Archive for Mai, 2008

Wer macht denn sowas!

Fußball Dienstag abends! Ich möchte mal das Saisonende erleben, das nicht mit meinen Chorproben kollidiert. Dieses Jahr sah’s eigentlich ganz gut aus, weil unser Probenwochenende später und das letzte Heimspiel früher ist. Unzählige letzte Heimspiele habe ich schon auf der Heimfahrt aus Frankreich verbracht, statt im Stadion. Diesmal ist es dann ja „nur“ das vorletzte Heimspiel, was ungünstig liegt. Heute abend nämlich. Chorprobe schwänzen ist ganz schlecht, weil ich schon letzte Woche nicht war. Aber immerhin mach ich so jemand anderem die Freude, Fußball live erleben zu dürfen. Obwohl, Restkarten gibt’s ja sowieso noch. Die Erfolgsfans bleiben nämlich bei nem Dienstagabendspiel gegen Cottbus, wenn’s eh keinen großen Ruhm mehr zu holen gibt, lieber zuhause. Von mir aus können sie da auch nächste Saison bleiben. Dann stehen wir endlich wieder weiter rechts und näher am Fangeschehen. Dann singt D. mehr und schimpft weniger. Mehrmals diese Saison hat er schon angekündigt nicht mehr ins Stadion zu gehen. Ich (man nennt mich auch Sportfreunde-Stiller-Zitate-Opfer) hab‘ ihm daraufhin vorgesungen: „eine Liebe die, unter Garantie, nie zuende geht, egal was auch geschieht.“ und damit erklärt, warum er doch immer wieder im Stadion steht. Oder, wie Nick Hornby so schön schrieb:

Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.

Da kann man halt nix machen, außer hoffen, dass wenigstens die Idioten bald zuhause bleiben.

Wortverpackung

In welcher anderen Sprache kann man eigentlich so fröhlich Wörter aneinanderreihen, um sie zu neuen Wörtern zu verbinden, wie in der deutschen? Als ich das erste Mal einen Eierschalensollbruchstellenerzeuger gesehen habe, da wollte ich ihn nur aufgrund des herrlich langen Namens kaufen. Hab ich natürlich nicht gemacht, da ein Gerät zum Sollbruchstellen in Eierschalen erzeugen, wohl zu den unnötigsten Haushaltsartikeln überhaupt zu zählen ist. Vor allem, wenn man nicht mal besonders oft Eier isst. Fast genauso schön finde ich allerdings Faltstandbodenbeutel. Capri-Sonne wird in Faltstandbodenbeuteln verkauft. Hin und wieder hole ich eine Capri-Sonne aus dem Automat am Bahnhof und dann bin ich während des ganzen Genusses des Getränks fasziniert von der Verpackung. Ein Beutel mit Standboden zum Falten, ein Faltstandbodenbeutel. Und wenn er leer ist, ist er platt. Da haben sich die Verpackungsingenieure wirklich mal was einfallen lassen. Und dazu fallen mir dann gleich diese Frischmilchpackungen ein, wo man die Öffnung aufgefaltet hat und dann einen Ausgießer hatte. Wenn man mit Ausgießen fertig war, dann konnte man’s wieder zusammenfalten. Schade, dass es das nur noch selten gibt, dank der Schraubverschlüsse für Tetra-Packs. Von was sind Kinder eigentlich heutzutage fasziniert, wenn nicht von langen Worten und raffinierten Verpackungen?

Billigfliegen

Gestern abend musste ich mir mal wieder die Frage stellen, warum manche Leute eigentlich so nah am Arsch der Welt leben müssen. Ein Freund von mir heiratet da wo er wohnt nämlich und deshalb werde ich mich dort hinbewegen. Ich hab gestern den halben Abend damit verbracht bei den unterschiedlichsten Billigfluglinien die günstigste Verbindung rauszusuchen. Direktflug war nämlich gleich mal abgehakt. Gibt’s nicht von Deutschland. Ich hab sämtliche Abflughäfen von Basel bis Bremen und von Nürnberg bis Strasbourg ausprobiert, hab über London (alle Flughäfen), Birmingham, Glasgow, Edinburgh, Dublin, Paris und Amsterdam gesucht. Über Amsterdam hat’s dann schließlich zu nem relativ annehmbaren Preis geklappt. 200 Euro hin und zurück in ein schottisches Nest und Flugzeiten von etwa fünf Stunden, also ganz fair. Das einzige Problem ist nur die Abflugzeit. 6:30 Uhr ab Stuttgart. So früh fährt dann mal wieder kein Zug von KA. Naja, wird schon irgendwie klappen.

Montag

Der erste Arbeitstag nach einer Woche Abwesenheit ist irgendwie doof. Man kommt zu nichts, muss erst mal die aufgelaufenen emails abarbeiten, mit den Kollegen über die Beschriftung und den Druck des Stramplers für das Noch-nicht-Geborene eines anderen Kollegen diskutieren, sich fragen was die Anrufer letzte Woche wohl alle wollten, sich bei Firmen entschuldigen, dass die Uni lahm ist beim Rechnungen bezahlen und feststellen, dass jemand die ganzen Kekse aufgegessen hat. Jetzt kann ich mich endlich den eigentlich anstehenden Aufgaben widmen.

Flugzeugweitwurf

Wer wissen will, was mich gerade vom Schlafen abhält, kann ja mal hier schauen.

Beklaut im Supermarkt

Vorhin beim Einkaufen ist uns was sehr seltsames passiert. Wir gehören zu den Menschen, die ihren Einkaufswagen an strategisch günstigen Stellen abstellen um ihn dann von allen Seiten mit Dingen aus der Umgebung zu füllen. Dann wird der Einkaufswagen zum nächsten zentralen Punkt bewegt und die umliegenden Regale abgegrast. Das hat bisher auch immer gut funktioniert. Heute, als wir schon fast am Ende unsere Tour waren, war allerdings plötzlich unser Wagen verschwunden. Ich hab‘ gleich Panik bekommen, dass einer der fleißigen Mitarbeiter den als stehengelassen interpretiert und weggeräumt und damit unsere Arbeit der letzten dreiviertelstunde vernichtet hat. Ich bin dann in die eine Richtung losgelaufen, D. in die andere. Schon in der Kassenschlange stellte er den Dieb unseres Wagens und fragte freundlich, ob er seinen Wagen wiederhaben könne. Der Dieb grinste ihn dämlich an und dachte, er will ihn verarschen, was er auch äußerte. Da D. nicht lockerließ, der Dieb aber immer noch nicht verstanden hatte, dass er unseren Wagen schob, ließ er ihn blind („aber ohne zu gucken!“) den Inhalt des Wagens aufzählen. Dabei wurde ihm sein Irrtum klar, was ihm dann sehr peinlich war. Sein Wagen stand noch zwischen den Kühltheken. Er hatte nur das Klopapier gesehen und den Wagen fälschlicherweise als seinen eigenen erkannt. Dass das Klopapier aus dem Angebot in mehreren Wagen liegen könnte, hatte er nicht bedacht. „Das ist mir noch nie passiert!“ beteuerte er immer wieder. Uns auch nicht. Irgendwie war’s lustig und schockierend zugleich.

Das war wohl nix

Ich hab’s tatsächlich versucht mitzulaufen, aber das war wohl nix. Nach Kilometer 2 hatte ich keine Lust mehr, weil man im Gedränge einfach nicht vernünftig laufen konnte. Die Startlinie ist ungefähr doppelt so breit wie die Parkwege, die dann folgen. Auf den ersten Kilometern muss man also ständig bremsen, beschleunigen und manchmal sogar völlig stehenbleiben. Der Blick auf die Uhr macht dann auch keinen Spaß. Irgendwann hatte ich mich dann zu einer Gruppe vorgearbeitet, die ein annehmbares Tempo gelaufen ist. Trotzdem hab ich mich immer möglichst am Rand gehalten um überholen zu können. Kurz nach Kilometer fünf bin ich dann deshalb über eine Grundstücksbegrenzung gestolpert. Sah wohl spektakulär aus, immerhin vier Leute haben gefragt ob sie nen Arzt rufen sollen. Passiert ist aber nichts, ausser aufgeschürften Händen. Die nächsten paar hundert Meter bin ich dann lieber gegangen, um abzuchecken ob noch alles funktioniert. Und deshalb war ich dann wieder im Pulk der absoluten Langsamläufer. Mein Tempo laufen war da überhaupt nicht drin, ich war sowieso durch den Wind wegen des Sturzes und da Laufen ja fast vollständig ne Kopfsache ist, hab‘ ich dann aufgehört, bin vom Weg abgebogen und ne andere Strecke ins Ziel gegangen. Tja, nächstes Jahr dann vielleicht wieder.

Ich laufe

Mein quasi nicht vorhandenes Training und dann auch noch diverse Erkältungen haben meine Teilnahme an der Badischen Meile in Frage gestellt. Seit gestern habe ich aber Lust mitzulaufen und seit gestern versuche ich mir auch einzureden, dass Laufen sowieso fast nur eine Kopfsache ist. Ziele habe ich keine, außer durchkommen. In ner dreiviertel Stunde geht’s los. Meine Startnummer hab‘ ich schon. Jetzt bestücke ich noch meinen mp3-Player mit neuer Musik und versuche mal eben noch genug Flüssigkeit in mich reinzuschütten. Draußen ist es nämlich ziemlich warm.

FRS #927

Yjgalla ließ eben Kevin allein zu Haus erraten. Hier gibt es nun gleich mal wieder ein neues Filmrätsel.

Yjgalla hat Stardust erkannt. Wann, wie und wo es weitergeht, steht irgendwann in den Kommentaren.

Zurück in der Zivilisation

Nach gefühlten drei Monaten, bin ich endlich wieder online. Die letzten drei Tage habe ich im Ausland verbracht, wo es leider doch kein kostenloses W-LAN gab und auch leider nicht mal kostenlosen Strom für mein Notebook, weil der dicke Stecker nicht in die Dose gepasst hat. Klar, an nen Adapter hätte man mal denken können, aber wenn man nicht mal an einer Grenze kontrolliert wird, wer denkt da schon an Ausland.
Immerhin habe ich in den letzten Tagen einige Erkenntnisse dazugewonnen.

  • Ein Tagungsbeitrag von 500 Euro beinhaltet kein Mittagessen.
  • Angekündigten Gratis-Kaffee in allen Pausen gibt es nicht in der Mittagspause, also ist die Mittagspause wohl keine Pause.
  • Die Schweizer essen zwar ihre Bratwurst ohne Senf, dafür aber ihre Nudeln mit Apfelmus. Ohne Scheiß! Ich hab in den letzten drei Tagen zweimal Nudeln mit Apfelmus serviert bekommen. Hört sich ja gar nicht so schlimm an, denkt ihr vielleicht, Schupfnudeln gibt’s ja auch mit Apfelmus. Wenn die Kombination allerdings Nudeln Bolognese mit Apfelmus und Makkaroni mit Käse, Röstzwiebeln und Apfelmus ist, finde ich das doch seltsam. Wem’s schmeckt…
  • Nur weil im Programm ein geselliger Abend angekündigt ist und man (hab‘ ich’s schon erwähnt?) 500 Euro Tagungsbeitrag bezahlt hat, muss man nicht annehmen, dass die Getränke, die während des geselligen Abends auf den Tischen stehen auch umsonst sind. Also immer besser alles mitzählen, was man trinkt, sonst schaut man hinterher dumm aus der Wäsche, wenn man erfährt, dass die mit am Tisch sitzenden den teuersten Wein in sich reingekippt haben, aber eine Aufdröselung der Rechnung nicht mehr möglich ist. Da werden ein Glas Wein und drei Gläser Wasser plötzlich zum Geldbeutelleerer und ein netter Abend bekommt einen faden Beigeschmack.
  • 29 Franken für einen Adapter finde ich zu teuer, wohingegen ich kein Problem damit habe, die gleiche Menge an Geld in Schokolade, Schokoküsse, Chips und Nussstängeli umzusetzen.
  • Manchmal ist sogar mein Schwiitzerdüütsch aufgebraucht und ich versteh nur noch „Billet“.
  • Bei uns ist inzwischen alles so teuer, dass man sich in der Schweiz nicht mehr permanent über hohe Preise ärgert (es sei denn die Tischgenossen trinken die 48-Franken-Weine…). 3 Euro kann man bei uns inzwischen für ein großes Bier auch hinlegen.
  • Den eigenen Vortrag erst am letzten Tag zu halten, ist irgendwie blöd.
  • „Himmelfahrt“ heißt in der Schweiz „Auffahrt“.