bringt, soll das dann alles mit rechten Dingen zugegangen sein und was mit den Telefonabstimmungen zu tun haben? Schließlich hat nie jemand gesagt, dass die Meinung der Zuschauer am Ende auch den Sieger bestimmt, oder?

Resteverwertung

Warum eigentlich teures Katzenfutter kaufen, wenn die Katzen auch gerne die Reste des Kartoffel-Fenchel-Kürbisbreis mit Hühnchen essen, die der Kleine übriglässt?

Abschied

Nächste Woche ziehen wir um. Ich kann es mir immer noch nicht so richtig vorstellen. Nach über zehn Jahren werde ich Karlsruhe wieder verlassen. Übermorgen bekommen wir unsere neue Wohnung übergeben und nächsten Freitag geht’s los. Zehn Jahre sind eine lange Zeit und die meiste Zeit war ich wirklich gerne hier. Ich habe viele liebe Leute kennengelernt. Einige davon leben auch schon nicht mehr hier. Aber das diesmal ich diejenige bin, die geht, ist immer noch sehr abstrakt. Ich hab auch viel erlebt in den letzten Jahren, hab ein Studium angefangen und beendet, geheiratet, ein Kind bekommen. Fünf Wohnungen in fünf verschiedenen Stadtteilen habe ich bewohnt und im Studium ausgiebig das Nachtleben getestet. Ich habe mich kennengelernt und bin (tatsächlich) erwachsen geworden.
Wahrscheinlich werde ich nie wieder eine Stadt so gut kennen wie Karlsruhe. Nach fünf Jahren Briefe zustellen kenne ich fast alle Stadtteile von Karlsruhe. Außerdem verliert man schwer die Orientierung in Karlsruhe, da die Stadt an den Himmelsrichtungen ausgerichtet ist. Sich jetzt völlig neu zurecht zu finden in einer unbekannten Umgebung wird bestimmt seltsam. Aber auch aufregend. Ich bin gespannt.

Vorsätze

Ständig nehme ich mir vor, mal wieder mehr zu bloggen. Und immer wieder fange ich an was zu schreiben, aber dann kräht der Kleine oder es gibt essen oder ich bin zu müde meine Gedanken zu ordnen. Ich hoffe es ändert sich mal wieder.