Archive for Februar, 2008

Gewonnen

Die besten Gewinne sind doch die, wo man vergessen hat, dass man am Gewinnspiel teilgenommen hat. Und so öffnete ich heute morgen einen Brief von der EnBW im Glauben es sei nur Werbung. Aber nein, es waren zwei Tickets für das Cyber Derby zwischen dem VfB und dem KSC, das nächsten Dienstag stattfindet. KSC-Profis zocken Playstation und wir schauen zu. Mein erster Gedanke beim Öffnen des Briefs: Juhu, ich hab gewonnen! Der zweite Gedanke war gleich: Warum gewinne ich sowas und nicht was, was ich wirklich will, z.B. 6000 Euro Sofort-Rente? Aber wir werden wohl hingehen am Dienstag. Vielleicht gibt’s ja was umsonst und vielleicht wird’s ja sogar ganz spassig.

Nudeln vergeblich gesucht

PETA lobt den KSC für das vegetarische Essensangebot im Stadion. Acht verschiedene Gerichte soll es da geben, angeblich auch Reis- und Nudelpfannen. Aber wo? Die hab‘ ich noch nicht gesehen…

Valentin

Gestern war ja auch noch Valentinstag. Ein weiterer Tag, der unter Deckname dem Konsum gewidmet ist. Ich halt da ja nicht viel davon. Ich will doch nicht Blumen oder sonst irgendwas geschenkt bekommen, weil der 14. Februar ist. „Oh ja Schatz, heute ist Valentinstag, da sagen wir uns mal, dass wir uns lieben.“ So ein Quatsch. Zeigt sich die Liebe nicht in ganz anderen Dingen, als darin, dass man es schafft an einen überall beworbenen Tag zu denken und einen unpersönlichen Strauß Blumen und Schokolade zu kaufen? Was mich viel mehr rührt, ist z.B. wenn morgens, wenn ich aus der Dusche komme, ein Marmeladenbrot und eine Tasse Kaba (Kaffee trinke ich erst im Büro, damit ich im Zug noch gut schlafen kann) auf dem Tisch stehen, wenn D. sich zwei Stunden in die Küche stellt und kocht und dann noch die Geduld aufbringt das Essen aufs liebevollste anzurichten, wenn D. abends sein Computerspiel unterbricht um für mich das Bett, in das ich mich legen will, aufzuschütteln, wenn ich vom Einkaufen ein Überraschungsei mitgebracht bekomme, wenn ich die Tiefkühlpizza in Herzform serviert kriege,… Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Ich brauch keinen Valentinstag!

Daneben gelegen

Was ein Abend. Zu spät in der Chorprobe und dann in der Pause erstmal ein Bier auf leeren Magen. So macht proben richtig Spaß. Irgendjemand ist nämlich auf die grandiose Idee gekommen, dass man ja in der Pause schon was trinken kann, wenn man nach der Probe gleich nach Hause will/muss. Die halbvolle Flasche Bier hat mir dann im zweiten Teil der Probe einige neidische Blicke eingebracht.
Zuhause dann habe ich den Schluss des Bundesvision Song Contests gesehen und sogar für die Sportfreunde angerufen. Nett gemacht fand ich, dass die Bandansage von den jeweiligen Künstlern, für die man angerufen hat, selbst gesprochen worden war. Seltsam, wenn man plötzlich die Sportfreunde im Telefonhörer hört. Meine Prognose hat ja nicht ganz hingehauen. Culcha Candela nur auf Platz 7, das hätte ich nicht gedacht. Wobei das Lied auch nicht besonders war. Erstaunlicherweise hat D., der mit seinen KSC-Prognosen meist ziemlich daneben liegt, vor ein paar Tagen die Prognose abgegeben, dass Clueso und Subway to Sally den Sieg unter sich ausmachen um dann ein paar Stunden später noch hinzuzufügen, Jennifer Rostock würde auch oben dabei sein. Und so war’s dann auch. Clueso und Subway to Sally haben ständig Platz 1 und Platz 2 untereinander getauscht, bis schließlich Subway to Sally mit einem Punkt Vorsprung gewonnen hat. Jennifer Rostock hat immerhin Platz 5 gemacht. Platz 3 belegte Down Below, von denen ich vorher noch nie was gehört hatte. Froods Geheimfavorit Madsen landete auf Platz 4.
Nun meine Meinung zu den Platzierungen: Subway to Sally auf 1 freut mich natürlich. Die Band begleitet mich schon seit über 10 Jahren und ich liebe die Stimme von Eric Fish. Ich glaube ich habe auch kaum eine andere Band so oft live gesehen und bestimmt keine andere Band so oft bei Regen. Immer wieder würde ich Subway to Sally Konzerte besuchen, auch wenn Eric Fish inzwischen aus dem Alter raus ist, wo er sich noch im Handstand mit Schottenrock regelmäßig entblößte. Die rocken einfach richtig und haben sichtlich Spaß auf der Bühne. Clueso auf Platz 2 hat mich überrascht. D. mag ihn gerne, ich nicht so, obwohl er ein paar gute Songs hat. D. hat sich angesichts der Coolness von Clueso beim Auftritt extra Jacke und Mütze angezogen. Von Down Below hatte ich, wie schon gesagt, noch nie was gehört. Sound und Song haben mir gefallen, deshalb ist der dritte Platz durchaus berechtigt. Madsen haben Platz 4 auch verdient. Eigentlich mag ich Madsen nicht so gerne, weil mir die Stimme des Sängers nicht so zusagt. Das gestern dargebotene Stück war aber wirklich gut. D.s Kommentar (er mag normalerweise die Stimme des Sängers auch nicht) zum Auftritt war: „Hat der Gesangsunterricht genommen?“. Jennifer Rostock kannte ich bis neulich auch noch nicht. Stulle hatte sie im Januar beim Unifest live gesehen und meinte, dass die richtig abgehen. Das war gestern auch zu sehen. Traurig war ich über die Platzierung der Sportfreunde Stiller, die nur 10. geworden sind. Der Song war zwar politisch korrekt, aber reißt eben nicht so vom Hocker. Wahrscheinlich wären sie mit Alles Roger besser gefahren. Aber so sind sie halt, die Sportfreunde: lieber eine Botschaft in die Welt tragen als einen Preis gewinnen. Und deshalb mag ich sie ja auch.
Insgesamt fand ich es schön zu sehen, das Deutschland musikalisch einiges zu bieten hat und der Song Contest ist vielleicht das beste, was sich Stefan Raab je ausgedacht hat. Aber eines kann Stefan Raab, der zwar viele Talente hat, nicht: moderieren.

Umsonst gefahren

Gestern abend war ja mal wieder Chorprobe. Für mich bedeutet das immer, dass ich spätestens um 17:33 Uhr bei der Arbeit ausstempeln muss, damit ich, inklusive zehnminütigem Zwischenstop zuhause, einigermaßen pünktlich zur Probe komme. Die Probe gestern war allerdings eine Viertelstunde früher angesetzt, was meinen Zwischenstop schon auf -5 Minuten verkürzt hatte. Aber zu spät kommen, finde ich auch nicht so schlimm, dann spar ich mir wenigstens das Hüpfen am Anfang der Probe. Dumm nur, dass gestern um kurz nach fünf einer meiner Projektpartner, der zufällig in der Nähe war, reingeschneit kam und was mit mir besprechen wollte. Da war an 17:33 Uhr ausstempeln nicht mehr zu denken und der nächste IC/EC fährt erst eine Stunde später. Also hätte ich über eine Stunde der Probe verpasst, was blöd gewesen wäre, da ich heute die komplette Probe schwänzen muss. Immerhin wurde dafür die Generalprobe am Samstag bundesligafreundlich von 17 auf 18 Uhr verschoben. Um also nicht gar so spät in die Probe gestern zu kommen, entschied ich mich für den TGV, der nur 35 Minuten von S nach KA braucht. Da meine Fahrkarte nur im IC/EC gilt muss ich im TGV ein paar Euro Zuschlag nachzahlen. Hin und wieder kann man das schon machen. Blöd nur, dass ich ausgerechnet gestern mein letztes Bargeld für Milch und Kekse ausgegeben hatte. Macht ja nichts, dachte ich, hol ich halt am Bahnhof noch schnell Geld. Da hatte ich aber die Rechnung ohne die schneckige S-Bahn gemacht. Um 18:51 Uhr trudelte die mit mir am Hauptbahnhof ein, um 18:55 Uhr fährt der ICE. Nix wie raus aus der S-Bahn, zum Geldautomat rennen, Geld holen (warum fragt der blöde Automat jedes mal ob er meinen Kontostand anzeigen soll?) und zum Gleis stürmen. Und direkt vor mir geht die Tür zu. Arghl. Beim Schaffner war noch auf, also bin ich den halben Bahnsteig nach hinten gerannt und durfte noch einsteigen. Planlos im Zug (wo ist denn im TGV die 2. Klasse) fand ich auch tatsächlich noch nen Sitzplatz. Als dann der Schaffner kam, habe ich beim Fahrkarte zeigen gleich drauf hingewiesen, dass ich ja noch was zahlen müsste. Er sagte „ja“ und ging einfach weiter. Die zwei Menschen neben mir haben genauso verwundert geschaut wie ich. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich ja schon viel öfter den TGV genommen. Aber eigentlich wurde dadurch nur meine Vermutung bestätigt, dass die Schaffner in der Kürze der Zeit überhaupt nicht alle Informationen auf der Fahrkarte erfassen. Da steht die Strecke, die Geltungsdauer, mein Name und irgendwo klein in der Ecke IC/EC. Das hat er wohl übersehen, obwohl er schon relativ lange auf die Karte geschaut hat. Die Schaffner morgens im Zug schenken den Zeitkarten meistens nur eine halbe Sekunde. Da könnte ich auch mit einer drei Jahre alten Karte oder einer Streckenkarte zwischen Münster und Osnabrück fahren und keiner würde’s merken. Aber nett ist es im TGV. Wenn der nur mehr als zweimal täglich fahren würde, könnte das ne wirkliche Pendel-Alternative sein. Da wäre ich kürzer unterwegs als einige meiner Kollegen, die aus Stuttgart und Umgebung kommen.

Musikentscheidung

Heute abend ist Bundesvision Song Contest. Eigentlich hab ich mir das noch nie wirklich angeschaut und auch heute werde ich’s nicht sehen, weil ich mich stattdessen schon wieder mit dem Brahms Requiem beschäftigen darf, aber eigentlich finde ich’s ganz lustig. Dieses Jahr sind die Sportfreunde Stiller und Subway to Sally dabei. Da wüßte ich gar nicht für wen ich anrufen sollte. Im Sportfreunde Stiller Newsletter hieß es gestern noch so nett:

neben den vielen anderen bands sind auch wir die, die sagen: gewinnen würden wir schon wollen.

Beim diesjährigen Angebot finde ich es schwer zu sagen, wer am Ende gewinnt. Ich denke Culcha Candela sind bestimmt gut dabei. Rapsoul hat vielleicht genug Teenie-Fans, die wie wild anrufen. Das gleiche gilt auch für Panik (früher Nevada Tan). Subway to Sally ist bestimmt auch nicht so schlecht, immerhin waren In Extremo vorletztes Jahr auf Platz 3. Und schließlich sind da noch die Sportfreunde, die ja durch ihr WM-Lied inzwischen jeder kennt, mit einem politisch korrekten Song. Man wird sehen. Ein bisschen hoffe ich ja auch für mein eigenes Bundesland, das dieses Jahr von einem Badener vertreten wird.
Auch aus dem Sportfreunde Newsletter habe ich erfahren, dass das aktuelle Album La Bum morgen rereleased wird. Fünf zusätzliche Songs sind drauf. Fies, ich hab das Album doch schon! Aber vielleicht kauf ich es ja nochmal, schon allein wegen des Bandnamen, der nur für dieses Album Sterropfunde Seltlir lautet. Das ist so wirr, so sportfreundlich, einfach herrlich!

Irgendwie fehlte mir Zeit, Geduld und Kraft, die in meinem Kopf lauernden Postings, z.B. über Hygienebeutel, die Liebe oder Rucksäcke, fertig auszuformulieren und aufs virtuelle Papier zu bringen. Eines, was auch schon länger geschrieben sein wollte, wird nun doch noch real, nämlich das Dankeschön-Posting für Stefko.
Von vorn:
Am 23. Februar findet das Derby zwischen dem KSC und den VfBäh in Stuttgart statt. Der Kartenvorverkauf für die Gästekarten fand am 28. Januar statt. An dem Tag hätte ich, wäre ich nicht krank gewesen, arbeiten müssen. Also sollte D. sich die Warterei antun. Ein Riesenandrang und lange Schlangen waren zu erwarten. D. schaffte es aber nicht, wie viele andere, schon um vier Uhr aus dem Bett und kam morgens an, als die Menschen sich schon fast bis Stuttgart schlängelten. Kein bekanntes Gesicht war auf Anhieb zu entdecken und es fehlte D. die Geduld, die folgenden Stunden stehend zu warten, um schließlich zu erfahren, dass es gar keine Karten mehr oder nur noch Sitzplatzkarten für 38 Euro, das Stück (womit unsere Schmerzgrenze überschritten wäre) gibt. Also kam er kartenlos nach Hause. Einzige Möglichkeit wäre nun gewesen über die Supporters, die allerdings auch nur noch 200 Karten hatten, noch was zu bekommen. Stefko war einer derjenigen, die das frühe Aufstehen auf sich genommen hatten und deshalb stolzer Besitzer von sechs Karten. Und davon hat er mir zwei abgegeben. Einfach so und zum normalen Preis, obwohl man bei ebay bestimmt das vierfache dafür bekommt. Ist das nicht nett? Der Karten-gegen-Geld-Tausch wurde vorm letzten Heimspiel im Vogelbräu vollzogen. Schon seltsam, wenn man in einer vollbesetzen Kneipe jemanden sucht, den man noch nie im Real Life gesehen hat. Aber es hat geklappt. Gesehen und erkannt. So einfach. Und an unsere Pinwand hängen nun die zwei Tickets. Ich freu mich schon aufs Spiel. Also nochmal dankeschön, Stefko. Jetzt müssen wir nur noch gewinnen gegen das Schwabenpack!

Tattoo verschandelt


Mein Kollege hat vom Karneval Süßkram mitgebracht. Wir haben uns jetzt an den Billig-Kaugummis mit Tattoo versucht. Aber wir sind zu alt für sowas. Damals, als ich noch jung war, da musste man den Arm anlecken, das Bild draufdrücken und abziehen. Fertig war das Tattoo. Die besseren Tattoos gab’s in der Bravo. Die wurden auf die Haut gelegt und mit Wasser von der Trägerfolie gelöst. Die hielten dann auch schon mal ein paar Tage. Aber wie halten die heutigen Kaugummi-Tattoos? Zu dritt standen wir ratlos, probierten Wasser, Druck, Reiben, aber das Ergebnis ist trotzdem dürftig. Aber uns war ja auch nicht mal klar, was die Schutzfolie und was die Trägerfolie ist. Kennt sich jemand aus?

Terminüberschneidungen

Eben kamen die Chorprobenankündigungen fürs nächste Semester. Drei Konzerte von denen zwei auf Terminen liegen, an denen ich nicht kann. Gerade gestern habe ich meinem Chef zugesagt am Tag der Wissenschaft mitzuhelfen und jetzt hätte ich da Konzert. Und jetzt? Soll ich dafür dann wirklich das ganze Semester zu den Proben gehen oder doch besser pausieren? Allerdings gehe ich im Sommer immer ganz gern zu den Proben und auf das Probenwochenende hätte ich auch Lust, zumal das diesen Sommer das erste Mal, seit ich denken kann, nicht auf dem letzten KSC-Heimspiel liegt. Muss mal morgen in der Probe den anderen mein Leid klagen.

Es kann so schnell gehen

Nach düsteren Träumen Freitag nacht erfahre ich heute, dass jemand, dessen Weg meinen vor einigen Jahren des öfteren berührte, da unsere Wege nicht weit voneinander lagen, am Wochenende unerwartet die letzten Schritte auf dieser Welt gegangen ist. Meine momentane Nachdenklichkeit wird heute abend verwoben werden mit Brahms‘ Requiem und am Sonntag werde zumindest ich aus vollem Herzen für alle Trauernden singen.