Archive for Juni, 2008

Vor ein paar Wochen hatten wir Probenwochenende. Einer derer, die immer bis zum Schluss feiern (und übrigens auch der mit dem Vegetarierspruch) hatte mir schon beim vorhergehenden Probenwochenende erzählt, dass er nicht mehr schlafen könne, wenn es hell wird. Egal wie groß der Schlafmangel sei, sobald die Sonne aufgehe, sei er total geflasht und hellwach. Das ist natürlich fatal, wenn man sich erst in den frühen Morgenstunden Richtung Bett bewegt. Bei diesem Probenwochenende führten wir unser Gespräch nun fort, während wir in der Morgendämmerung vom Gemeinschaftsraum zu unseren Bungalows gingen. Zusätzlich dazu, dass ihn die Sonne flasht, stören ihn auch noch die Vögel. „Und dann brüllen auch noch die Vögel.“ waren seine Worte. Ich fand’s lustig, weil man mit dem morgendlichen Vogelgezwitscher doch anderes verbindet als Gebrüll. Und doch musste ich gestern Morgen, es war fast noch Nacht, feststellen, dass manchmal kein anderes Verb besser passt. Gegen fünf bin ich mitten aus einem wirren Traum, in dem auch ein kreischender Vogel vorkam, aufgewacht, um festzustellen, dass der kreischende Vogel real war. Das war unglaublich. Mit lieblichem Gezwitscher hatte das nichts zu tun. In einer enormen Lautstärke und mit einer nervenaufreibenden Penetranz brüllte der Vogel. Was anderes konnte man dazu wirklich nicht sagen. Da half nur Fenster zu machen.

Wie früher

Vieles hat sich geändert in den Zeiten der modernen Kommunikation. Ich telefoniere zum Beispiel nur noch sehr selten. Auch aus dem Grund, weil man manchmal nur kurz was fragen will und dann ne Stunde später immernoch am Hörer hängt. Da schreibt man lieber mal kurz ne sms oder ne email. Oder noch besser, ich schreib was über icq. Da kriegt ich sofort Antwort, kann aber bequem nebenher zig andere Sachen machen oder die blinkenden Nachrichten einfach ignorieren.
Was aber tatsächlich ein Nachteil im Zeitalter der Handys ist, ist dass man sich nicht mehr einfach verabredet, sondern grob was ausmacht, um dann kurz vorher noch mal Genaueres telefonisch abzusprechen. Früher haben wir eine Uhrzeit und einen Treffpunkt ausgemacht und mit maximal 15 Minuten Verspätung waren dann alle da. Wer wartet denn heute noch 15 Minuten ohne den obligatorischen „Kommst Du noch?“-Anruf? Dass sowas auch schief gehen kann, habe ich gestern festgestellt. Ich war mit einem Freund verabredet (mit dem Triathlet). Grob war halb neun (also 20:30 Uhr) ausgemacht, aber er wollte sich noch mal melden, weil er nicht so genau wusste wann er bei der Arbeit rauskommt. Nun hat der gute Junge eine neue Handynummer gehabt, die er mir mal gemailt hatte. Ich hatte ihm meine auch gemailt, weil er die nicht mehr hatte. Um halb neun saß ich dann zuhause und wartete auf den Anruf. Um kurz nach halb hab‘ ich mich dann mal auf den Weg gemacht. Der Treffpunkt war bei mir um die Ecke und er nicht da. Also Zeit für den obligatorischen „Bist Du schon da?“-Anruf. Tja, war aber nix. „Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben.“ Also machte ich mich auf den Heimweg, um in meinen mails zu schauen, ob ich vielleicht die Nummer falsch eingespeichert habe. Hatte ich aber nicht. Dann habe ich gleich auch noch überprüft ob ich ihm meine Nummer richtig geschickt hatte. Hatte ich. Mh, jemand, der seine eigene Handynummer falsch verschickt, der schafft’s bestimmt auch eine korrekte Nummer falsch einzuspeichern. Und so manifestierte sich vor meinem inneren das grauenhafte Szenario: beide haben die falsche Nummer, inzwischen ist es fünf vor neun und er schon lange nach Hause gefahren, wenn ich jetzt zurücklaufe. Leichte Panikgefühle machten sich breit. Aber dann wurde mir klar, dass es früher auch möglich war, sich ohne Handy zu treffen. Also ging ich zurück zum Treffpunkt und da stand er. Er war zu spät gekommen und hatte noch eine Bekannte getroffen, musste also nicht untätig warten. Gleich nach dem Hinsetzen sage ich: „Ich hab angerufen. Ich hab die falsche Nummer.“ Daraufhin fing er nur an zu lachen. „Du auch? Ich auch!“ Meine Befürchtungen waren also bestätigt und doch entkräftet. Hat doch auch ohne Handy geklappt. Einfach so. Wie früher. Man macht nen Treffpunkt aus und wartet einfach. Die Handynummern haben wir dann aber trotzdem noch korrigiert.

Scheibenwelt

Hat eigentlich mal jemand Hogfather gesehen? Mir war bis eben völlig unbekannt, dass es überhaupt Pratchett Verfilmungen gibt. Seit Ende letzten Jahres gibt’s den in Deutschland auf DVD und bei keinem der, meiner Auffassung nach, potentiellen Konsumenten (isnochys oder David) gab’s dadrüber was zu lesen. Ist der Film so schlecht, dass es nicht der Mühe wert war? Habt ihr’s auch nicht gewusst? Oder hattet ihr den gar schon viel früher mal gesehen? Inzwischen lief sogar schon der nächste (The Colour of Magic) in England im Fernsehen. Und sowas geht an mir vorbei…

Es wird wahr

Nachdem ich jetzt monatelang drüber gegrübelt habe, wie meine eigene domain heißen soll, habe ich endlich eine Entscheidung getroffen und webspace gemietet. Sollte ich in den nächsten Wochen Monaten also mal Zeit finden, mich dran zu setzen, gibt’s mein blog bald woanders, bunter, größer. Bis dahin ist mit viel Gejammer zu rechnen 😀

Krieger³

Da ich gerade mal wieder ein Lied in der Endlosschleife hören könnte, ist mir die seltsame Tatsache bewusst geworden, dass ich noch zwei andere Lieder kenne und mag, die den gleichen Titel haben.
Hier das erste, Krieger von Schandmaul. Die Musik ist zwar nichts besonderes, aber ich mag den Text.

(youtubeKrieger1)

Krieger von den Fantastischen Vier. Das gehört zu den wenigen Lieder der Vier, die ich wirklich mag. Irgendjemand fragte mal, warum eigentlich alle genau dieses Lied mögen. Keine Ahnung. Ist halt gut.

(youtubeKrieger2)

Und schließlich das Lied, dass ich gerade immer wieder hören könnte. Krieger von And One.

(youtubeKrieger3)

Drei mal der gleiche Titel, drei mal ein gutes Lied und drei mal völlig unterschiedliche Musik.

Wochenendidylle

D. liegt auf dem einen Sofa und schläft. Ich liege mit dem Notebook auf dem anderen Sofa, lausche seinen Atemzügen und arbeite an meiner Diss. Draußen ist garstiges Wetter, drinnen ist es gemütlich. Mein Notebook macht leise Musik (im Moment gerade Lacrimosa). Ein kleiner Moment um zur Ruhe zu kommen, bevor gleich der Hobbit klingelt, um zu grillen und Fußball zu schauen.

Alaska

Nennt mich Alaska Girl. Endlich ist es wieder warm genug, dass die Läden flächendeckend mit Wassereis, Stangeneis, AlaskaBoy, Bussimix, 10-Pfennig-Eis, oder wie ihr auch immer es nennt, ausgestattet sind. Eine herrliche Zeit! Sogar bei der Arbeit ist das Gefrierfach damit vollgestopft. Ich muss immer mindesten zwei hintereinander essen. Aufbeißen, Plastik spucken, Hände abfrieren, Geschmack raussaugen, abbeißen, im Mund zerdrücken und am Ende die Flüssigkeit aus dem Beutel saugen ohne sich zu verschlucken. Die künstlichen Aromen genießen. Alles wie als Kind, obwohl ich zugeben muss, dass ich auf aufbeißen und Plastik spucken verzichte, wenn es geht. Wenn man dann mindestens zwei gegessen hat, macht sich, je nach Wetterlage, ein erfrischtes Gefühl oder ein leichtes Frösteln breit (aber dagegen gibt’s ja Decken, Pullis und Jacken). Wenn man ein Gefrierfach hat, was richtig kalt macht, dann sollte man auf jeden Fall immer die bessere Sorte als zweites essen, wenn es ein bisschen angetaut ist. Langsam einfrieren ist auch besser, weil sich dann größere Kristalle bilden, und die schmecken besser. Und sowieso muss man aufpassen: aus unserem -18°C-Gefrierfach raus habe ich mal sechs hintereinander gegessen. Dabei habe ich mir dann etwas den Gaumen verkühlt. Aber das war’s auf jeden Fall wert.

Abendgestaltung

Nachdem ich beschlossen habe, dass Fußball, nein die EM nicht meinen Tag bestimmen soll (bei der Bundesliga ist das unter Umständen was anderes), habe ich gestern zum Entsetzen meiner Hiwis mein ganz normales Donnerstagsprogramm durchgezogen, saß zum Anpfiff im Zug (der übrigens angenehm leer war) und war beim zweiten Spiel schwimmen. Na gut, ein bisschen anders war’s dann doch, weil ich das Ende des ersten Spiels noch angeschaut habe und mir dann den Weg durch die feiernden Kroaten (von denen es unglaublich viele in Karlsruhe gibt) bahnen musste. Ich durfte auch beobachten, wie ein aufgebrachter, angetrunkener junger Mann wütend die hupenden Kroaten beschimpfte. Ob der sich wohl einen Kopf beim Feiern gemacht hätte, ob er irgendjemandes Gefühle verletzt, wenn das Spiel anders augegangen wäre? Aber die Polizei war nicht weit. Die sind gleich mal durch die kroatisch beflaggten Straßen Streife gefahren. Besser so.
Völlig befreit von Fußball radelten wir dann durch strömenden Regen ins Freibad. Das war richtig toll. Das Schwimmbecken war beinahe leer. Anfangs regnete es uns noch auf die Köpfe, aber dann hörte das auf, die Sonne kam raus und bescherte uns minutenlang einen sensationellen Regenbogen. Unglaublich intensiv hat der geleuchtet und begleitete uns über mehrere Bahnen. Ein einmaliger Moment, in dem die Welt rundherum still zu stehen scheint. Nur wir, das Wasser und der Regenbogen. Wer braucht da schon Fußball.
Auf dem Heimweg sollte ich noch „Abendessen“ für D. besorgen. Burger wollte er haben und so begab ich mich einen einen der Fast-Food-Tempel. Unglaublich überfordert waren die da. Das Burgerregal beinahe leer, 4 Leute, die schon bestellt haben, aber noch auf ihre Burger warten (eine davon ich), standen an der Theke rum, und eine Burgerbelegerin belegte im Schneckentempo Burger. Ein junger Mann tat das einzig richtige und suchte seine Burger nicht nach der Karte aus, sondern nahm einfach die restlichen drei, die noch im Regal lagen. Gar nicht so dumm. Er meinte zu mir, nach vier Bier sei es ihm sowieso egal was er esse. Auch damit hatte er irgendwie recht. Wieder was gelernt fürs nächste Mal.

Spaß mit XP

Wer XP auf einem Notebook betreibt, sollte mal unbedingt die Tastenkombination „Strg Alt Pfeiltaste nach unten“ probieren. Ist mir neulich aus Versehen passiert. Da hab‘ ich vielleicht große Augen gemacht, vor allem, weil ich nicht mal wusste, welche Tastenkombination ich gedrückt hatte. Bis ich dann kopfrum gegoogelt und rausgefunden hatte, welche Tasten es waren und dass es genauso einfach wieder rückgängig zu machen ist, hat es ein paar Minuten gedauert, da die Navigation doch eher ungewohnt war.
Bestimmt auch nicht schlecht um Leute zu ärgern, die ihr Notebook alleine auf dem Schreibtisch stehen lassen…

Abpfeifen bitte!

Was war das nur für ein bitterer Tipp-Tag gestern. Ich hatte Tschechien – Portugal 1:2 getippt. Als ich in der 88. Minute aus dem Zimmer gegangen bin, war die Welt noch in Ordnung. Als ich zurückkam war das Spiel zu Ende und aus meinen drei Punkten einer geworden, in der Nachspielzeit. Und als wäre das noch nicht ärgerlich genug, hatte ich auch noch Schweiz – Türkei 1:1 getippt, wo dann wieder in der Nachspielzeit das 1:2 fiel und aus meinen drei Punkten null machte. Wie gemein! Da habe ich mal eben fünf Punkte in der Nachspielzeit verloren. Das ist ja wie beim KSC früher, als wir immer in den letzten Minuten noch verloren haben. Zu allem Überfluss wohnen wir auch noch in der Südstadt und durften uns die Party und das Gehupe der Türken anhören.