Archive for Oktober, 2009

Winterzeit

Warum hat eigentlich niemand die innere Uhr  von meinem Sohn umgestellt? Gestern 5:40, heute 5:30. Ich hoffe das ändert sich bald wieder.

Im nächsten Leben

werd ich Makler. Gestern hatten wir eine Wohnungsbesichtigung. Am Sonntag hatten wir die Anzeige online entdeckt und dann gleich hingeschrieben. Nur kurz später rief uns die Maklerin an. Besichtigungstermin sollte Mittwoch oder Donnerstag sein, sie gibt uns Bescheid. Nach unseren Katzen erkundigte sie sich auch gleich. Ob das „Stubentiger“ seien. „Ja, genau“ war meine Antwort. Wenn ich da an unsere zwei, den tollpatschigen Kater und die hinterlistige Katze (mit ihrem „ich kann kein Wässerchen trüben“-Blick), denke, wie sie sich durch die Wohnung jagen, Nüsse unters Regal schießen, auf den Regalen rumklettern, wenn man gerade nicht hinschaut, trifft das wohl nicht ihre Vorstellung eines Stubentigers. Aber getigert sind sie. Zumindest der Kater eindeutig. Über die Stubentiger hatten wir also geredet. Nachdem wir uns dann gestern durch den Feierabendverkehr gequält hatten und bei der Wohnung ankamen, empfing uns die nette Dame gleich mit den Worten: „Ich hab ja gerade erst gelesen, dass Sie ja zwei Katzen haben. Leider hat die Vermieterin, die im Haus wohnt, eine Katzenhaarallergie.“ Achso, gerade erst gelesen. Worüber haben wir denn am Sonntag geredet? Wir sollten uns die Wohnung doch erst mal anschauen, vielleicht ist sie ja gar nichts für uns. Jaja, das sei schon schwer sich von Tieren dann zu trennen. Falls sich mit unseren Katzen noch was ändert, sollen wir auf jeden Fall Bescheid geben. Die hat uns da doch tatsächlich hinbestellt und darauf gehofft, dass wir die Wohnung so toll finden, dass wir unsere Katzen dafür weggeben. Und dabei war die Wohnung nicht mal so toll. Erdgeschoss an einer Ampel einer stark befahrenen Straße. Da hat man die bremsenden und anfahrenden Autos quasi im Wohnzimmer. Und in der Küche ist kein Platz für unsere Spülmaschine. Tss, und dafür quälen wir uns durch den Verkehr auf der A8. So eine Zeitverschwendung. Nächstes Mal weise ich noch deutlicher auf unsere Katzen hin.

Mütter

Seit letzter Woche gehe ich endlich zur Rückbildungsgymnastik und bin also wieder mit anderen jungen Müttern zusammen. Und gleich habe ich wieder diese „Wo bin ich hier“-Erlebnisse. Vorgestern saßen wir nach der Gymnastik zu fünft im Kinderbetreuungsraum zum Stillen. Neben mir saß eine, die dann als erste mit Stillen fertig war. Ihr Sohn spuckte mein Rülpsen dann ein bisschen Milch mit aus (wie üblich). Sie fing an zu jammern und hektisch seine Hose abzuwischen: „Och Noah, musst Du Dich immer so vollspucken?! Die Hose wasch‘ ich jetzt nicht. Die musst Du jetzt noch ne Woche schmutzig anziehen.“ Da konnte ich nur vor mich hinschmunzeln. Als ob Noah ein Fleck auf seiner Hose stören würde. Und spucken tun Babys eben. Als sie ihm dann die Jacke anziehen wollte („Ich zieh ihm jetzt schon Strumpfhosen an.“ Ach echt? Voll interessant.) und ihm dafür seinen Schnuller samt Schnullerband in die Hand gab, fing er an auf dem Schnullerband rumzulutschen. „Ach Noah, das schmeckt doch gar nicht. Steck das doch nicht in den Mund. Das ist doch bäh!“. Wieso gibt sie es ihm dann in die Hand, wenn er nicht drauf rumlutschen soll? Die hatte sich ein Kind wohl auch mehr wie eine Babypuppe vorgestellt. Hübsch anzuschauen, rosa und friedlich.

Was die Nachbarn wohl denken?

Nein, wir quälen keine Kinder. Der übt nur Kreischen und hat sehr viel Freude dabei.

Nackte Mutter

Ich habe heute in einer Bäckerei, wo wir nach unserem Kinderarzttermin Halt gemacht haben, die Bildzeitung gelesen. Furchtbar, wie immer. Besonders fiel mir aber das nackte Mädchen auf der ersten Seite auf. Einzelhandelskauffrau war die, aber laut Bild zur Zeit im Mutterschutz. Alterle, dachte ich da, dafür, dass die angeblich in den letzten Wochen entbunden hat, sieht sie ganz schön knackig aus. Untendrunter stand aber schon die Erklärung. Zwei Jahre ist ihr Kind schon. Da hat die Bild wohl Mutterschutz mit Elternzeit verwechselt.