Archive for März, 2009

Im Radio

Neulich als ich abends ein bisschen Ordnung in der Küche machte, liefen Ausschnitte aus einem Silbermond-Konzert im Radio. Und ich fragte mich die ganze Zeit, warum eigentlich irgendjemand Silbermond hört, wenn er auch Jennifer Rostock hören kann.

Im falschen Film

Seit zwei Wochen geh ich jetzt zum Geburtsvorbereitungskurs. Da geh ich alleine hin. Die Kurse sind nämlich so konzipiert, dass der Partner nur an zwei Abenden mitkommt. Reicht ja auch vollkommen. Allerdings gibt es immer wieder Leute, die das nicht wissen und dann D. sehr vorwurfsvoll anschauen, weil er mich da alleine hingehen lässt.  Irgendwie scheint es bei den meisten in den Köpfen zu stecken, dass der Besuch des Vorbereitungskurses erst einen guten Vater ausmacht. Totaler Quatsch. Zumal schon ich an jedem Kursabend mehrmals denke, ich bin hier irgendwo hingeraten, wo ich nicht hingehöre. Da erzählt die Hebamme über das Brust- und Bauchmassieren und von den 12 anwesenden, bin ich die einzige, die das bisher nicht macht. Keine Ahnung, vielleicht habe ich für sowas Zeit, wenn ich dann im Mutterschutz bin. Am besten soll man das nach dem Duschen machen. Nach dem Duschen muss ich mich aber anziehen, frühstücken und los zum Zug. Da hab‘ ich beim besten Willen keine Zeit und keinen Nerv für irgendwelche Massagen. Die Hebamme schwört aber, dass es was bringt, das Einölen. Möchte mal wissen, ob es da Studien gibt, auf die sie sich stützt. Als nächstes kommt dann die Dammmassage. Da sitzen dann 12 Frauen auf dem Boden, die sich Dammmassageöl auf der Hand verteilen um mal an der Hand zu üben, wie das mit dem Massieren geht. Sehr seltsam. Aber es kommt noch schlimmer. Die Hebamme sagt, wir machen jetzt was lustiges. Juhu, lustig hört sich gut an. Eine Übung zu zweit. Die eine muss sich auf der Bank aufstützen und tun als hätte sie eine Wehe. Also jammern und schreien und so. Ziemlich albern. Weiß ich doch jetzt nicht, was ich dann für Geräusche von mit gebe. Die zweite kniet sich dann dahinter und rüttelt einem die Pobacken durch. Was daran besonders lustig sein soll, weiß ich auch nicht. Ich bin grundsätzlich nicht der Typ, der gerne fremde Menschen anfasst und massiert. Und Pobacken fremder Menschen rütteln, finde ich ich dann auch nicht viel angenehmer. Habe mich nur gefragt, ob man auf dem Geburtstplan, den die Hebamme uns immer rät schon bald in einer Hebammensprechstunde auszufüllen, vermerken kann, dass man nicht möchte, dass einem die Hebamme die Pobacken rüttelt. Sowieso wird mir das Ganze immer suspekter. „Die Geburt ist ein wundervolles Ereignis!“ hat sie uns gestern wieder erzählt. Kann ich mir im Moment nur schwer vorstellen. Und je mehr sie erzählt umso grausamer wird die Vorstellung in meinem Kopf. Man befindet sich nackt in seltsam entwürdigenden Körperhaltungen in einem pastellfarbenen Raum und versucht vor Zuschauern und mit Entspannungsmusik im Hintergrund ein Kind aus sich rauszudrücken und gibt dabei unmenschliche Geräusche von sich. Was soll daran bitte wundervoll sein?! (Ok, vielleicht das Resultat. ) Dass dann noch jemand meine Pobacken rüttelt, setzt der Horrorvorstellung die Krone auf. Zum Glück durften wir danach ein bisschen turnen. Füße kreisen, Schultern kreisen, Beine hochheben. Alles ganz nett. Nächste Woche lernen wir dann atmen. Ich bin ja mal gespannt.

Wenn langsam alles nicht mehr so geht

Ja, soweit bin ich inzwischen. Morgens wache ich auf und wundere mich, wo eigentlich der Riesenranzen plötzlich hergekommen ist. Beim zum Bahnhof radeln muss ich schnaufen wie ne alte Oma, weil ich kein Omafahrrad habe, sondern ein Herrenrad, und da beim Radfahren alle Luft aus der Lunge gepresst wird. Im Sturmschritt zur S-Bahn geht auch nicht mehr, das zieht an den Mutterbändern (und das tut weh). Die ziehen aber auch so gerade manchmal, die Mutterbänder. Zum Beispiel nachts, wenn der Kleine im Bauch gerade das Lambadatanzen zuende geübt hat und man denkt, man könnte jetzt mal in Ruhe schlafen. Noch dazu kommt, dass ich mir gerade vor Arbeit, die ich mir die letzten zwei Jahre gewünscht hätte, kaum retten kann. Tja, jetzt kann ich nur noch ausgewählte Aufträge annehmen und muss in der übrigen Zeit noch die Reste meines Projektes abarbeiten und die Hiwis und Kollegen in meine Sachen einarbeiten. Achso, meine Diss schreiben sollte ich auch noch. Und in 4 Wochen geht der Mutterschutz los. Plötzlich geht alles so schnell…

Der Mario

Neulich ist mir klar geworden, warum ich Mario Barth so hasse. Grundsätzlich stehe ich sowieso nicht so auf die heute populäre Comedy, wo es hauptsächlich um das Breittreten von Klischees geht. Aber Mario Barth sticht da besonders negativ raus. Es gibt einige Leute, die zwar ähnlich über Comedy im Allgemeinen denken, mir dabei aber nicht zustimmen. Und neulich wurde es mir dann eben schlagartig klar. Ich hasse, dass Mario Barth alle diese typischen Frauenklischees ausbreitet. Dadurch, dass alle Welt darüber lacht, macht er es nämlich gewissermaßen gesellschaftsfähig. Und das führt dann dazu, dass Menschen denken, es sei ok, wenn man nach Klischees lebt. Ist es aber nicht. Frauen, die wie ich in männerdominierten Berufen arbeiten, sind da fast immer meiner Meinung. Wenn man täglich bewusst oder unbewusst gegen alle Klischees ankämpft, ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn jemand Witze darüber macht, wie Frauen sind. Welche Frauen denn bitte? Die, die jetzt glauben es sei ok nicht einparken zu können? Die EU, unser Staat und die Länder, nehmen jedes Jahr Geld in die Hand um die Klischees auszuräumen, um neue Rollenbilder in den Köpfen zu formen und dann kommt da einer daher, der sich besonders lustig findet und macht innerhalb von 10 Minuten, die Arbeit von Monaten zunichte. Und die Leute lachen drüber. Wie lange braucht man hinterher wieder um jungen Mädchen zu erklären, dass es ok ist, wenn man Mathe mag oder einparken kann. Wie leicht neigen die doch dazu, zu denken, Mario Barth hätte Ahnung wovon er redet. So, deswegen hasse ich Mario Barth. Noch dazu ist er nicht mal besonders nett, wenn man der Titanic glauben darf, die in einer der letzten Ausgaben beschrieb, wie er einen jungen Fan bei der Frage nach einem Autogramm in der Öffentlichkeit blöd angemacht und ausgelacht hat. Und deshalb sollte man dem Kerl niemals Geld in den Rachen werfen!

Mein Senf zum Amoklauf

Eigentlich wollte ich ja nichts schreiben über den Amoklauf, obwohl der ja quasi vor unserer Haustür passiert ist. Eigentlich finde ich nämlich, dass sowieso zuviel und vor allem zuviel Mist darüber geredet wird. Dummerweise habe ich dann gestern Spiegel TV gesehen, wo das Thema besprochen wurde. Da wurde erzählt, dass er Gewaltcomputerspiele gespielt hat und mit Softairwaffen geschossen. Und irgendwann konnte er dann nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Was soll denn der Mist?! War er nur ein bisschen verwirrt und hat nicht gemerkt, dass die Leute wirklich bluten oder wie? Warum wird immer ausgeschlossen, dass er sehr wohl wusste, was er tat und auch im vollen Bewusstsein, dass es kein Spiel ist, gehandelt hat? Ich hasse diese Argumentationen von irgendwelchen Journalisten, die keine Ahnung haben und nur das verbreiten, was die Leute hören sollen. So darf jetzt wieder über die bösen Gewaltspiele diskutiert werden, aber darüber, was einen jungen Menschen tatsächlich zu soetwas bringt, wird wieder nicht geredet. Vielleicht sollten mal mehr Leute berichten, deren Schulzeit nicht schon über 25 Jahre her ist. Vielleicht könnten die besser beschreiben, wie die Atmosphäre an den Schulen ist. Es gibt nämlich Leute, die sind wirklich Arschlöcher. Und wenn man sich mit denen tagtäglich auseinandersetzen muss und auch noch am kürzeren Hebel sitzt, macht sich irgendwann Verzweiflung breit. Einerseits hat er ja erreicht, was er wollte. Man redet über ihn. Aber es werden nicht die richtigen Themen angesprochen. Warum sieht jeder nur den computerspielenden Softairschütze, aber niemand sieht, dass hier jemand was loswerden wollte. Und zwar in einer Lautstärke, dass es jeder hört. Ich kann mich erinnern, dass auch ich in der Pubertät Gespräche mit Freunden geführt habe über das Lehrer umbringen. Zum Einen natürlich im Scherz, aber in jedem Scherz steckt ein Kern Wahrheit. Wir waren sogar in der 7. Klasse schon so abgebrüht, dass uns klar war, dass die Tat jemand begehen muss, der noch 13 ist. Sonst verbaut man sich ja unter Umständen sein Leben. Zum Anderen haben wir aber auch konkret darüber gesprochen, dass wenn man schon beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen, dass es dann nur fair ist, noch ein paar Leute, die dafür verantwortlich sind, dass man zu dem Schluss gekommen ist, mit zu nehmen. Damit kann man dem eigenen Tod einen Sinn geben, weil man andere Leute davor beschützt durch die gleichen Personen das gleiche Leid zu erfahren. Ich glaube nicht, dass solche Gespräche und Gedanken ungewöhnlich sind für Teenager. Deswegen finde ich auch alles, was zur Früherkennung geforscht wird, lächerlich. Mich hätte man problemlos auch als potentiellen Amokläufer einsortieren können. Wir haben auch unsere Lehrer am Computer getötet und haben auch Egoshooter gespielt. Trotzdem hab‘ ich niemanden umgebracht. Deshalb sollte man sich vielleicht nicht fragen, was hat der Amokläufer in seiner Freizeit getrieben, sondern was wurde ihm im Alltag angetan.

Zuggespräche

Da ich ja mal wieder unterwegs durch Deutschland war, hatte ich auch mal wieder das Vergnügen mir andere Leute beim Bahnfahren anzuschauen. Das erste lustige Erlebnis hatte ich im ICE von Karlsruhe nach Hannover. Ebenfalls in Karlsruhe sind mehrere Männer eingestiegen, die wohl nach Frankfurt zu irgendeiner Messe wollten. Nur saßen auf ihren reservierten Plätzen bereits zwei Damen. Unverschämterweise belegten die mit ihrem Gepäck einen gesamten Vierer, obwohl der Zug ziemlich voll war. Die Männer machten sie also auf ihre Reservierungen aufmerksam, woraufhin die Damen sich gleich aufregten, weil das 1. nicht angezeigt war (wofür sich der Zugchef schon über Lautsprecher entschuldigt hatte) und sie 2. auch reserviert hatten. Die Männer waren guter Laune und wollten erstmal ins Bordbistro um einen Kaffee zu trinken. Auf dem Weg dorthin trafen sie einen Schaffner und beschwerten sich gleich, dass ihre reservierten Plätze bereits von Personen, die behaupten ebenfalls eine Reservierung zu haben, besetzt seien. Der Schaffner kam mit und ließ sich die Reservierungen der Damen zeigen. Wagen 9 Platz 115 und 117. Sie saßen allerdings auf den Plätzen 31 und 35. Ihre Entgegnung auf den Hinweis war, dass da vorhin jemand saß, als sie kamen. Und deshalb fühlten sie sich völlig im Recht nun auf den anderen Plätzen zu sitzen. Großes Gezeter, obwohl die Bahn hier nicht mal Schuld war. Die Männer waren dann so freundlich erstmal in Ruhe nen Kaffee zu trinken, bevor sie die Damen dann in Mannheim, wo die sowieso aussteigen mussten, verscheuchten.

Das zweite seltsame Erlebnis hatte ich dann im Regionalzug von Bremen nach Bremerhaven saß. Da stiegen irgendwann ein Mann und eine Frau zu. Beide so laut wie dick und so dick wie laut. Er war vielleicht Mitte dreißig, sie Anfang vierzig. Er meinte er muss dem gesamten Wagen erzählen, dass er heute sturmfrei hat, weil seine Alten nicht zuhause sind. Soso, wohnt also noch zuhause, der junge Mann. Dann durften wir erfahren, dass seine Eltern sich eigentlich nie so richtig besaufen und dass sie auch gar nicht so lange weg sind.  Zwischen seinen Ausführungen hat er immer wieder lauthals irgendwelche Schlager angestimmt (z.B. La paloma blanca auf deutsch). Ich fand’s auf die Dauer schon etwas nervig. Der Kerl war noch dazu ein bisschen aufdringlich, weil er die Aussteigenden mit Luftküsschen versorgt hat. Zum Glück nur die männlichen. Zwischendurch hat dann manchmal seine Zugpartnerin Geschichten zum Besten gegeben. In genau der gleichen Lautstärke. Wo bin ich hier gelandet, habe ich mich da nur gefragt…

Schwangerschaftsdemenz

Ja, ich hab sie auch, die Schwangerschaftsdemenz. Immer öfter passiert es mir, dass ich Dinge, die mir Leute erzählen, einfach vergesse. Manchmal kann das ja ganz positiv sein, z.B. wenn wieder mal jemand meint einem zum 10. Mal vom Mittagessen in seiner alten Firma erzählen zu müssen. Allerdings ist es manchmal auch blöd, wenn Leute einem z.B. vom vorhergehenden Abend erzählen und man völlig vergessen hat, was die betreffende Person da spannendes vorhatte. Ich kann mich dann dunkel erinnern, dass ich es mal wusste und möchte meistens nicht fragen „Äh, wo warst Du nochmal?“, sondern hoffe, es aus dem Zusammenhang zu erschließen. Den bisherigen Höhepunkt hat meine Schwangerschaftdemenz aber am vergangenen Freitag erreicht. Ich war unterwegs nach Bremerhaven, wo ich an einer festlichen Veranstaltung teilnehmen sollte. Da ich dafür anständig aussehen sollte, habe ich meine guten Schuhe mitgenommen, die ich im Zug aber noch nicht anziehen wollte. Da hatte ich lieber meine bequemen DCs an. Die guten Schuhe waren, aufgrund des Platzmangels in meinem Rucksack, in einer eigenen Plastiktüte. Tja, was ist wohl passiert? Ihr ahnt es schon. Ich hab meine guten Schuhe im ICE liegen lassen. Aufgefallen ist es mir, als ich in Hannover im nächsten Zug saß. Ich konnte nur darüber lachen. Sowas ist mir noch nie passiert, das muss also die Schwangerschaftsdemenz sein. Dann gab’s eben keine guten Schuhe beim Festakt und die Bahn darf jetzt mal nach meinen Schuhen forschen. Eigentlich lohnt es sich wahrscheinlich nicht mehr, die Schuhe kostenpflichtig zurückschicken zu lassen, aber ich häng doch irgendwie an denen. Mal sehen, ob ich sie wiederbekomme.

Meine Schwester hat mich gleich vorgewarnt, dass die Stilldemenz noch schlimmer ist als die Schwangerschaftsdemenz. Na, da bin ich aber froh, dass ich meine Diss bis dahin abgegeben haben soll.

Albtraum am Morgen

Vielleicht kennt ihr das ja, dass man im Traum irgendwas an oder ausschalten will und es einfach nicht geht. Zum Beispiel das Licht. Manchmal ist es im Traum so dunkel, dass man gerne das Licht anschalten möchte. Wenn man dann endlich den Schalter findet, wird es einfach nicht heller, egal wie oft man an und ausschaltet. Und dann kennt ihr bestimmt auch die frühen Morgenstunden, wo man so in seinen immer gleichen Abläufen steckt, dass alles noch fast im Schlaf passiert. Wenn dann in diese frühen Morgenstunden so ein albtraumhaftes Erlebnis fällt, ist das wirklich seltsam. Und damit komme ich auch schon zu dem, was heute morgen passiert ist. Ich stehe wie immer unter der Dusche. Als ich fertig bin und die Dusche abschalten will, drücke ich, wie immer den Mischhebel nach unten. Aber das Wasser bleibt an. Ich kapiere nicht was los ist und versuche erneut den Hebel zu drücken. Immernoch an. Bis ich dann aus dem morgendlichen Trott erwache und kapiere, dass da was kaputt ist, dauert es ein paar Augenblicke. Tja, da hat sich die Mischbatterie an der Badewanne verabschiedet und das Wasser geht einfach nicht mehr aus. Einzige Möglichkeit ist, den Haupthahn zu zu drehen. Dann läuft zwar kein Wasser mehr, das allerdings in der ganzen Wohnung. So optimal ist das nicht. Und so mussten wir unsere Vermieter anrufen. Jetzt warte ich auf den Rückruf des Klempners und hoffe, dass der heute oder spätestens morgen noch zum Reparieren kommt. Auf ein Wochenende ohne Wasser habe ich nämlich nicht wirklich Lust. Immerhin kann der sich dann gleich noch unsere Mischbatterie am Waschbecken anschauen, aus der es seit kurzem raustropft und unsere Therme, die nach dem Batteriewechsel zwar wieder warmes Wasser macht, aber auch irgendwo eine undichte Stelle hat. Hoffen wir das Beste.

Erstaunlicherweise kommen solche dummen Sachen aber auch immer gehäuft. Gestern abend ist mir fast mein Fahrradschlüssel im Schloss abgebrochen, weil das durch den Dauerregen der letzten Zeit etwas schwerfällig aufzuschließen war. Jetzt ist es frisch geölt und mit dem nicht verbogenen Ersatzschlüssel lässt es sich wieder aufschließen.

Ich lebe noch

So, mein Urlaub, der eigentlich keiner war, ist leider schon vorbei. Netterweise bin ich heute morgen mit den Hinweis darauf, dass ich müde aussehe, begrüßt worden. Vielleicht war’s nur ein Witz, aber vielleicht liegt’s auch daran, dass ich langsam tatsächlich nen Bauch bekomme und der kleine schon mal ganz gerne auf meiner Blase sitzt oder Lambada tanzen übt, wenn ich gerade schlafen will. Da nutzt der ganze Urlaub nichts, wenn man nicht gut schläft. Aber wir haben auch viel gemacht. In unserer Küche hängen endlich die Hängeschränke, wir haben uns übers Elterngeld informiert, ich habe endlich einen Messbericht, der seit Juli fällig war, zuende geschrieben und mein Doktorarbeit ist sogar etwas gewachsen. Jetzt fehlt noch ein großes Kapitel, was sich aber praktischerweise thematisch mit dem fertig gewordenen Messbericht deckt, und ein kleineres, bevor es dann an den Feinschliff geht. Ich bin aber guter Dinge, dass die Arbeit rechtzeitig vor meinem Mutterschutz fertig wird.

Urlaub in der Küche

Ich habe diese Woche Urlaub. Leider heißt das nicht, dass ich auch frei habe. Meine Doktorarbeit möchte nämlich zuende geschrieben werden und damit beschäftige ich mich auch gleich. Gestern bin ich noch nicht dazu gekommen, weil wir mal wieder in der Küche gewerkelt haben. Heute war Sperrmüll und da wollten wir doch endlich mal den alten Hängeschrank, für den wir schon geraume Zeit Ersatz besorgt haben, rausschmeißen. Wo wir schon dabei waren, haben wir auch gleich mal den Spülenunterschrank montiert. Oder vielmehr haben wir es probiert. So richtig toll funktionierte das nämlich nicht. Die Schweden verkaufen den zwar zur Montage unterm Spülbecken oder daneben, dass den aber jemand wirklich unter der Spüle anbringen will, damit rechnen die wohl nicht. Der Hinweis, dass man dafür sämtliche Installationen abschrauben muss, weil man den Schrank nur anschrauben kann, solange das Spülbecken noch nicht eingesetzt ist, sucht man vergeblich. So standen wir dann da mit unserem halb montierten Schrank und mussten überlegen ob wir jetzt die Waschmaschine rausschieben, Siphon und Wasseranschlüsse abmontieren und die Spüle abschrauben. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Leuten ist, aber bei uns ist in der Küche nicht so viel Platz, dass das tatsächlich ohne größere Probleme zu realisieren wäre. Und so ist unser Schrank jetzt eben nur an 3 Ecken angeschraubt und an der vierten hat er einen „Fuß“ in Form eines alten Kühlschrankgemüsefachs. Sieht man nicht, weil es die rechte hintere Ecke ist. Beim nächsten Umzug schrauben wir’s dann richtig an.

Nachdem wir also Stunden mit dem Unterschrank gekämpft hatten, war das abmontieren des Hängeschranks ein Kinderspiel. Den musste man nämlich nur anheben und schon war er weg. Wie es aussieht war der noch älter als der Rest unserer Küche, den wir vor einiger Zeit rausgeschmissen hatten. Auf dem Hängeschrank stand irgendwas von Jubiläumsküche und 1967. Aber hallo! Möchte mal wissen ob unsere neuen schwedischen Hängeschränke nach 40 Jahren auch noch so aussehen. Jetzt ist die Wandfarbe von vor 40 Jahren freigelegt. Orange. Allerdings ein anderes als wir für die Küche gewählt hatten. Heute dürfen wir dann die Wandfarbe angleichen und uns dann in den nächsten Tagen mit den neuen Schränken beschäftigen. Ich bin gespannt, ob die leichter zu montieren sind als der Spülenunterschrank. Jetzt werde ich mich aber erstmal meiner Doktorarbeit widmen und zur Belohnung darf ich dann streichen.